@MCMLXVIIIadhuc Nach Clausewitz ist der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Um also den Krieg zu verhindern, müsste sich eine Politik etablieren, welche es nicht erforderlich macht, andere Völker und Regionen zu unterjochen.
Nehmen wir als Beispiel den Kapitalismus. Kapitalismus erfordert aufgrund seiner systembedingten Gesetzmäßigkeiten eine stetige Expansion. Neudeutsch heißt das "Wachstum". Kapitalismus ist zwar in der Lage, eigene Nachfrage zu schaffen ("geplante Obsoleszenz"), diese reicht aber bei Weitem nicht aus, um die Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals zu befriedigen.
Also muss eine kapitalistische Gesellschaft neue Räume erschließen. Das sehen wir zum Beispiel in Rumänien und Bulgarien, wo man die heruntergewirtschafteten Länder mit neuen Waren flutet und somit Kapitalfluss generiert. Krieg ist hier nicht notwendig.
Anders ist es in der Ukraine. Die Ukrainer und ethnischen Russen werden sich nicht so einfach in die EU integrieren wollen. Darum wird dort jetzt Krieg geführt.
Die Menschen leiden zwar, aber das Kapital hat einige handfeste Vorteile: Es wird alles zerbombt, dadurch wird wieder Geld fließen für den Aufbau. Außerdem wird die "Youth Bulge" abgebaut. Man weiß eh nicht, wohin mit den vielen arbeitslosen jungen Männern.
Du siehst also, dass zum Einen der Krieg einen Selbstzweck hat (Mehrung des Kapitals), und zum Zweiten die Ursachen für Kriege v.A. im Kapitalismus zu suchen sind. Wenn du also gegen Krieg sein willst, dann musst du auch gleichzeitig gegen Kapitalismus sein.