Link: de.rian.ru (extern) (Archiv-Version vom 27.03.2008)Serbien gedenkt Opfer der Nato-Angriffe
BELGRAD, 24. März (RIA Novosti). Am heutigen Montag gedenkt Serbien der Opfer des Nato-Angriffes gegen die Bundesrepublik Jugoslawien im Jahr 1999.
Am neunten Jahrestag des Beginns der Nato-Angriffe finden landesweit Trauerveranstaltungen statt, an denen die serbischen Spitzenpolitiker teilnehmen.
Premierminister Vojislav Kostunica wird an einer Totenmesse in der St. Markus Kirche in Belgrad teilnehmen. Verteidigungsminister Dragan Sutanovac wird sich mit den Hinterbliebenen der gefallenen Luftabwehrsoldaten sowie mit Kampfpiloten treffen.
Die Nato-Kampfjets hatten am 24. März 1999 gegen 08.00 Uhr die Militäranlagen in Pristina (Kosovo) sowie im Belgrader Vorort Batajnica angegriffen. Nach serbischen Presseberichten hatten Nato-Flugzeuge während der 78 Tage langen Militäraktion 990 Ziele in Serbien und Montenegro bombardiert. Dabei setzten sie auch verbotene radioaktive Munition wie U-238 ein.
Der Angriff auf Jugoslawien wurde vom damaligen Nato-Generalsekretär Javier Solana unter Ausschluss des UN-Sicherheitsrats beschlossen, nachdem der damalige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic bei den Verhandlungen in Paris und Rambouillet es abgelehnt hatte, militärische Zusatzvereinbarungen zum Vertrag über eine Regelung der Kosovo-Krise zu unterzeichnen.
Laut unterschiedlichen Schätzungen starben bei den Nato-Angriffen zwischen 2500 und 3000 jugoslawische Zivilisten und rund 1000 Soldaten. Etwa 10 000 Menschen wurden verletzt. Der materielle Schaden wird auf 50 bis 100 Milliarden Dollar geschätzt.
Nachdem die Nato ihre Bombardements am 9. Juni eingestellt hatte, verabschiedete der Weltsicherheitsrat die Resolution 1244, die dem Einzug eines internationalen Friedenskontingents ins Kosovo grünes Licht gab.