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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Holocaust, Nolte, Schlusstrichdebatte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 01:35
@Spacefrost

Und wer sind die mit den meisten Flecken auf der Weste?

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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 01:38
@emz

Na die Besatzungsmächte USA und co. und die Joooooooden! :shot:


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Realo Diskussionsleiter
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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 01:41
So, ich will das mal versuchen nach und nach abzuarbeiten, solange ich mich vor dem Schlafengehen noch aufrecht halten kann. Tippfehler gehören dem Spiritus sanctus. :D

@paranormal
Jedoch muss dabei aufs äußerste darauf geachtet werden, das die Shoa nicht zum Äquivalent verkommt und weiterhin als spezifische "nichtidentisches" Phänomen wahrgenommen wird. Es geht also nicht um Schuld, sondern um Verantwortung.
Absolut wichtig und gut, dass du das noch mal so kurz und treffend zusammengefasst hast.
Für alle die was gegen Schuld haben: Verantwortung müssen wir dafür auf jeden Fall tragen.
Hätte ich im Titel (besser) Verantwortung statt Schuld geschrieben, hätte ich den Schlussstrich wieder nicht mit reingekriegt.


@Libertin
Von seiner historischen Bedeutsamkeit her ist der Holocaust etwas einmaliges in der Menschheitsgeschichte.
Genauso wie all die anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Jegliche Vergleiche untereinander ermöglichen zudem auch eine gleichzeitige Relativierung dieser.
Richtig. Man kann sie zwar theoretisch nebeneinanderstellen und versuchen die Toten zu zählen, aber ergiebiger ist es wohl die Milch zu trinken und die Fingernägel zu schneiden. Außerdem kommt es auch nicht auf die Zahl... ach lassen wir das, man kann dabei nur Unsinn erzählen. Sagen wir so: Hitler hatte das schon fast 20 Jahre vorher in "Mein Kampf" geplant. Es war der Kern des NS-Programms. Man wartete nur auf eine richtige Chance und versuchte vorher halbherzig ein paar Juden "gut zuzureden", doch bitte im eigenen Interesse lieber von selbst zu gehen und einem das Haus und den Hof billig zu überschreiben. Zumindest ein von solch langer Hand geplanter Genozid eines ganzen Volks ist historisch einmalig.
vergessen kann der erste Schritt zur Wiederholung vergangener Taten sein.
@Kc
Man darf nicht nur, man muss sogar, wenn man dem Holocaust Einzigartigkeit zuschreiben will.
Denn es ist logisch nur möglich, von Einzigartigkeit zu sprechen, wenn man einen Vergleich hat.
Wie gesagt, ich finde die Fingernägel schneiden ist wichtiger.
Nein, Deutsche, die nach dem 2. Weltkrieg geboren wurden oder bei seinem Ende noch kleine Kinder waren, dürfen für die Verbrechen ihrer Eltern und Großeltern nicht in Haft genommen werden.
Denn das wäre Sippenhaft.
Ja, das ist der richtige Ausdruck, ich hatte leider fälschlich Geiselhaft geschrieben. Ersetze Geiselhaft durch Sippenhaft.
Darüber hat sich ja auch der gute Walser so aufgeregt. Es geht aber nicht um in Haft nehmen, auch nicht um Schuld - das habe ich inzwischen gelernt und begrifffen -, wohl aber um Verantwortung. Wer die verantwortung ablehnt, mag sich gerne weiter an Siegen der Fußballnationalmannschaft ergötzen und meinetwegen sagen, er sei stolz ein Deutscher zu sein, muss sich dann aber nicht wundern, wenn er im Auslland häufiger mal auf das dunkle Kapitel unserer geschichte angesprochen wird. Und im Inland muss er sich nicht wundern, wenn man ihm vorwirft, sich nicht klar und entschieden genug gegen den schweren rechten Flügel unserer Bevölkerung auszusprechen und hier eine markante Trennlinie zu ziehen. Wenn dir das zu schwer ist die Verantwortung mit zu tragen, könntest du auch versuchen Nordschweizer zu werden; dort wird auch Deutsch gesprochen, jedenfalls nicht schlimmer als in Bayern.
In einem fairen Rechtsstaat darf man nur für Straftaten zur Verantwortung gezogen werden, an denen man direkt Anteil hatte
Jaja, ich weiß ja, dass du es nicht gewesen bist; niemand wird dich dafür bestrafen ein geschichtsloser Deutscher zu sein.
Wollten wir Sippenhaft, würden wir uns auf das Niveau Nordkoreas herabbegeben
Ich glaube du hast es nicht ganz verstanden, da du aber intelligent zu sein scheinst, könnte man hier auch von einer Denkverweigerung sprechen. Ich mag diesen Spinat nicht, lieber was von dem Schokoladenosterhasen, der schmeckt besser.
,,Schlussstrich" bedeutet aus meiner Sicht, dass man seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat und dementsprechend handelt.
Nein, finde ich nicht. Ich glaube eher, dass man damit den Sack der Verantwortung fallen lässt, weil er einem zu schwer erscheint.


@Mr.Christian
Aber wenn es um das Thema Holocaust geht, dann ist es kein Zufall mehr und man kann auf einmal sehr wohl was dafür, dass man deutscher ist und man hat sich zu schämen für das, was damals war. :ask:
Niemand zwingt dich, dich für irgendetwas zu schämen. Du solltest dich aber mal mit dem Thema selbst befassen, je mehr du erfährst, umso mehr schämst du dich ganz von selbst ohne dich dazu zu zwingen.


@Nerok
Ich bin nicht Schuld an den Taten meiner Vorfahren, ehemaligen Verwandten und Mitbürger.
Aber ich habe als Deutscher die Verantwortung zu tragen das sich sowas niemals wiederholt.
Eerscheint mir sehr wichtig, deshalb hab ich das Zitat noch mal hier reingesetzt.


@DerFremde
Diese Verantwortung haben aber nicht nur die Deutschen allein, jeder Bürger auf dieser Erde sollte sich dessen bewusst sein.
Und schon geht die Relativierung, die ich so hasse, schon wieder los.


@AlteTante
Glaubt denn wirklich jemand, in anderen Ländern wären die Leute so anders gestrickt, dass so etwas nur in Deutschland passieren konnte? Ich glaube nicht.
Ja, sagt der Mörder, jetzt habt ihr mich erwischt. Aber glaubt ihr die anderen wären so viel anders gestrickt, um es nicht in meiner Situation ebvenfalls getan zu haben? Immerhin werden die Ausreden seit meiner Schulzeit immer besser, komplexer und irgendwie auch professioneller.
Und Völkermord in Massen ist ja auch wieder vorgekommen, wenn man an Ruanda denkt. Nur, dass letzteres so weit und anscheinend so uninteressant für den Westen ist
furchtbar, einfach nur furchtbar.


@tic
Zitat von tictic schrieb:Ja wir haben das Recht auf einen Schlussstrich
Ja, so par ordre du mufti. Woher kommts eigentlich, dass die Leute, deren Geschreibsel zu anderen Themen ich nicht mag, es sich hier auch wieder so leicht machen wie ein Luftballon? Zufall oder gibts da tatsächlich einen Zusammenhang? Gehen die Rechten leichtfüßiger und -sinniger mit unserer Vergangenheit um?


@Gwyddion
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Mal eine Frage.... wo ist ein Statement wie Du es Dir oben im Zitat aus den Fingern gesogen hast.. eine primitive Ebene?
Für mich ist das die primitivste Ebene überhaupt, wo man es sich so leicht macht, dass man damit gar nichts zu tun haben will und jedes weiter führende Gespräch abblockt. Darf natürlich jeder tun, sind aber genau die Federgewichte, die als erstes in den AfD-Sog fliegen und dort ihr Kreuzchen machen (siehe auch was ich zu @tic geschrieben habe).
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Und ja... ich fühle mich in keinster Weise an den Verbrechen im dritten Reich schuldig und lasse mir auch diese Schuld nicht einreden und werde mich auch dafür nicht rechtfertigen.
Musst du alles nicht, ist alles freiwillig; du kannst sogar verzichten die Verantwortung mit zu tragen. Sollen das doch die anderen machen, sind ja genug Leute da.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das man diese Verbrechen nicht vergisst.... und das man dies nicht wieder zulässt, ist eine völlig andere Kiste.
Da bin ich mir nicht so sicher. Aber wenn Höcke BK wäre, würde es er wohl dabei belassen, alle mit Migrationshintergrund einfach rauszuschmeißen, nicht ohne ihnen vorher ihre Vermögenswerte billigst abgekauft zu haben. Schließlich können sie Haus und Hof schlecht zurück in die Türkei oder wohin auch immer mitnehmen. Ich fürchte, er würde von der Hälfte der Bevölkerung - die meisten davon die "Leichten" - sicherlich standing ovations kriegen.


@AlteTante
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb: In 100 Jahren, wo niemand mehr jemanden kennt, der damals gelebt hat, kann man das Ganze vielleicht ein bisschen entspannter sehen.
Die Sache ist aber nun mal die, dass du dich nicht selbst von der Schul deiner Vorfahren und von deiner Vernatwortung befreien kannst. Erst wenn uns - als Nachkommen der Täter - die Nachkommen der Opfer verzeihen, kann das erst Gras wachsen.


@tic
Zitat von tictic schrieb:Ich meine mit Schlussstrich nur das die Schuld nicht von uns beglichen werden sollte, denn wir können nix dafür, die Schuld ist mit jenen gestorben die damit zu tun hatten.
Sag das mal den Nachkommen der Opfer, und zwar ins Gesicht.
Zitat von tictic schrieb:schau mal rüber nach America, ein Land was entstanden ist weil Eingeborenen ihr Land weg genommen wurde
Das mit den Vergleichen und der Relativierung scheint wirklich eine Art deutsche Krankheit zu sein. Warum erden die anderen Völker eigentlich nicht von dieser Krankheit befallen? Sind regelrechte Reflexe.


@E.Schütze
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Einzigartig bleibt der Holocaust aber in seinem Ausmaß der industriellen Massentötung.
Vor allem aber in der langen und gezielten Planung und Vorbereitung. Halt auf typisch deutsche gründlichste Art. Sogar das Zahngold wurde verwertet; vielleicht bestehen einige unserer Bundesbank-Goldbarren noch aus "altem Material", wer weiß das schon so genau.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Auch im Alltag habe ich solche Schuldzuweisungen nie erlebt, weder in Deutschland noch im Ausland.
Wie gesagt, ich habe mich belehren lassen und das in Verantwiortung umgewandelt. Aber auch damit können oder besser wollen die meisten nichts anfangen.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:in Ägypten habe ich sogar einen befremdlich positiven Umgang mit der NS-Zeit erlebt
Das ist eigentlich in allen arbabischen Ländern so, die meisten sind "pro Hitler". Klar, Israel ist ja auch der Feind schlechthin.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Ich war noch nie in Israel. Vielleicht wird man da von einigen älteren Leuten verächtlich angeschaut
Nicht einmal das. Aber es wird von dir erwartet, ohne es auszusprechen, dass du "das Kreuz auf dich nimmst". Es war ja auch kein Verkehrsunfall der Geschichte, dem wir als Täter zum Opfer gefallen sind. Mit wir meine ich natürlich unsere Vorvorvorfahren. Wir selbst hätten natürlich ganz anders gehandelt und rechtzeitig Widerstand geleistet. Ironie off. Und es sind ja auch immer die anderen, die AfD wählen, damit wir wieder... ach ich sag lieber nix.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Ich halte diese Behauptungen von ständigen Stuldzuweisungen ehrlich gesagt für einen Komplex und eine billige Ausrede von Leuten, denen es nur scheinbar darum geht, stolz auf Deutschland sein zu können. In Wirklichkeit möchten sie nämlich bloß stolz auf die NS-Zeit sein.
Diesen Satz verstehe ich nicht; er ist auf mindesten 2 Weisen interpretierbar, aber immer mit einem Fehler drin.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Und unter diesem Blickwinkel stellt sich dann natürlich die Frage, wie das mit dem "Schlussstrich" denn genau gemeint ist. Da dürfte es wohl kaum um eine von der Moralkeule befreite, sachliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit gehen, sondern eher um das Todschweigen unangenehmer Tatsachen und das romantische Verklären von Verbrechern.
Ja.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 01:49
@xionlloyd
Nur sind das mindestens drei.


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11.04.2016 um 02:02
@Realo
es wäre nur konsequent, die Überschrift zu ändern und Schuld und Schlussstrich rauszunehmen

das ist unsere Verantortung:
Erinnern, Gedenken, Respekt vor den Opfern, Wiedergutmachen wo immer möglich, Vorbeugen, Aufklären, ein Nie wieder! immer im Sinn behalten - das ist und bleibt notwendig - und da wird es auch keinen Schlussstrich geben.

Dieser Verantwortung müssen sich Deutsche und Europäer stellen.


die Shoa ist geschehen, unumkehrbar. Die Welt und die Geschichte Europas wäre eine andere, hätte es den Massenmord an den Juden nicht gegeben.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:36
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:die Shoa ist geschehen, unumkehrbar.
Und hast Du dich mal gefragt, wie es dazu kommen konnte?
Volksverhetzung, Schüren von Ängsten und Ressentiments, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Abwertung, Schuldzuweisung, sämtliche Untaten wurden ihnen angedichtet, usw sie wurden schlichtweg entmenschlicht. Und sehr viele unserer Vorfahren ließen sich davon Beeinflussen und fielen in die Stimmungsmache gegen die jüdische Bevölkerung ein, machten mit bei der Hetze, beklatschten und bejubelten die Akteure der Reichspogromnacht und sahen weg, als man sie deportierte. Und manch einer sah grundsätzlich weg auch wenn er nicht mitmachte, es betraf ihn ja nicht.

Und heute haben wir ähnliches, es sind diesmal nicht die Juden, es sind diesmal die Flüchtlinge und Muslime. Die gleiche Hetze. So fing es damals an.

Es liegt in unsere Verantwortung, ob sich unsere Geschichte wiederholt oder eben nicht. Ein verhindern geht nur, wenn man keinen Schlussstrich zieht indem man deutlich macht, dass wir eine solche Schuld nicht noch einmal als Nation auf uns laden wollen.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:42
Zitat von lawinelawine schrieb:es wäre nur konsequent, die Überschrift zu ändern und Schuld und Schlussstrich rauszunehmen
Das hättest Du wohl gern. :|


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:50
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Und heute haben wir ähnliches, es sind diesmal nicht die Juden, es sind diesmal die Flüchtlinge und Muslime. Die gleiche Hetze. So fing es damals an.
Ja und um eben dies zu verhindern fängt die derzeitige Regierung nach und nach an sich der selben Mittel zu bemächtigen die bereits damals zur totalen Machtübernahme führten. Da es diesmal aber der gerechten Sache dient interessiert es auch diesmal niemanden was für ein perfides Spiel da getrieben wird und man richtet den Blick lieber gen Bosporus um angesichts einer hereinbrechenden Diktatur aufzuschrecken.


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Realo Diskussionsleiter
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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:51
@tic
Zitat von tictic schrieb:ich hab Verantwortung für mein Handeln, für nichts sonst was außerhalb meines Handelns liegt
Du hast einen solitären, egozentrischen Verantwortungsbegriff.
Eltern sind verantwortlich für ihre Kinder ("haften für ihre Kinder").
Nationen sind verantwortlich für ihre Geschichte.
Du könntest dich aus ausbürgern lassen. Als Staatenloser hast du überhaupt keine Verantwortung für gar nix außer für dein geld und die Steuererklärung in dem Land, wo du gerade residierst.
Auch im Alltag habe ich solche Schuldzuweisungen nie erlebt, weder in Deutschland noch im Ausland.

Doch, in der Schweiz und in Italien.
Edit: in England auch
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich schon... in den Niederlanden, einst auch in Norwegen...
Auch ich bin im Ausland immer mal wieder mit "Hitler" konfrontiert worden, wenn auch nicht als Schuldzuweisung.
Man kann aber sicher sein, dass die Völker auch in 1000 Jahren noch nicht vergessen haben werden. Das gibt noch echte Probleme mit der "Frühgeschichtsbewältigung" der Leute im 30. Jahrhundert. :D


@tic
Zitat von tictic schrieb:Ich beziehe Stellung, ich sag die Geschichte muss bewahrt werden um gleiches zu vermeiden.
Oder soll ich jetz mein ganzes leben danach ausrichten und zb derzeit Aktuelles wie die Flüchtlingskrise plötzlich gut heißen blos um "Stellung zu beziehen und ja nicht minimal in die Richtung von darmls ab zu driften? Ich soll also Aktuelle Probleme beschönigen weil es damals viel schlimmer war und deshalb alles befürworten?
Das ist ne ziemlich bösartige Schiene und genauso denken sehr viele (Rechte).
Ich will da weiter nichts zu sagen. Es sind aber die Gleichen, die sich möglichst weit von der Verantwortung, was im Namen unseres Volks mal geschah, davonstehlen wollen.
Man kann diese Einstellung auch kurz und knapp auf einen Nenner bringen:
Zitat von tictic schrieb:Geschichte ist Geschichte, jetzt ist jetzt. Ich lebe im Jetzt und nicht im damals.
Das lässt wenigstens keine Zweideutigkeiten zu.


@aero
Zitat von aeroaero schrieb:Wie das auf das mentale bild einer gesellschaft abfärbt wenn diese nationalen vergehen immer stillschweigend unter den teppich gekehrt werden, sieht man mmn in den usa und den nicht wenigen "lasten" ihrer nationalgeschichte.
Ja, das hatten wir schon in mehreren Beiträgen hier. Immer schön mit dem Finger auf andere zeigen: "Die... die bösen Amis... die tun immer so scheinheilig. In Wirklichkeit sind sie an allen Kriegen beteiligt.... mimimi."


@Piorama
Zitat von PioramaPiorama schrieb:Man sollte sich niemals für eine Vergangenheit die man ohnehin nicht mehr beeinflussen kann, verantwortlich fühlen. Man soll sich mit der Gegenwart befassen da gibts genug zu "reparieren"
Das stimmt zwar, aber wir sehen ja, wie gerade jene, die sich für das Tun unserer Vorfahren nicht interessieren, zu den Flüchtlingen stehen. Wer der ihre Unterkünfte abfackelt oder keinen von ihnen mehr aufnehmen will, unterscheidet sich in keinster Weise von dem Verhalten unserer Vorfahren den Juden in Deutschland gegenüber. Und dann ist die Schuld ganz pklötzlich ganz dicht da, in einem selbst.


@tic
Zitat von tictic schrieb:genau. Und deshalb gehört es in das Fach Geschichte und nicht in die Richtung das wir noch Verantwortung tragen
Weißt du, was man unter dem "hässlichen Deutschen" versteht? Einfach klicken
Wikipedia: Der hässliche Deutsche


@Alte Tante
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wäre es nicht sinnvoller, gar nicht erst auf Rassismus und ähnliches hinzuweisen, sondern soweit es geht, dafür zu sorgen, dass die (möglichst jungen, da noch größtenteils unbeeinflussten) Leute gar nicht erst auf den Gedanken kommen, dass manche Menschen mehr und andere weniger wert wären?
Wie bitte soll das gehen, wenn du ihnen am liebsten die geschichte nicht nur gar nicht zumuten willst, sondern sogar noch auf das Thema "Rassismus" verichten willst in der Hoffnung, was ioch nicht weiß macht mich nicht heiß? Nee, so funzt das leider nicht. Durch Totschweigen ist noch kein Rechtsextrmer umgedreht worden.


@tic
Zitat von tictic schrieb: ja das schrieb ich auch bzw das du der Meinung bist das man heut zu Tage alles wegen der Vergangenheit plötzlich gut heißen muss/das man zb nix gegen die Flüchtlingskrise haben darf weil Deutschland eben eine schlimme Vergangenheit hat...
Was hast du denn gegen Flüchtlinge? Haben sie dir Leid zugefügt, oder hasst du sie nur weil du Angst hast, du müsstest dann mehr Steuern zahlen? Aus welchen Gründen hassten die Leute damals die Juden? Weil sie ihnen "die besten Jobs wegnahmen". Soll sich alles erneut wiederholen, bis auch die Letzten hier es checken? Und DANN kann man wirklich von Schuld auch derer sprechen, die heute hier leben und sich darüber beklagen, dass sie nichts gegen Flüchtlinge haben dürfen, "wegen unserer Vergangenheit". Echt monströs.
Zitat von tictic schrieb: darf man nicht schlecht drüber reden weil in der Vergangenheit nen Irrer an der Macht war.
Kein Angst, Höcke ist der nächste Irre an der Macht. Hier gibts ja auch einige, die ihn gern zum BK hätten.
Zitat von tictic schrieb:jedoch hat das doch alles Gründe
Jau, die Judenpogrome hatten auch Gründe.
Zitat von tictic schrieb:Und du meinst jetzt weil wir eine schlechte Vergangenheit haben darf man sich nicht dazu äußern, darf keine Antihaltung haben und muss alles akzeptieren. Das find ich blödsinn.
Na, dafür wird doch der Irre Höcke gewählt. Der räumt dann zum zweiten Mal auf.


@E.Schütze
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Wird auch gern variiert mit Sätzen wie "man darf sich ja gar nicht mehr trauen stolz auf sein Land zu sein."
Gerne auch: "Man wird das doch wohl noch sagen dürfen."


@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:du vermengst unzulässiger Weise Schuld und Erinnerung in einem Fragenkonstrukt
Nein, außerdem habe ich nicht von Erinnerung gesüprochen, sondern von passiver Erinnerung ("daran von anderen erinnert zu werden").
Zitat von lawinelawine schrieb:es wäre nur konsequent, die Überschrift zu ändern und Schuld und Schlussstrich rauszunehmen
Ja, ich würde gerne Schuld durch Verantwortung ersetzen. Aber Schlussstrich muss unbedingt bleiben, das ist mir eher noch wichtiger. Das Problem ist nur, dass Schuld 6 Buchstaben hat, Verantwortung aber einiges mehr, ich den Überschriftenplatz aber bis zum sprichwörtlich letzten Buchstaben ausgefüllt habe. Daher geht eine Veränderung der Überschrift ohne was ganz Wichtiges rauszulassen leider nicht.
Zitat von SpacefrostSpacefrost schrieb:wir müssen das Kreuz noch so lange tragen bis man keinen Zent mehr aus uns Auspressen kann !
...sagt @Spacefrost


@tudirnix
Vielen Dank für die erneut sehr lesenswerten Beiträge.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:54
@Bone02943
ja, Schlussstrich streichen - für Erinnern ....alles was ich oben schrieb, sollte es keine Linie geben, ab der das nicht mehr gilt

ich bin für Erinnern, in Veranwortung stehen - ohne jedes zeitl Limit

und ich lehne die Kollektivschuld für Menschen ab, die 20, 30 oder 70 Jahre nach der shoa geboren wurden.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 02:55
@lawine

Scheiß auf Kollektivschuld die es eh nicht gibt, aber einen Schlussstrich kann und darf es niemals geben.


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11.04.2016 um 02:56
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Diesen Satz verstehe ich nicht; er ist auf mindesten 2 Weisen interpretierbar, aber immer mit einem Fehler drin.
Ich meine den Satz so, dass die Erinnerung an die NS-Zeit in unserem heutigen Alltag immer noch sehr präsent ist. Daraus abzuleiten, dass wir (insbesondere die nach 45 geborenen) permanenten Schuldzuweisungen ausgesetzt wären, ist eine Überinterpretation von gewissen "Patrioten", mit der sie sich selbst in eine bequeme Opferrolle versetzen und innerhalb ihrer Gedankenwelt Kritik an ihrem Nationalstolz (der Stolz auf die NS-Zeit einschließt) als ungerechtfertigt zurückweisen können.

Schuld an dieser Überinterpretation dürfte wohl vor allem das Unvermögen sein, den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung zu erkennen.


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11.04.2016 um 02:59
@Bone02943
welchen Schlussstrich meinst du? vielleicht verstehe ich dich nicht


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11.04.2016 um 03:02
Zitat von lawinelawine schrieb:welchen Schlussstrich meinst du?
deinen:
Zitat von lawinelawine schrieb:ja, Schlussstrich streichen



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Realo Diskussionsleiter
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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 03:03
@E.Schütze

Danke, jetzt hab ich's verstanden. Ja, diese Version ist mir wesentlich lieber als die irrtümlich falsch interpretierte, weshalb ich erst nach einer Klärung fragte.


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11.04.2016 um 03:08
@Bone02943
ich beziehe mich auf die Überschrift Schuld oder Schlussstrich
beides finde ich inakzeptabel miteinander verbunden

Kollektivschuld lehne ich ab - deswegen kann es keinen Schlussstrich unter eine nicht vorhandene Kollektivschuld geben

einen Schlussstrich bzg Erinnern und Verantwortung im Sinn bis wann muss/darf/sollte man an die Shoa erinnern, der Opfer gedenken, Wiedergutmachung betreiben, dass Wiederholen vermeiden - dafür darf es kein zeitl Limit geben. Die Shoa hat sich ins Bewusstsein der Völker eingebrannt (wörtl) und wird noch viele nachfolgende Generationen betreffen.

verstehst du, was ich sage?


@E.Schütze
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Schuld an dieser Überinterpretation dürfte wohl vor allem das Unvermögen sein, den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung zu erkennen.
für mich ist den Deutschen (Europäern) aus der Schuld der Täter in der NS Zeit eine besondere Verantwortung zugekommen. diese besondere Verantwortung ist nicht mit einem Schlusssstrich wegzufegen


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 03:10
@E.Schütze
@Realo

Ich hab @E.Schützes Kommentar sofort verstanden, und mir kam dabei auch gleich wieder in Erinnerung, dass solche Volksverhetzer wie die Festerling, diesen Schlussstrich und zwar und mit Absicht am 9. November forderten. Und die Gefolgschaft jubelte ihr zu.
Der hässliche Deutsche ist nicht wieder, sondern immer noch da.

http://www.faz.net/aktuell/pegida-demonstrationen-lasst-uns-mit-eurem-schuldkult-in-ruhe-13903510.html


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aero ehemaliges Mitglied

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11.04.2016 um 03:10
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Immer schön mit dem Finger auf andere zeigen: "Die... die bösen Amis... die tun immer so scheinheilig. In Wirklichkeit sind sie an allen Kriegen beteiligt.... mimimi."
Aber es ist nun mal so das es in der us-amerikanischen militärhistory dunkle flecke giibt. Und dazu auch noch in der us-amerikanischen politikhistory....das hat mit mininmii absolut nichts zu tun.

Jedes leugnen oder relativieren ist der gleiche selbstbetrug wie es dieses land seit ca. 2003 (oder vorher schon ? s.Powell) sich selber antut.


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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 03:14
Zitat von lawinelawine schrieb:verstehst du, was ich sage?
Nein nicht wirklich. Mir kommt es vor als willst du die Geschichte kitten.


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Realo Diskussionsleiter
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Die Schuld der Deutschen: Haben wir das Recht auf "Schlussstrich"?

11.04.2016 um 03:18
Zitat von lawinelawine schrieb:Kollektivschuld lehne ich ab - deswegen kann es keinen Schlussstrich unter eine nicht vorhandene Kollektivschuld geben
Die Einzige die von Kollektivschuld spricht bist du. Du solltest meine Erklärung warum es technisch unmöglich ist, Schuld durch Verantwortung in der Kopfzeile zu ersetzen, zur Kenntnis genommen haben.

"Schlussstrich" muss sein, weil sich sehr viele User hier auf ihre späte Geburt berufen. Und weil die entsprechende Walser-Debatte noch längst nicht erledigt ist, so gerne der alte Herr es auch hätte, den ich ansonsten sehr schätze.
Volksverhetzer wie die Festerling, diesen Schlussstrich und zwar am 9. November forderten. Und die Gefolgschaft jubelte ihr zu.
Der hässliche Deutsche ist nicht wieder, sondern immer noch da.
Ja, leider.
Zitat von aeroaero schrieb:Aber es ist nun mal so das es in der us-amerikanischen militärhistory dunkle flecke giibt. Und dazu auch noch in der us-amerikanischen politikhistory....das hat mit mininmii absolut nichts zu tun.
Ja, wir dürfen und sollten die Amis ja auch kritisieren, aber darüber nicht unsere eigene größere Schuld - in diesem Fall jedenfalls zutreffend - vergessen.


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