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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

66 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Misanthropie, Anthropofugal ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
poet ehemaliges Mitglied

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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 16:15
Jeder mag ja vor dem Dasein Angst haben und fliehen, wohin immer er oder sie möchte, nur wird er oder sie keinen Ort oder einen Zustand der vordergründigen Rettung finden, denn niemand kann nicht nicht sein...Amen

Entweder wir sind zur Existenz verurteilt und finden uns damit ab oder aber wir durchschauen das Spiel der Illusionen und spielen es zu unseren Konditionen...

Wie das geht? Hm, ich habe es für mich herausgefunden..., es ist lachhaft einfach... viel Glück!

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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 17:31
@Peisithanatos
Ich frage mich, warum so viele Menschen dazu neigen, ihren Pessimismus auf andere Menschen, die Menschheit im Allgemeinen zu projizieren.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 17:52
@libertarian
wenns einem schlecht geht, aber man weiß das man nicht alleine damit ist, fühlt man sich gleich besser


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 18:49
@poet
Zitat von poetpoet schrieb:Entweder wir sind zur Existenz verurteilt und finden uns damit ab oder aber wir durchschauen das Spiel der Illusionen und spielen es zu unseren Konditionen...
Sartre sagt ja zumindest, wir seien zur Freiheit verurteilt.... wir müssen uns entscheiden sicher, aber, was das mit Freiheit zu tun haben soll, weiß ich nicht.
Ach Gott, das Spiel der Illusionen durchschauen... und es zu unseren Konditionen spielen? Frei sein und nach eigenen Konditionen leben zu wollen, das scheint mir die größte Illusion zu sein.

@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ich frage mich, warum so viele Menschen dazu neigen, ihren Pessimismus auf andere Menschen, die Menschheit im Allgemeinen zu projizieren.
Weil sie u.a. der Überzeugung sind, dass eine pessimistische Sichtweise auch eine rationale Sichtweise ist - sie richtet sich nicht nach Wunschvorstellungen und Träumen... Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.


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poet ehemaliges Mitglied

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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 19:07
@Peisithanatos

da kann mal mal wieder staunen wie unterschiedlich der Begriff "Illusion" doch gehandelt wird...

Für mich ist alles, was innerhalb der dualen Ebene als real gilt, pure Fiktion, eine Art vom Bewusstsein initiierter "Film" im holographischen Nichts des Seins, dem man zwar im gewissen Sinne schon noch ausgeliefert bleibt, bedingt durch die veränderte Wahrnehmung, will sagen, mit der Illusion lebend, läst sich allerdings vieles wesentlich leichter verstehen und "aushalten" als wenn man noch in der Illusion lebt und dadurch schwer gebeutelt werden kann..., wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf..., ich jedenfalls erfreue mich sehr an der Leichtigkeit des Seins, die mir nie unerträglich wird.

mit heiter gelassenen Grüßen... :D
poet


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

28.10.2012 um 22:54
@poet
Zitat von poetpoet schrieb:mit der Illusion lebend, läst sich allerdings vieles wesentlich leichter verstehen und "aushalten" als wenn man noch in der Illusion lebt und dadurch schwer gebeutelt werden kann
Welche Illusion? Ist der Tod und die Vernichtung allen Lebens eine Illusion? Jedes Leben auf diesem Planeten wird enden, so wie ja jetzt schon 99,9% aller Lebenwesen, die je auf der Oberfläche dieses Planeten rumgekrochen sind, in den Staub gefallen sind. Ohne Hoffnung sind wir erst wirklich frei, es liegt keine Hoffnung in diesem Fleisch.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

29.10.2012 um 08:08
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Weil sie u.a. der Überzeugung sind, dass eine pessimistische Sichtweise auch eine rationale Sichtweise ist - sie richtet sich nicht nach Wunschvorstellungen und Träumen...
Die rational-realistische Sichtweise des Seins auf dieser Welt hat erstmal gar nichts mit pessimistisch oder optimistisch zu tun. Viele Realisten werden von selbsternannten "Weisen" gerne in die Pessimisten-Schublade gepackt.

Meistens von Menschen, die sehr vorurteilsbehaftet sind oder (und) der Schubladen-Denke unterliegen, ohne das jedoch selber erkennen zu können.

Zu dieser "eingefassten", beinahe schon borniert zu nennenden Sichtweise zählt auch der Dualismus, den ich persönlich als grundfalsch ablehne. Gut setzt nicht zwingend schlecht voraus, schön nicht zwingend hässlich, Wohlbefinden keinen Schmerz, usw. Wenn man das mal in aller Tiefe reflektiert, stellt es sich als ein Verständnis-Modell eines relativ einfachen, primitiven Geistes heraus, der dieses Modell als Erklärung für die Welt nimmt.

Tatsächlich ist es so, daß der Materialismus selbst und die Gesellschaft zu vielen Dingen zwingt, die wir gar nicht wollen, aber müssen.
Zitat von NahternNahtern schrieb:wenns einem schlecht geht, aber man weiß das man nicht alleine damit ist, fühlt man sich gleich besser
Ja, das ist eine gängige Variante sich das Leben schön zu reden, daß es den anderen (noch) schlechter geht.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

29.10.2012 um 09:53
@Peisithanatos
Ja, es ist paradox. Das Paradoxum, welches in unserem menschlichen Denken als unvereinbar erscheint, ist wohl die "Schranke" oder die "firewall" die "überschritten" oder geknackt werden kann, um den Schleier der Raum/Zeit-Illusion zu heben.

Das Paradox ist der "gordische Knoten" des verständnis.
Aus dem Nichtsein entsteht Sein, aber dadurch "definiert" sich erst Nichtsein. (0 = 2)
Daraus entsteht erst die manifestierte Dualität von Leben und Tod oder alt ausgedrückt, Gott und Satan. Das Licht und die Begrenzung zur Form.
Oder auch die "Ausdehnung und das Zusammenziehen".
Die Bewegung des Atmens.. plus und minus.
was ich schreibe, ist nur meine Wahrheit, und Sicht der "Dinge", in auch nur jetzt in diesem Moment. ;)
In der Tat eine sehr unkonventionelle Einstellung, die durchaus gewisse Faszination besitzt. Wie kommt es dazu, dass man so eine Philosophie entwickelt? - das würde mich durchaus interessieren.
Das Negative, das Nichts, die Nichtexistenz, die schwarze Leere... oder wie es im Englischen heisst: void, nothingness, emptiness, zero... sehr faszinierende Begrifflichkeiten^^Tex
Antikosmische Sichweise ist grenzenloses Nichts... zeitlos, raumlos wortlos gesetzlos. Jenseits der kosmischen Existenz.

Es fällt mir schwer darüber zu schreiben da alle Worte die ich verwende, unpassend erscheinen, und zu Paradoxen werden.

Es bedeutet für mich eine Möglichkeit, eine Perspektive "aus dem Jenseits", aus dem Nichts, aus dem Chaos, um das Leben zu betrachten. Dies ergibt für das Leben eine andere Bedeutung, die "Vorstellung", die Nicht ist, zu "erfassen". Denn es ist für mich gewissheit, dass der Kosmos Ausdruck der Illusion des menschlichen Ego's ist.
Und Kosmos eine Erscheinung ist, so wie das Leben selbst und einander bedingen.
Die begrenzung, bzw Form, der " Erscheinung" ist die Matrix, bestehend aus drei Raum-Dimensionen, und einer Zeitdimension und der Körper.
Wir sind in die Materie gefallen, um die Illusion zu erkennen, in die wir "gefallen" sind.

Die Illusion des "Ich". welche im -> N-ich-t 'enthalten' ist. und woraus das -> L-ich-t der Verblendung entsteht, wenn man nicht selbst in der Dunkelheit steht um beides gleichwohl zu erfassen.
Um zu erwachen aus dem Traum der Illusion und die Dualität des Lebens und des Todes in sich zu erlösen. Es ist für mich das das letzte "Ziel" die Auflösung von Allem in Nichts. Das Unterbrechen des Kreislaufs der manifestierten Vorstellungen. Gruß an dich @Peisithanatos


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

29.10.2012 um 10:58
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Welche Illusion? Ist der Tod und die Vernichtung allen Lebens eine Illusion? Jedes Leben auf diesem Planeten wird enden, so wie ja jetzt schon 99,9% aller Lebenwesen, die je auf der Oberfläche dieses Planeten rumgekrochen sind, in den Staub gefallen sind. Ohne Hoffnung sind wir erst wirklich frei, es liegt keine Hoffnung in diesem Fleisch.
Ja ich denke schon. Der Tod ist eine Illusion, welche durch die Illusion des Lebens erschaffen wurde.
Mit Illusion meine ich sowas wie "reale Illusion" des "Ich".

Der Mensch träumt den Traum des Lebens aus dem er nur durch Tod erwacht.und bemerkt, dass er sein Leben, seine Welt, geträumt hat. Deshalb ist es von Vorteil, wie Lazarus zu sterben, aber dann nicht tot zu sein. ;) :D

Nö, es liegt keine Hoffnung in dem Fleisch, es ist die Ausscheidung des Geistes und seiner Wünsche Gedanken und Vorstellungen. Geformt zu Materie und Totsachen.
Alles was der Mensch als "schön" empfindet ist ein Urteil seines Ego's. und die dazugehörigen Gefühle, sind Botschaften des Ego's an sich selbst. Genauso ist es mit Abscheu oder Angst.
So können wir uns erfreuen oder trauern und im Inneren jedoch wird "der Geist" nicht berührt.
Die Hoffnung ist es, was den Geist an die Materie verhaftet, denke ich. denn die Hoffnung kann immer nur materieller Ego-Natur sein ausser wenn man Nichts erhofft. ;) holy No-Thing.


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29.10.2012 um 19:43
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Aus dem Nichtsein entsteht Sein, aber dadurch "definiert" sich erst Nichtsein. (0 = 2)
Ob das Sein ewig ist, oder entstanden ist, können wir nicht wissen.
Zitat von snafusnafu schrieb:Denn es ist für mich gewissheit, dass der Kosmos Ausdruck der Illusion des menschlichen Ego's ist.
Wir haben ja schon Probleme zu erklären, wie das Bewusstsein entsteht. Begrifflichkeiten wie Illusion, oder Realität sind eigentlich hinfällig... es gibt das direkte Erleben, Erfahren, Fühlen... was darüber hinausgeht, lässt sich interpretieren, man kann mit Wahrscheinlichkeiten hantieren, Gewissheit gibt es nicht. Alles ist sehr vergänglich und nichtig, das ist viell. alles, was man von allem sagen kann.
Zitat von snafusnafu schrieb:Um zu erwachen aus dem Traum der Illusion und die Dualität des Lebens und des Todes in sich zu erlösen. Es ist für mich das das letzte "Ziel" die Auflösung von Allem in Nichts. Das Unterbrechen des Kreislaufs der manifestierten Vorstellungen.
Aber wir sind doch schon nahe am Nichts, nur noch ein paar Schritte^^


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

29.10.2012 um 19:48
@snafu

Hoffnung gibt es nicht und viell. ist auch alles zur ewigen Wiederkehr verurteilt und das erlösende Finale ins Nichts bleibt aus.


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29.10.2012 um 21:25
@Peisithanatos
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Ob das Sein ewig ist, oder entstanden ist, können wir nicht wissen.
Nein. Aber was ist schon -ewig- . Ewig ist ein wort, das vorgibt, eine Zeit zu meinen, die nie endet.
Doch ewig ist keine Zeit, ist zeitlos und daher auch raumlos. Deshalb kann sich diese Frage so gesehen, gar nicht stellen.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Wir haben ja schon Probleme zu erklären, wie das Bewusstsein entsteht. Begrifflichkeiten wie Illusion, oder Realität sind eigentlich hinfällig... es gibt das direkte Erleben, Erfahren, Fühlen... was darüber hinausgeht, lässt sich interpretieren, man kann mit Wahrscheinlichkeiten hantieren, Gewissheit gibt es nicht. Alles ist sehr vergänglich und nichtig, das ist viell. alles, was man von allem sagen kann.
Naja, ich habe das so erfahren. Klar ist alles vergänglich in einem langsamen irdischen zeitunterworfenen Verrottungsprozess für die Lebenden, und plötzliche Auflösung für die Sterbenden, wie ein Traum vergänglich ist.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Aber wir sind doch schon nahe am Nichts, nur noch ein paar Schritte^^
Ja.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Hoffnung gibt es nicht und viell. ist auch alles zur ewigen Wiederkehr verurteilt und das erlösende Finale ins Nichts bleibt aus.
Vllt, aber vllt ist es nur dann so, wenn man anhaftet und Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod hat, und man dann mit dieser Hoffnung in der Wiedergeburtsschleife hängen bleibt.


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29.10.2012 um 22:39
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Vllt, aber vllt ist es nur dann so, wenn man anhaftet und Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod hat, und man dann mit dieser Hoffnung in der Wiedergeburtsschleife hängen bleibt.
Vielleicht (ich möchte sogar sagen, sehrwahrscheinlich) gibt es gar keine Wiedergeburten. Selbst wenn, so kann uns dies egal sein, da wir nichts davon mitbekommen. Nach den Upanishaden werden ja nicht wir wiedergeboren, sondern das ewige Selbst (Atman) in uns. Dieses Selbst ist aber nicht mit mir identisch, von daher kann es mir egal sein, wem dieses als nächstes in den Popo (entschuldige den Ausdruck) geschoben wird. Und gem. Buddhismus gibt's gar kein Selbst und es findet auch keine Kontinuität von unserem Bewusstsein statt - nein, es werden nur karmische Impulse wiedergeboren. Also auch das kann mir egal sein.

Vermutlich löst sich unser Geist mit dem Tod unseres Körpers einfach auf, ohne dass wir noch etwas dazutun müssen.
Es gibt vielleicht nur die Atome und die Leere, so wie Epikur sagte. Epikur war einer der wenigen, der um das Nichtsein kein Geschiss gemacht hat.^^


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

30.10.2012 um 18:21
Zitat von snafusnafu schrieb:Nein. Aber was ist schon -ewig- . Ewig ist ein wort, das vorgibt, eine Zeit zu meinen, die nie endet. Doch ewig ist keine Zeit, ist zeitlos und daher auch raumlos. Deshalb kann sich diese Frage so gesehen, gar nicht stellen.
Sicher kann man die Frage stellen, ob etwas schon immer da ist, oder einen Anfang hat - das ist durchaus legitim, warum nicht.
Zitat von snafusnafu schrieb:Vllt, aber vllt ist es nur dann so, wenn man anhaftet und Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod hat, und man dann mit dieser Hoffnung in der Wiedergeburtsschleife hängen bleibt.
Das philosophische Konzept der ewigen Wiederkehr hat nichts mit "Wiedergeburt" zu tun. Ich halte religiöse Vorstellungen von einem Jenseits, oder Wiedergeburt für wenig überzeugend.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

31.10.2012 um 13:34
@arikado
@Peisithanatos
Ich denke auch dass es keine Wiedergeburten in dem linearen Sinne gibt. Vielmehr erschaffe ich mich mit jedem Atemzug, mit jedem Erwachen am Morgen 'neu'. Die Zeit ist eine Illusion der matrix. Diese "illusion" meine ich mit der "Wiedergeburtsschleife", die 'Ewigkeit' des Fraktalen Werdens .
Zitat von arikadoarikado schrieb:Vermutlich löst sich unser Geist mit dem Tod unseres Körpers einfach auf, ohne dass wir noch etwas dazutun müssen.
Das universum löst sich auf.
und ich werde N-Ich-t. :)
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Sicher kann man die Frage stellen, ob etwas schon immer da ist, oder einen Anfang hat - das ist durchaus legitim, warum nicht.
Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive, in linearem kosmischen Zeitdenken hat alles einen Anfang und ein Ende.
In 'zeitund raumlosen' Ist Nichts und Alles gleichzeitig.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Das philosophische Konzept der ewigen Wiederkehr hat nichts mit "Wiedergeburt" zu tun. Ich halte religiöse Vorstellungen von einem Jenseits, oder Wiedergeburt für wenig überzeugend.
Ich denke , es ist das Ego, welches sich das ausgedacht hat, um eine Hintertür zu haben, um an dem Tod irgendwie vorbeizuschlüpfen, und dennoch sein "Ich" nicht verlieren. Und daran zu klammern. Das Ego ist mM der Gott der Materie, der Welt und jener, der sich selbst richtet.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

31.10.2012 um 20:49
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Ich denke auch dass es keine Wiedergeburten in dem linearen Sinne gibt. Vielmehr erschaffe ich mich mit jedem Atemzug, mit jedem Erwachen am Morgen 'neu'. Die Zeit ist eine Illusion der matrix. Diese "illusion" meine ich mit der "Wiedergeburtsschleife", die 'Ewigkeit' des Fraktalen Werdens .
Wieso sollten wir uns selbst erschaffen... das Ich ist nur eine Konstruktion im Gehirn, ein Gehirnphänomen, welches sich im Laufe der Evolution, bzw. Biogenese herausgebildet hat und sich entsprechend innerhalb sozialer Aktionen und Gehirnprozesse stetig verändert - das ist die plausibelste Erklärung.
Zeit ist nur ein Hilfsbegriff, der das Werden und die Bewegung umschreibt.
Zitat von snafusnafu schrieb:Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive, in linearem kosmischen Zeitdenken hat alles einen Anfang und ein Ende.
In 'zeitund raumlosen' Ist Nichts und Alles gleichzeitig.
Aber ein zeit-und raumloses Phänomen ist mir im ganzen Universum nicht bekannt und ist daher irrelevant.
Zitat von snafusnafu schrieb:Ich denke , es ist das Ego, welches sich das ausgedacht hat, um eine Hintertür zu haben, um an dem Tod irgendwie vorbeizuschlüpfen, und dennoch sein "Ich" nicht verlieren. Und daran zu klammern.
Das scheint mir auch ein Grund zu sein, warum das Konzept der Wiedergeburt entstanden ist. Wobei in einigen Religonen einfach nur Karma, oder Kausalität, ohne Bezug auf ein Ich zu nehmen, gemeint ist - denn man bedenke, selbst im Buddhismus ist das Ich Illusion.
Zitat von snafusnafu schrieb:Das Ego ist mM der Gott der Materie, der Welt und jener, der sich selbst richtet.
Warum solche religösen Begrifflichkeiten wie Gott, oder Richten gebrauchen? Es gibt weder ein jüngstes Gericht, noch richtet man sich selbst, darüber hinaus gibt es wahrscheinlich weder einen Gott, noch ist das Ich ein Gott. Es macht keinen Sinn mehr diesen Begriff zu zweckentfremden, nachdem die mono- und polytheistischen Götter ausgedient haben. Er hat seinen Sinn verloren, das ist alles.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

31.10.2012 um 21:33
@snafu

Sadness hat erfreulicherweise bereits geantwortet.

@Peisithanatos
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Das scheint mir auch ein Grund zu sein, warum das Konzept der Wiedergeburt entstanden ist. Wobei in einigen Religonen einfach nur Karma, oder Kausalität, ohne Bezug auf ein Ich zu nehmen, gemeint ist - denn man bedenke, selbst im Buddhismus ist das Ich Illusion.
Ich weiss nicht, wo genau der Glaube an Wiedergeburt entstanden ist. Aber ich denke nicht, dass er den Menschen in Indien unbedingt Trost spendet. Schliesslich halten die sogar eine Wiedergeburt als Wurm oder dergleichen für möglich. Trost spendet ihnen wohl eher der Glaube an die Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten, also der Glaube an die "Reabsorption ins Brahman" oder das "Verlöschen ins Nirvana" (über die Formulierungen kann man sich streiten).


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

31.10.2012 um 22:44
@arikado
Zitat von arikadoarikado schrieb:Vermutlich löst sich unser Geist mit dem Tod unseres Körpers einfach auf, ohne dass wir noch etwas dazutun müssen.
Es gibt vielleicht nur die Atome und die Leere, so wie Epikur sagte. Epikur war einer der wenigen, der um das Nichtsein kein Geschiss gemacht hat.^^
Ich halte diese Position auch für am wahrscheinlichsten. Gut, sie ist nicht die Frohbotschaft der Religionen von Liebe, Licht und Ewigkeit... vielen mag das sehr depressiv und hoffnungslos erscheinen, allerdings richtet sich die Realtität leider nicht nach unserem Wunschdenken und in letzter Instanz ist das Nichts das Schlimmste nicht, wie du ja auch schon Epikur erwähnt hast.
Je mehr die Wissenschaften an ihre Grenzen kommen und nur noch mathematisch abstrakte Gebilde erhalten bleiben(Quantenmechanik, etc. etc...) umso mehr wird natürlich versucht diesen abstrakten Horizont mit Träumen von Unsterblichkeit und einer anderen "Realität" auszuschmücken... mir scheint das verdächtig zu sein, denn viele denken, was nicht sein darf, kann nicht sein und glauben, der Tod betrifft sie nicht.^^


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01.11.2012 um 13:13
@Peisithanatos
@arikado
hi
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Wieso sollten wir uns selbst erschaffen... das Ich ist nur eine Konstruktion im Gehirn, ein Gehirnphänomen, welches sich im Laufe der Evolution, bzw. Biogenese herausgebildet hat und sich entsprechend innerhalb sozialer Aktionen und Gehirnprozesse stetig verändert - das ist die plausibelste Erklärung.
Ich sehe das schon so. Das "Ich" ist eine Konstruktion im Gehirn. Und erschafft auch gleichzeitig in jeden Moment diese Konstruktion, bzw erhält sie aufrecht.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Aber ein zeit-und raumloses Phänomen ist mir im ganzen Universum nicht bekannt und ist daher irrelevant.
So ist es. von der irdischen Denkweise ausgehend, erscheint ein Universum in linearem Zeitfluß. Das ein Anfang und ein Ende haben muss, gleich dem menschlichen Leben. Denn das Universum ist die "Reflektion" des menschlichen Lebens. Es ist nicht. es ist nur im Leben.

--> Entstehung der Materie:

http://www.clausschekonstanten.de/leben/schau_dat/bild2.htm (Archiv-Version vom 29.12.2011)
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Das scheint mir auch ein Grund zu sein, warum das Konzept der Wiedergeburt entstanden ist. Wobei in einigen Religonen einfach nur Karma, oder Kausalität, ohne Bezug auf ein Ich zu nehmen, gemeint ist - denn man bedenke, selbst im Buddhismus ist das Ich Illusion.
Ja , das sehe ich auch so, dass das "Ich" die eigentliche Illusion ist. Und das "Ich" jene materielle Welt erst entstehen hat lassen, da durch das Erkennen von "Ich", auch "Nicht-Ich" (die Welt) zu erkennen ist.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Warum solche religösen Begrifflichkeiten wie Gott, oder Richten gebrauchen? Es gibt weder ein jüngstes Gericht, noch richtet man sich selbst, darüber hinaus gibt es wahrscheinlich weder einen Gott, noch ist das Ich ein Gott. Es macht keinen Sinn mehr diesen Begriff zu zweckentfremden, nachdem die mono- und polytheistischen Götter ausgedient haben. Er hat seinen Sinn verloren, das ist alles.
Du kannst auch Ego sagen. Ich benutze gern die traditionelle Begriffe. ;)

Das "jüngste Gericht" ist die "Supernova" des Ego's ("Ich") bei seinem Tod.
Zitat von arikadoarikado schrieb:Ich weiss nicht, wo genau der Glaube an Wiedergeburt entstanden ist. Aber ich denke nicht, dass er den Menschen in Indien unbedingt Trost spendet.
Der Glaube an Wiedergeburt war wohl für die reichen Anhänger des Buddha. Damit sie sich besinnen in ihren Reichtum und erkennen dass dies nur irdischer Schein ist und davon was abgeben.

Der Glaube an ein ewiges Paradies war für die armen Anhänger des Christentums. Damit sie sich nicht erheben, angesichts ihrer materiellen Armut. Eigentlich in Grunde genommen, politische Überlegungen.


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Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

01.11.2012 um 19:50
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Ja , das sehe ich auch so, dass das "Ich" die eigentliche Illusion ist. Und das "Ich" jene materielle Welt erst entstehen hat lassen, da durch das Erkennen von "Ich", auch "Nicht-Ich" (die Welt) zu erkennen ist.
Das menschliche Selbstbewusstsein ist meines Erachtens eine Gehirnfunktion und keine Illusion. Der Glaube daran, das Bewusstsein könne ohne Gehirn existieren, basiert wohl auf einer Illusion. Aber ich existiere zweifelsohne und bin keine Illusion, unabhängig davon, ob der Materialismus, der Idealismus, oder gar der Solipsismus, recht sein sollte.

Ich bin kein grosser Fan der Kirchenväter, aber Augustinus hat es (vor Descartes) auf den Punkt gebracht:

Selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen. Und demnach bin ich, wenn ich mich täusche. Weil ich also bin, wenn ich mich täusche, wie sollte ich mich über mein Sein täuschen, da es doch gewiss ist, dass ich bin, gerade wenn ich mich täusche?

Wikipedia: Cogito ergo sum


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