Mädchen wird aus Unterricht gerissen und abgeschoben

neugierchen schrieb:Als Theater empfinde ich aber auch was der Oberbürgermeister vollmundig anordnet, es gibt keine solche Abschiebungen mehr. Das dürfte nicht alleinig sein Kompetenzbereich sein.

Das würde ich genauso sehen, wenn man sich ansieht, was bei einer Abschiebung zu berücksichtigen ist.

http://www.auepost.de/news/stadtgespraech/schueler-wird-fuer-abschiebung-von-polizei-aus-schule-geholt-8428/

Schüler wird für Abschiebung von Polizei aus Schule geholt - 31.03.2017
Auf die Frage, warum auf den Schulbetrieb keine Rücksicht genommen wurde, teilte die Behörde mit, dass dies mit der Planung des Landeskriminalamtes zusammenhänge, welches die Abschiebungen per Flugzeug organisiert. Der Zeitpunkt des Abflugs bestimme dabei maßgeblich, wann abzuschiebende Personen abgeholt werden. Berücksichtigt werden müssten Vorbereitungs-, Anfahrts- und Wartezeiten rund um den Flughafen.

Sollen also künftig die Kinder schon am frühen Morgen abgeholt werden und dann wie in diesem Fall bis 17.00 Uhr unter Bewachung gehalten werden, nur damit die Mitschüler geschont werden? Da hätte sich auch kein Flug am Morgen angeboten (so es den überhaupt gegeben hätte), denn dann wäre die Familie nachts angekommen (Flugzeit ca. 12 Stunden) und am Flughafen erst mal festgesessen. Das hat schon alles seinen Sinn.

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Tussinelda schrieb:Und das die Eltern samt Kindern hier bleiben wollen ist wohl durchaus nachvollziehbar.

Den Sohn würde ich hier nicht einbeziehen und deshalb nur von einem Kind sprechen wollen. So wie es sich darstellt, war er als Einjähriger zurückgelassen worden und es bestand zu ihm erst wieder seit zwei Jahren ein persönlicher Kontak, wobei es absehbar war, dass sich dieser nach Abschluss der Lehre und damit des Ablauf, des Visums wieder erledigt hätte.

@emz

emz schrieb:wobei es absehbar war, dass sich dieser nach Abschluss der Lehre und damit des Ablauf, des Visums wieder erledigt hätte

Soweit mir bekannt studiert er in Osnabrück - da musst Du jetzt ganz tapfer sein - er darf nach Abschluss des Studiums hier bleiben, wenn er innerhalb eines Jahres Arbeit findet.

@canales

Nicht dass ich deine Aussage bezweifle. Aber ich würde mich gerne ausführlicher informieren.

Hättest du einen Link, wo man sich informieren kann, wie das mit dem einjährigen Verbleib bzw. mit der dauerhaften Aufenthaltserlaubnis aussieht?

@emz

emz schrieb:Hättest du einen Link, wo man sich informieren kann, wie das mit dem einjährigen Verbleib bzw. mit der dauerhaften Aufenthaltserlaubnis aussieht?

Gerne...kannst Du auch so im Bekanntenkreis weiter geben.

http://www.studienkolleg-hamburg.de/visum/studienabschluss_faq.pdf (Archiv-Version vom 31.10.2017)

emz schrieb:Den Sohn würde ich hier nicht einbeziehen und deshalb nur von einem Kind sprechen wollen. So wie es sich darstellt, war er als Einjähriger zurückgelassen worden und es bestand zu ihm erst wieder seit zwei Jahren ein persönlicher Kontak, wobei es absehbar war, dass sich dieser nach Abschluss der Lehre und damit des Ablauf, des Visums wieder erledigt hätte.

so wie es sich darstellt? Offenbar gibt es mehr als eine Darstellung, von daher kannst Du gar nicht davon ausgehen, dass er zurückgelassen wurde, aber Du hast ja von Anfang an versucht, die Eltern schlecht darzustellen

Tussinelda schrieb: Offenbar gibt es mehr als eine Darstellung,

Ich bin offen für jede weitere Darstellung, als die, die sich mir derzeit erschließt.
Danach sind die Eltern vor knapp zwanzig Jahren allein in Deutschland eingereist, während der Sohn derzeit 21 Jahre alt ist.

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canales schrieb:Gerne...kannst Du auch so im Bekanntenkreis weiter geben.

Bei deinem Link geht es um Universitäten. Der Bruder ist jedoch, so wie sich die Politiker äußern, Auszubildender.
Beitrag von emz (Seite 22)

@emz
erstens: warum die Abschiebung so erfolgte steht schon im EP in einem link, zweitens gibt es hier massig links die besagen, dass auch der Sohn hier geboren wurde, unter anderem auch einer im EP.....neuerdings gibt es wohl auch ein paar links (vornehmlich vom wdr), in dem steht, der Bruder wäre 21, mal ist er Auszubildender, mal Student, mal 18......von daher würde ich keine so voreiligen und vor allem vorurteilsbehafteten Schlüsse ziehen

Tussinelda schrieb:zweitens gibt es hier massig links die besagen, dass auch der Sohn hier geboren wurde,

Es wäre einfacher, du würdest diese Links benennen, als nur auf deren Existenz hinzuweisen.

Was das Alter und die Tätigkeit des Sohnes anbelangt, so möchte ich mich doch auf die jüngsten Angaben hierzu verlassen. Mir scheint, dass sich diese, da sich hierbei direkt auf Gespräche mit Politikern bezogen wird, doch am ehesten an den Tatsachen orientieren.

@emz
vielleicht der link, aus dem Du dies entnommen hast?
Beitrag von emz (Seite 7)

Dann will ich doch mal den Beitrag hervorholen, auf den du dich meinst beziehen zu können und der von mir gleich zu Beginn als eine mögliche Einschätzung dargestellt wurde. Nicht zu vergessen, dass vor einer Woche, als ich diesen Kommental schrieb, die Informationslage noch recht dünn war, weshalb ich vorsichtig in meiner Aussage war.

Damals waren wir auch noch der Annahme, der Vater würde ein Restaurant betreiben, was sich inzwischen überholt haben dürfte.

emz schrieb am 02.06.2017:Eine Überlegung, wobei ich nicht abschätzen kann, inwieweit sie zutreffend ist:

Der Bruder des Mädchens lebt nicht mehr im Haushalt der Eltern. Er ist 18 Jahre alt, volljährig und studiert.

Könnte es sein, dass er aufgrund seiner Volljährigkeit (im Gegensatz zu seiner Minderjährigen Schwester) direkt von den Behörden über die bevorstehende Abschiebung informiert wurde? Damit könnte man vermuten, dass er den Antrag auf Aufenthaltserlaubnis gestellt hat und dieser, da er in Deutschland verblieben ist, positiv beschieden wurde.

Ich wiederhole meine Bitte, einen aussagefähigen Link einzustellen, der belegt, der Sohn sei in Deutschland geboren.

@emz
https://www.tag24.de/nachrichten/duisburg-gymnasium-steinbart-bivsi-rana-nepal-aus-unterricht-holen-abschieben-klasse-traumatisiert-263206 (Archiv-Version vom 05.07.2017)
http://www.huffingtonpost.de/2017/06/01/in-deutschland-geboren-und-trotzdem-abgeschoben-14-jahrige-wird-aus-klassenzimmer-abgefuhrt_n_16906572.html (Archiv-Version vom 04.06.2017)

und Deine "Überlegung" bezog sich keinesfalls darauf, ob der Bruder 18 sei, dies hast Du als Tatsache geschrieben, sondern auf den Rest Deines Zitats, bitte halte mich nicht für blöd. Danke.

@emz

Das ist auch nicht die beste Ausgangslage
Ein Bruder von Bivsi studiert in Osnabrück – ihm droht ebenfalls die Abschiebung.


http://www.news4teachers.de/2017/06/der-fall-bivsi-wirft-fragen-auf-welchen-sinn-macht-es-ein-kind-aufs-gymnasium-zu-fuehren-und-dann-abzuschieben/

Etwas äter der Bericht, da war er noch 18 ...

Einzig Bivsis 18-jähriger Bruder bleibt von der Abschiebung nach Nepal verschont. Er studiert momentan in Osnabrück.

"Juristisch gab es für die Stadt keine Alternative mehr"


http://www.huffingtonpost.de/2017/06/01/in-deutschland-geboren-und-trotzdem-abgeschoben-14-jahrige-wird-aus-klassenzimmer-abgefuhrt_n_16906572.html (Archiv-Version vom 04.06.2017)

Nur die Behörden haben die Informationen die in diesem Fall weiterhelfen, somit kann nichts ausgeschlossen werden

Bloß dieses sagt einiges aus: "Juristisch gab es für die Stadt keine Alternative mehr"

@Tussinelda

Beide von dir eingestellten Links stammen vom 01.06.2017, als es noch hieß, der Vater betreibe ein Restaurant und für den Bruder ein Alter von 18 Jahren angenommen wurde.

Verstehe ich dich richtig, dass du die Angaben in diesem Link nicht als Basis für die weitere Diskussion verwenden möchtest?
https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/hat-bivsi-r-doch-eine-chance-zurueck-nach-deutschland-zu-kommen-initiative-moechte-das-moeglich-machen-id210832911.html (Archiv-Version vom 07.06.2017)

Dann würde ich mich erstmal aus dieser Diskussion ausklinken, bis die Sachverhalte eindeutig geklärt sind.

@emz

emz schrieb:Hättest du einen Link, wo man sich informieren kann, wie das mit dem einjährigen Verbleib bzw. mit der dauerhaften Aufenthaltserlaubnis aussieht?

Nun, dies war Deine Frage...bislang wurde vermeldet, dass der Bruder in Osnabrück studiert.

Sollte er eine Ausbildung machen, hätte er für die Zeit der Ausbildung ebenfalls einen Aufenthalt, der sich verlängern kann, sollte er nach der Ausbildung weiter arbeiten in seinem Beruf. Dafür wurde diese Regelungen ja getroffen, hier nachzulesen:

http://www.bamf.de/DE/Migration/Studieren/studieren-node.html (Archiv-Version vom 07.06.2017)

http://www.focus.de/politik/deutschland/gymnasiastin-soll-abitur-in-deutschland-machen-nach-abschiebung-nach-nepal-duisburg-will-14-jaehrige-bivsi-zurueckholen_id_7232738.html

Die geplante Vorgehensweise zeichnet sich wie folgt ab:

Das Engagement der Stadt ist auf die Rückholung von Bivsi ausgerichtet.
Bezüglich des Aufenthalts der Eltern verweist der OB an deren Anwalt.

Duisburgs OB zu Bivsi: „Der Fall ist brutal und geht nah – wir wollen sie zurückholen“

...
Als „kleine, positive Nachricht“ gab Link bekannt, dass Bivsi in jedem Fall den Abschluss der 9. Klasse auf dem Steinbart-Gymnasium bekomme, ... „Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, dass Bivsi zum Schulbesuch wieder nach Deutschland einreisen kann.“ ... Erste Voraussetzung dafür sei, dass die Familie einen Antrag an die Stadt stelle.

Die Stadt entscheide darüber jedoch nicht alleine, so Link. Denn nach dem Antrag an die Stadt Duisburg müssten auch deutsche und nepalesische Landes- und Bundesbehörden ihre positives Votum gegen. Zudem sei die Ermöglichung für Bivsi, trotz Abschiebung das Abitur in Deutschland machen zu können, nicht mit einem positiven Asylbescheid gleichzusetzen. ...

Auf die Frage, ob eine Wiedereinreise zum Zweck der Vollendung des Abiturs auch für die Eltern gelte, antwortete Link ausweichend. Es sei nun wichtig, sich zunächst einmal um die Interessen der jungen Schülerin zu kümmern. Die Familie habe „seit über zehn Jahren gewusst, dass sie kein Recht zum Aufenthalt in Deutschland hat“, hatte Link schon zuvor öffentlich erklärt. Alle Gerichte hätten negativ beschieden. Alles andere sei eine „anwaltliche Aufgabe der Familie“.
...
Dass die Stadt Duisburg schon vor der Abschiebung hätte aktiv werden können, wies OB Link zurück und berief sich auf die negativen Bescheide aller Instanzen, inklusive der nordrhein-westfälischen Härtefallkommission.
...

wäre schon wichtig zu klären, wie alt der Sohn ist (mir kommts vor als wäre von 2 verschiedenen Personen die Rede), welche art der Ausbildung er durchläuft und wo er aufgewachsen ist

@lawine

Nun nach dieser Meldung ist er 21, kam 2015 hierher und macht seit 2016 eine Ausbildung.

Bivsis Bruder Biswash hat bereits damit begonnen, in der bisherigen Wohnung der Familie in Duisburg-Neudorf die Kisten zu packen, um sie per Post nach Nepal zu schicken. Der 21-Jährige war bei Verwandten in Nepal aufgewachsen und erst 2015 nach Deutschland gekommen. Er macht seit 2016 eine Ausbildung in Mettingen bei Münster. Sein Aufenthaltsstatus ist nicht an das Asylverfahren der Familie gebunden.

http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/zusammenfassung-abschiebung-bivsi-100.html (Archiv-Version vom 09.06.2017)

@canales

Der von dir zitierte WDR-Beitrag stammt bereits vom 06.06.2017. So dass ich diesen Rat zurückgeben möchte:

canales schrieb: - da musst Du jetzt ganz tapfer sein -

Denn schon einen Tag später lässt selbiger WDR verlauten:
 http://www.ardmediathek.de/tv/Aktuelle-Stunde/H%C3%A4tte-Bivsis-Abschiebung-verhindert-werd/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7293524&documentId=43380218 (Archiv-Version vom 15.07.2017)

der Bruder ist 18 Jahre alt und studiert in Deutschland.

Ich erwähne das, da ich mir diesen Kommentar zu Herzen genommen habe:

Tussinelda schrieb:... von daher würde ich keine so voreiligen und vor allem vorurteilsbehafteten Schlüsse ziehen

Wolfgang Jörk, SPD, Vorsitzender des Petitionsausschusses:

er wird die Behörden, die Ministerien, Ausländerbehörde, um Stellungnahme bitten.
Das wird allerdings lange Zeit in Anspruch nehmen, der Reporter setzt acht Wochen an.

Was die Härtfallkommission warum beschlossen hat, das bleibt geheim.

@emz

emz schrieb:Der von dir zitierte WDR-Beitrag stammt bereits vom 06.06.2017. So dass ich diesen Rat zurückgeben möchte:

Na, versteh ich jetzt nicht, da egal ob nun Ausbildung (dual) oder Studium...der Bruder kann zunächst einmal hier bleiben.

Und die Chance, dass das Mädchen hier ihre Schule beenden kann, scheint nicht einmal schlecht zu sein.

@canales

Ging es nicht eigentlich darum, wie alt der Bruder ist und wo er folglich geboren ist?

Denn dass er hier bleiben kann, da er ein Visum hat, war eigentlich schon längst geklärt.