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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

3.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leitkultur, Kulturchauvinismus, Kulturhegemonie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

08.08.2017 um 12:02
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41955159.html

mmh klingt nach Mega Integriet. Klingt eher nach dem Anfang der Parallelgesellschaft.
Da geht es um die illegale Einwanderung aus der Türkei anfang der 70er Jahre (keine Gastarbeiter) - illegal, zuviel und von CDU/SPD aus unerfindlichen Gründen geduldet


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08.08.2017 um 12:03
Zitat von lawinelawine schrieb:ist bekannt, dass die 2. Generation mehr Identitätsprobleme hat als die Einwanderergeneration.

eine Frau, die sich mit der Thematik auskennnt, dazu:

Die integrationspolitische Sprecherin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Bilkay Öney, sagt: "Viele Türken leben mit dem Körper hier, mit dem Kopf und dem Herzen jedoch in der Türkei."


Tatsächlich belegt die aktuelle Studie des Berlin-Instituts, dass türkische Einwanderer sich oft isolieren. Zu einer Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft, die in anderen Zuwanderergruppen stetig voranschreitet, kommt bei den Türken kaum voran. Beleg dafür ist der geringe Anteil bikultureller Ehen: Er liegt nur bei fünf Prozent.
Faktencheck: Du sprichst und verlinkst da was über die 3. Generation, unterstellst aber "2. Generation". Das ist falsch und unsauber.
Zitat von lawinelawine schrieb:weißte, wie man "Gefühlte Realität" bezeichnet? postfaktisch
es reicht eben gerade nicht, nur die Überschriften zu lesen.
Ich möchte nicht, dass du meinen Thread auch noch volltrollst. Aus deinem Link, da reichen die ersten 2 1/2 Abschnitte um zu wissen, dass es da um die (dritte) "Generation 2015" und nicht um die (zweite) "Generation 1990" geht:

Eine neue Studie belegt: Viele türkischstämmige Migranten in Deutschland wollen sich nicht integrieren. Sie isolieren sich in ihren Wohnbezirken und verweigern sich der Eingliederung in die deutsche Gesellschaft. Die Gründe dafür sind zahlreich. Klar ist, ihre Situation ist zum Teil selbstverschuldet.

Meist geht es nur um Moscheen, Kriminelle oder Kopftücher. Doch hinter diesen Reizthemen lauert ein viel größeres Problem: Ein bedeutender Teil der Migranten in Deutschland verweigert sich der Integration. Das gilt vor allem für die Einwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika und besonders aus der Türkei.

Obwohl die meisten Türkischstämmigen seit langem hier leben und knapp die Hälfte von ihnen hier geboren wurde...
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:mmh klingt nach Mega Integriet. Klingt eher nach dem Anfang der Parallelgesellschaft.
Das ist leider auch wieder die falsche Zeit, da geht es um die 1. Generation (Einwanderergeneration).

Der eine setzt einen Link zur 1. Generation, die andere einen zur 3. Zur zweiten ist bisher noch nix gekommen außer meinen Erlebnisberichten.

Und übrigens ist der ganze Spiegel-Artikel (von 1973) noch auis der "zynischen Phase", die in diesem Fall wohl nicht unbedingt vor Objektivität strotzt, sondern eher die Eindrücke des Schreibers im typischen damaligen Spiegel-Duktus zeigt, der, wenn man ihn hjeute liest, sich selbst zu ver@rschen scheint. Kleine Kostprobe:

Die Kneipe am Kottbusser Tor war mal echt Kreuzberg, Ecklage, Berliner Kindl, Buletten, Sparverein im Hinterzimmer. Heute rotiert am Buffet der Hammelspieß senkrecht, der Kaffee ist süß und dickflüssig, aus der Musikbox leiert orientalischer Singsang.
"Hisar" heißt die Ecke jetzt auf türkisch -- das bedeutet "Festung", und so abwegig scheint der Name nicht. Unter Einschußlöchern an der Decke wacht, wieder mal, ein neuer Wirt. Ganz hinten hocken Zeki, Ahmet und ein paar andere bei einem Spiel namens "Jokey", Spielwart Hasan kassiert am Tisch den Zehnten.
Berlinisch ist da nur noch der Strohmann, den sich der türkische Inhaber aus gewerberechtlichen Gründen hält. Und nebenan um die Ecke, die ganze Straße hinauf und die nächste hinunter, wohnt unübersehbar Kundschaft aus dem Morgenland.
Im Toreingang Lausitzer Straße 50 hängen Briefkästen von dreißig Mietern, deren Namen allesamt auf "oglu", "ek" und "can" enden. In der Oranienstraße, wo einst Paul Lincke wohnte (Nr. 64) und Berliner Luft verspürte, flanieren Frauen im Salvar, der Pumphose. Die Gemüseauslagen sind neuerdings von bunter Opulenz, vor den Fleischerläden hängen ausgeweidete Hammel, und überall zeigen Türkenfahnen mit Stern und Halbmond an, daß Kreuzberg hier "Kleen-Smyrna" ist.


Und wie gibntg es weiter? Ist Kreuzberg jetzt Kleen-Smyrna geworden, war es das 1980, 1990, 2000, 2010? Was sagt @wahrhead dazu, der müsste es doch wissen. So weit ich weiß allenfalls in der Fantasie des Spiegel-Dichters.

Wir brauchen weiterhin wissenschaftliche Belege und keine aus dem persönlichen Tagesfrust eines Autors von einem Tag vor 44 Jahren.


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08.08.2017 um 12:10
den Anwerbestopp gab es ja erst 1973, von denen, die bis dahin kamen ca.14 Millionen, sind ca 11 Millionen in die Heimat zurückgekehrt. Ein Konzept gab es nie wirklich, um diese Menschen zu integrieren, es gab weder Deutschkurse, noch wirkliche Perspektiven, sollten sie doch nur vorübergehend bleiben. Das war ein Trugschluss und das Ende der Anwerbung bedeutete gleichzeitig die Einwanderung, bzw. den Familiennachzug. Niemand konnte mehr nach Hause, denn dann hätten sie nie wieder nach Deutschland kommen können, um hier zu arbeiten. Also blieben sie und holten ihre Familien nach. Das waren alles Fehler der Politik, trotz Warnungen von Experten. Die Schuld gab man trotzdem den Ausländern.
Schlussendlich haben sich aber die Meisten integriert, gehören dazu, trotz aller widrigen Umstände. Das sollte man nicht vergessen.


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08.08.2017 um 12:14
@lawine

Ich sehe dein edit jetzt erst:

Doch, ich muss das erstmal so hinnehmen, auch wenn ich ganz gerne selbst Einsicht in die Studien hätte, da solche Berichterstattung darüber oftmals unsauber und dramatisierend ist.
Die von dir verlinkte Studie finde ich nicht sonderlich aussagekräftig.

Nichtsdestotrotz habe ich dir ja dahingehend zugestimmt, dass solche Zustände unabhängig von Fallzahl und Prozentanteil absolut nicht hinnehmbar sind.
Ich teile da wohl nur die Fixierung auf eine "Ethnie" nicht.


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08.08.2017 um 12:21
nochmal @Fierna
was anderes finde ich aktuell nicht.
gestern hab ich das wegen der Formatierung nicht mitgepostet. der Text kommt beim Kopieren nur im Spaltenformat.

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Gastbeitraege/Binationale_Ehen0406.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 05.09.2017)
Zitat daraus:
Eine   Sonderstellung   nehmen   die   türkischen   Migranten   ein: Sowohl die türkischen Männer als auch die türkischen Frauen   weisen   unter   allen   betrachteten   Nationalitäten   jeweils  den  mit  Abstand  geringsten  Anteil  derer  auf,  die  in  die  deutsche  Bevölkerung  einheiraten.  Im  Gegensatz  zu  den anderen Zuwanderer gruppen gibt es zwischen den Türken der ersten und der zweiten Generation praktisch keine
Unterschiede in Bezug auf die binationale Partnerwahl. Die türkischen  Männer  der  zweiten  Generation  sind  tendenziell  sogar  seltener  mit  einer  deutschen  Frau  verheiratet  als  
die  türkischen  Männer  der  ersten  Generation.  Eine  weitere  Besonderheit  des  Heiratsverhaltens  türkischer  Zuwanderer  besteht  darin,  dass  sie  auch  in  der  zweiten  Generation noch stark auf die Heiratsmärkte ihres Herkunftslandes zurückgreifen.  Fast  ein  Viertel  der  uninationalen  Ehen  von türkischen  Migranten  der  zweiten  Generation  besteht  zwischen Partnern, von denen eine(r) erst nach der Heirat nach Deutschland zugezogen ist.
Dennoch lässt sich auch für die Türken  –  mindestens  seit  dem  Jahr  1997  –  eine  steigende  Tendenz in Bezug auf binationale Ehen mit Deutschen feststellen.
Zitat von RealoRealo schrieb:Faktencheck: Du sprichst und verlinkst da was über die 3. Generation, unterstellst aber "2. Generation". Das ist falsch und unsauber.
@Realo ich habe genau diesen Artikelrausgesucht, weil er explizit auf die zweite Generation Bezug nimmt.
einfach das Verlinkte lesen :)

ich darf zitieren:
Auch in der zweiten Generation steigt der Anteil der Ehen mit Deutschen bei türkischstämmigen Migranten nur minimal.
auch der oben verlinkte Bericht bezieht sich NICHT Auf die 3. Generation, sondern vergleicht 1 . und 2.


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08.08.2017 um 12:27
Heiraten zwischen Türken und Deutschen ist natürlich auch ein Integrationsfaktor. Du kannst aber niemanden zwingen jemanden mit einer ganz bestimmten Nationalität oder Herkunft zu heiraten.


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08.08.2017 um 13:20
@peekaboo
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Weil alle Tierschützer und Vegetarier sich gegen dich verschworen haben. Das ist der einzige Grund. ;)
Nein, aber das folgende Zitat liefert eine mögliche Erklärung, warum kein informierter Tierschützer auf die Barrikaden geht.
Für viele Vegetarier ist alleine die Tatsache, daß man Tiere töten muss um sie zu essen grausam genug.
Daher ist dies keine Erklärung.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb: Unter strengen Auflagen ist das Schächten auch in Deutschland möglich, sofern es von sachkundigen Veterinären überwacht wird.
Das bestätigt ja was sagte: die Erkenntnis über das leid der Tiere sollte allgemein gültig sein.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Auch Rechtsradikale nutzen diese Tatsache immer wieder, um Hetze gegen den Islam zu betreiben.
Schlechter Vergleich.
Rechtsradikale essen auch Brot. Sollen wir kein Brot mehr essen. Hitler war Vegetarier sind jetzt alle Vegetarier Nazi
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Dabei zeigt die Studie nun, dass eine überwältigende Mehrheit der muslimischen Gelehrten überhaupt nichts gegen Betäubung hat.
Super!

Dann sollte das ja kein Problem sein daß TierSchutz gesetzt allgemein gültig wird!


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08.08.2017 um 13:21
@Realo
ich nehme nur Bezug auf einen Faktor, anhand dessen sich das Maß der Integration etwas ablesen lässt.
von "Zwingen wollen" kann nicht die Rede sein.
es geht um die Beschreibung eines Aspektes als IST Zustand.


die Counsin -Cousinenheirat/ und die Heirat innerhalb der Großfamilie oder eine Partners aus der Herkunftsregion (die Tante , die Nachbarin hat empfohlen.....) hat zB gar nichts mit Fremdenfeindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft zu tun. Es ist das Bemühen der Zugewanderten, auch in einem anderen Land immer wieder neu die Traditionen des Herkunftslandes zu beleben , sich mit der Herkunftsfamilie/dem Land zu verbinden und nicht zu sehr dem westlichen Lebenstil zu verfallen.

ich halte diesen Punkt, in dem die türkeistämmige Einwanderungsgruppe sich signifikant von anderen Migrantengruppen unterscheidet, für einen wesentl. Faktor misslungener und auch weiterhin nicht stattfindender Integration.


wer mag, schau den Film "Kampf im Klassenzimmer"
ab Minute 28:50 erklärt der junge Mann, was mit einem Mädchen passiert, dass die Ehre der Familie verletzt hat :(


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08.08.2017 um 13:40
Zitat von lawinelawine schrieb:ich halte diesen Punkt, in dem die türkeistämmige Einwanderungsgruppe sich signifikant von anderen Migrantengruppen unterscheidet, für einen wesentl. Faktor misslungener und auch weiterhin nicht stattfindender Integration.
Kann sein, glaube ich aber nicht. Wenn die Auswahl unter den (Deutsch-) Türken nicht so groß wäre, würde auch mehr über Kreuz geheiratet so wie bei ehemaligen Italiern, Griechen usw. bei uns. Das ist sehr dünnes Eis, auf dem du balancierst, und diesen Punkt als misslungene bzw. "nicht stattfindende" Integration zu werten, halte ich für extrem überzogen, zumal man eben keine Vergleichsmöglichkeit hat, da die Türken hier bei uns die mit Abstand größte nichtdeutsche Gruppierung darstellen. Ich würde es jedenfalls nicht wagen, daraus eine Formel zu gießen: zu wenig Überkreuzheiraten = misslungene Integration.


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08.08.2017 um 13:46
Zitat von RealoRealo schrieb:Kann sein, glaube ich aber nicht. Wenn die Auswahl unter den (Deutsch-) Türken nicht so groß wäre, würde auch mehr über Kreuz geheiratet so wie bei ehemaligen Italiern, Griechen usw. bei uns.
Warum sollet die Auswahl geringer sein,
Wenn der Grund nicht die selbst Isolation dieser personenGruppe ist?

Es zeigt ganz deutlich das es selbst gewählt wurde.


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08.08.2017 um 14:36
Zitat von RealoRealo schrieb:Wenn die Auswahl unter den (Deutsch-) Türken nicht so groß wäre, würde auch mehr über Kreuz geheiratet so wie bei ehemaligen Italiern, Griechen usw. bei uns.
kann sein, glaube ich aber nicht. Das hat weniger mit Auswahl zu tun, weil wir ja über eine Methode der Partnerwahl sprechen die eben nicht frei ist.

Und nein niemand simpliziert das, aber es ist ein klarer Indikator. Wo kann ich jetzt das Utopia der Integration und des Miteinanders der 70er und 80er sehen?


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08.08.2017 um 14:48
Zitat von RealoRealo schrieb:Eine meiner Vermutungen ist, dass nach den Brandmorden in den frühen 1990er Jahren das Pendel umschwang in einen Hass auf die "Gastgeber", so dass man sich in der Fremde und dann in der Diaspora fühlte
na da passt es doch ganz gut, dass ich das Eheschließungsverhalten von Migranten aus verschiedenen Herkunftsländern verlinkt habe.
Betrachtungszeitraum:
1989 bis 2000
#
die ausländerfeindlichen Brandanschläge von Mölln (1992) und Solingen (1993) haben da bei der türkeistämmigen community keine Veränderungen (keinen Rückgang) bewirkt.
wenn man sich die Grafiken anschaut, dann träfe das eher auf italienische Migranten zu, da gab es um 1993 tatsächlich einen Rückgang bination. Eheschließungen.


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08.08.2017 um 14:55
@Realo
Alkohol ist verpönt, Ballermann 6 wäre für jeden Muslim die Ausgeburt der Hölle, Muslime unter sich sind geselliger als Europäer unter sich, es wird mehr gelacht, die Leute sind herzlicher und gastfreundlicher, auch die Architektur ist im Ganzen schöner, im Orient herrscht ein gewisses Flair, das sich nicht so leicht beschreiben lässt.
Warum wanderst du nicht einfach aus wenn das alles so toll ist?
Dann kannst du dich jeden Tag daran erfreuen.


ach und p.s Danke hab wiedermal herzlichst gelacht heute.


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08.08.2017 um 15:05
2 Sachen stehen noch offen.
zum einen nahmst du  Bezug auf den wissenschaftl Forschungsstand.
Zitat von RealoRealo schrieb:Du kannst gerne bei deiner falschen Meinung bleiben, die nichts mit der damaligen Realität zu tun hat. Ich weiß es aus Erfahrung besser und der wissenschaftliche Forschungsstand steht dem auch nicht entgegen
Bitte lass uns an den Erkenntnissen der Forschung teilhaben!!
Zitat von RealoRealo schrieb:Wenn du einen Spaziergang durch Facebook machst, fühlst du dich eher im Irrenhaus als in einer libertinären Gesellschaft
und zweitens möchtest du bitte erklären, was du unter einer libertinäre GEsellschaft verstehst


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08.08.2017 um 15:09
Zitat von lawinelawine schrieb:die ausländerfeindlichen Brandanschläge von Mölln (1992) und Solingen (1993) haben da bei der türkeistämmigen community keine Veränderungen (keinen Rückgang) bewirkt.
Ich habe die Reaktionen auf die Brandanschläge nicht auf das Heiratsverhalten, sondern auf die Selbstsicht und die sich verändernde Sicht auf die Deutschen bezogen.
Zitat von GrenoxGrenox schrieb:Warum wanderst du nicht einfach aus wenn das alles so toll ist?
Wollte ich mal vor 30 Jahren (Kalifornien war mein Traum). Kam mir aber eine Frau und danach ein paar Kids dazwischen.
Zitat von lawinelawine schrieb:Bitte lass uns an den Erkenntnissen der Forschung teilhaben!!
Wenn du am Forschungsstand was findest, dass meinen Aussagen entgegensteht - immer her damit!
Zitat von lawinelawine schrieb:und zweitens möchtest du bitte erklären, was du unter einer libertinäre GEsellschaft verstehst
Ich denke mal, darunter versteht jeder das gleiche: weltoffen und nicht in die Lebensweise anderer reinschnüffeln


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08.08.2017 um 15:43
@Realo

libertinär ist NICHT die Steigerung von libertär
((klingt wie eine Mischung aus "liberal" und "pubertär"))
libertinär steht wohl auch nicht wirklich für  Weltoffenheit

es gibt bei Heise dazu eine nette Erklärung:
Zu dieser Begriffsverwirrung kommt hinzu, dass im deutschen Sprachraum "libertär" auch heute noch öfter mit "libertinär" (sexuell zügellos) verwechselt wird, z.B. in der fehlerhaften deutschen Übersetzung von Michel Houellebecqs "Les particules élémentaires."
https://www.heise.de/tp/features/Es-klingt-wie-eine-Mischung-aus-liberal-und-pubertaer-3442367.html

interessant, woher der Begriff sich eingeschlichen hat
wusstest du das nicht?
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich denke mal, darunter versteht jeder das gleiche: weltoffen und nicht in die Lebensweise anderer reinschnüffeln
na das sehen manche ganz anders, wiederum Heise.de

zu libertär gefällt  mir die Heise-Erklärung ganz gut - und so passt das auch gut hierher -- denn es ist eine Gesellschaftsidee (Ideologie), die die Individualrechte zur Maxime erhebt. warum das in der Diskussion hier eine Rolle spielen könnte, dazu komme ich gleich:
"Libertarianism" ist, kurz gesagt, die Absolutsetzung der Individualrechte. Aus dem Glauben an ein absolutes und uneinschränkbares Recht auf Privateigentum erwächst die libertäre Forderung nach laissez-faire in der Wirtschaft. Steuern werden als institutionalisierter Diebstahl von Privateigentum betrachtet, den der Staat dazu nutzt, noch tiefer in die Rechte von Individuen eingreifen zu können. Eine volkstümliche Definition von "libertarianism" lautet deshalb "Anarchismus für Reiche." Auch einflussreiche libertäre Ideologie ist meist recht hausbacken. Sie setzt sich kaum mit Widersprüchen auseinander und beschränkt sich auf ein Preisen der heilenden Kräfte des Eigennutzes und des Marktes sowie auf ein Verdammen staatlicher Einflussnahme. Gerade diese Hausbackenheit scheint aber ein Ideal für libertäre Ideologie zu sein.
"Libertarianism" erscheint keineswegs als erstrebenswerte Gesellschaftsform, wenn man die Interessen großer Einwanderungsgruppen mit kollektiver Sozialisation berücksichtigt (also aus deren Sicht gesehen)

libertäre Ideologie, Individualrechte , stark ausgeprägter Individualismus westeuropäischer Prägung  trifft auf migrantische Familien(clan)struktur mit kollektiver Erziehung, wo der Einzelne sich nicht bedingungslos verwirklichen kann - zB wegen der Unterordnung in familiäre Strukturen, aber auch Unterordnung eigener Bedürfnisse unter einen archaischen Ehrbegriff.


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08.08.2017 um 16:00
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir kommen so nicht weiter, sondern müssen versuchen, zum Islam insgesamt (nicht zum Islamismus!) wieder ein toleranteres und unverkrampfteres, weniger hysterisches Verhältnis zu finden, d.h. in erster Linie die Menschen zu sehen und erst dann die eines anderen Glaubens und anderer Sitten. Solange sie nicht gegen unsere Gesetze verstoßen, sollten wir aufhören sie verbal und schriftlich zu verhetzen. Nur dann kann es einen Frieden geben und einen neuen Versuch, Hoffnung einen besseren, des Zusammenlebens.
Müssen wir? Wer schreibt das vor? Wer gibt eigentlich die Leitlinie aus, in welche Richtung sich Deutschland entwickeln soll? Pro Multi-Kulti oder Anti-Multi-Kulti? Ein Fremdkörper wird von einen Teil Gesellschaft auch weiterhin wie ein Fremdkörper behandelt werden, wenn er sich nicht den örtlichen Gepflogenheiten anpasst, während ein anderer Teil der Gesellschaft darin eine Bereicherung sehen wird. Dieses Dilemma zu lösen, wird wohl die eigentliche Herausforderung sein. Jemand anderes vorzuschreiben, welcher Weg der bessere ist, wird aber meiner Ansicht nach nicht funktionieren.

Ein Land wie Deutschland, dass schon seit 20 Jahren keine erfolgreiche Integrationspolitik mehr betreibt, wird mit so etwas auf lange Zeit jedenfalls noch überfordert sein.


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08.08.2017 um 16:12
Zitat von GrenoxGrenox schrieb:Alkohol ist verpönt, Ballermann 6 wäre für jeden Muslim die Ausgeburt der Hölle, Muslime unter sich sind geselliger als Europäer unter sich, es wird mehr gelacht, die Leute sind herzlicher und gastfreundlicher, auch die Architektur ist im Ganzen schöner, im Orient herrscht ein gewisses Flair, das sich nicht so leicht beschreiben lässt.
LOL, klingt nach einem Ort wo ich nicht hin Möchte..

Und wenn Alskohoh die Islmaisten und Salafisten vertreibst sollte unserer Regierung sogar noch Freibie spendieren.

Prosit. Und naja wie erwähnt wander aus wenn es deinen Geschmack trifft. Was moderne Architektur angeht, made in USA/Europe

Und ich sehe genug von dem Flair der im Nahen Osten herrscht.


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08.08.2017 um 16:15
Zitat von RealoRealo schrieb:lange sie nicht gegen unsere Gesetze verstoßen, sollten wir aufhören sie verbal und schriftlich zu verhetzen. Nur dann kann es einen Frieden geben und einen neuen Versuch, Hoffnung einen besseren, des Zusammenlebens.
Ich sage mal am Stressfreisten war es wenn jeder  seine Kultur in seiner Heimat auslebt.

Denn Zusammen klappt es nicht wirklich, und die Werte sind momentan nicht Kompatibel

Vielleicht wenn wir die Gesellschaft wieder etwas mehr ins 19 Jahrhundert bringen könnte es ein Zusammeleben geben (Es sei denn man ist XX )
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir kommen so nicht weiter, sondern müssen versuchen, zum Islam insgesamt (nicht zum Islamismus!) wieder ein toleranteres und unverkrampfteres, weniger hysterisches Verhältnis zu finden,
Das müssten die Religionsanhänger erstmal zu ihre eigenen Religion schaffen. Dann werden sie auch entspannter.


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08.08.2017 um 16:34
Zitat von lawinelawine schrieb:was anderes finde ich aktuell nicht.
gestern hab ich das wegen der Formatierung nicht mitgepostet. der Text kommt beim Kopieren nur im Spaltenformat.
So, ich habe mir das jetzt mal angesehen. In Haushalten haben die offenbar telefonisch herumgefragt und es geht um die Staatangehörigkeit (nicht um "türkischstämmig", oder sowas).

Hier mal die Grafiken:

51348f74f3 EhenOriginal anzeigen (0,2 MB)

4be1b520ea Ehen2Original anzeigen (0,3 MB)


https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Gastbeitraege/Binationale_Ehen0406.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 05.09.2017)


Die Untere gibt es natürlich auch für Frauen ist aber jetzt an der Stelle irrelevant. Nun scheint die Rate fast durchgehend bei 90%, was ja schon erstaunlich hoch ist.

Jetzt kam mir der Focus-Link in den Sinn, den du vorher gepostet hattest:
Statistisches Bundesamt: 2,3 Millionen Ehepaare mit ausländischem Partner
[...]
Deutsche, die mit einem Ausländer verheiratet sind, haben sich meist für einen Türken oder eine Türkin entschieden. Fast jede fünfte deutsche Frau (19 Prozent), die eine binationale Ehe führt, war 2013 mit einem türkischen Mann verheiratet. Etwas seltener (14 Prozent) hatten deutsche Männer mit einer Türkin den Bund fürs Leben geschlossen.
http://www.focus.de/politik/deutschland/bundesamt-fuer-statistik-deutsche-heiraten-am-liebsten-deutsche-oder-tuerken_id_4487355.html

Nun habe ich natürlich auch keine Einsicht in dieses Machwerk und auch nicht in die Methodik, jedoch werden die sich die Zahlen ja nicht völlig aus den Fingern gesaugt haben.
Auch da geht es um die türkische Staatsbürgerschaft (nicht um "türkischstämmig" oder doppelte Staatsbürgerschaft).

Wir haben also 2,3 Millionen Bi-nationale Ehen (was ja 4,6 Millionen Menschen entspricht). Ich nehme da jetzt mal ein 50:50 Verhältnis von Frauen und Männern an (2,3 Millionen Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft und 2,3 Millionen, die die eben nicht haben).

Also 1,15 Millionen Frauen und 1,15 Millionen Männer mit irgendeiner "ausländischen" Staatsangehörigkeit.

14% davon sind türkische Frauen und 19% davon sind türkische Männer. Das müssten in absoluten Zahlen also ca 380000 Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft sein.

Da wir hier nur 1,5 Millionen türkische Staatsbürger haben und dazu ja noch Kinder, Singles und Menschen in einer Beziehung, die aber keine Ehe ist, kommen, bleibt da die Welt nicht mehr übrig. Was ganz sicher nicht im Ansatz übrig bleibt sind 90%.
Das kann man so an dem Verhältnis der Ehen in ganz Deutschland sehen. Wenn es hier 17 Millionen Ehen (34 Millionen Menschen) gibt, sind das so ca 42% verheiratete Menschen von der Gesamtbevölkerung.

Nehme ich diese 42% auch mal für die Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft an, dann komme ich auf eine Gesamtzahl von 630000.

Von denen könnten dann 60% schonmal gar nicht mit einem anderen türkischen Staatsbürger verheiratet sein...mmmh. Die Zahl würde sich dann wohl noch leicht durch andere "Ausländer", die mit türkischen Staatsbürger verheiratet sind, erhöhen.

Du siehst also, wir haben hier 2 völlig konträre Aussagen über die ganze Situation. Und ich spreche nicht von "Oh, hier sind es aber 5% mehr und da 5% weniger"-konträr, sondern von völlig-konträr.

Das erscheint mir alles schon reichlich merkwürdig. Man müsste jetzt wieder herausfinden, was das statistische Bundeamt da angestellt hat, wen sie befragt haben und wie...gibt es da vllt ganz massive regionale Unterschiede? Antwortet die eine Gruppe am Telefon einfach viel eher? Sind die Leute, die das durchführen, bei einer Studie einfach alle Idioten?

Man weiß es nicht...so ist es nur wirr.


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