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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

48 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philosophie, Wahrheit, Philosoph ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

02.07.2012 um 14:55
Sollten wir nicht erstmal erörtern, was "Wahrheit" überhaupt ist? Schon alleine das stellt uns ja vor große Probleme. Gibt es "Wahrheit" überhaupt? Gibt es wenigstens absolute oder subjektive Wahrheit? Ich wage das alles zu bezweifeln.

Der Descart'sche Dämon:
Nehmen wir an, ein Dämon hätte die Welt vor fünf Minuten exakt als Illusion so erschaffen, das alles so scheint als ob es länger existiert, als ob wir eine Vergangenheit hätten (ja, er hat auch illusionäre Erinnerungen in unseren Geist gepflanzt) und als ob es real wäre. Das Problem ist jetzt: Können wir den Descart'schen Dämon widerlegen? Nein, das können wir nicht. Es gibt keine Möglichkeit zu beweisen, das dem nicht so ist. Von daher müssen wir jegliche Wahrheit anzweifeln, denn es ist nicht möglich etwas zu beweisen, und solange es nicht bewiesen ist, ist es keine Wahrheit.

Aber ich dagegen möchte ich wiederrum einwenden, das Descart selbst etwas gesagt hat, das meiner Meinung nach die einzige absolute Wahrheit ist, die wir uns durch Denken erschliessen können, nämlich: Ich denke, also bin ich. Diese Wahrheit ist nicht widerlegbar.

Wenn jemand mehr darüber erfahren möchte, so google er nach folgendem: Radikaler Skeptizismus ;)

Alles andere ist für mich nicht wissen, sondern glauben. Und glauben kann man alles.

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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

13.05.2013 um 21:16
Na klar muss man erst zur Schule, um lesen zu lernen bevor man die Wahrheit niederschreiben kann.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

19.05.2013 um 16:35
Zitat von mariachimariachi schrieb am 21.04.2004:Ich behaupte, dass die Wahrheit ein pfadloses Land ist. Man kann sich ihr auf keinem Pfad nähern, über keine Religion, über keine Sekte. Das ist mein Standpunkt, und ich halte daran absolut und bedingungslos fest. Die Wahrheit, die keine Grenzen und Bedingungen kennt und zu der kein Weg führt, lässt sich nicht organisieren ... Sie lässt sich nicht herabziehen, im Gegenteil, jeder Einzelne muss sich der Anstrengung unterziehen, sich zu ihr empor zu ringen.
Meiner Meinung nach ist das nur dämliches geschwafel, was dieser Krishnamurti da schreibt. Wenn man sich der Wahrheit auf keinem Pfad nähern kann, kann er auch nicht wissen, dass sie keine Grenzen und Bedingungen kennt.
Außerdem widerspricht sich das damit, dass jeder einzelne sich zu ihr emporringen muss. Wie soll das gehen, wenn man sich ihr nicht nähern kann?

Und vor allem, wie kommt er darauf, bedingungslos an einem Standpunkt festzuhalten, wenn es nicht möglich ist, Zugriff auf die Wahrheit zu haben?

Das war einfach wieder so ein religiöser Führer, der wahrscheinlich für Geld "Erlösung" verkauft hat und die unreflektierten Leute lesen da drüber und denken sich, "oh, das klingt aber schön und tiefsinnig, außerdem verstehe ich es nicht ganz, dann muss es wohl richtig sein, ich sollte ihm all mein Geld geben für diese Bücher".
Zitat von MindgameMindgame schrieb am 02.07.2012:Aber ich dagegen möchte ich wiederrum einwenden, das Descart selbst etwas gesagt hat, das meiner Meinung nach die einzige absolute Wahrheit ist, die wir uns durch Denken erschliessen können, nämlich: Ich denke, also bin ich. Diese Wahrheit ist nicht widerlegbar.
Selbst daran wird heutzutage gezweifelt. Es wird nie eine hunertprozentige Erkenntnis geben, wir müssen uns damit zufrieden geben, bestenfalls höchstwahrscheinliche Erkenntnis zu gewinnen. Und da ist aber doch einiges möglich, was der kartesianische Skeptizismus unterschlägt.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

19.05.2013 um 18:33
Es gilt den Kontext zu beachten, in welchem heraus er diese Worte schrieb die er schrieb, grade weil er KEIN Religiöser Führer sein wollte.

Da steht auch nicht das man sich nicht der Wahrheit nähern könnte, sondern das man sie nicht organisieren kann usw.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

19.05.2013 um 22:37
@jimmybondy
Gut, den Kontext sollte man möglichst immer berücksichtigen. Da dieser hier aber nicht vorhanden ist, kann nur mit dem gearbeitet werden, was da ist. Und das ist:
Zitat von mariachimariachi schrieb am 21.04.2004:Ich behaupte, dass die Wahrheit ein pfadloses Land ist. Man kann sich ihr auf keinem Pfad nähern, über keine Religion, über keine Sekte.
Ich wüsste nicht, wie das anders verstanden werden sollte, als dass es keinen Weg zur Erkenntnis gibt, weder durch Religion noch durch sonst etwas. Somit steht also schon ganz genau das da.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 10:28
@DragonRider

Die Theosophen entdeckten den jungen Krishnamurti, gründeten eine Organisation (Order of the Star in the East) und vermarkteten den nichtmal Volljährigen als neuen Jesus und erzogen ihn nach ihren Vorstellungen.
Die Rede welche hier von Ihm zitiert wurde, ist die Rede zur Auflösung eben jener Organisation.
Sie wurde vor 3000 Menschen gehalten und im Zuge der Auflösung ich zitiere:

""Kurz darauf vollzog Krishnamurti auch seinen Austritt aus der Adyar-TG und begann die dem Orden gespendeten Ländereien, Häuser und Gelder an ihre früheren Besitzer zurückzugeben""




Wikipedia: Order of the Star in the East


...

Ansonsten sagt er das man sich der Wahrheit nicht über einen Weg wie die Religion usw. nähern kann. Das heisst aber nicht das man sich der Wahrheit überhaupt nicht nähern könne, sondern vielmehr das man seine eigenen Erfahrungen machen muss, ein reiner Glaube etwas Todes ist.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 11:22
""""Solche Organisationen verkrüppeln das Individuum, hindern es daran zu wachsen und seine Einzigartigkeit zu leben, die ja darin liegt, dass es ganz alleine diese absolute, uneingeschränkte Wahrheit entdeckt. """"


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 13:55
@DragonRider
mariachi schrieb:
Ich behaupte, dass die Wahrheit ein pfadloses Land ist. Man kann sich ihr auf keinem Pfad nähern, über keine Religion, über keine Sekte.
Es gibt meiner Erfahrung nach zwei Pfade:
Einmal den kleinen Weg
dann den Grossen WEG, den sog. "Pfadlosen Pfad".

Der Kleine Weg ist der Weg der Vorbereitung, der "Reinigung" von "Sünden" bzw. Karma bzw. der Auflösung der Konditionierungen des Ego und seiner Anhaftungen (Identifikationen).
Jede Religion hat auch ihre mystische Richtung, das heisst, sie liefert auch allgemeine Anhaltspunkte für den Weg zum WEG. (s.a. Buddhas 8facher Pfad)

Der Weg ist das Ziel:
Das bedeutet, der Grosse WEG ist das Ziel: "Dao". Auf diesem WEG bist du dann a n g e k o m m e n, wenn dein Ego vollkommen losgelöst ist. In meiner Erfahrung stellt es sich als erhöhtes permanentes "GeWAHRsein" dar. Christlich jargoniert: in der Wahrheit stehen.

Dieses GeWAHRsein ist der sog. "pfadlose Pfad" ins absolut Unbekannte eines sich ständig durch Erkenntnis ins Unendliche erweiternden fliessenden Bewusstseins. Wu Wei.


Die Läuterungs-Stationen des "kleinen Weges" wurden, was die christliche Mystik betrifft, m. E. am besten von Evelyn Underhill beschrieben. Das Buch gibt es in Deutsch wohl nur als Antiquarisches Ex. Es war mir persönlich eine grosse Orientierungshilfe durch den Dschungel des Unbewussten. Mittlerweile gibt es wahrscheinlich bessere Literatur diesbezüglich.
http://www.amazon.de/Mystik-Evelyn-Underhill/dp/3799901620
@mariachi

PS Wahrheit ist relativ im dualistischen personalen Bewusstsein und absolut in der Gewissheit des transpersonalen GeWAHRseins.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 14:40
@jimmybondy
Naja gut, dass er irgendwann eingesehen hat, wie schlecht solche Sekten sind und sich daher aus ihr zurückgezogen hat, macht seine Person vielleicht etwas besser. Dennoch hat er das ganze mit Sicherheit lange genug mitgemacht um ordentlich davon zu provitieren.

Aber auch in dem Zitat aus seiner "Abschiedsrede" in Wikipedia gehen immernoch Probleme hervor:
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb: Solche Organisationen verkrüppeln das Individuum, hindern es daran zu wachsen und seine Einzigartigkeit zu leben, die ja darin liegt, dass es ganz alleine diese absolute, uneingeschränkte Wahrheit entdeckt.
Das ist dieser typisch fernöstlich Philosophische Ethos, nachdem jeder die Wahrheit in sich selbst findet. Ich halte das für falsch. Ohne Möglichkeit der Überprüfung im Dialog wird man nie zu wahrer Erkenntnis kommen.

@TheLolosophian
Schön für dich, wenn du darin deinen Weg findest und der dich glücklich macht. Für mich bleibt das hohles fernöstlich angehauchtes gebrabbel ohne jegliche Stützung der Thesen.
Es gibt unzählige "Wege" die sich genauso hochgestochen anhören, die genauso unbewiesen und aus der Luft gegriffen sind.
Wenn jemand verworrene Sätze und undurchsichtige Phrasen benötigt, um seine Philosophie zu erklären, steckt meistens der Wunsch dahinter, andere einfach auf seine Seite zu ziehen, um entweder Macht, Geld oder beides abzupressen, von denjenigen die das glauben.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 15:56
@DragonRider

Was heisst er hat es irgendwann eingesehen? Man hat diese Organisation als er noch ein Kind war um Ihn herum aufgebaut und dem hat er sich als Erwachsener dann verweigert.
Das ist dann schon noch was anderes als wenn jemand selber eine Sekte gründet.
Zitat von DragonRiderDragonRider schrieb:Das ist dieser typisch fernöstlich Philosophische Ethos, nachdem jeder die Wahrheit in sich selbst findet. Ich halte das für falsch. Ohne Möglichkeit der Überprüfung im Dialog wird man nie zu wahrer Erkenntnis kommen.
Und diesen Dialog findet man etwa in der Sonntagskirche oder wie? Krishnamurti hatte sicher nichts gegen Dialoge. ^^



Zitat von DragonRiderDragonRider schrieb:Schön für dich, wenn du darin deinen Weg findest und der dich glücklich macht. Für mich bleibt das hohles fernöstlich angehauchtes gebrabbel ohne jegliche Stützung der Thesen.
Es gibt unzählige "Wege" die sich genauso hochgestochen anhören, die genauso unbewiesen und aus der Luft gegriffen sind.
Wenn jemand verworrene Sätze und undurchsichtige Phrasen benötigt, um seine Philosophie zu erklären, steckt meistens der Wunsch dahinter, andere einfach auf seine Seite zu ziehen, um entweder Macht, Geld oder beides abzupressen, von denjenigen die das glauben
Da kommt mir vor allem Dein Wunsch zum Vorschein, sich erst gar nicht mit dem Mann beschäftigen zu wollen. Stempel drauf, fertig. Das magst Du natürlich halten wie Du willst, ich kann das alles bei dem Mann jedenfalls nicht finden, hab mich allerdings auch mit Ihm beschäftigt... ^^


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 16:21
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Was heisst er hat es irgendwann eingesehen? Man hat diese Organisation als er noch ein Kind war um Ihn herum aufgebaut und dem hat er sich als Erwachsener dann verweigert.
Wie man im Wikipedia-Artikel lesen kann, den du selbst gepostet hast, gab es diesen Orden bereits vor Krishnamurti. Da ein paar Esoteriker (zu denen auch Blavatski gehörte, die vielen ein Begriff sein dürfte), meinten dass quasi ein neuer Messias kommen würde.

Natürlich brauchten sie diesen Messias auch, sodass sie dann halt irgendeinen Jungen gefunden haben, und ihn "ausgebildet" haben.

Der Orden selbst existierte also davor und danach auch noch eine Weile weiter. Er wurde keineswegs um genau diesen Jungen herum, der übrigens auch schon 14 war, also nicht mehr ganz ein Kind, aufgebaut. Er wurde um einen geschaffenen Kult von Blavatski aufgebaut und den Jungen hat es durch Zufall erwischt.
Dass er sich von dem strikten Gedankengut lösen konnte, das ihm damal eingetrichtert worden sein wird, ist sicherlich bemerkenswert aber das macht ihn noch nicht zu einem guten Philosophen.

In diesem Kontext war Krishnamurtis Aussage natürlich diese, das Sekten und Religionen schlecht sind, das ist schon klar.
Aber da der TE diesen Satz offensichtlich als Aussage über Wahrheit an sich interpretiert hat und so diskutieren wollte, muss man einfach sehen, dass die Aussage über Wahrheit so für sich betrachtet nicht sehr gelungen ist.

Die Sonntagskriche finde ich einen noch viel größeren Quatsch. Da sind mir Leute, die einer fernöstlichen Metaphysik anhängen tausendmal lieber, die schießen in der Regel nicht anderen Leuten die Kniescheiben weg, weil sie an etwas anderes glauben.

Natürlich habe ich mich nur insoweit mit Krishnamurti beschäftigt, wie ihn der EP beschrieben hat, nämlich Werkimmanent. Normalerweise sollte dies aber ebenfalls möglich sein, wenn gute Philosophie betrieben wird.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 16:28
Ich denke, dass die Erkentnis der vollständigen Wahrheit zu Lebzeiten unweigerlich zu einem längeren Ausflug in die Psychatrie führen wird. :D


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 16:32
@DragonRider

Ich rede von dem Orden wie ich ihn oben verlinkt habe:

Der Order of the Star in the East (Orden des Sterns des Ostens bzw. Orden des Sterns im Osten) war eine theosophische Organisation zur Bekanntmachung und Unterstützung von Jiddu Krishnamurti als kommendem Weltlehrer oder Maitreya. Er bestand von 1911 bis 1927.

Näheres und interessante Zitate:

http://www.zitate-aphorismen.de/zitate/autor/Krishnamurti/108

"""""Die prophetischen Gaben des Shri Krishna, der nach einer Hindu-Tradition als achtes Kind "Krishnamurti" (= wiedergeborener Krishna) genannt wurde, hatten sich bald herumgesprochen. So wurde er im Alter von 14 Jahren von den britischen Theosophen Leadbeater und Besant "entdeckt" und drei Jahre später zur Ausbildung nach England gebracht. Dort versuchte man, ihn in die theosophische Gesellschaft einzubinden.

Zehn Jahre später sagte sich Krishnamurti nicht nur von den Theosophen los, sondern wurde zu einem radikalen Kritiker aller religiösen Gemeinschaften. Er lehnte jede Autorität in Glaubensfragen ab und erklärte, dass nur der einzelne Mensch den Schlüssel zur Befreiung in sich trage und niemand ihm diesen Schlüssel überreichen könne. """""


Mit 14 kein Kind mehr, naja... ^^
Zitat von DragonRiderDragonRider schrieb:Dass er sich von dem strikten Gedankengut lösen konnte, das ihm damal eingetrichtert worden sein wird, ist sicherlich bemerkenswert aber das macht ihn noch nicht zu einem guten Philosophen.
Das stimmt, es ist genau umgekehrt. Da er zu einem guten Philosophen wurde, trennte er sich...^^
Zitat von DragonRiderDragonRider schrieb:Natürlich habe ich mich nur insoweit mit Krishnamurti beschäftigt, wie ihn der EP beschrieben hat, nämlich Werkimmanent. Normalerweise sollte dies aber ebenfalls möglich sein, wenn gute Philosophie betrieben wird.
Das ist sicher auch problemlos möglich, wenn man entsprechende Ambitionen hat.

Wir reden aber bei Krisnhamurti generell nicht von fernöstlicher Methapysik, sondern allein über praktische Lebenshilfe.


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21.05.2013 um 16:44
@jimmybondy
Es mag ja nicht alles schlecht sein, was er geschrieben hat, dennoch wäre ich bei einer solchen Person vorsichtig. Es gibt auch eine ganze Reihe von Vorwürfen, denen er ausgesetzt war:
Jiddu Krishnamurti wurde vorgehalten, seine Lehre sei von keinem Menschen praktizierbar und er würde seine Lehren selbst nicht leben. Außerdem wurde er wegen seines brahmanischen Lebensstils kritisiert, da er immer durch Spenden von Anhängern unterstützt wurde. Der österreichische Schriftsteller Gustav Meyrink verurteilte den messianischen Kult um Krishnamurti in seinem 1927 veröffentlichten Artikel Hochstapler der Mystik[10].

Auch seine Affäre zu Rosalind Williams, später Rajagopal, erscheint seiner Lehre entgegengesetzt. Krishnamurti rief zu verschiedenen Gelegenheiten zum Zölibat auf und gab selbst an, zu dieser Zeit im Zölibat gelebt zu haben. Mary Lutyens antwortet darauf in ihrer Biographie, dass diese Eröffnungen niemanden schockieren sollten und geringen Einfluss auf seine gesamte Lehre hätten.

Das Verhältnis zu seinen Schülern wurde oftmals als hart bezeichnet. Vernon schreibt in seiner Biographie, Krishnamurti fehle normales menschliches Mitgefühl und Freundlichkeit. Er sei denen gegenüber, die er nicht auf seiner Ebene erachtete, intolerant und sogar verachtungsvoll aufgetreten[11]. Mary Lutyens beschreibt Sitzungen mit Krishnamurti als gezieltes Verringern des eigenen Selbstvertrauens[12].
Wie man in seinem Wikipediaeintrag nachlesen kann:

Wikipedia: Jiddu Krishnamurti


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 16:56
@DragonRider

Ich höre nicht zu den Leuten die bei Ihm herausgelesen haben das man keine Beziehung haben dürfe und schockiert sind, das er selber mal eine hatte, oder das er von Spenden lebte.

Wenn nicht alles schlecht sein mag was er geschrieben habe, dann würde ich mich mal für das schlechte interessieren.

Der Punkt ist nur das Du die Bücher usw. rund um diesen Mann gar nicht kennst, ihn aber dennoch (be)(ver)urteilst.

Das magst Du natürlich auch so halten wie Du willst, Vorsicht ist auch immer gut, aber generelle Ablehnung im Vorfeld? Na ich weiss nicht ob das für Jeden gut wäre. ;)


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 17:00
Entschuldigt bitte, dass ich gleich nochmal etwas poste.

Ich habe mir nun den Link von dir durchgeschaut @jimmybondy

Natürlich hat irgendeiner diese Seite verfasst und dies muss nicht zwangsweise mit den Aussagen Krishnamurtis übereinstimmen. Da aber du dich offenbar gut mit ihm auskennst und dieses als lesenswerten Link angegeben hast, möchte ich hieraus mal etwas zur Diskussion bringen, um dir meinen Punkt nochmals zu verdeutlichen:
Alle Gedanken Krishnamurtis basieren kristallklar auf der dem unvoreingenommenen Beobachten abgerungenen Fundamentalprämisse der philosophia perennis. Diese besagt, dass der Kosmos ein raumzeitloses einheitliches Kontinuum ist, das sich dem unbegrenzten Bewusstsein als solches offenbart, während es dem begrenzten Bewusstsein als in Raum und Zeit, Geist und Materie, Subjekt und Objekt aufgespaltene Dualität erscheint.
Aus dem Link: http://www.zitate-aphorismen.de/zitate/autor/Krishnamurti/108

HIer entsteht der Eindruck, dass die Philosophia Perennis genau eine Aussage sei. Dies ist nicht so, es handelt sich dabei um die Idee, dass es allgemeingültige Philosophische Aussagen gäbe, die in jeder Kultur dieselben seien und erhalten bleiben müssen. Die wurde und wird natürlich stark kritisiert.

Dann gibt es natürlich einen starken Widerspruch zwischen unvoreingenommem Beobachten von etwas, das auf jeden Fall als gegeben betrachtet wird. Dann ist das Beobachten schon nicht mehr unvoreingenommen. Um die Unfehlbarkeit des Beobachteten auszuzeichnen wird diesem dann noch das Prädikat kristallklar verliehen. Abgesehen davon sagt das aber garnichts aus.

Und dafür das sich der Kosmos als einheitliches Kontinuum einem unbegrenzten Bewusstsein offenbart, gibt es hier zumindest mal wieder keinerlei Belege.
Ich kann mit genau der selben Begründung das Gegenteil behaupten:
Aufgrund meiner kristallklaren Auffassungsgabe habe ich erkannt, wie es jedem gelingen wird, der zu einem vollkommenen Bewusstsein gelangt, dass unser Universum sich in einer ewigen Dualität befindet, usw.
Toll, nicht?


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21.05.2013 um 17:02
@jimmybondy
Ich gebe zu, den Mann vielleicht etwas vorschnell verurteilt zu haben. Dennoch stehe ich solchen Philosophen mehr als skeptisch gegenüber und das oftmals zurecht.


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 17:05
@DragonRider

Der Link ist vor allem deswegen empfehlenswert, weil dort Unmengen Zitate von Krishnamurti vorhanden sind.

Was der Seitenbetreiber da selber für eine Meinung hat und in seine Einleitung packt, mag ein anderes Thema sein.
Idch muss darüber nicht diskutieren, mir haben die Zitate Relevanz. ;)


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Die Wahrheit ist ein pfadloses Land

21.05.2013 um 17:06
Zitat von DragonRiderDragonRider schrieb:Ich gebe zu, den Mann vielleicht etwas vorschnell verurteilt zu haben. Dennoch stehe ich solchen Philosophen mehr als skeptisch gegenüber und das oftmals zurecht.
Ich verstehe das wirklich allerbestens. Allerallerbestens. :D


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21.05.2013 um 17:29
@jimmybondy
Gut und einzelne Zitate herauszupflücken und diese dann zu analysieren ist mit Sicherheit auch keine gute Vorgehensweise, wenn man tatsächlich verstehen möchte, was ausgesagt werden sollte. Dennoch zeigen sich in den Zitaten genau diese Dinge, die ich an den fernöstlichen Weisheiten so kritisierenswert finde. Nämlich Widersprüche und Unmengen von Unklarheiten.
Und meiner Meinung nach, sollte es Ziel eines jeden Philosophen sein, sich so klar wie möglich auszudrücken.

Z.B:
Meditation hat überhaupt nichts mit Bewegung zu tun. Das heißt, der Geist ist absolut still, er bewegt sich in gar keiner Richtung.
Und
Wirkliche Stille kann nur eintreten, wenn auf der psychischen Ebene nichts registriert oder gespeichert wird.
Meditation bedeutet, bei allem, was man tut, völlig aufmerksam zu sein - beispielsweise darauf zu achten, wie man mit jemandem spricht, wie man geht, wie man denkt, was man denkt.
Wohl alle aus dem selben Buch: Das Licht in dir.

Wenn der Geist absolut still ist, wie kann er dann gleichzeitig völlig aufmerksam sein? Vielmehr würde man doch sagen, er müsste quasi schlafend/ abgeschaltet sein. Man könnte noch sagen, dass Krishnamurti Geist hier nicht gleichsetzt mit kognitiver Aktivität, dem Widerspricht dann aber ein drittes Zitat aus eben demselben Buch:
Schönheit ist dort, wo Ordnung ist - in einem klaren, nicht verwirrten Geist, in dem absolute Ordnung herrscht.
Und um noch ein Beispiel für Unklarheit zu zeigen:
Man muß sich selbst ein Licht sein; dieses Licht ist das Gesetz. Alle anderen Gesetze sind Produkte des Denkens und daher fragmentarisch und widersprüchlich.
Es bleibt unklar, was mit Gesetz gemeint ist. Entweder ist damit eine Vorschrift gemeint, oder auch ein von Natur aus gegebener Sachverhalt. Da das erste gar keinen Sinn macht, kann von der zweiten Bedeutungsverwendung ausgegangen werden.
Dann bedeutet der Setz, in jedem existiert ein Licht zwingenderweise. Was aber soll dieses Licht sein? Erkenntnis? Die Seele? Sehr unklar vor allem vor dem Hintergrund, dass man dieses für sich selbst sein muss.
Wieso dieses Licht als einziges kein Produkt des Denkens sein soll, ist auch nicht klar. Wenn dieses Licht kein Produkt des Denkens ist, wieso müssen dann andere Gegebenheiten (Gesetze) zwangsweise Produkte des Denkens sein?
Am ehesten Sinn machen würde dieser Ausspruch noch, wenn er als kartesianischer Zweifel an allem interpretiert würde. Dazu hätte man diesen dann aber auch einfach zitieren dürfen und nicht dessen Gedanken neu verpacken und als seine eigenen Ausgeben müssen.

Das größte Problem sehe ich bei dem wenigen, das ich jetzt von Krishnamurti gelesen habe darin, dass er stets predigt, es keine Ideologien, Kirchen, Führer usw. geben dürfe:
Alle Ideologien, ob religiöse oder politische, sind idiotisch, denn es ist das begriffliche Denken, das begriffliche Wort, das die Menschen auf so unglückliche Weise gespalten hat.
Aus: Du bist die Welt

Aber gleichzeitig versucht, dies durch eine ebensolche Ideologie zu beweisen. Denn es gehören einige ideologische Vorranahmen dazu, seine "Weisheiten" akzeptieren zu können - und dies obwohl er jenes nicht wollte. Außerdem ist es fraglich, wieso man seine Aussagen überhaupt anhören sollte, wenn letzten Endes doch kein Führer einen zur Wahrheit (Was immer damit wieder gemeint ist) führen kann. Eigentlich postuliert er seine eigenen Aussagen als überflüssig und folgerichtig hätte er dann eigentlich gar nichts sagen dürfen.


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