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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

261 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahlrecht, Dreiklassenwahlrecht, Wahlrechtsreform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 19:04
Zitat von KcKc schrieb:@christian01

Wenn jemand gute Arbeit leistet und dafür gut bezahlt wird beziehungsweise ein erfolgreicher Unternehmer ist, also ein Besserverdiener ist, ist das für mich völlig in Ordnung. Es ist auch für mich in Ordnung, wenn jemand materiell ,,reich" ist, sofern er das ehrlich erlangt hat.

Jedoch ist es naheliegend, dass Besserverdiener und Reiche vor allem ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.
Sie wollen tendenziell mehr für sich behalten, ihr Vermögen sichern und ausbauen. Was ja auch in Ordnung ist.
Wenn sie jedoch mehr Stimmrecht haben, wird auch immer mehr zu ihren Gunsten entschieden, statt zum Wohle der Allgemeinheit.

Wenn die Stimmen der Wähler jedoch gleich gewichtet werden, unabhängig vom Einkommen, dann ist das nicht nur für eine bestimmte Gruppe von Vorteil, sondern alle in der Gesellschaft haben etwas davon.
Die einen wählen die FDP, die anderen wählen die Linke. Deren Vertreter müssen sich dann zusammensetzen und für eine Frage eine Lösung finden, die möglichst vielen in der Gesellschaft nützt.

Die Demokratie ist der Meritokratie vorzuziehen, denke ich.
Ich stimme Dir ja im Prinzip zu. Aber sieh es doch einfach auch mal aus der anderen Sicht. Sicherlich mit nachvollziehbaren Gründen verwehren sich die ( einkommens- u. somit steuerlastmässig ) unteren Bevölkerungsschichten gegen solche Schritte und sind auch in der Mehheit. Aber im Umkehrschluss heisst das aber, das aufgrund der demokratischen Entscheidung der Mehrheit weiterhin die ich sage die TOP 20-30% massiv steuerlich belastet und abgeschöpft werden, ohne auch nur die Chance einer Umkehr dieser ( für sie gesehen ) Problematik erreichen zu können. Superreiche wandern ins benachbarte Ausland aus, entziehen sich komplett dem System und die weniger Reichen ( ich übernehme nur den Jargon , bin nicht der Meinung das wir von tatsächlichen Reichen sprechen ) müssen sich mangels Alternative fügen. Das schürt Unzufriedenheit und fördert m.E den sozialen Frieden langfristig nicht. Eine nicht unerhebliche Bevölkerungsschicht muss als Zahlmeister dienen und das bei diesem Wahlsystem auch dauerhaft zementiert. Tendenz eher noch zu weiteren Ungunsten.

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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 19:46
@christian01
Du hast davon gesprochen, dass Du Opfer bringst. Erläutere das doch bitte mal.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 19:58
@christian01

Steuern zahlen grundsätzlich erstmal alle, sofern sie nicht Steuerhinterziehung treiben.
Das heißt: alle tragen einen Teil zum Unterhalt und zum Gelingen der Gemeinschaft bei.
Es profitieren ja auch alle. Auch Gutverdiener und Reiche nutzen Straßen, sie nutzen Polizei und Feuerwehr, sie nutzen die große Ruhe und Sicherheit in Deutschland, die Versorgungssicherheit und zahllose andere Dinge.

Jetzt ist aber nicht jeder gleich leistungsfähig und gleich erfolgreich. Man hat sich auf die Lösung verständigt, dass der Beitrag zur Gesellschaft im Verhältnis zur eigenen Stärke, Leistungfähigkeit und finanziellem Reichtum stehen soll.
Wer weniger verdient, zahlt von einem gewissen Standpunkt aus weniger ein, hat allerdings auch weniger Geld zur Verfügung.
Wer mehr verdient und besitzt, zahlt von einem gewissen Standpunkt aus mehr, hat allerdings auch mehr Geld zur Verfügung.

Es gleicht sich schließlich aus. Und, das betone ich auch gerne, in einer Gesellschaft sollte man nicht nur auf sich selbst und sein eigenes Wohl schauen. Zudem sollte man nicht nur beachten, was einem jetzt gerade am meisten nützt.
Sondern man sollte sich erstens überlegen, welchen Wert denn die Gemeinschaft für einen hat und was einem in einem abstrakteren und vielleicht auch zeitlich entfernteren Rahmen nutzen kann.

Ich sehe das ähnlich, wie bei der Krankenversicherung. Man könnte sich natürlich dran stören, dass man jeden Monat KK-Beiträge zahlen muss, obwohl man praktisch nie krank ist. Aber: jeder weiß, DASS man mal (schwer)krank werden könnte oder verletzt werden könnte.
Dann wird die Behandlung in der Regel aus dem Gemeinschaftstopf bezahlt, ob öffentlich oder privat.
Auch wenn man 10 Jahre lang fit war, irgendwann kann es einen erwischen. Und unter Umständen kann es wirklich richtig teuer werden, eine medizinische Behandlung.
Ist das jetzt gut oder schlecht, dass man zwangsweise einen Beitrag leisten musste?

Das Wahlrecht soll, statt einer bestimmten Gruppe übermäßige und wachsende Vorteile zu bieten, dem Wohl möglichst der gesamten Gesellschaft dienen.

Dein Vorschlag ist gut für die Starken, für die, die schon einiges oder viel haben. Bei deinem Vorschlag werden sie immer mehr bekommen, mehr Reichtum, mehr Macht.
Aber diejenigen, die jetzt schon wenig Geld zur Verfügung haben, werden noch weniger haben, denn zu ihren Lasten werden die Abänderungen des Systems durch die Vermögenden und Reichen gehen.
Vereinfacht: Wenn DU als Gutverdiener im Theater weniger bezahlst, muss ICH im Theater als Normalverdiener mehr zahlen, obwohl ich weniger Geld zur Verfügung habe. Vielleicht kann ich dann gar nicht mehr ins Theater gehen.
Wir würden uns nicht begegnen, unsere sozialen Schichten würden weiter auseinander driften und unser gegenseitiges Verständnis abnehmen. Das hat gesellschaftsbedrohendes Potenzial, in letzter Konsequenz.

Zahlst du aber als Gutverdiener, der du mehr hast, auch etwas mehr, können wir beide ins Theater gehen und vielleicht auch ab und zu mal der Geringverdiener.
Dann stehen wir in der Pause gemeinsam an der Bar, kommen ins Gespräch, bemerken Gemeinsamkeiten, bemerken, dass wir uns vielleicht gegenseitig helfen können, weil du gerade einen Gärtner suchst und der Geringverdiener richtig gut im Gärtnern ist.
Wir lernen voneinander, dass der Geringverdiener gar nicht so faul ist und der Gutverdiener gar nicht so überheblich, wie man das denken würde, wenn man nie miteinander zu tun hat.

Das Wahlrecht muss möglicht allen in der Gesellschaft nutzen und das tut es am besten mit gleicher Gewichtung der Stimmen.
Ein Wahlrecht, dass die Starken besonders belohnt, schädigt die Gemeinschaft.


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26.10.2018 um 21:16
Ich würde die Frage tatsächlich komplett anders aufziehen. Indem ich beispielsweise die Frage stelle ob unsere Demokratie schon weit genug geht.

Mein Vorschlag wäre Kindern das Wahlrecht zu geben, bis zum 12 Lebensjahr ausgeübt durch ihre Eltern. Kinder und ihre Eltern in Vertretung sollten stärker nicht weniger in die Entscheidungen eingebunden sein. Die haben im Gegensatz zu vielen anderen Wählern noch eine lange Zukunft vor sich und sollten das Land indem sie leben mitgestalten können, für diese Zukunft.
Sie sind durch ihr Taschengeld und auch selbstverdientes Geld ein enormer Wirtschaftsfaktor und werden mit Werbung bombadiert für Produkte die sie von selbstverdientem Geld kaufen, dürfen aber nicht wählen.

Besteuerung ohne Repräsentation war schon der Grund für viele Revolutionen.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 21:57
@interpreter
Da traust Du den Eltern mehr zu als ich. Kinderkriegen macht noch nicht verantwortungsvolle Eltern.
Allzu oft handeln die Eltern ja schon auch im Alltag gegen die Interessen ihrer Kinder.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 22:07
@BenZiehn

Ebensowenig wie es jemanden zu einem verantwortungsbewussten Staatsbüger macht 16 Jahre oder 18 Jahre alt zu werden. Das Wahlrecht wird und sollte nicht nach der Qualifikation sondern nach dem Anteil an der Gesellschaft gemessen werden.

Eine Stimme pro Kopf. Die Eltern sind in diesem Fall nur die Vertreter, wie sie ihre Kinder in den meisten Rechtsgeschäften vertreten.

Wir trauen Kindern ab 14 Jahren zu, so verantwortungsbewusst zu sein, dass sie sich über ihre Handlungen und deren Konsequenzen weitestgehend im Klaren sind aber wir lassen sie nicht wählen.
Durch die eigenen Entscheidungen eine ständige und viel komplexere Abwägung zu treffen, ob das was man tut moralisch bzw. legal ist, dass trauen wir Kindern zu. Zu entscheiden bei welcher Partei sie ihr Kreuz machen wollen, dafür sind sie noch nicht alt genug. Aus meiner Sicht eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Und ja auch zu deinem Einwand kann ich sagen, ich traue Eltern wohl mehr zu als du. Ich denke die meisten geben sich zumindest große Mühe und kriegen das insgesamt ganz gut hin.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 22:19
@interpreter
Für mich sieht das einfach nur so aus, als ob Eltern zusätzliche Stimmen bekommen. Menschen, die aus welchem Grund auch immer zwar gerne Kinder gehabt hätten, aber keine bekommen konnten, werden so zusätzlich bestraft.


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26.10.2018 um 22:23
@Pan_narrans

Ich sehe nicht warum es eine Strafe für eine Person wäre, das Privileg einer anderen Person, dass man sich gewünscht hätte, nicht zu genießen.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 22:24
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:Ich sehe nicht warum es eine Strafe für eine Person wäre, das Privileg einer anderen Person, dass man sich gewünscht hätte, nicht zu genießen.
Okay, Feministin bist du schonmal nicht :D


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26.10.2018 um 22:26
@bgeoweh

Das interpretierst du da aber sehr freizügig rein :)


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26.10.2018 um 22:26
@interpreter
Es ist also keine Strafe, wenn man politisch schwächer repräsentiert wird als andere?


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26.10.2018 um 22:31
@Pan_narrans

Das wird man in diesem Szenario nicht, weil die Eltern in diesem Fall nicht ihr eigenes Stimmrecht ausüben sondern das Stimmrecht ihrer Kinder, die bis jetzt GARNICHT repräsentiert werden.
Wenn man es also so nimmt, verweigert doch die komplette Gesellschaft den Kindern ihre Repräsentation und bestraft sie damit aus dem einfachen Grund, dass sie noch nicht alt genug sind.

Und das soll beibehalten werden, weil ansonsten Kinderlose bestraft würden?


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 22:42
@interpreter
Die Eltern haben einfach pro Kind eine zusätzliche Stimme. Die Kinder erhalten in Deinem Modell jedoch auch keine Repräsentation.


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26.10.2018 um 22:47
@Pan_narrans

Bevor wir jetzt in das Argumentationsschema von "Nein,Doch,Nein,Doch..." einsteigen, solltest du mein Modell vielleicht nochmal lesen.


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26.10.2018 um 22:50
@interpreter
Nagut, ich war unpräzise. Ab den dreizehnten Lebensjahr werden sie reräsentiert. Vorher bekommen die Eltern einfach zusätzliche Stimmen.


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26.10.2018 um 23:07
@Pan_narrans

Sofern sie ihre Kinder zum wählen mitbringen. So soll, in meiner Vorstellung zumindest, das Wählen zu einer Art Familienevent werden und weiterhin traue ich Eltern zu, (einem großen Teil zumindest) im Sinne ihrer Kinder zu entscheiden, wenn sie ihr Kreuz machen. So wie wir als Gesellschaft den Eltern die Wahl lassen, wo das Kind sich gerade aufhält, wo es zum Kindergarten und zur Schule geht, welche Kleidung es trägt und so weiter.

Die Eltern sind bis zum zwölften Lebensjahr halt auch in diesem Sinne die Vertreter ihre Kinder, die die eigentliche Stimme besitzen. Wenn sich das praktisch bewerkstelligen ließe, würde ich das Alter ab dem das Kind alleine die Wahlkabine betreten muss, sogar noch weiter runter setzen, meinetwegen auf 6.

Und selbstverständlich kann man die Debatte führen, ob es fair ist, dass die Eltern bis dahin das Stimmrecht ausüben. Es gibt sicher gute Argumente dagegen. Aber dann sollten wir die Debatte auch darum führen und nicht so tun als wenn das mein komplettes Modell wäre.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 23:23
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:weiterhin traue ich Eltern zu, (einem großen Teil zumindest) im Sinne ihrer Kinder zu entscheiden, wenn sie ihr Kreuz machen.
Überraschend viele Eltern bekommen es noch nicht einmal hin, ihren Kindern ein vernünftiges Frühstück mit in die Schule zu geben. Aber das Stimmrecht üben die dann natürlich veranwortungsbewusst für ihre Kinder aus.
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:Die Eltern sind bis zum zwölften Lebensjahr halt auch in diesem Sinne die Vertreter ihre Kinder, die die eigentliche Stimme besitzen. Wenn sich das praktisch bewerkstelligen ließe, würde ich das Alter ab dem das Kind alleine die Wahlkabine betreten muss, sogar noch weiter runter setzen, meinetwegen auf 6.
Ernst gemeinte Frage:
Wieso denn erst ab 6 oder 12? Wieso nicht direkt von Geburt an?


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 23:24
Zitat von Pan_narransPan_narrans schrieb:Wieso denn erst ab 6 oder 12? Wieso nicht direkt von Geburt an?
Damit es nicht gleich gar so sehr nach Mutterkreuz und Narrenhaus klingt.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 23:26
@Pan_narrans

praktische Erwägung. Das Kind sollte den Stift, mit dem es das Kreuz macht schon selber halten können.

Aus meiner Sicht wäre es aber ok, das Wahlrecht ab 0 zu gestatten, so bald das Kind halt äußern kann, dass es wählen möchte. Vielleicht wäre das sogar die bessere Alternative.


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Ist unser aktuelles Wahlrecht gerecht?

26.10.2018 um 23:29
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:praktische Erwägung. Das Kind sollte den Stift, mit dem es das Kreuz macht schon selber halten können.
Also siehst Du selbst, dass es Faktoren gibt, die die Fähigkeit eines Kindes ihr Stimmrecht auszuüben limitieren. Kannst Du Dir auch vorstellen, dass es auch geistige Faktoren gibt, die das tun?


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