Political correctness, ein gescheitertes Experiment

paranomal schrieb:Häufig geschieht die soziale Zuschreibung ja aufgrund des anatomischen Geschlechts, doch tatsächlich ist damit nur 1/4 des biologischen Geschlechts bestimmt.

@paranomal

Das ist nicht ganz falsch, aber vor allem nicht ganz richtig.

Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass in mehr als 99% aller Säugetiere, zu denen wir gehören, diese 4 Möglichkeiten, das Geschlecht zu bestimmen, identisch sind.

Mit der Bestimmung des anatomischen Geschlechts hat man fast immer das Geschlecht hinreichend bestimmt, mit der Feststellung des genetischen Geschlechts gelingt dies zu 100%.

Insofern sind es ganz sicher nicht 4 unabhängige Variablen.

Spätestens mit der genetischen Bestimmung des Geschlechtes sind die drei anderen nur Scheinvariabeln.

Einen XY Mann mit Penis und Eierstöcken gibt es ganz einfach nicht als Beispiel.

sacredheart schrieb:Natürlich hat Genetik mit Biologie zu tun.

wenn ich als Deutsche in Kuba geboren wurde und deshalb als Beispiel auch die kubanische Staatsangehörigkeit hätte oder mich als Kubanerin fühlen würde, dann hat das was genau mit Genetik zu tun?

Abahatschi schrieb:Doch, sachlich kann sich einer nicht wie eine Frau fühlen weil er keine ist bzw. war (Kind austragen, Brust und Vagina als echtes Organ usw.) . Daher bleibt meine Aussage: er fühlt sich wie er glaubt dass sich eine Frau fühlt aber das nehme ich ihm durch meine Interpretation nicht weg, soll er doch, es ist mir egal aber trotzdem soll man auf dem Boden bleiben.
Ich bin ein Mann und weiss nicht wie sich eine Frau fühlt, da bin ich ganz ehrlich, ich glaube es zu wissen.

und woher willst Du wissen, ob andere Männer sich so fühlen wie Du? Das kannst Du doch auch nicht wissen, denn vielleicht fühlt sich für andere Männer "Mannsein" ja anders an, als für Dich.

Tussinelda schrieb:wenn ich als Deutsche in Kuba geboren wurde und deshalb als Beispiel auch die kubanische Staatsangehörigkeit hätte oder mich als Kubanerin fühlen würde, dann hat das was genau mit Genetik zu tun?

Erst mal nix, obwohl das sicher eine Ausnahme wäre. Wenn aber Deine beiden Eltern aus Kuba kämen und beide versichern, dass auch ihre Vorfahren immer auf Kuba gelebt hätten, dann wäre die Wharschwinlichkeit groß, dass Du Kubanerin bist.

Wenn als Gegenbeispiel alle Deine Vorfahren im Umfeld der Autobahnraststätte Oligser Heide gelebt hätten, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du Rheinländerin bist.

Prima vista würde man Dich für eine hellhäutige Europäerin halten. Das wäre nicht beleidigend und wenn Du eine kubanische Herkunft offenbarst, würde das Interesse wecken.

Dennoch dürftest Du Dich von mir aus als Kubanerin fühlen, Du dürftest bloß nicht erwarten, dass das jeder für wahrscheinlich hält, der Dich sieht, ohne Dich en detail zu kennen, einfach weil Kubanerinnen und Rheinländerinnen üblicherweise nicht exakt gleich aussehen.

Abahatschi schrieb:Ich bin ein Mann und weiss nicht wie sich eine Frau fühlt, da bin ich ganz ehrlich, ich glaube es zu wissen.

Ich glaube nicht zu wissen, wie sich eine Frau fühlt. Das ist mir zu komplex.

Carsti schrieb:Ich finde es ok, dass mein Freund sich sowohl ethnisch als Türke fühlt, als auch als deutscher Staatsbürger (der er ja nunmal ist).

Stelle ich mir schwierig vor weil die Kulturen doch sehr unterschiedlich sind.

Carsti schrieb:Natürlich darf er sich gerne wünschen eine Frau zu sein, die Umwelt muss aber nicht so tun, als wäre er eine.

Nein, das muss sie. Die Frage ist nur wie Frauen, die schon als Frau auf die Welt kamen, damit umgehen. Hier werden zunehmend kritische Stimmen hörbar, Toilettenbenutzung, Umkleideraum, Frauenquote, etc. Es sind gar nicht mal die alten weißen Männer Ü50, die hier den größten "Schmerz" haben.

sacredheart schrieb:Erst mal nix, obwohl das sicher eine Ausnahme wäre. Wenn aber Deine beiden Eltern aus Kuba kämen und beide versichern, dass auch ihre Vorfahren immer auf Kuba gelebt hätten, dann wäre die Wharschwinlichkeit groß, dass Du Kubanerin bist.

das hat nur nix damit zu, was man "biologisch" ist. Ich würde sagen, man ist "biologisch" Mensch.

Tussinelda schrieb:Ich würde sagen, man ist "biologisch" Mensch.

Dazu sollte es an der Humboldt Uni in Berlin einen Vortrag von der Biologin und Doktorandin Vollbrecht geben,
musste aber abgesagt werden wegen Sicherheitsbedenken.

Vollbrecht wollte nach eigener Aussage evolutionsbiologisch herleiten – auch mit Beispielen aus der Tier- und Pflanzenwelt – warum es aus biologischer Sicher nur zwei Geschlechter gibt und dass das biologische Geschlecht (Sex) und Geschlechterrollen (Gender) unterschiedliche Dinge sind.

Der Grund für die Sicherheitsbedenken: Der selbsternannte „Arbeitskreis kritischer Jurist*innen an der Humboldt Uni Berlin“ (AKJ) hatte zu einer Demonstration vor dem Hauptgebäude der Humboldt-Universität aufgerufen. Die Aktivisten werfen Vollbrecht „Trans*feindlichkeit“ vor.

Quelle: https://www.bild.de/politik/2022/politik/biologin-darf-vortrag-ueber-geschlechter-nicht-halten-aktivisten-hatte-zu-demo-a-80578632.bild.html

Scheint wohl nicht jedem zu gefallen was sie vortragen wollte.

Gwyddion schrieb:Scheint wohl nicht jedem zu gefallen was sie vortragen wollte.

Verstehe ich Null weil sie exakt trennt zwischen biologischem Geschlecht und Identität - sachlicher geht es nicht und imo selbst hier im Thread Konsens.

Mir ist auch neu das Juristen jetzt in der Diplombiologie mitmischen auf wissenschaftlicher Ebene.

Gwyddion schrieb:Dazu sollte es an der Humboldt Uni in Berlin einen Vortrag von der Biologin und Doktorandin Vollbrecht geben,
musste aber abgesagt werden wegen Sicherheitsbedenken.

und das hat jetzt was mit irgendwas zu tun? Wollte sie erklären, warum man biologisch Kubaner ist?

Gwyddion schrieb:Scheint wohl nicht jedem zu gefallen was sie vortragen wollte.

ja und das ist deren Recht oder nicht?

Tussinelda schrieb:ja und das ist deren Recht oder nicht?

Das ist deren Recht, aber wenn wegen denen aus sicherheitsbedenken die Veranstaltung abgesagt werden muss, man also dringend von gewalttätigen Übergriffen ausgehen muss, dann ist das nicht mehr akzeptabel.
Solchen Vollpfosten scheint entgangen zu sein dass gerade Hochschulen der Ort für kontroverse Ansichten sein muss; denn wenn nicht dort, wo dann noch überhaupt.

Denkenswert schrieb:Das ist deren Recht, aber wenn wegen denen aus sicherheitsbedenken die Veranstaltung abgesagt werden muss, man also dringend von gewalttätigen Übergriffen ausgehen muss, dann ist das nicht mehr akzeptabel.
Solchen Vollpfosten scheint entgangen zu sein dass gerade Hochschulen der Ort für kontroverse Ansichten sein muss; denn wenn nicht dort, wo dann noch überhaupt.

es scheint aber auch manchen zu entgehen, dass hier einfach - aufgrund dem Aufruf zu einer Demo - einfach Gewaltbereitschaft unterstellt wird.

Der zitierte Beitrag von Denkenswert wurde gelöscht. Begründung: unnötiger persönlicher Bezug

Die Polizei hat da gar nichts entschieden und wer solche Aussagen tätigt, bekommt zu Recht Gegenwind

Der Ärger der Studentenvereinigung speist sich aus dem "Welt"-Artikel, der vor etwa einem Monat breit diskutiert worden war. Unter dem Titel "Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren" warfen Vollbrecht und weitere Autoren dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, eine "bedrohliche Agenda" zu verfolgen. "Wir verlangen eine Abkehr von ideologischer Betrachtungsweise - und zwar insbesondere bei dem Trend-Thema 'trans'", schrieben sie. In zahlreichen Sendungen werden "die Tatsache geleugnet, dass es nur zwei Geschlechter gibt".

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Uni-sagt-Vortrag-von-umstrittener-Biologin-ab-article23438497.html

seli schrieb:Die Polizei hat da gar nichts entschieden und wer solche Aussagen tätigt, bekommt zu Recht Gegenwind

Richtig, die Absage kam von der HU.
Aus deinem Link:

sagte eine Hochschulsprecherin, die Polizei habe die Universität über die bevorstehende Protestaktion informiert und auch darüber, dass eine Gegendemonstration zu erwarten gewesen sein. Die PR-Chefin der HU, Birgit Mangelsdorf, sagte: "Wir bedauern sehr, dass Frau Vollbrecht den Vortrag nicht halten kann." Mit der Absage gehe keine inhaltliche Aussage einher, sie diene alleine der Sicherheit.

Quelle: https://www.n-tv.de/23438497

Jetzt weiß ich aber nicht, ob sich die Polizei bei jeder Nacht der Wissenschaften bei der HU meldet um über das erwartbare Lagebild zu informieren (hier Protestaktion und erwartbare Gegendemo).

Es ist ganz wichtig dass alleine die Androhung von Randale zu Cancel Culture führt, immer leben wir in einer Demokratie!
Wie nennt man die Randalierer die wissenschaftsfeindlich sind? Querdenker?

Abahatschi schrieb:Wie nennt man die Randalierer die wissenschaftsfeindlich sind? Querdenker?

Hier nennen sie sich "Arbeitskreis kritischer Jurist*innen an der Humboldt Uni Berlin“.

@behind_eyes
Ah, ok. Juristen, also Leute mit richtig viel Ahnung von Biologie.
Interessant finde ich dass ein Referat einer Uni Vorträge an der eigenen Uni bedroht. Aha.

Abahatschi schrieb:Es ist ganz wichtig dass alleine die Androhung von Randale zu Cancel Culture führt, immer leben wir in einer Demokratie!
Wie nennt man die Randalierer die wissenschaftsfeindlich sind? Querdenker?

Randale? Es geht um eine Demo.