Berryl schrieb:Dann werden sie dich in irgendeinen Zivildienst stecken.
Was für viele vermutlich akzeptabler wäre. Das ist natürlich eine individuelle Entscheidung und Betrachtung - aber ich persönlich gehe noch mit wenn man präventiven bzw. reaktiven Kriegsdienst/Einberufung vermeiden will, würde aber vielen raten sich auf einen ggf. für jene passenden Zivildienst einzulassen wo man beitragen könnte.
Es wird natürlich immer Leute geben die sich auch daraus ziehen wollen was ich jetzt wertfrei hinschreibe. Aber ich glaube, viele Menschen die das Thema betrifft oder Sorge bereitet haben hier primär denke ich das Problem mit Dienst an der Waffe bzw. Gefährdung in möglichen Kriegsszenarien, als denn dem Ableisten eines zivilen Ersatzdienstes. So mein Eindruck.
Aber am Ende muss halt jede Person ob vorab oder dann reaktiv selbst damit umgehen. Ich war hier zuvor ggf. im Schnitt etwas idealistischer und meinungsstärker unterwegs aber es nützt ja nichts, komplette Totalverweigerer zu zwingen weil die im akuten Fall eine Ausweichmöglichkeit welcher rechtlichen oder praktischen Natur auch immer finden werden.
Daher rate ich eben jenen z.B. richtig gestellte KDV-Anträge zu erwägen, sich ggf. lieber mit möglichen zivilen Ersatzdiensten mental zu beschäftigen oder notfalls auf gepackten Koffern zu hocken.
Andererseits verweise ich an der Stelle eben auch auf viele Menschen die aus ihrer Sicht eine Art Weckruf erlebt haben als der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine losging. Nicht nur damals oder kurz danach sondern bis heute. Wir reden hier oft über die, die nicht wollen aber wir können oder sollten auch oft über die sprechen, die wollen um ggf. in der Gesamtdebatte nicht ein zu einseitiges Bild zu zeichnen, selbst wenn Umfragewerte in die eine oder andere Richtung zeigen mögen. Es gab auch immer wieder Einzelaussagen von Menschen die angaben selbst früher verweigert zu haben, die dann teilweise KDV-Anträge widerrufen haben und / oder in die Reserve gingen. Ich glaube es ist schwer zu sagen wie viele wirklich reagieren würden, wenn akut LV/BV eintreten würde.
Ich will es nicht rausfinden müssen weil der Fall eintritt aber ich denke viele würden nicht sinngemäß die Flinte ins Korn werfen. Bzw. sich anderweitig ehrenamtlich oder zivilgesellschaftlich, Kat.-Schutz, etc. engagieren weil sie ggf. ein Umdenken erleben. Andere würden fliehen und so weiter. Wir sind ja kein Hivemind, also keine Schwarmintelligenz.
Ein Beispiel aus der Reserve für Menschen die sich engagierenIn dem Sinne teile ich hier noch einen Beitrag über solche Menschen, gerade jene die ihr reguläres Berufsleben schon haben aber sich quasi noch zusätzlich zur Truppe bewerben - als Reservist/in. Dass gerade eine Juristin hier als Einzelbeispiel sich für so was entscheidet finde ich gut - auch wenn sie theoretisch irgendwo sicherheitspolitisch aufgrund ihres Werdegangs wohl eben als Organ der Rechtspflege sensibilisiert ist. Aber was ich salopp zwischen den Zeilen sagen will: Ist man sich nicht zu fein für. Manche suchen so was vielleicht auch als aktives Gegengewicht zu einem anders getakteten Berufsalltag. Fine by me.
Man könnte jetzt auch kritisch argumentieren, dass es oft dauert da rein zu kommen, dass es meiner Kenntnis nach oft Materialdürre gibt bzw. man sich Dinge ausleihen muss oder ob Trainingslagen hyper-realistisch abgebildet werden können. Oder, dass Schnellausbildung lebensälterer Personen die so was quasi in Teilzeit machen jetzt nicht an eine hauptberufliche längere militärische allgemeine Ausbildung oder eine Fachausbildung herankommt. Respektive das über eine Reservistenschiene länger brauchen würde. Aber irgendwo muss man halt anfangen. Und im Zweifel habe ich lieber eine besser gefütterte Reserve die grundbefähigt ist, als nicht. KRITIS schützen entlastet die aktive Truppe im Bedarfsfall.
Je früher interessierte Menschen etwa in der Reserve anfangen, desto länger können sie ihre Fähigkeiten erweitern und noch besser oder zielgerichteter in gewissen Lagen beitragen. Viele wollen auch ggf. nicht hauptberuflich zur Truppe und sind in ihren Berufen und Lebenslagen glücklich aber machen das dann als Kompromiss. Finde ich dann auch gut bzw. besser als nix. Jedes kleine bisschen hilft. Anbei der Beitrag.

Plötzlich Soldatin beim Heimatschutz | ARTE Re:
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In nur 26 Tagen lernen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft ohne militärische Grundkenntnisse das Soldatenhandwerk. Ob Juristin oder Malermeister – nach der harten Ausbildung in einer niedersächsischen Kaserne kehren sie in ihre Berufe zurück und sind fortan Teil des Heimatschutzes der Bundeswehr. Im Ernstfall helfen sie mit, wichtige Infrastruktur zu schützen.
Die Reportage begleitet Freiwillige ohne militärische Vorerfahrung, die sich für den Heimatschutz der Bundeswehr engagieren. Alle diese sogenannten Ungedienten durchlaufen eine 26-tägige Grundausbildung. Die Tage in der niedersächsischen Kaserne sind lang und körperlich anstrengend. Vom Weckruf morgens um 5 Uhr bis spät in den Abend pauken und trainieren die Rekruten für das kleine Soldaten-Einmaleins: vom korrekten Gruß des Vorgesetzten, über das Marschieren im Gleichschritt bis zum Umgang mit der Waffe.
Der Beitrag zeigt die Herausforderungen: das ungewohnte Leben in der Kaserne, die Sportprüfung, gezielte Stressübungen und wie man auf einen Gegner zielt, um ihn kampfunfähig zu machen. Die Rekruten – darunter rund 20 Prozent Frauen – kommen aus allen Berufen und Altersgruppen. Russlands Angriff auf die Ukraine war für viele der Auslöser, sich freiwillig beim Militär zu melden. Nach der bestandenen Rekrutenprüfung gehören sie zur Reserve der Bundeswehr. Die Freiwilligen werden danach zum ersten Einsatz bei einem Großmanöver beordert. Der Auftrag: Sie sollen mit anderen Kameraden eine Kaserne im Hamburger Westen schützen.
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