Europas Zukunft...?

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Im Gegenteiligen Fall bildet sich durch die Geldmenge eine Inflation.

Ja und die gedruckte Geldmenge geht vorwiegend in den Süden. Fallenden Preisen wirkt die EZB entgegen durch dieses "Geld-Drucken", um marode Banken und Staaten zu stützen. Dazu Niedrigzinsen, damit die Schuldenlast noch gestemmt werden kann..aber das viele Geld verführt zu noch mehr Schulden. Es ist Symptombekämpfung, man kann mit "mehr Geld im System" keine Grundprobleme beseitigen. Manche Länder sind nicht Wettbewerbsfähig bzw. die Unterschiede im Euroraum sind zu gross.

mayday schrieb:Ja und die gedruckte Geldmenge geht vorwiegend in den Süden. Fallenden Preisen wirkt die EZB entgegen durch dieses "Geld-Drucken", um marode Banken und Staaten zu stützen

Nun das macht die EZB nur am Rande. Ist halt blöd weil in Griechenland die Banken ihrer EInlagen beraubt sind und reakpitalisiert werden müssen, oder alternativ das Bankensystem kollabieren lässt dort unten.

Verlierer wären dann aber wohl eh wieder die einfachen Bürger

mayday schrieb:Dazu Niedrigzinsen, damit die Schuldenlast noch gestemmt werden kann..aber das viele Geld verführt zu noch mehr Schulden.

Geht so, die Konditionen auf dem Kapitalmarkt sind für diese Länder eher schlecht. Griechenland bekäme gar kein Geld mehr und wäre Bankrott.

Und genau deswegen sind die Kredite mit Reformauflagen gebunden.

Fedaykin schrieb:Verlierer wären dann aber wohl eh wieder die einfachen Bürger

Nicht wenn du kleine/mittlere Spareinlagen absicherst, so wie das i.d.R. sein sollte bei Banken.

Was Island tat (nicht im Euro)
Es gab keine Rettungspakete. Island lies in der Krise seine Banken pleite gehen. Investoren wurden nicht ausbezahlt. Island gab jedem Bürger der ein Sparkonto hatte umgerechnet bis 20'000 Euro. Island wertete die eigene Währung um 50% ab, womit sich die Auslandschulden halbierten. Dänemark und Grossbritannien Gläubiger protestieren, aber der isländische Staat sagte "sie seinen nicht zuständig um Ausländische Investoren zu schützen"

Bankmanager wurden in Island zu Haftstrafen zwischen vier und fünfeinhalb Jahren wegen betrügerischer Marktmanipulationen und Untreue verurteilt. http://www.taz.de/!5019449/

und so geht es Island heute ;)
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14436/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-island
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/17314/umfrage/arbeitslosenquote-in-island

mayday schrieb:Nicht wenn du kleine/mittlere Spareinlagen absicherst, so wie das i.d.R. sein sollte bei Banken.

Die Banken wären doch trotzedem am Ende weil nicht Handlungsfähig. Dann würden die Sparer eben auch ihr Geld von der Bank holen.

Island lies in der Krise seine Banken pleite gehen. Investoren wurden nicht ausbezahlt. Island gab jedem Bürger der ein Sparkonto hatte umgerechnet bis 20'000 Euro. Island lies in der Krise seine Banken pleite gehen. Investoren wurden nicht ausbezahlt. Island gab jedem Bürger der ein Sparkonto hatte umgerechnet bis 20'000 Euro. Island wertete die eigene Währung um 50% ab, womit sich die Auslandschulden halbierten. Dänemark und Grossbritannien Gläubiger protestieren, aber der isländische Staat sagte "sie seinen nicht zuständig um Ausländische Investoren zu schützen Dänemark und Grossbritannien Gläubiger protestieren, aber der isländische Staat sagte "sie seinen nicht zuständig um Ausländische Investoren zu schützen

Die Isländischen Banken hatten eine andere Krisensituation.

Natürlich wäre es eine Option Griechishe Banken kaputtgehen zu lassen. Aber bei denen geht es nicht um Faule Papiere sondern eben darum das ihnen die EInlagen entzogen werden.

mayday schrieb:Island wertete die eigene Währung um 50% ab, womit sich die Auslandschulden halbierten. Dänemark und Grossbritannien Gläubiger protestieren, aber der isländische Staat sagte "sie seinen nicht zuständig um

Ja sofern die Schulden in der Landeswährung sind geht das.

Europas Zukunft wohl auch weiterhin ohne die Schweiz:

Konkret sagten vor zwölf Jahren noch 43 Prozent der Kandidaten der CVP, 41 der FDP, dreieinhalb der SVP und gar 97 Prozent bei der SP «Ja oder eher Ja zu einem EU-Beitritt.»

Dieses Jahr wollen nur noch vier Prozent der CVP Kandidaten, drei Prozent der FDP, niemand bei der SVP und noch 52,5 Prozent der SP-Kandidaten Beitrittsverhandlungen mit der EU.

http://www.srf.ch/news/wahlen/wahlkampf/jein-zu-europa-sagen-die-nationalratskandidaten

@Glünggi
Erstaunt mich nicht. Als die EU kam, war ich auch noch dafür..und nun bin ich dagegen. Schuld ist imo eine falsch ausgerichtete Politik. Eine die tendenziell nicht zum Wohle der Bürger ist, sondern Minderheiten bevorteiligt; Finanzplatz, Banken und Investoren. Anstelle dagegen zu halten, diese in Schranken zu weisen.

Obwohl es immer offensichtlicher wird, dass für Exportschwache Länder, der Euro immer mehr zum Problem wird, weil für diese Länder die Währung zu stark ist, bleibt das Thema Euro-Austritt oder allg. andere Alternativen in diesem Bereich tabu..bis es zu spät sein könnte und allen die Währungsunion um die Ohren fliegt.

Anstelle eine unabhängigere aktivere souveräne Rolle bei der Ukraine-Russland Krise zu übernehmen, ist die EU eingeknickt und folgt gössten teils dem Willen der USA. Die Sanktionen schaden wirtschaftlich auch der EU selbst und tragen leider in keinster Weise zur Entspannung bei..diese Aussenpolitik löst kein einziges Problem.

Die Flüchtlingspolitik funktioniert nach dem Sankt-Florian-Prinzip, Schengen ist gescheitert.

@mayday
Es ist halt interessant dass es von Links bis rechts so ist. Dass selbst die SP nur noch 50% Zustimmung hat.
Das könnte heute auch anders aussehen... gab ja auch schon nen Trend in die andere Richtung... aber irgendwie können sie das Produkt nicht verkaufen. Nicht wirklich ne gute Marketingabteilung. Ne ich denke halt dass in erster Linie die Krise 2008 bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. und auch dass das Bild in ganz Europa ähnlich ist, was die Zustimmung betrifft... was sich durch den allgemeinen Rechtsruck bemerkbar macht.

@Glünggi
Die können das Produkt Europa nur nicht verkaufen?
Die fahren das Ding in Moment eher auf allen möglichen Ebenen an die Wand (Eurokrise, Flüchtlingskrise, mit initiierte Ukrainekrise, unsinnige Sanktionen, stagnierende Löhne in den Euroländern im Vergleich zu den Nichteuroländern, drohender Brexit und Le Pen, Aussicht auf Aufnahme der meisten Balkanstaaten in die EU, obendrauf noch jemanden wie Juncker :D etc.).

Ihr Schweizer macht in der Hinsicht alles richtig, wenn ihr euch nicht mit in diesen Abwärtsstrudel ziehen lassen wollt.

Mal völlig aus der Diskussion herausgerissen eine Meinung...

bisher war ich immer Pro-EU. Geld hat für mich da keine Rolle gespielt und ich war sogar dafür alle möglichen Länder mit Subventionen aller Art auf die Beine zu helfen, so lange das am Ende zu einer starken Gemeinschaft führt, die International respektiert werden und als Vorbild für Frieden und Solidarität dienen kann. Menschen, die zusammen an einem großen Ziel arbeiten. Das ganze Geheule ums Geld war mir dabei immer völlig zuwider. Solange es dafür ausgegeben wird das Leben für alle beteiligten besser zu machen, hatte ich kein Problem damit es für eine Weile laufen zu lassen und zu riskieren, dass das Ergebnis nicht dem erhofften Ziel entspricht.

Die Flüchtlingskrise hat mich dann aber eines besseren belehrt. Ausgerechnet der überall verhasste Victor Urban hat die meisten Flüchtlinge aufgenommen - zugegebenermaßen zwangsweise - während andere Länder nicht einmal 1000 insgesamt aufnehmen wollen. Es gibt Länder die bis heute weniger als 50 aufgenommen haben. Für mich ist das die erste relevante Bewährungsprüfung für die Solidargemeinschaft der EU. Und in meinen Augen hat sie völlig versagt. Gerade das Land, dass so fleissig dabei geholfen hat die Region zurück in die Steinzeit zu Bomben, hetzt am lautesten.

Das Ganze macht mich so wütend, dass ich sofort bereit wäre das ganze Projekt in einer entsprechenden Wahl aus der Welt zu schaffen, um es durch eine Freihandelszone mit offenen Grenzen zu ersetzen. Alles andere was erarbeitet wurde, kann wegen mir da bleiben, wo die Sonne nie scheint. Denn eine Gemeinschaft aus Rosinen-Pickern kann mir gestohlen bleiben und ich wünsche jedem entsprechenden Land, dass es ins finsterste Mittelalter zurückfällt und die stinkenden Blüten dieser ignoranten Klientelpolitik fressen muss.

@Moses77
Brexit und LePen sind eben die Anzeichen innerhalb Europas.

Generell finde ich, dass Europa durchaus ein Marketingproblem hat... dahingehend dass man sich nichtmal einig ist welches Produkt man nun will. Ein vereintes Europa oder ein Europa der unabhängigen Staaten.
Beides geht nicht... wir haben zur Zeit aber beides im Europaparlament.

In einem Europa der unabhängigen Staaten wär eine Schweiz eher dabei. Eine Zentralregierung in Brüssel, wirkt aber abstossend... da man als Schweizer schon mit der Muttermilch, diesen Unabhängigkeitsgedanken eingeimpft bekommt und generell Angst hat vor Fremdbestimmung.

Wenn man Schweizer in der Eu will muss man das Misstrauen abbauen... und das geht schlecht wenn man von Krise zu Krise schlittert und dabei stur auf seinem Standpunkt verharrt.

@.ebra.

Derzeit würden 90 Prozent aller Flüchtlinge von gerade einmal neun der insgesamt 28 EU-Staaten aufgenommen, sagte Schulz in einem Interview mit dem Radiosender Deutschlandfunk. Das gehe so nicht.
Bei der Flüchtlingskrise handle es sich um ein globales Problem, das national nicht gelöst werden könne, so EU-Parlamentspräsident Schulz.

http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)

@.ebra.

.ebra. schrieb:Ausgerechnet der überall verhasste Victor Urban hat die meisten Flüchtlinge aufgenommen - zugegebenermaßen zwangsweise -

Die übelst verschrienen Briten haben im letzten Jahr 318.000 Flüchtlinge aufgenommen bis März 2015 waren es 330.000 Tendenz steigend. Wurde letzte Woche auf BBC Parliament ausgestrahlt. Aber es ist besser von einem Dummbeutel wie EU-Kommissar Schulz weiter gegen die Briten zu hetzen, wenn sie die Schotten dichtmachen und die Sozialleistungen kappen, die erheblich über dem Satz der BRD und Frankreich liegen.

Im Übrigen sehe ich den Druck auf dem Arbeitsmarkt auf die jungen einheimischen Arbeitnehmer, die die BRD als ihr Land betrachten, stark steigen, bei noch weniger Bezahlung und weiter steigenden Mieten. Das ist aber erst der Anfang. Von daher (...)

Alle ducken sich weg und wurschteln weiter und reden ziemlich dummes und wirres Zeugs.

Im ARD läuft gerade eine gute Reportage über die Situation in Flüchtlingsunterkünften ...

Die Zukunft Europas ist wohl, dass man das besser organisieren muss. Da werden die Flüchtlinge von einer Notunterkunft in die andere geschickt. Beamte schaffen es nicht, überhaupt Asylanträge anzunehmen.
Unterkünfte sind mehrfach überbelegt. Kommunen werden nicht rechtzeitig oder umfassend informiert über die ankommenden Flüchtlinge ...

Ziemlicher Murks, viele Stellen sind überfordert, kaum Struktur erkennbar. Soll der Bund eben mehr Geld freigeben, damit es ordentlich gemacht wird, notfalls mehr Leute einstellen, dann dauert der ganze Asylvorgang auch nicht so lange ...

Issomad schrieb: Da werden die Flüchtlinge von einer Notunterkunft in die andere geschickt. Beamte schaffen es nicht, überhaupt Asylanträge anzunehmen

Das ist ja der Schwachsinn im Dublin III Vertrag.
Die Asylanträge müssten derzeit von den meisten Flüchtlingen in Ungarn gestellt und bearbeitet werden ehe sie in andere EU Statten transfertiert werden dürfen.

Abgesehen das ich kein Vertrauen in die Gesinnung der Ungarischen Regierung habe ist es eine Zumutung für Ungarn und die Flüchtlinge. In Konsequenz bedeutet das das die Flüchtlinge solange in Budapest rumhängen müssen bis Ihr Asyl Antrag bearbeitet wurde.

Da letzlich alle Syrer einen postiven Bescheid erhalten werden macht es keinen Sinn ganz Ungarn in ein Auffanglager zuverwandeln. Ich bin Froh wenn sich Orban nicht überfordert fühlt und an seiner Grenze womöglich den Schiessbefehl rausgibt... zutrauen würd ich es Ihm schon.

@subgenius

subgenius schrieb:Die Asylanträge müssten derzeit von den meisten Flüchtlingen in Ungarn gestellt und bearbeitet werden ehe sie in andere EU Statten transfertiert werden dürfen.

Eigentlich in Griechenland.
Die meisten kommen von der Türkei über Griechenland nach Europa, verlassen dann Europa wieder und kommen in Ungarn zum zweiten mal nach Europa.

@Glünggi
naja .. dann sind sie ja nur als Turis ein und ausgereist .. aber das kommt ja auf das selbe hinaus.
Die Griechen sollen sich auf ihre eigenen Probleme konzentrien können.

@subgenius
Also heute haben sie einen Flüchtling gefragt, wieso denn die Griechen keine Fingerabdrücke genommen hätten.. meint er nur " keine Ahnung, sie habens einfach nicht getan" In Ungarn seien sie dann aber der Polizei aus dem Weg, damit sie keine Fingerabdrücke abgeben mussten. Den selben Flüchtling habens dann noch gefragt, wieso er in die Schweiz will, sagte er " Weil alle nach Deutschland gehen " :D

Apropos Ungarn:

http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/kein_schutz_fuer_niemanden_ungarn_verabschiedet_sich_vom_fluechtlingsrecht/ (Archiv-Version vom 18.09.2015)


Wer von Euch würde dort Asyl suchen wollen? Ich zahle das Ticket!

@Glünggi
Und das wundert mich alles nicht.
Deutschland ist das prominenteste Land in Europa das ziemlich universell derzeit eine gute Figur macht.
Das Griechenland kaum Atmen für viele Flüchtlinge hat dürfte den Syrien schon bekannt sein genauso das Ungarn kein Welcome Refugee Land ist.
Die humanen Zustände in Europa sind dank Internet jedem schon bekannt.

@subgenius
Die wissen sogar wo im Zaun Löcher sind.
An der Kommunikation mangelts nicht ;)