Bedingunglose Grenzkontrollen und/oder Zaun um Deutschland

sacredheart schrieb:Wenn man sich streng an die Verfassung halten würde dann kämen allenfalls ein paar Hundert Asylbewerber pro Jahr nach Deutschland

Also erst mal wandern die Flüchtlinge nicht ins deutsche Grundgesetz, sondern nach Deutschland, wo sie es dann vielleicht im Unterricht kennen lernen, und wenn es um die Frage geht, wer Asyl und wer Schutz verdient hat, kämen wohl ein paar mal so viele Flüchtlinge für Asyl in Frage, als bisher bei uns anerkannt werden, weil eine große Menge zu arm, zu schwach und zu alt (oder zu jung) ist, um sich auf den weiten beschwerlichen Weg durch die Wüste und übers Mittelmeer nach Europa zu machen, obwohl sie politisch und/oder religiös verfolgt werden, und wenn es um subsidiären Schutz geht, wäre die tatsächliche M enge eben falls ein Vielfaches so groß wie die der anerkannten Flüchtlinge.

Aber das ist hier OT und gehört in den Parallelthread.

Realo schrieb:Im Gegensatz zum Volk verstößt mein Absolutismus aber nicht gegen die Verfassung. ^^

@Realo

Dann erzhähl auch nicht in diesem Thread Märchen, es wäre gegen die Verfassung, wenn man nicht über die Verfassung hinausgehend Asylbewerber aufnehmen möchte.

Realo schrieb:Also erst mal wandern die Flüchtlinge nicht ins deutsche Grundgesetz, sondern nach Deutschland, wo sie es dann vielleicht im Unterricht kennen lernen,

Das GG gilt in der BRD nicht nur für diejenigen, die es kennen, sondern es gilt grundsätzlich. Auf dem Boden des Grundgesetzes können keine Asylbewerber nach Deutschland kommen, solange unsere sämtlichen Nachbarstaaten keine politische Verfolgung betreiben.

sacredheart schrieb:Dann erzhähl auch nicht in diesem Thread Märchen, es wäre gegen die Verfassung, wenn man nicht über die Verfassung hinausgehend Asylbewerber aufnehmen möchte.

Hä? Da musst du mich mit jemand anderem verwechseln. Es ist gegen die Verfassung, wenn man willkürlich Obergrenzen bei der Aufnahme von Flüchtlingen vorschreibt, obwohl nichts davon im GG steht.

@sacredheart
So war das Gesetz ursprünglich auch gedacht und nicht als Aufforderung für jeden, einfach zu kommen

Die heutigen Kontrollen sind eher Erfassungen (Finger in Po kommt wohl eher weniger vor) und das eben das Ungerechte. Je nach Visage wird mein Grenzübertritt erfasst oder nicht. Erfassungen könnte man auch elektronisch nach chinesischen Modell realisieren. Alle paar hundert Meter eine hochauflösende Kamera, fertig ist die Laube. Ich selbst bin total gegen Überwachung im Inneren, aber die Grenze könnte man schon überwachen.

@trella
Nach chinesischem Modell wünsch ich mir keinerlei Kontrolle. Und auf Rückkehr der Zollhäuschen innerhalb der EU kann ich auch verzichten. Es ist ja nicht so, als würde gar nicht kontrolliert. Es gibt zb bei uns immer mal stichprobenartige Verkehrskontrollen auf deutscher Seite, ob nicht jemand zu viele Zigaretten odeelr Benzin aus Luxemburg schmuggelt.

was für ein Unfug, wir leben vom europäischen Zusammensein

J.P.Rabo schrieb:was für ein Unfug, wir leben vom europäischen Zusammensein

vor der EU hatten wir auch ziemlich gut gelebt, auch mit den Grenzkontrollen - wie war das möglich?

@Optimist
Naja, wir haben auch ziemlich gut unter dem Kaiser gelebt, das allein ist ja kein Argument. Das man auch ohne Europa, ohne EU, ohne Schengen ein "ziemlich gutes" Dasein hinbekommen kann, sicher kann man das. Die Frage ist nur ob man das will. Und ob man dafür auch bereit ist die notwendigen Umbrüche in Kauf zu nehmen (wo man dann eventuell mal nicht "ziemlich gut" lebt).

paxito schrieb:Die Frage ist nur ob man das will. Und ob man dafür auch bereit ist die notwendigen Umbrüche in Kauf zu nehmen (wo man dann eventuell mal nicht "ziemlich gut" lebt).

die Zeit zurück drehen ist immer schwieriger bis unmöglich, ja.

Aber mMn hätte es halt ausgereicht, wenn es nur die EWG gegeben hätte.
Selbst da hätte man vielleicht ein Schengen vereinbaren können, wenn man gewollt hätte.
Aber den Euro halte ich für einen Fehler, weil dadurch ärmere Länder ihre Währung nicht mehr auf oder abwerten konnten mit den bekannten Folgen.
Und gefragt wurde halt das Volk auch nicht, ob es den Euro will.
Nach kurzer Zeit war dann das meiste doppelt so teuer...

Optimist schrieb:Nach kurzer Zeit war dann das meiste doppelt so teuer...

Ich glaube das ist einer der größten Mythen überhaupt. Anhand von Zahlen lässt sich das eher nicht belegen.

McMurdo schrieb:Ich glaube das ist einer der größten Mythen überhaupt

meinen Einkaufskörben nach (und nicht nur nach meinem) war das kein Mythos.
Aber da hat wohl jeder eine unterschiedliche Sicht auf die sogen. "Warenkörbe" (was da reingehört und was nicht ;) )

Optimist schrieb:meinen Einkaufskörben nach (und nicht nur nach meinem) war das kein Mythos.

Die gefühlte Wahrheit hat eben oft nichts mit der tatsächlichen zu tun.

McMurdo schrieb:Die gefühlte Wahrheit hat eben oft nichts mit der tatsächlichen zu tun.

naja, darüber kann man sich schön streiten - Theorie in den Medien und praktische Erfahrungen bei Preisvergleichen ... ;)
Aber das war jetzt mein letztes Wort zu diesem Thema (am Sonntag).

Die grenzenlose EU halte ich weiterhin für einen politischen Fehler, auch wenn das für einige Wirtschaftszweige Vorteile brachte... und für reiselustige Privatleute halt auch.

Optimist schrieb:vor der EU hatten wir auch ziemlich gut gelebt, auch mit den Grenzkontrollen - wie war das möglich?

Stimmt nicht ganz: zwischen 1992 und 1996 waren wir der kranke Mann Europas, sehr schlechter Zustand der zB Agenda2010 notwendig machte...gepaart mit den dämlichsten Reallöhne und horrenden Steuern wurde der Staat reich und die Leute immer ärmer.
Leider hat man nichts draus gemacht, sich ausgeruht und Geschenke verteilt und jetzt geht es wieder abwärts.

Profitipp: paar ärmere Länder an die EU anxieren, Türkei, Georgien, Moldawien, Kosovo, Ukraine um Märkte zu generieren...dann boomt es wieder 10-15 Jahre...und dann bleibt Afrika :D Die "EU" kann die neue Kolonisationmethode werden.

Optimist schrieb:naja, darüber kann man sich schön streiten - Theorie in den Medien und praktische Erfahrungen bei Preisvergleichen ... ;)

Oder du könntest einfach mal ein paar Zahlen bringen die deine Annahme belegen.

Optimist schrieb:Nach kurzer Zeit war dann das meiste doppelt so teuer...

Ich kann mich ja noch recht gut an die DM-Zeiten erinnern. Klar waren damals die Preise zum Teil niedriger als heute, aber das hat auch aufs Einkommen zugetroffen.

Was das Leben in Europa vor der EU betrifft: klar hat man auch vorher gelebt, aber nur wenige Jahrzehnte vor der Etablierung der EG/EU standen sich viele europäische Nationen auch noch in kriegerischer Absicht gegenüber, und das nicht nur einmal und nicht selten. Also, ich persönlich halte die EU da für das deutlich kleinere Übel, und ich finde es schön, dass wir mit unseren Nachbarländern allmählich ein Gemeinschaftsgefühl bilden. Weiß immer gar nicht, warum sich so viele Leute so gern abgrenzen möchten.

@martenot

Ich bin da grundsätzlich bei Dir. Was allerdings Bulgarien, Rumänien und einige andere Länder in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum verloren haben sollen, wird auch die Matrone aus der Uckermark nicht erklären können.

Das erfordert natürlich keinen Zaun, es erfordert aber darüber nachzudenken, ob man die Wirtschaftsräume 1. Welt und 2. Welt nicht unterschiedlich behandeln möchte, was allen Beteiligten mehr gerecht werden würde.

Die EU ist theoretisch großartig und die Reisefreiheit eine der größten Errungenschaften der jüngeren, europäischen Geschichte. Auch der Euro war eine gute Idee, auch wenn da einiges verbesserungswürdig gewesen wäre. Das Problem ist, dass die EU viel zu aufgebläht wurde, genauso der Euro Raum. Nach dem Ende des kalten Kriegs war man viel zu euphorisiert, alle rein in die EU, Griechenland ohne Euro? Das geht nicht, dann wird halt getrickst. Europäische Werte a la Kohl und Mitterrand? Da pfeifen manche Ost Europäer doch drauf. Hauptsache, die Kohle kommt.

sacredheart schrieb:wird auch die Matrone aus der Uckermark nicht erklären können.

Kann ich nicht sagen, ich kenne keine Matronen aus der Uckermark, und ich weiß auch nicht, was diese Damen mit Bulgarien oder Rumänien zu tun haben.

Was die z.T. voreilige Aufnahme osteuropäischer Länder in die EU betrifft, würde ich zustimmen, dass das eher zu Problemen geführt hat. Zumindest würde ich mir wünschen, dass man Länder besser santktionieren oder sogar wieder ausschließen könnte, wenn sie sich gar nicht an die Regeln der Wertegemeinschaft der EU halten wollen (z.B. wie in Polen).