Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

@SLF

Die Frage ist beantwortet. Sie muss aber nicht gefallen.

Es ist offenbar an der Logistik, am entscheidenden Willen diese auszureizen, und an ,gemessen am Verbrechen, Kleinigkeiten gescheitert.

ja da kommen mehrere dinge zusammen ud man kannes nicht an einer sache festmachen. das ist schon klar

Hat nicht G.W. Bush in Israel um Verzeihung gebeten, dass es keine Luftangriffe gegeben hat?

@voidol

also davon höre ich jetzt zum ersten mal

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:Um welchen Aspekt geht es Dir den? Möchtest Du Deutschlands Schuld mindern und umverteilen?

Mein Interesse an Relativierung entspricht Deinem, die Frage der Schuld und der Verantwortung im historischen Kontext allein auf Deutschland zu beschränken. Wir verstehen uns!

@voidol
@SLF


Steht eigentlich eh im LInk

Die Bahngleise wären, einmal zerbombt, wahrscheinlich innerhalb von Stunden wieder aufgebaut worden. Wie schon im Artikel steht, die Züge hätten umgeleitet werden können, ich bezweifel, dass es im Sommer 1944 noch eine bahnbrechende Wirkung gehabt hätte.

Zumal Birkenau ja nur ein Teil des Lagerkomplexes war. Es gab noch das Stammlager und Monowice, die Morde hätten auch in diesen Lagern vorgenommen werden können, allerdings nicht so effizient wie in Birkenau. Soviel ich weiß, waren aber Treblinka und Sobibor zu dem Zeitpunkt schon geschleift worden, insofern stellt sich natürlich die Frage, was nun passiert wäre mit den anderen Juden, hätte man die Gaskammern und Krematorien wirklich irreparabel zerstört. Dazu muss man aber sagen, dass in Treblinka afaik die Leichen in Gruben verbrannt wurden, das Problem der Leichenbeseitigung bei Zerstörung der Krematorien also keins war.

So wie ich das sehe, hätte man die Deportierten auf andere Lager aufgeteilt, die dann noch überfüllter gewesen wären, wieviele Leben angesichts des Vernichtungswahns der SS gerettet worden wären, ist fraglich. Denn der Großteil war bis dahin schon ermordet.

@insideman

dort steht ja nur dass er die frage erneuert hat. aber gutr wenn er um verzeihung gebeten hätte wäre es sicherlich erwähnt worden

@GilbMLRS

sie hätten auch das ganze lager wegbomben können denn das baut man nicht so schnell wieder auf

@SLF

Damit hätten sie die Opfer auch nur getötet. Man hätte die weiteren Deportierten wahrscheinlich woanders zusammengepfercht und alle sofort getötet. Anders als in den Vernichtungslagern lebten in Auschwitz Tausende von Arbeitshäftlingen, die dort nicht aus dem Zug sofort zur Ermordung marschierten. Die hätte man bei so einem Angriff alle getötet. Und wären sie nicht dadurch umgekommen, dann hätte die SS sie wieder eingefangen und ermordet.

Der Angriff hätte effektiv also nur symbolischen Wert gehabt.

SLF schrieb:sie hätten auch das ganze lager wegbomben können

Lager zu bombardieren war ein No-Go. In Auschwitz sind die IG-Farben-Werke bombardiert worden.

@GilbMLRS

das man die dort im moment befindlichen auch getötewt hätte is klar aber das is für dich ja generell kein problem denn man hätte damit vielleicht die vernichtungsmaschinerie stoppen können

@voidol

präzises bomben war ja möglich wie ich in nem kommentar von insideman links gelesen hab denn bei ner andren stelle hat man auch eine daneben liegende indsutriekomplex zerstört

mit aufklärungsfotos oder auf andrem wege hät man doch vielleicht auch erfahren können wo die krematorien genau stehen

@SLF

Präzise bomben meinte aber, dass ca. 30% der Bomben im Umkreis von 180m einschlugen. Das heißt, eine Bombe ans Eingangstor wäre immernoch präzise gewesen, selbst wenn sie ganz woanders hin gezielt war.

Und für die Bunawerke brauchte man kein Präzisionsbombardement, der Komplex war riesig genug. Dieser Industriekomplex war es übrigens, wo die meisten Arbeitshäftlinge von Auschwitz eingesetzt wurden.

@GilbMLRS

ich selbst tu mich ja schwer damit aber ich hab einfach mal versucht der "logik" bei der diskussion wegen der a-bombe zu folgen und da hieß es ja auch dass die tötung der ganzen unschuldigen zivilisten ok war weil man weitere tote dadurch verhindert hat. hier hätte man doch ebenso verfahren können

@SLF

Da ist Kriegsrecht etwas anders (müsste das eigentlich suchen, also bitte ich um Korrektur, wenn ich irre):

- Fabrik: militärisches Ziel, auch wenn Gefangene drinnen arbeiten
- Mischung von Industrie- und Wohngebieten: militärisches Ziel
- Gefangenenlager: jeder Angriff ist ein Kriegsverbrechen

Die einzige Möglichkeit, den Holocaust zu stoppen, wäre vermutlich gewesen, 1941 Berlin in Einzelmoleküle zu bomben.

@SLF

Es ist fraglich, ob man überhaupt jemanden gerettet hätte. In Japan führten die Abwürfe zur Kapitulation und zum Kriegsende. Aber die Front war im Sommer 1944 noch weit von Deutschland weg, das Generalgouvernement war noch fest in Deutscher Hand, die Vernichtung hätte an anderen Orten Fortsetzung gefunden. Am Ende hätte man die, die man nicht mehr nach Auschwitz hätte schaffen können, stattdessen in Mauthausen verheizt. Von daher ist es SEHR spekulativ zu glauben, dass eine Bombardierung des Lagers eine grundsätzliche effiziente Wende herbeigeführt hätte. Der Tod der Opfer wäre nur anders eingetreten, um es mal so zu formulieren. Klar, mir wäre es auch lieber gewesen, wenn man die Lager samt ihren SS-Bastarden ebnet aber das Problem ist nunmal, dass man nicht sicher sagen kann, ob es wirklich Leben gerettet hätte. Am Ende hätte man wahrscheinlich die noch getötet, die bis zur Befreiung durchhielten. Man hätte im Nachhinein vielleicht ALLE evakuiert und getötet.

@GilbMLRS
@voidol

ja, ich denke auch dass es eh gerade zu spekulativ wird und es nur noch aunf ein hätte/könnte/wäre...hinauslaufen würde
und generell erschaudert mich das ganze grad mal wieder

GilbMLRS schrieb:Man hätte im Nachhinein vielleicht ALLE evakuiert und getötet

Wie hilflos man war, zeigt auch der Todesmarsch aus Ungarn:
http://www.raoul-wallenberg.de/Wallenberg/Rettung__Teil_2_/Todesmarsch/todesmarsch.html

@niurick

niurick schrieb:Mein Interesse an Relativierung entspricht Deinem, die Frage der Schuld und der Verantwortung im historischen Kontext allein auf Deutschland zu beschränken. Wir verstehen uns!

Ok.