Amerika nicht weit? Jagd auf Sprayer

@jever

>>Nichts mit Kunst, sondern Klassenkampf für Wohlstandsjünglinge. Wer aber auf Besitz und Eigentum scheißt, der muß sich dann letztendlich auch gar nicht wundern, kriminalisiert zu werden. <<

Du siehst es doch nur so wie dus haben willst. Wer sagt denn etwas von Wohlstandsjünglingen. Hier nimmt sich keiner etwas , es gibt genausoviele sprüher aus den schwächeren Sozialstrukturen. Da sind die Wohlstandsschnösel noch besser beim Tennisspielen, oder Musikmachen mit ihrem 4000 euro teurem Dj Equipment bedient.

Wie gesagt, mehr Wände müssen her, weniger Kriminalisierung, und die Fronten glätten sich, gerade die, die es nur des Nervenkitzels wegen machen, werden ihre Lust daran verlieren.

Und wenn dann doch mal ein Graffiti auf ner illegalen Wand landet oder auf einem Zug, ja mein Gott, wie Hellcam schon sagte, schaut leiber erstmal was die Stadt an Steuergeldern in den Sand setzt, einfach mal das Schwarzbuch der Steuerzahler in die Hand nehmen (wenns geht auch lesen).

mfg Deadpoet

Öhm, deadpoet: Das Zitat stammt von DarthHotz, net von mir ;)

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

@jever


Du kitiesierst das Geschreibsel an den Hauswänden, versteh ich doch. Nur draufhauen bringt nix, und das kleine Stück Anarchie gehört einfach dazu, gegen die extremen Ausmasse meine Vorhergehenden Beispiele.

>>Kunst kommt von Können<<

Eigentlich ist Kunst irrational und hat rein garnichts damit zu tun. Wenn ein Künstler einen Scheisshaufen auf einem Tisch plaziert ist es Kunst, weil er es dazu macht, ohne Motiv, Er könnte erläutern was er gestern gegessen hat, die Einzigartigkeit beweisen und zeigen das es brennt. Das ist Kunst

Der Kunstbegriff der Vorindustriellen Epoche, war nur in Teilen Kunst denn, erstens wurde diese Kunst produziert als Arbeit, als Porträt, oder Gemälde, als Tripychon zur Ehrung der Kirche zB . "Künstler" dienten den reichen und mächtigen Mäzenen sprich Auftraggebern ihren Status zu erhalten. Motivwahl und Intension waren meist vorgegeben . Deshalb arbeiteten viele Künstler subtile Botschaften in ihre Bilder, zN durch Komposition oder sinnhafte Elememte (zB Da Vinci, Rafael etc ) Auisserdem malten diese Künstler nicht allein sondern befeligten ihre Lehrlinge.

Wir besitzen gerade seit anfang des 20 jahrhunderts eine Andere Auffassung von Kunst, das diese auf Widerstände trifft wurde auch in den 30 er Jahren in Deutschland deutlich.

mfg Deadpoet

@jever
Das sollte natürlich DarthHolz heissen sry!! :)

mfg Deadpoet

Ich finde das ist Kunst


Der Vogel fliegt,
Der Fisch schwimmt,
Der Mensch flüchtet,
Der Ausserirdische reist.

@DeadPoet

Vielleicht hast Du das Statement nicht richtig gelesen.

"Aus den Kommentaren von Jevers genannter Seite http://germany.indymedia.org/2005/03/110005.shtml (Archiv-Version vom 06.05.2005):

"steht in dem text irgendwo was von "kunst" oder warum bringt ihr das hier ein?
es geht um writing und wenn ihr schon den albernen kunstbegriff einbringt, dann klärt wenigstens, was zum teufel das sein soll. ist kunst das was sich gut verkauft? das was viele leute schön finden? oder...?
writing heißt seinen namen überall zu hinterlassen - möglichst gut, groß bunt, risk,... und dabei auf eigentum und besitz scheißen und auf die cops erst recht! fight capitalism! "

Es ist die Tagszene selbst, die Deiner Argumentation widerspricht. Inwiefern kannst Du Deiner These also Bestätigung verschaffen, wenn sie von den Akteuren selbst nicht getragen wird?

"Es ist Unsinn, sich in Fragen der Wahrheit darauf zu berufen, dass man etwas glauben müsse - denn etwas wird nicht dadurch wahr, dass man daran glaubt."
Konfuzius

"Es geschieht oft, daß ein universaler Glaube [...] in einem späteren Zeitalter so greifbar zur Absurdität wird, daß die einzige Schwierigkeit darin besteht, zu verstehen, wie eine solche Idee jemals glaubwürdig erscheinen konnte."

@ Hotz

Es ist nicht generell falsch was auf der Page steht, und es gibt auch nicht solche und solche. Eben das Motiv der Tat ändert sich bei einer starken Kriminalierung, wenn jemand fürs malen 40.000 euro abzahlen soll, wobei die Reinigung eigentlich ein paar hundert euro kostet, wird der Widerstand angesichts der Überreizung der Massnahmen gerade dann zu einem triftigen Grund zum flächendeckenden Bombing.

Ich weiss das es um Writing geht, und dieses Writing schliest den Kunstbegriff mit ein. Etwas emotional anarchisches zu schaffen, welches nicht unbedingt durch den Künstler selbst aber durch den Kontext seiner Umgebung manifestiert wird, ist ob dus Writing nennst oder Schmierereri trotzdem Kunst.

mfg Deadpoet

Sprayer sind auch nur Menschen!
ich freue mich jedesmal wenn ich einen bemalten Zug oder eine Wand, die rockt, sehe. bei vielen Produkten der Sprüherszene kann ich das verständnislose kopfschütteln der ottonormal-bürgerschaft verstehen, doch für mich steht dieses ganze writerding für den letzten funken zivilkourage!

ich bin froh, dass es noch leute gibt, die sich trauen, so anders zu sein, dass sie sogar eine straftat für ihre sache begehen, ohne dabei jemals geld zu verdienen oder wirklich berühmt zu werden. Viele Writer haben ihren Stolz und arbeiten mit Herz an ihrer Sache. Sie machen Kunst für Künstler und nicht für Galleristen und reiche Sammler, die ausser Kunstwerke fremder Menschen zu sammeln, um sich selber damit zu schmücken und sich so als was besseres zu betrachten, nix eigenes für ihre umwelt übrig haben.

Writer sind eigensinnig, klar auch rücksichtslos und teilweise ohne jedes verständnis für matereelle Werte. Sie sind zielstrebig, konsequent, hart im nehmen und wollen meist nichts weiter als ihre Bilder der Öffentlichkeit aufzuzwingen um so laut herauszuschreien: "Mich gibt es. Das ist mein Name und ich mache weiter mit dem was ich tue. Ob es euch passt oder nicht!"
...und das ist mutig.

Mutig deshalb, weil sie teilweise ihr gesamtes Herzblut und alle Energie - Körperlich wie auch Psychisch - aufbringen, um wenigstens eine Sache im leben nach aller Möglichkeit zu tun: Sie existieren, ob es uns passt oder nicht.
Ein sprüher setzt teilweise sogar sein eigenes Leben auf´s Spiel, um dies auf immer eindrucksvollere Weise zu beweisen.

ich ziehe meinen hut vor jemanden, der nachts losgeht, auf Dächer in 12 Meter Höhe steigt, um dort seine - was weiss ich - drei oder vier Buchstaben niederzuschreiben, so gross und deutlich wie es nur geht. Viele Sprüher gehen in Gruppen organisiert vor, um von Sicherheitsdiensten bewachte Züge zu verschönern. Ich glaube, dass ein "erfolgreicher" Sprüher teilweise ein erfüllteres Leben führt, als ein angepasster Staatsbürger, der seine Definition von Recht und Unrecht, von Gut und Böse vom Fernseher erhält.

Ich habe mich intensiv mit Grafiti und seinen Künstlern beschäftigt und bin zum Schluss gekommen, dass sie teilweise all ihr Geld für ihr "Hobby" ausgeben und dazu noch 24 Stunden am Tag allein für ihre Sache leben, ständig versuchen ihren "Style" zu verbessern, um so neben den anderen aufzufallen. Sie machen sich wissentlich körperlich kaputt, schlafen kaum und haben dazu meist noch Stress mit Polizei oder Gangrivalitäten. Der eine oder Andere nimmt die Hölle auf Erden in kauf, nur um sein selbsterwähltes Synonüm, ein Wort, bekannt zu machen.

Zur politischen Situation:
Ich finde es ein armutszeugnis von Schily und Konsorten, wie mit dem Thema Grafiti umgegangen wird. Nachts fliegen Helicopter über Berlins Wohngebiete und beunruhigen die Anwohner. Niemand der Bürger will das überhaupt! Erhöhte Polizeipresenz wird an Orten zusammengerafft, an denen nichts unrechtes geschieht, nur um vermeintliche Sprüh-terroriten abzuschrecken oder zu jagen. Das skandinavische Modell ist im übrigen zwar wirkungsvoll, leider verschlingt es mehr Staatsgelder, als Grafiti ansich oder die "Schäden", die es verursacht jemals kosten können. Ich habe mich mit Experten auf diesem Gebiet unterhalten und bin zum Schluss gekommen, das es sich hierbei um ein weiteres Politisches ablenkungsmanöver handelt.

Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der die freie entfaltung von jugendlichen Subkulturen ohne jeden Kommerz oder irgendeiner Bürokratie unmöglich ist. In einer Welt, die wie ein Uhrwerk tickt, einer Welt ohne Jede subkulturelle Wucherung, ohne Rebellen und ohne Querdenker, ohne jede Toleranz für ungenormte Persönlichkeiten; in solch einer Welt ist das leben vorbei.

Manchmal frage ich mich: Wer ist hier intollerant, Die Sprüher oder ihre Gegenspieler?

Das Schaf im Bärenfell

@offenundfrei

Da möchte ich gerne unterschreiben!

mfg Deadpoet

@offenundfrei: Stell Dir mal vor, jemand kauft ein altes Haus und lässt es nach den Originalplänen des Architekten von vor 100-150 Jahren aufwendig wiederherstellen mit Originalmaterialen, um den Künstler, nämlich den Architekten, zu ehren. Und dann kommt ein 16jähriger, der nicht mit sich selber klarkommt, und macht ein fettes Tag drauf und zerstört Alles, so dass man aufwendig alles wieder neu machen muss. Wer ist denn da intollerant?
Ausserdem: Für 100 Mio Euro im Jahr kann man mehrere Hubschrauber regelmässig über Berlin kreisen lassen. Und was die Toleranz angeht: Nachdem die Leute wussten, was los war, hat sich niemand mehr beschwert. Sogar die sehr toleranten Berliner haben schlichtweg die Schnautze voll, jeden Tag sinnlose Buchstaben zu sehen, mit denen sich ein Jugendlicher ohne Selbstwertgefühl nen Steifen holt.
90% der Tags gehen auf Mitläufer zurück, die sich damit nur cool fühlen. Und das ist eine Tatsache. Die Minderheit ist nunmal nicht die Mehrheit, und die Mehrheit macht es aus Zerstörungswut und weil es ja soooo cool ist.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

"Stell Dir mal vor, jemand kauft ein altes Haus und lässt es nach den Originalplänen des Architekten von vor 100-150 Jahren aufwendig wiederherstellen mit Originalmaterialen, um den Künstler, nämlich den Architekten, zu ehren. Und dann kommt ein 16jähriger, der nicht mit sich selber klarkommt, und macht ein fettes Tag drauf und zerstört Alles, so dass man aufwendig alles wieder neu machen muss. Wer ist denn da intollerant?"

wer soviel Kohle hat kann sich auch noch drei eimer Antigraffit farbe kaufen....

@hellcam

Antigraffitifarbe???

"Er war unbestritten der Befreier Germaniens und hat das römische Volk nicht wie andere Könige und Heerführer in seinen kleinen Anfängen herausgefordert, sondern als das Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. In Schlachten war er nicht immer erfolgreich, im Kriege blieb er unbesiegt. Sein Leben währte siebenunddreißig Jahre, zwölf seine Herrschaft. Noch heute besingen ihn die Barbarenstämme..."

grundirungsfarbe..wenn du eine wand besprühen willst die mit so einer grundierungsfarbe versehen wurde perlt die farbe ab und lässt sich sehr leicht entfernen..

@hellcam

Ok, dann wärs ja nicht schlecht nen Anti-Sprayer-Diffamierungs-Verein zu gründen, der Spenden sammelt um diese Grundirungsfarbe zu kaufen und den Opfern zu kommen zu lassen deren Gebäude nicht von professionellen Sprayern, sondern Anfängern besprüht wurden und somit keine Verschönerung sondern ledigleich eine Besudelung ihrer Gebäude bekommen haben.

"Er war unbestritten der Befreier Germaniens und hat das römische Volk nicht wie andere Könige und Heerführer in seinen kleinen Anfängen herausgefordert, sondern als das Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. In Schlachten war er nicht immer erfolgreich, im Kriege blieb er unbesiegt. Sein Leben währte siebenunddreißig Jahre, zwölf seine Herrschaft. Noch heute besingen ihn die Barbarenstämme..."

@offenundfrei
Nettes Statement. Allerdings gibt es auch Menschen, die eben keine Lust haben, inmitten von Tags und gescratchten Scheiben zu leben. Die verwenden auch 24 Stunden am Tag darauf, sich zu verwirklichen, warum soll ihr Anliegen und ihre Lebensvorstellung weniger wert sein als daß der Sprayer und Writer? Du zeichnest da genauso ein Bild von "Gut" und "Böse" wie die "angepaßten Staatsbürger", die du anscheinend so belächelst, nur eben mit genau umgekehrter Rollenverteilung. Da du von "Toleranz" sprichst: jeden, der eingesaute Wände und Züge eben NICHT als "verschönert" empfindet, als Spießer, "der seine Definition von Recht und Unrecht, von Gut und Böse vom Fernseher erhält" zu bezeichnen, zeugt nicht wirklich von einer toleranten Einstellung! Oder gehört das auch zu einem stark abgespeckten Image einer "Großstadt-Guerilla", das sich irgendwelche albernen Kiddies zueigen machen wollen, immer "im Kampf gegen das System", was immer sie darunter verstehen mögen? Wenn ja, dann ist mit legalen Grafittie-Flächen wirklich nicht viel auszurichten, denn damit kann man ja keine Konfrontation suchen, oder? Der Kick liegt doch im Illegalen, wie hier schon mehrfach ausgesagt wurde und wie es die oben genannte Website und du eben noch einmal bestätigt haben.
Ich wiederhole mich an dieser Stelle: wer die Konfrontation und die Illegalität aus Abenteuerlust sucht, muß bereit sein, die Konsequenzen zu tragen, auch im Alter von 13 oder jünger. Eine angemessene Bestrafung kann (zunächst) auch ohne Vorstrafen erfolgen, schließlich handelt es sich ja nun wirklich nicht um Kapitalverbrechen. Ich weiß, jetzt werden sicher einige ähnlich Pawlowschen Hunden was von "Bullenstaat" bellen, aber wir leben nun mal in einer Demokratie. Wenn irgendwann mal eine deutliche Mehrheit sich für die Legalisierung von Writing, Tagging, Scratching und U-Bahn-Pissing aussprechen sollte, okay, dann hat die Masse gesprochen. Momentan ist es aber noch so, daß es den allermeisten Menschen deutlich auf den Sack geht, immer wieder für die Ergüsse irgendwelcher Proletenbälger-Gangs zu zahlen, hat der Staat das Recht und die Pflicht, dagegen vorzugehen. Ob nun Hubschrauber das probate Mittel sind, sei dahingestellt (ich bin da eher skeptisch), aber solange eine ausgestreckte Hand mit einem farbbeschmierten Mittelfinger beantwortet wird, muß eben die Faust als Methode herhalten.

Nachtrag zu Angepaßtheit und Rebellion: wie wahrhaft "rebellisch" kann so ein Kiddie schon sein, daß sich zwar einen abfreut, wenn es mit 4 Buchstaben immerhin 50% seines Gesamtwortschatzes an Wände und Sitzpolster schmiert, und sich gleich im Anschluß als "Werbeopfer des Systems" irgendwelche kranken Jamba-Klingeltöne runterlädt?

てめえ、何ちゅこと言ってるんじゃ！

@aniki: Deine letzten 4 Zeilen bringen es mehr auf den Punkt, als der Rest des gesamten Threads :)

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

aniki:
Nur kurz etwas Sprayern und klingeltönen, erklärt mal den zusammenhang..^^
Der ganze Artikel war schwach und die 4 zeilige Botschaft hinten dran zeigt keine ernthafte auseinandersetzung oder wenigstens toleranzbereitschaft sondern ganz klar dein eigener gehirnmumpitz.

mfg deadpoet

Deadpoet, ich habe eben KEINE LUST mehr, über die Maßen tolerant zu sein, wenn die Rotzer der Gesellschaft in und von(!) der sie leben, selbst keine Toleranz entgegenbringen können. Ist das so schwer zu verstehen?

てめえ、何ちゅこと言ってるんじゃ！

@DeadPoet

Das Du Anikis Statement als "Gehirnmumpitz" bezeichnest, läßt mich über den von Dir vertretenen Toleranzbegriff nur noch lachen.



"Es ist Unsinn, sich in Fragen der Wahrheit darauf zu berufen, dass man etwas glauben müsse - denn etwas wird nicht dadurch wahr, dass man daran glaubt."
Konfuzius

"Es geschieht oft, daß ein universaler Glaube [...] in einem späteren Zeitalter so greifbar zur Absurdität wird, daß die einzige Schwierigkeit darin besteht, zu verstehen, wie eine solche Idee jemals glaubwürdig erscheinen konnte."

@DeadPoet: Schau Dir einfach mal den Durchschnittssprayer an, dann weisst Du, was gemeint ist. Ich meine hier die Masse, nicht die Klasse.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!