Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

johann 82 - ich kenne die jenaer "szene" gut - weder der ob, noch der stadtrat, noch könig werfen steine ..

das jenaer bündnis gegen rechts ist ein netzwerk - dazu gehören gewerkschaften, bürger, kirche, andere vereine und verbände

in jena ist es geschafft, dass dort keine nazis je wieder öffentlich eine aktion starten

das braune haus ist baufällig und die dezenten gartenfeiern neigen sich demnächst dem ende zu ..

http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2011/08/Strafanzeigen-gegen-Leipzig-nimmt-Platz-Kriminelle-Vereinigung.html (Archiv-Version vom 18.08.2014)

na doll -

http://www.netz-gegen-nazis.de/dokument/12082011-nach-den-rechten-sehen

Berlin: NPD provoziert - Proteste gegen Aufmarsch am Samstag +++ Gütersloh: Brandanschlag auf Wohnhaus +++ Neonazi-Aufmarsch in Leipzig am 20. August +++ Unfassbare Zustände in NRW: Morddrohungen und Brandanschläge +++ Wahlhelfer von "pro Deutschland" attackieren Deutsch-Syrer und Polizisten

[...]

Unfassbare Zustände in NRW: Morddrohungen und Brandanschläge
In Hamm werden ein Juso-Mitglied und seine Familie massiv bedroht, Hakenkreuz-Graffiti, zerstochene Reifen und eingeschlagene Autoscheiben gehören zum Alltag. In Bergkamen legte ein 23jähriger Rechtsextremer zahlreiche Brände, u. a. in einer Moschee und einem Wohnhaus. Viele der Neonazis in der Region Unna-Hamm-Dortmund zählen zu den "Autonomen Nationalisten" und pflegen wiederum gute Kontakte zur NPD. Im Vorfeld des Neonazi-Aufmarschs am 3. September in Dortmund steigt die Zahl der rechtsextremen Aktivitäten spürbar an.

http://npd-blog.info/2011/08/12/rbb-strahlt-npd-wahlwerbung-nicht-aus/ (Archiv-Version vom 16.08.2011)

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg wird den von der NPD eingereichten Wahlwerbespot nicht ausstrahlen. Der rbb hat sich gegen die Ausstrahlung entschieden, nachdem das rbb-Justitiariat den Spot eingehend geprüft hat. Im Ergebnis verstößt der vorliegende Wahlwerbespot nach Auffassung des rbb offenkundig gegen geltendes Recht: “Der Spot erweckt den Eindruck, dass dort genannte und gezeigte Straftaten ausschließlich von ausländischen Mitbürgern begangen wurden und ist damit geeignet, diesen Teil der Bevölkerung zu beschimpfen, verächtlich zu machen oder zu verleumden. Er erfüllt damit den Straftatbestand der Volksverhetzung (§130 StGB)”, so die Begründung des rbb.

Der rbb räumt der NPD die Möglichkeit ein, bis zum kommenden Montag (15. August, 10.00 Uhr) einen entsprechend geänderten Werbespot vorzulegen.

Wahlwerbespots laufen grundsätzlich außerhalb der redaktionellen Verantwortung des Senders. Für den Inhalt tragen allein die Parteien die volle rechtliche Verantwortung. Unbeschadet dessen kann der rbb die Ausstrahlung ablehnen, wenn der Spot einen evidenten und schwerwiegenden Verstoß gegen die allgemeinen Gesetze enthält.

@jimmybondy
hut ab vor rbb - undifferenziert zeugs zu veröffentlich ist bedenklich -

dass andere habe ich auch gelesen -

die entwicklungen, die sich abzeichnen machen mir sorge - die neuen rechten sind auf den weggebracht und sie finden sich im gesamtgesellschaftlichen bereich

innerhalb aller parteien, in gewerkschaften, vereinen, verbänden

und sie finden reichlich zuhörer, mitstreiter -- auch wenn "unorganisiert" wird deutlich gemacht: das sind meinungen, die innerhalb einer demokratie durchaus geäußert werden dürfen . . .

man ist nicht mehr sensibel, bedacht, sondern seinen rassismus, den einhergehenden sozialdarwinismus sind tor und tür geöffnet

und wir lesen auch hier in diesem und anderem thread menschenverachtende äußerungen, klare aussagen zu ausgrenzung von sozialhilfeabhängigen

wir lesen hier wachsende nationalsozialistische tendenzen und wenig differenzierungen dazu - oberflächlich wird toleriert, akzeptiert und wirklich tiefe und klare aussagen gegen diese haltungen fehlen . .

ich habe mir das video der wahlwerbung angesehen - - - boah - die mauerbauer sind unterwegs . . heute wird an den bau der mauer gedacht und diese gestalten bauen sie wieder auf -

das volk will - was weiß die nase von dem, was das volk will???

@kiki1962

Ja das macht mir auch Sorgen. Und kaum erwähnt man es, wird man sogar noch als Linksextremer abgestempelt.
Rückhalt gibt es hier dazu auch nur noch wenig und man soll sich einiges bieten lassen.

@jimmybondy
richtig

und steht man für eine humanistische haltung, für akzeptanz, solidarität, für verantwortung des einzelnen im gesellschafltichen miteinander, dann kommen sprüche wie "gutmensch"

toleranz hat nichts mit gutmenschentum zu tun und wegen des friedlichen konsensfindungsweges nichts mit "links" oder extrem

humanismus steht über allem -

@kiki1962

Ach kiki, "Gutmensch" mag uns doch vor Jahren noch getroffen haben weil wir wussten aus welcher Richtung dieses Vokubular kommt, aber nun, einige Zeit später (nicht allzulang...), scheint mir der Begriff schon längst gesellschaftlich etabiliert und nicht mehr nur von Rechten benutzt zu werden.

Man sieht also der mutmassliche Plan dieser Rechten funktioniert. Mir kommt es schon vor das es auch nicht mehr allzulang dauern wird, bis das Engament gegen Rechts generell als undemokratisch gilt.

Solche Darstellung nimmt ja hier immer krassere Formen an und man hat keine Ansprechpartner
welche einem Gehör in dieser Sache schenken.

Aus Sorge, nun was falsches gesagt haben zu können, gebe ich eine Quelle mit an damit ersichtlich ist, über was ich spreche. Ich weiss das ich diesen Link für Dich nicht anbei legen bräuchte!

Wikipedia: Gutmensch

Mit unterschiedlicher Absicht und Häufigkeit wird der Begriff im gesamten politischen Spektrum verwendet; als ideologisch besetzter Kampfbegriff in der Auseinandersetzung mit (tatsächlichen und vermeintlichen) Vertretern einer „politischen Korrektheit“ aber vorwiegend im konservativen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Bereich.[9][3]

@jimmybondy
yeap - er ist wie manch anderes hoffähig geworden

wir leben in einer zeit, wo undifferenziert meinungen geäußert werden -

fern von wissen, empathie und vor allem der tiefe der bedeutung

egal ich stehe dagegen und positioniere mich und werde nach wie vor gegenhalten, auch wenn sich politiker, rechtfertigen und es versuchen zu bagatellisieren

so viel courage habe ich zu sagen, zu welch einer gesinnung manch äußerung gehört

irgendwie sind einige doch sehr unwissend und ich füge vorsichtig hinzu dumm - -

hier ist das ja ähnlich - bin ich denn rechts, weil ich diese oder jene meinung kundtue? ich distanziere mich davon "rechts" zu sein

das genügt, um die jacke des saubermanns zu tragen - wenn ich nicht so nah berührt wäre mit den tatsachen würde ich wahrscheinlich auch so oberflächlich sein . .

@kiki1962

Ich denke das bei einigen das Wissen wohl noch vorhanden sein könnte, man kann es nicht Dummheit nennen. Sie gehen dem ganzen schliesslich äußerst geschickt aus dem Wege.
Zwar nicht sachlich und Faktenbasiert, aber das intressiert ja auch nicht, die Ziele sind andere.

Die Lage darf ruhig weiter als "so hoch wie nie" eingeschätzt werden, allerdings, so hat es mehr und mehr den Anschein, sind diejenigen, an die sich dieses Apell ursprünglich mal mahnend richtete, einfach auf die Seite der §politisch inkorrekten" gewechselt und schütteln bei Hinweisen auf die eigentliche Lage verständnislos den Kopf.

Der hier angesprochene "Euphemismus", also das Umdeuten von Worten, das Etablieren einst eher als anstößig geltender Worte zurück in den allgemeinen Sprachgebrauch, stellt dabei wohl nur einen winzigen Teil der Veränderungen dar, vor denen vor Jahren schon gewarnt wurde. Die "Gutmenschen" von einst, sind die "Bessermenschen" von heute, wieder ist der Begriff "Rasse" im täglichen Gespräch der Mitte angekommen, nachdem man sich Jahre bemüht hatte, ihn durch "Ethnie" zu ersetzen.

Es hatte schon seinen Sinn gewisse Worte zu meiden, denn mit diesen Worten kamen die Gedanken, mit den Gedanken dann die Populisten, mit den Populisten die Agitatoren und denen folgend, alsbald die Demagogen der "neuen" Mitte.

Hauptsächlich für alle die, denen links zu links und rechts nicht rechts genug war.

Die Mitte hat sich aufgelöst, zumindest geht die Tendenz eindeutig in diese Richtung. Viele Menschen sind sich ihrer Position in diesem diabolischen, aber eben absichtlichen Verwirrspiel um die "Vorherrschaft" im Bewusstsein des Volkes nichtmal im Klaren.

Sie reden unbefangen jene Szenarien in die Welt, die ausgedacht von den Denkschmieden ideologisch verklärter Kader, das ewig "heilige" Gestern auferstehen lassen wollen.

Die Lage so hoch wie nie? Ja, eindeutig!

@jimmybondy
ich bleibe dabei: antifaschismus ist bürgerpflicht

und meinungen gehören auf den prüfstand und ich bleibe dabei, dass es durchaus eine richtung gibt, die wir nicht zulassen dürfen, dass menschenfeindlichkeit locker über die lippen geht

kritik an bestimmten zuständen ist erlaubt, aber das festmachen und verallgemeinern an best. gruppen, die hier leben ist intolerant

man muss vieles im konsens sehen - ursachen und wirkungen müssen in die waagschale geworfen werden

@schmitz
@kiki1962

Also gut, vielleicht täusche ich mich doch darin und manch einer ist sich über angesprochenes doch nicht in Klaren.
Da müsste ich kiki dann aber Recht geben, "dumm" wäre in diesem Kontext bei manch einem dann ein treffendes Wort...
In meinem Fokus liegen aber eher die welche das volle Programm solcher Begriffe und Argumentaionsmuster durchziehen.
Da kann ich dann bei bestem Willen keine Blindheit attestieren, sondern nur die reine Absicht in Kenntnis der Faktenlage.

kiki1962 schrieb:ich bleibe dabei: antifaschismus ist bürgerpflicht

Ja ganz klar, ich könnte es auch nicht anders empfinden. Vorbeugend sei aber gleich angemerkt, das wir damit keine antifaschistischen Gruppen meinen, welche zu dieser Grundhaltung auch noch irgendwie Linksextrem und gewaltätig seien, sondern wirklich und explizit nur die Sache dem Worte nach meinen.

@schmitz
guter beitrag

ja, dem ist so

am meisten vermisse ich ganz klar, dass humanistische grundwerte kaum einen niederschlag finden

diese empathielosigkeit für menschen in best. situationen ist für mich absolut schockierend

wie kann es mir gut gehen, wenn ich sehe, dass es anderen um ein wesentliches schlechter geht?

wie kann ich schweigen, wenn asylanten hier z.b. "eng" gehalten werden, wenn lebensmittelzuteilungen usw. usf staatlich verteilt werden . .


usw - es tut mir weh in einer gesellschaft zu leben, die inhumaner wird - - ach schitte - hört denn das nie auf ....

@jimmybondy
die "option" gewaltlosigkeit ist für mich oberstes gebot -

anmerken möchte ich hier, dass sich oft bei diesen aktionen gegen rechts leute einfinden, denen es absolut egal ist, aus welchem grund man da ist, sie rebellieren und nutzen dies für maßlose, irrsinnige, gewalttätige aktionen

und es gibt auch die böse erfahrung, dass zivile polizisten auch entsprechende "brandsätze" einsetzten, um zu schüren usw.

es ist nicht mehr sauber zu klären: es sind linke, es sind bürger . . -

@kiki1962
@jimmybondy

Sind solche Gewalttaten, wie das Legen von Bränden oder das Einschlagen von Scheiben nicht eher ,,klassische" Taten Rechtsextremer?

Ich dachte, als so genannte ,,Neue Rechte" bezeichnet man vorrangig Leute, die mit nationalistischer Propaganda und Kritik an Migranten hart an der Grenze des Erlaubten arbeiten?

@Kc

Ich zitiere mal kurz wiki:

"Rechtsextremismusforscher ordnen der Neuen Rechten Medien, Verlage und Einrichtungen zu, die meist seit den 1970er Jahren gegründet wurden, manche auch schon früher, und heute sowohl rechtsextreme wie konservative Themenfelder für entsprechende Adressatenkreise abdecken. Sie sehen darin eine erhebliche personelle und organisatorische Verflechtung von Neurechten und Rechtsextremisten.[8]"

...

Es geht aber noch weiter:


"Einige Politikwissenschaftler sowie der Verfassungsschutz unterscheiden zwei Hauptströmungen der Neuen Rechten: „Jungkonservative“ und „Nationalrevolutionäre“."

Jungkonservative könnten meinem Verständnis nach Deinem Beispiel entsprechen.

@jimmybondy

Na so schlecht hört sich das doch gar nicht an, finde ich:

Jungkonservative [Bearbeiten]

Der Name Jungkonservative hat sich für eine Anzahl von Personen eingebürgert, welche sich ab 1918 unter der geistigen Führung von Moeller van den Bruck gebildet hat. Der Wortbestandteil „Jung“ deutet dabei auf die Abgrenzung zum bloß bewahrenden bzw. auch reaktionären Konservatismus hin. Von den Gruppen der Völkischen und der Nationalrevolutionäre würden sie sich dadurch unterscheiden, dass der revolutionäre Wille bei ihnen weit weniger ausgeprägt erscheine. Ihre Vorstellungen seien konkreter ausgearbeitet, und betonten die Bedeutung einer klaren gesellschaftlichen Gliederung. Ihre Idealvorstellung verweise auf eine überstaatliche im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation am ehesten verwirklichte Form. Den auf einem einheitlichen Volk beruhenden geschlossenen Nationalstaat lehnten sie als zu eng gefasste Lösung ebenso ab wie ein imperialistisches auf verschiedenen Volksgruppen basierendes staatliches Gebilde. Der Staatsentwurf Bismarcks wird daher ebenso wie der Hitlers verworfen. Außerdem fände sich bei den Jungkonservativen als einziger der fünf Gruppen ein deutlicher inhaltlicher sowie personeller Bezug zum Christentum.[104] Edgar Julius Jung drückte dies 1933 wie folgt aus:

Der Nationalstaatsgedanke ist die Übertragung individualistischer Lehren vom Einzelmenschen auf den Einzelstaat. Seine Gefahr ist die Ausrottung fremden Volkstums. […] Staat und Volkstum sind nur im nationaldemokratischen Denken gleichbedeutend. […] Der Überstaat (Reich) ist eine Herrschaftsform, die sich über den Volkstümern erhebt, und sie deshalb unangetastet lassen kann. Nur darf er nicht total sein wollen, er muß Autonomien und Eigenständigkeiten anerkennen.[105]

Wikipedia: Konservative Revolution#Jungkonservative


Ich halte nichts von totalitären Regimen, übersteigertem Nationalstolz, Eroberung anderer Länder oder Diskriminierung und Rassismus.

Und die Nazis verachte ich.

Ich befürworte dagegen wirklich eine gewisse, gesellschaftliche Ordnung, das sehe ich einfach als sinnvoll an. Jedoch sollte der Staat nur rahmengebend eingreifen, nicht aber alles regulieren und starr vorgeben, es sollte mehr Interaktion zwischen den Menschen geben, um ihre Differenzen zu lösen.

@Kc

Kc schrieb:Ich befürworte dagegen wirklich eine gewisse, gesellschaftliche Ordnung, das sehe ich einfach als sinnvoll an. Jedoch sollte der Staat nur rahmengebend eingreifen, nicht aber alles regulieren und starr vorgeben, es sollte mehr Interaktion zwischen den Menschen geben, um ihre Differenzen zu lösen.

Was Du hier als "Interaktion" bezeichnest, würde ich als soziales Miteinander bezeichnen. Für mich persönlich ist die Definition von "Sozialismus" nämlich letztlich nichts anderes, als wenn einer ein Brot hat und der andere nicht, dieser das Brot teilt und beide haben etwas zu essen.

Dem anderen erst mal vorzuwerfen, was er wohl für eine faule Sau sein muss, oder vorhalten, er habe die falsche Ethnie, oder sonst irgendwas in der Art, ist eben genau einer der Gründe für das Thema des Threads und eben auch Grund der Gegensätzlichkeiten in der Betrachtungsweise.