Kindesmissbrauch durch katholische Priester

@felixkrull

Insofern hast du recht. Die Kirche ist aber nicht dafür Verantwortlich, die Verjährungsfristen sind ja vom Deutschen Staat gesetzt und somit kann ein Priester der dem Deutschen Gesetz unterliegt und vor Jahren eben sowas gemacht hat nicht mehr bestraft werden, was ich persönlich auch nicht richtig finde.

Ja die Kirche hat oft falsch gehandelt, und es geht nicht ein Priester einfach nur versetzt wird, wenn genug Grund zur Annahme besteht das er sich an einem Kind vergangen hat...die Kirche muss mehr aufklären, und einen Schritt hat die Deutsche Bischofskonferenz ja gemacht in dem Sie eine Hotline errichtet hat an die sich Opfer wenden können wenn sie von einem Priester Missbraucht wurde...das ist ein Schritt in die richtige Richtung...man muss ja auch sehen das die Kirche nicht alles kontrollieren kann und viele Vorfälle nicht einmal den Bischöfen bekannt werden, weil die Opfer aus Scham oder Angst vorerst lange schweigen!

„Hat schon jemand über den arbeitsrechtlichen Aspekt der Missbrauchsfälle nachgedacht?

Das Dienst- und Besoldungsrecht der Priester ist – ähnlich wie das der Richter und Berufssoldaten – an das Beamtenrecht angelehnt.
Dieser Personenkreis steht in einem besonderen Treueverhältnis zum jeweiligen Dienstherrn. Ein Lehrer, Amtsarzt, Richter, Polizeihauptkommissar oder Offizier wäre wegen eines Sexualdelikts umgehend unehrenhaft entlassen worden – ohne jeden Versorgungsanspruch.

Es gäbe für ihn kein Zurück mehr, und niemand würde ihm eine Träne nachweinen.
Priester werden aber nicht entlassen, sondern immer wieder versetzt, versteckt und irgendwann aus der Versenkung hervorgeholt.

Andererseits fliegen kirchliche Angestellte und Arbeiter sofort raus, wenn sie nach einer Ehescheidung wieder heiraten.
Sie werden sogar exkommuniziert.
Während man nach einem Verbrechen durch die Beichte und eine gewisse Buße Vergebung und Absolution erlangen kann, gilt das nicht für eine zweite Ehe.
Diese ,Todsünde‘ währt ewig.
Eine Erzieherin im katholischen Kindergarten, deren Ehe gescheitert ist und die wieder heiratet, verliert ihre berufliche Existenz.
Aber ein Kinderschändender Priester wird weiter aus der Kirchensteuer bezahlt. Das ist der eigentliche Skandal.“

@deogratias

deogratias schrieb:Insofern hast du recht. Die Kirche ist aber nicht dafür Verantwortlich, die Verjährungsfristen sind ja vom Deutschen Staat gesetzt und somit kann ein Priester der dem Deutschen Gesetz unterliegt und vor Jahren eben sowas gemacht hat nicht mehr bestraft werden, was ich persönlich auch nicht richtig finde.

Das stimmt nicht ganz!
Das Kirchenrecht gibt dem Vatikan ganz eigene "Strafbefugnisse".
Und der Kirchenstaatsvertrag legitimiert diese auch weitgehend, so daß "die Priester unterstehen deutschem Recht" die Sache nicht ganz erfasst.
Man könnte sie sehr wohl belangen und es gibt den Tatbestand des Kindesmissbrauchs im weitesten Sinne auch - die Verjährungsfrist existiert aber swiw auch im kanonischen Recht.
Sowas geht nicht an.
Wenn sie die Verbrecher nicht der weltl. Justiz aussetzen wollen, dann müssen sie halt Strafklöster einrichten.
Die Dominikaner halten sowas bestimmt noch vor ;)

deogratias schrieb:man muss ja auch sehen das die Kirche nicht alles kontrollieren kann und viele Vorfälle nicht einmal den Bischöfen bekannt werden, weil die Opfer aus Scham oder Angst vorerst lange schweigen!

Natürlich. Bleibt aber die Frage: Kann die "höchste moralische" Instanz es sich leisten ausgerechnet beim Schutz der verletzlichsten ihrer Anbefohlenen zu versagen?
Die Kirche soll sich nicht rechtfertigen.
Die Kirche muss etwas tun.
Was die Kriche braucht sind nicht halbseidene Entschuldigungen und Ergebenheitsadressen an den Papst, sondern eine Erneuerung ihrer Strukturen und einen funktionierenden Schutzmechanismus v.A. für unsere Kinder.




Und das ist noch nicht Alles...

Pope: church will protect young from abuse

http://www.google.com/hostednews/ap/article/ALeqM5gTBsIVChMjmCnQyj1YYIJQwuhVagD9F5F9900


Was soll ich dazu sagen?

http://webevangelisten.de/einstweilige-verfugung-gegen-blogger-wegen-meinungsauserung/ (Archiv-Version vom 23.04.2010)

Wenn die Opfer eines pädophilen Pfarrers eine Geldzahlung erhalten und Sitllschweigen vereinbart wird, hat das in meinen Augen den Beigeschmack einer Schweigegeldzahlung. Auch wenn das Bistum Regensburg jeden kausalen Zusammenhang zwischen der Zahlung und dem vereinbarten Schweigen leugnet.

Diese Meinungsaüßerung möchte die katholische Kirche gerne vor Ihnen verheimlichen! Es ist im vorliegenden Fall unstrittig, dass 1999 an eine Opferfamilie Geld gezahlt wurde. Beanstandet wird vielmehr, ob die Zahlung von 6.500 D-Mark am 25.11. 1999 als „Schweigegeld“ bezeichnet werden darf und ob sie „den Beigeschmack einer Schweigegeldzahlung“ hat. Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hatte einen Bericht in der Ausgabe 38/2007 mit “Schweigen gegen Geld” überschrieben, Stefan Aigner hatte sich auf darauf in seinem Blog bezogen und auf den SPIEGEL verlinkt. Dafür wurde er zuerst abgemahnt, er unterschrieb die Unterlassungserklärung nicht und nun liegt eine Einstweilige Verfügung gegen den Blogger vor.

Die Diözese Regensburg, vertreten durch die Anwaltskanzlei Romatka und Collegen, hat (manche werden es erahnen) beim Landgericht Hamburg nun eine Einstweilige Verfügung (AZ: 325 O 105/10) bewirkt, nach der es dem Blogger und selbstständigen Journalisten Stefan Aigner (Regensburg-Digital.de) nun untersagt ist, die Meinung, die gezahlten 6.500 D-Mark seien “Schweigegeld” gewesen, öffentlich zu vertreten.

Habe lange überlegt ob das nicht auch in einen Thread über Meinungsfreiheit gehört, aber hier wird es vermutlich häufiger gelesen.

Bundesinnenminister: Zölibat ist falsch!

Bundesinnenminister kritisiert Zölibat als "falsch"

Hamburg/München (ddp). Kurz vor dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) das Eheverbot für katholische Geistliche kritisiert. Der Minister sagte der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit»: «Ich finde den Zölibat falsch. Mann und Frau gehören zusammen, auch als Pfarrer.» Die Sexualität zwischen Mann und Frau sei «Teil erfüllten Lebens».


11.05.10 -

De Maizière fügte in dem am Dienstag veröffentlichten Interview hinzu: "Die Einwände, der Kirchendiener werde durch die Frau abgelenkt, haben mich nie überzeugt. Aber das mag an meiner Sicht als Protestant liegen."

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) wandte sich in der Zeitung gegen Mutmaßungen, dass es einen Zusammenhang zwischen den Fällen von sexuellem Missbrauch durch Geistliche und dem Zölibat gibt. Die Katholikin sagte: "Zölibat kann schwerlich damit zu tun haben, wenn wir wissen, dass 90 Prozent aller sexuellen Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen im familiären Umfeld stattfindet." Insofern sei dies "weder eine Pädagogen- noch eine Kirchendebatte".

Auch de Maizière sagte, beim Thema Missbrauch habe man es "nicht nur mit einem Kirchenphänomen zu tun". Einer der problematischsten Fälle habe "in einer nichtkirchlichen Einrichtung stattgefunden, mit einer liberalen, eher protestantisch geprägten Tradition". Der CDU-Politiker fügte hinzu: "Bei allem, was man der katholischen Kirche vorwerfen kann: Die Kraft, mit der innerhalb der katholischen Kirche darüber diskutiert wird, nötigt mir Respekt ab und nicht Kritik."

Q:http://www.freie-allgemeine.de/artikel/news/bundesinnenminister-kritisiert-zoelibat-als-falsch/ (Archiv-Version vom 23.05.2010)

@samael23
ob es anders wirklich etwas bringen würde? ist ja schon ein unterschied zwischen einer frau und kinder" "Jugendliche".

Also , ehrlich gesagt, ich bin richtig geschockt!
Ich hätte gedacht, daß es ewig so weitergeht- Priester mißbrauchen Kinder, jeder weiß das, keiner sagt was.
Hätte mir nie träumen lassen, daß die Opfer mal demonstrieren würden, mit Kreuzen an denen kleine Kinderpuppen festgenagelt sind.
Endlich kommt die Wahrheit ans Licht.

Protestbewegungen mit Kinderpuppen am Kreuz sagen noch gar nichts über die Wahrheit aus.

Bitte die Ermittlungen abwarten und die Zeugenvernehmungen. Kritik ist ok, aber Vorverurteilungen helfen niemandem wirklich - in jeder Beziehung.

Die Wahrheit ist, daß Geistliche ganz normale Menschen sind, und es unklug ist den Sexualtrieb des Mannes komplett zu unterdrücken.

Ich komm einfach auf keinen grünen Zweig.. Ich weiss nicht wie die ticken.
Unterdrückter Sexualtrieb hin oder her.
Wenn ich mich sexuell an einem Kind vergehe ist das eine Sünde, die sicher mindestens so schwer aufwiegt wie der Sex mit einem regulären Partner. (untertrieben)
Also was ist die Überlegung dahinter?
Zumal es mir ein Rätsel ist, was an einem Kind sexuell anziehend sein soll... aber dies mal aussenvor gelassen.
"Weil ich ein Kind besser kontrollieren kann."
Das ist einfach nicht zu Ende gedacht.
Wenn der Typ doch an Gott glaubt, so weiss er auch, dass er das mitkriegt, was er so im dunklen Kämmerlein treibt. Für einen Gläubigen spielt die Verschwiegenheit des Opfers keine Rolle. Denn Gott sieht alles.
Und wenn er nicht an Gott glaubt.... was zur Hölle hat er denn in einer Kirche verloren? Da würd doch jeder vernünftige Mensch, die Koffer packen und ins nächste Puff.
Ich mein ok... drücken wir alle Augen mal zu und sagen " Jeder Mensch hat mal ne schwache Minute".. Aber wie schaffen sie es, danach den Leuten noch in die Augen zu schauen?
Also ich könnt das ned.. und wenn ich denen irgendwas von Lebenskrise vorlügen würde... aber weiterhin da vorn stehn und den Heiligen spielen...ne.
Wie kaputt muss man da sein?

Ich denke der grösste Faktor dürfte der Druck sein.
Also nicht das Zölibath alleine.. das ist nur ein Teil.
Nein der allgemeine Druck. Interne Hyrachie. Nicht sich selbst sein können, weil man die Kirche repressentiert.
Da kann ich mir vorstellen, dass die mit diesen pädophilen und gewalttätigen Übergriffen als Ventil nutzen um den Druck abzubauen.
Druckabbau durch Machtausübung.
Denke mit dieser Erklärung, kann ich leben. Es bleibt immernoch unverständlich, aber ist rein psychologisch nun irgendwie nachvollziehbarer geworden. Wie sie das mit ihrem Glauben auf einen Nenner kriegen, bleibt mir ein Mysterium.

Die Kirche hat zwar nun eingestanden dass die Probleme im Innern liegen, aber nun sollten sie auch die Konsequenzen daraus ziehen und ihr Kirchenkonstrukt elementar überarbeiten.
Und DAS wird kaum passieren.
Da werden nun einfach die Sündenböcke rausgepflückt und dann lässt man Gras darüber wachsen. Die Wurzel wird nicht ausgerissen.
Und so dürfte uns diese Thematik noch ne lange lange Zeit begleiten.

Also ich hab mal ein Nostradamus Buch gelesen, wonach er prophezeit hat, dass genau wegen solchen Dingen die heutige Kirche untergehen wird. Das katholische wird verschwinden und eine Art Universalkirche entstehen. Selbst wenn es nicht so schnell eintreten wird - Offenbar gabs so was immer, auch zu Lebzeiten des Nostradamus. Das wäre das eigentliche Fazit.

ebenfalls ohne kommentar: das oberhaupt der katholiken in irland weigert sich zurueckzutreten: http://www.rte.ie/news/2010/0518/abuse.html

Elende, einsame Seelen, arme Muttersöhnchen!

Fritzl, Dutrout, Haas, Kloster Ettal, eine lange Reihe. Immer verschafft ein Mann sich Gewalt über Schwächere.

Es wundert mich nicht mehr. Eine Ära der Eroberung, der Ausbreitung auf alle und jedes ist zu Ende gegangen. Die christlichen Kirchen sind mit der subtilen Wirkung der Angst groß geworden. Wenn man heute junge Menschen fragt, woran sie glauben, dann sagt keiner: an Christus oder an Gottes Sohn oder den Heiland. Es funktioniert gar nicht mehr, an einen hingerichteten 33jährigen zu erinnern, eine Leiche auszustellen, Andreaskreuze aufzustellen. Was sich aber tief in die westliche Kultur eingegraben hat, ist das faule Patriarchat oder der Primat des Mannes. Wenn die zweitrangige Frau aber auch noch keine Stellung in der Kirche hat, damit sind die jüdische, die römisch-katholische, die islamische, die buddhistische gemeint, dann ist die Moralorganisation für den Mann vollkommen pervertiert. Er kennt nichts anderes als Heilige und Hure. Die für sein geistiges Heil Zuständigen leben es ihm vor.

In Tat und Wahrheit ist der Kern der frauenlosen Kirchen homosexuell. Wer anderes als der schwule Mann hat ein unnatürliches Verhältnis zur Frau? Welcher Heteromann kommt auf die Idee, das Geistesleben sollte sich auf Männer begrenzen? Nur Schwule haben das Thema Macht auf ihresgleichen abgestellt. Sie glauben auch nur an das Gute, das sich ihnen homosexuell darstellt. Wäre es anders, müßte sich ein Schwuler von einer Frau geistig, seelisch oder körperlich angezogen fühlen können. In dem Moment müßte er sie jedoch gleichwertig erleben, was nicht der Fall ist. Er ist höchstens belustigt von ihr oder unterhalten, angeregt oder genervt.

Religion ist etwas höchst Persönliches. JedeR glaubt, was sie, was er will. Darüber sich streiten, ist Scheiße. Darüber Häuser bauen, ist Oberscheiße. Sind wir schon so weit zu sagen: Kirche ist Scheiße ? Ein großer Haufen brauner, stinkender Kacke

Ich denke viele bekannt gewordene Vorfälle solcher Art sind wohl erst nur die Spitze des Eisberges.

Sicher spielt der Zölibat eine ganz entscheidende Rolle wobei natürlich auch das nicht allein einen Priester zu einem pädophilen Vergewaltiger werden lässt denn solche Vorfälle sind ja auch nicht nur in der katholischen Kirche bekannt sondern auch in solchen wo sich das isolieren von allzu irdischer Nächstenliebe nicht mehr bindend für einen Priester ist.

Nichtsdestotrotz würde ich schon sagen das ohne den Zölibat der ein oder anderen Missbrauchsfall hätte verhindert werden können.

@Omega.

Omega. schrieb am 12.05.2010:Die Wahrheit ist, daß Geistliche ganz normale Menschen sind, und es unklug ist den Sexualtrieb des Mannes komplett zu unterdrücken.

Das ist sicher richtig, aber eben die "Geistigen" sind doch so abgehoben dass sie meinen sie leben christlich.

Nur. ich sehe da nur ganz normale Menschen mit Fehlern.

Aber sie geben es nicht zu, das ist der Punkt.

Wer denkt, er ist christlicher als die anderen.. naja da müsste mehr kommen.

Aber was kommt:
Sie sind genauso wie du und ich.
Nur sie können es verschweigen...oder es wird verschgwiegen.

So ist es.
Punkt.

Meistens ist es sogar so, dass diejenigen, die sich für Tiefgläubig und sehr christlich halten, die größten Sünder sind.

@Glünggi

Ein Grund wird sicher der unterdrückte Trieb sein.....und dann sind sie ganz alleine mit einem kleinen Kind, das es nicht versteht und dem niemand glauben wird.....und niemand sieht es, außer Gott^^
Und es kann eigentlich nur 2 Möglichkeiten geben: Sie glauben eigentlich nicht an Gott oder sie inerpretieren ihr Handeln selbst ganz anders....
Da oft jungen mißbraucht werden habe ich noch eine Theorie.....ich habe schon einige Priester erzählen gehört, daß sie glauben, wenn man homosexuelle Neigungen hat, und dann Priester wird, würde Gott diese Krankheit heilen.................!
Ist doch ein Prima Ausweg, wo es doch sonst für Homosexuelle nur die Hölle gibt...
Vielleicht erhoffen sich ja auch einige Pädophile so einen Ausweg.

Also glaube ich, es liegt an der Triebunterdrückung, und an der Homophobie......und wie immer natürlich die Androhung der erfudenen Hölle.

Wo Pädophelie herkommt, ist nicht geklärt(geht aber immer mit fehlender Emphatie einher).
Aber es muß doch einen systematischen Grund haben, wieso sie gerade bei den Priestern so verbreitet ist. Man müßte ja vom Gegenteil ausgehen^^

@Omega.

Omega. schrieb:Und es kann eigentlich nur 2 Möglichkeiten geben: Sie glauben eigentlich nicht an Gott oder sie inerpretieren ihr Handeln selbst ganz anders....

Eine dritte Variante würde ich aber auch noch mit einräumen nämlich das sie sehr wohl wissen was sie tun trozt ihrer Gläubigkeit nur können sie aufgrund ihrer Krankheit (Pädophilie) oder ihrer unterdrückten sexuellen Neigung (Homosexualität) nicht dagegen ankämpfen und geben dem einfach nach.

Doch auch Priester die weder homosexuell noch pädophiel sind sind sicherlich darunter.