Zypernkrise

@Chefheizer
Ist mir alles bekannt. Doch inwiefern kann das eine wohlgemerkt ungesetzliche Kapitalvernichtung bei den Sozialkassen rechtfertigen? Gar nicht.
Der schlechte Scherz an diesen Anleihen ist doch, dass die Versicherungen sich wohl in unsicherere Anlagen flüchten werden. Unsicherer gleich Risikobehafterer.
In wessen Sinne wäre das? In dem des deutschen Staates? Gar im Interesse des Bürgers?
Ganz sicher nicht.

@Luminarah

Luminarah schrieb: Geht doch den privaten Versucheren nicht anders.

Ja, ist mir durchaus bewusst.
Generell vernichten solche Anleihen Kapital beim Investor. Grad egal ob es sich um Sozialkassen oder Privatanleger oder Versicherern handelt.
Wie man sowas in den Medien teilweise feiern kann ist mir ein verd...Rätsel. Der Staat braucht die paar Kröten nicht unbedingt, ein Milliönchen rauf oder runter geht da doch im wahrsten Sinne des Wortes unter. Die klammen Sozialkassen brauchen das aber auf jeden Fall, aber die kann man ja wieder durch Abgaben aufpäppeln. Und die anderen? Die Privatleute und Versicherer? Die schauen mit dem Ofenrohr ins Gebirge.

habe-fertig schrieb:Doch inwiefern kann das eine wohlgemerkt ungesetzliche Kapitalvernichtung bei den Sozialkassen rechtfertigen?

Die Realität schert sich nicht um Rechtfertigungen - sie ist einfach da.

habe-fertig schrieb:Ofenrohr ins Gebirge.

Rofl

Gut gesagt .

@Chefheizer

Chefheizer schrieb: Die Realität schert sich nicht um Rechtfertigungen - sie ist einfach da.

Nach mir die Sintflut? Schexxegal was morgen und ü-morgen kommt?
Gruselig und keiner weiteren Vertiefung würdig.

die ganzen Reichen sollen ihr Geld bereits ihr Geld über London aus Zypern abgehoben haben (laut Bild.de)

habe-fertig schrieb:Nach mir die Sintflut? Schexxegal was morgen und ü-morgen kommt?
Gruselig und keiner weiteren Vertiefung würdig.

Politisch ist momentan das nachhaltig was später zusammenbricht als die angeprangerten Systeme. Das das ganze System massiv korrumpiert und falsch ist wird nicht gesagt.

@Chefheizer

Chefheizer schrieb: Das das ganze System massiv korrumpiert und falsch ist wird nicht gesagt.

Du erzählst hier doch sinngemäß, das es eh wurscht sei, wie wo und warum Sozialkassen ihre Gelder anlegen. Dann maul auch nicht über das System, dem du soeben eine Rechtfertigung lieferst, ist doch eh egal deinen Ausführungen zufolge.

Anstatt sich mal über offenkundige Zielkonflikte die Murmel zu zerbrechen und soweit möglich nicht zu unterstützen, anstatt sich mal Gedanken zu machen wie man Sozialkassen möglichst lange am Leben erhalten kann und nicht auf steifem komm raus melkt, tut man es einfach als "völlig egal" ab.
Klar ist auch viel einfacher.
Machen wir einfach so weiter und maulen über die Politik und Hochfinanz, man selbst ist ja nicht involviert...oder doch? Ups....

habe-fertig schrieb:Nach mir die Sintflut? Schexxegal

So handeln doch die Politiker gleich welcher Colour schon die ganze Zeit.

Den Leuten wird nicht gesagt ,was Ambach sind . Das wir neben den 2 Billionen noch genausoviel implizite Schulden haben ,dass ehrlich gesagt k e i n S c h w e i n weiss ,wie die Renten und Pensionen bezahlt werden sollen ,wenn jetzt in ein paar Jahren die kinderreichen Jahrgänge un den Ruhestand gehen. Stattdessen wird immer mehr überlegt ,wie man Wahlklientel befriedigen kann. Deutschland hatte nich nie so viel Steuereinnahmen ,es werden trotzdem Schulden draufgesattelt. Man tut immer so ,als ob das ein Einbahmeproblem ist ,nein, das ist auch ein ganz gravierendes Ausgabeproblem und scheint ein Webfehler der Demokratie zu sein ,weil in vielen Ländern zu beobachten.
Und natürlich enteignet der Staat , wenn es ihm an den Kragen geht . Das wird in Deutschland auch so kommen. Überlegungen zu einmaligen (kicher) Vermögensabgaben sind ja schon da :).

Aber das auf der anderen Seite dann ein Schmarren wie bedingungsloses Geundeinkommen usw diskutiert wird ,also immer mehr aus der Wohltatenschatulle raus soll,wird völlig vergessen.

Leider muss das Geld auch da sein ,um diese spannenden Ideen zu verwirklichen. Da sehe ich leider schwarz. Uns wird es genauso gehen ,wie den armen Zyprioten ,nur halt ein oder zwei Jahrzehnte später , da bin ich sicher.

Vorausschauendes Handeln bei diesen korrumpierten Blockparteien ... Fehlanzeige. Lieber in der Talkshow sitzen und sich beweihräuchern lassen. Politikerkaste Generation Medienstar. Das Gescwurbel kann man such gar nicht mehr anhören.

habe-fertig schrieb:wie man Sozialkassen möglichst lange am Leben erhalten kann

Warum etwas am Leben erhalten dessen Tod ohnehin schon vorprogrammiert ist, da sich keiner mehr die Sozialkassen leisten können wird? Sterbehilfe wäre das einzig Sinnvolle, dann ist das Grauen möglichst schnell vorbei und etwas anderes kann an seine Stelle treten. Noch ist Geld da, man kann etwas tun. Stattdessen gibt es die X-te neue Subvention vom Staat, bezahlt mit Steuern die alle als viel zu hoch empfinden. Das ist doch behämmert!
Ich glaube das es Zeit ist für einen ganz neuen Ansatz, denn das System wie es ist funktioniert nicht. Es ist somit auch nicht mehr zu rechtfertigen.

@Luminarah

Luminarah schrieb: So handeln doch die Politiker gleich welcher Colour schon die ganze Zeit.

(ich mach's kurz weil wir inzwischen offtopic sind)
Ja. Mehr oder minder jedenfalls.
Der schlechte Witz dabei ist aber dass man eben dieser "Untätigkeit, Inkompetenz, Unwillen und Unvermögen mal in die Zukunft zu blicken..." unbeabsichtigt eine Legitimation erteilt (wie eben geschehen).
Wer sagt, dass es egal sei wie aktuell Sozialversicherer die Beiträge verdummen (dürfen/müssen), der verspielt doch im gleichen Atemzug das Recht sich zu beschweren wenn die Sozialkassen mehr Steuergelder brauchen (und bekommen).
Warum sollen Politiker keine Vogelstrauß-Politik betreiben wenn es der Volkes Stimme doch eh egal ist?
Dann geht es eben nicht um nachhaltige Politik, sondern rein um die nächsten Wahlen. Volk will es so, dann bekommt es das auch genau so aufs Brot geschmiert.
Und jetzt sollten wir wieder zu Zypern zurückkehren, das hier führt nur zu noch mehr offtopic Quäse.

Dass Europa immer mehr vergreist, halte ich für ein großes Problem.
1950 lag der Anteil der Europäer an der Weltbevölkerung noch bei 22 %, heute liegt er be knapp über 10 %.
Voraussagen beziffern die Zahl im Jahr 2050 auf 7,6 %.
Die EU betreibt eine schlechte Einwanderungspolitik, jede Nation hat da andere Aufnahmeregeln.
Das geht dann Hand in Hand mit dem Problem der Finanzierung der Pensionen.
2030 kommen auf 100 Arbeitende 50 Pensionisten.

habe-fertig schrieb:Und jetzt sollten wir wieder zu Zypern zurückkehren, das hier führt nur zu noch mehr offtopic Quäse.

Man kann das ja nicht mehr getrennt sehen...was in Zypern passiert hat in ganz Europa einen direkten Einfluss. Und sollte Fragen aufwerfen. Derzeit sieht es ja so aus als sei in Zypern der Drops erst einmal gelutscht.

Interessant dagegen wie sich die Zypernkrise auf eine perverse Art positiv auswirkt:
Das Interesse an deutschen Staatsanleihen hält an: Der Bund-Future legte 14 Basispunkte zu auf 144,96 Prozent. Grund dafür ist die anhaltende Unsicherheit durch die Zypern-Rettung. Die Rendite deutscher Bundesanleihen hat am Mittwochmorgen nachgegeben. Nach wie vor dominiert die Zypern-Rettung die Stimmung am Markt. Der am Morgen veröffentlichte GfK-Konsumklimaindex war mit 5,9 wie erwartet unverändert gegenüber dem Vormonat. “Anhaltende Verunsicherung rund um Zypern hält das Interesse an deutschen Staatsanleihen hoch”, schreibt Helaba-Analyst Ulrich Wortberg in einer Studie.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/staatsanleihen-bunds-profitieren-von-zypern-unsicherheit/7992654.html

Die Überalterung ist wirklich ein großes Problem, über das man aber nicht gerne diskutiert, weil die Rentner niemand verärgern möchte, denn sie werden ja mal einen erheblichen Anteil des Wahlvolks stellen ... Außerdem werden wir alle mal alt, da will man nicht verbal den Ast absägen, auf dem man sitzt. Tut ja auch weh, wenn man sagt, die Leute leben zu lange ^^
Hier in Südeuropa gibt es schon Orte, wo praktisch nur mehr alte Leute vor sich hinvegetieren. Nicht nur, dass es keine Kinder mehr gibt dort, es gibt auch kaum mehr jemanden im erwerbsfähigen Alter in solchen Orten. Da ist dann der Bürgermeister mit seinen 60 Jahren der Jüngste im Ort :D

@WüC

Ich habe jetzt mal bei Abgeordnetenwatch geguckt und festgestellt, dass Peer Steinbrück von 62 Abstimmungen 17 x gefehlt hat. Das heisst, dass er im Durchschnitt jedes Jahr 11 x anwesend war bei Abstimmungen. Hinzu kommen dann auch noch ein paar Reden. Bis zum Jahre 2010 war es sehr schlimm mit seiner Abwesenheit. Danach hätte er sich ein bisschen gebessert.

Der faulste Abgeordnete kam aus Bayern.

@Bauli
Und, passt das zu deinen Zahlen? Nicht wirklich, oder?
Aber gut, dass du dich selbst überzeugt hast. Eigenrecherche ist immer hilfreich.
Nun aber zurück zu Zypern.

In jedem Fall wird hier gerade Geschichte geschrieben. So wird ab jetzt Politik gemacht werden. Die werden so lange unverschämter, bis es Revolution gibt.

http://blog.fefe.de/?ts=afac3694

But eurozone central bankers contradicted the signals from Brussels, insisting that the formula agreed for Cyprus on Sunday would not be applied uniformly in banking crises in other countries. Slovenia may be the first to find out as anxiety mounts that the country faces a worsening bank crisis that may necessitate eurozone intervention within months.

Cyprus's central bank, meanwhile, announced that savers with more than €100,000 (£85,000) in Bank of Cyprus, the island's biggest lender, would lose 40% of their savings as part of the radical restructuring and downsizing plan agreed by President Nicos Anastasiades and eurozone leaders in Brussels on Sunday.

http://www.guardian.co.uk/business/2013/mar/26/cyprus-bailout-eurozone-clash-savers

Mehr Selbsttötungen, mehr HIV-Infektionen, mehr Depressionen und sogar Malaria-Ausbrüche: Der strikte Sparkurs, den einige EU-Länder wegen der Finanzkrise fahren müssen, hat laut einer Studie dramatische Folgen für die Gesundheit der Bürger. Gesundheitsexperten kritisieren: Die Reaktion der Politik bestehe aus Leugnen und Verschleierungstaktik.

Die Finanzkrise in Europa hat dramatische Folgen für die Gesundheit der Bürger in Europa. Das zeigt eine Reihe von Studien in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet.

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/europaeische-union-toedliche-folgen-der-finanzkrise-1.1634480

Eine Runde Alternativlose für alle, bidde! Geeeewinne Gewinne...

@kurvenkrieger
Wie sieht denn deine Lösung der Eurokrise aus?

@Luminarah

Keine Ahnung, vieleicht wie ne "Fränkische Mahnfackel als Symbol für den Protest gegen den Finanzterror?" (Christine Prayon ca. 38. min)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1868996/Neues-aus-der-Anstalt-vom-26032013 (Archiv-Version vom 25.03.2013)

Du erwartest von mir also eine Lösung?
Gegenfrage: warum is das für Dich "nur" ne Eurokrise bzw. wie würdest Du die definieren wollen?
Siehst Du Zusammenhänge zur Bankenkrise 2008?

Die Krise war doch vorbei, oder nich? ;)

@kurvenkrieger
Was waren noch mal die Gründe für die Bankenkrise ? Selbst der gute Steinbrück hat mit der WestLB da mit "angelegt".

Und die beiden Krisen hängen zwar auch zusammen, aber nicht nur . Denn gerade durch die Krise von 2008 ging das Vertrauen in Staaten ,die weit über ihre Verhältnisse lebten ,in die Brüche ,so das die Zinslast für diese Länder hochging. Das waren praktisch Eurobonds ,auch die Griechen konnten dsich vorher zu Superkonditionen Geld leihen. Keine Bank wurde gezwungen ,Geld zu verleihen und auch ist die Krise von 2008 nicht Schuld ,wenn Bunga-Bunga mit Schuldengeld gefeiert wird.

@interrobang

Toll, eine weitere rechtsausenpartei die auf Bauernfang geht. Naja der Nationalismus stirbt wohl nie ganz aus.. leider..

Alles klar, gegen ein aussichtsloses Währungssystem zu sein ist "rechtsaußen" und "nationalistisch"!?

Das seh ich aber dann doch anders:
Nationalistisch ist es, strukturschwachen Ländern die Auflagen zu diktieren und sich somit das Recht rauszunehmen politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf andere Gesellschaften zu nehmen. Nationalistisch sind Fantasien vom "großeuropäischen Reich" welches wie ein mächter Keil zwischen China und Indien in Fernost und den USA jenseits des Antlantik sitzt. Nationalistisch ist die Einebnung bestehender kultureller, regionaler, historischer Unterschiede zu Machtzwecken. Nationalistisch ist die Einrichtung einer hyperstaatlichen Institution in Brüssel, auf die der einfache Bürger keinen Einfluss mehr hat. Nationalistisch ist die Umsetzung von wichtigen "Reformverträgen" (Lissabon) ohne dass das Volk (welches "europäische Volk" eigentlich?) dazu befragt wird, bzw. wenn es vereinzelt dazu befragt wird (wie im Fall Irlands und Frankreichs), das Ganze nach klarer Ablehnung einfach einen neuen Namen bekommt und durchgewunken wird.

Und jetzt erklär mir noch mal den nationalistischen Hintergrund einer Partei wie der "Alternative für Deutschland", die staatliche Interessen im gesamteuropäsischen Kontext wahren möchte. Dass die Partei rechts der Mitte steht, steht ausser Frage. Damit stösst sie aber in eine Lücke, die längst überfällig ist, geschlossen zu werden. Es ist die langersehnte konservative Alternative. Und wenn sie nur 5% erreicht und als Oppositionspartei fungieren kann, ist eine Menge getan. Dass sie sich z.T. Ängste zu nutze macht und daher sich dem Vorwurf des Populismus anhören muss, seh ich weitaus gelassener.

Die Frage ist: Was macht uns mehr Angst? Eine geordnete Auflösung des Währungsraums und damit verbundene "Renationalisierungsprozesse" in einem friedlichen Europa oder die "totale Führung Deutschlands" und der damit verbundene Unmut anderer europäischer Staaten, der im schlimmsten Fall im Brügerkrieg münden wird.