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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

238 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freiheit, Demokratie, Überwachungsstaat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

18.07.2013 um 18:33
Wer regiert, wer 'darf' überwachen, anscheinend wissen es deutsche Behörden selbst nicht ?

https://www.youtube.com/watch?v=bYQMRGUWVgI

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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

18.07.2013 um 18:57
- Neues Aufklärungszentrum in Wiesbaden
Abhören - für Militär oder NSA?

Trotz der heftigen Kritik an seinen Abhöraktionen gibt es Hinweise, dass der US-Geheimdienst NSA seine Aktivitäten auf deutschem Boden ausbaut. Sicher ist, dass das US-Heer derzeit ein Zentrum für militärische Aufklärung in Wiesbaden baut. Das ist seit längerem bekannt und wurde von einem Sprecher des Hauptquartieres des US-Heeres in Europa bestätigt. Die Frage ist jetzt allerdings, ob sich auch die NSA an dem Zentrum beteiligen und von dort aus zivile Abhöraktionen durchführen wird.
...........................

Drei NSA-Standorte in Deutschland bekannt

Drei Standorte der NSA in Deutschland sind bisher bekannt: In Stuttgart befindet sich das Europabüro des Geheimdienstes, von Darmstadt aus operieren Agenten des Informationssicherheitszentrums und in der hessischen Landeshauptstadt arbeiten NSA-Mitarbeiter im europäischen Hauptquartier der US-Army. -
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/deutschland-welt/-/id=1884346/nid=1884346/did=11762802/103m1i8/

- NSA baut auf, nicht ab
Amtlich bestätigt: US-Geheimdienst bezieht neue Zentrale für Deutschland in Wiesbaden. Linke ruft zu antimilitaristischem Spaziergang auf
Von Arnold Schölzel

Die US-Streitkräfte errichten an ihrem neuen Standort Wiesbaden-Erbenheim ein 124 Millionen Euro teures Zentrum. Das Consolidated Intelligence Center soll bis Ende 2015 fertig sein, bestätigte ein Sprecher des Hauptquartieres des US-Heeres in Europa (USAREUR) am Donnerstag in Wiesbaden (siehe auch jW vom 12. Juli). Nach einem Bericht der Berliner Zeitung soll es sich bei dem Komplex um ein Abhörzentrum des US-Geheimdienstes NSA handeln. Dies habe der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, am Mittwoch dem Bundestagsinnenausschuß mitgeteilt. Der BND dementierte das am Donnerstag. Im Intelligence Center sollen geheime Informationenfür den Einsatz der US-Streitkräfte in Europa gesammelt werden.
.....
http://www.jungewelt.de/2013/07-19/058.php


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

18.07.2013 um 19:38
Bei dem ganzen Thema kreist mir immer nur dieses Zitat durch den Kopf:
"Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren." -Benjamin Franklin
Ich denke mal dieser Satz sagt aktuell mehr als tausend Worte. Es ist zwar sinnvoll für spezielle Fälle eine Art Überwachung mit nötigen Datenzugriff zu haben (bei Ermittlungen oder bei ideologischen/religiösen Extremisten) aber generell alle Teile und Schichten der Bevölkerung zu überwachen im Zuge einer "Absicherung" und Prävention ist generell gefährlich für eine Demokratie. Die Daten können ja nicht nur für Ermittlungen bei Straffälligkeit genutzt werden oder für terroristische Organisationen, sondern auch zur Ermittlung des Gemütszustandes eines Volkes, für Konzerne zur Marktforschung und auch einem gewissen Voyeurismus von bestimmten Institutionen. Es ist fraglich in welche Hände diese Daten am Ende kommen können, der Nutzen ist für viele unterschiedlichster Natur.

Die NSA hat nur gezeigt was möglich ist und das die Grenze was Datenabzweigung betrifft nach oben offen ist, da gibt es scheinbar keine Grenzen mehr. Die Auswertung könnte zwar viel Zeit in Anspruch nehmen und die einzelnen Fragmente sind schwer zu kombinieren, aber sollten es möglich werden das wirklich alles zu sichten ist "1984" ein Witz gegen das was heute möglich ist!

Man braucht eine Art Geheimdienst, doch dieser sollte im Interesse des Volkes handeln und dieser sollte die Sicherheit und Überwachung nicht über die Freiheit und Selbstbestimmung stellen. Die USA sind Marktführer in Sachen Geheimdienste, dicht gefolgt von Israel, Russland, China und GB.

Ich bin mir sicher das man in Zukunft noch brisanteres in Sachen NSA, CIA und FBI erfahren wird, Snowden hat an bestimmten Orten sensible Daten verteilt die im Falle seines Todes oder der Inhaftierung verteilt werden sollen. Ich bin mir aber Sicher das er zum Schutz bestimmter Personen diese Daten noch nicht öffentlich gemacht hat.

Was die Überwachungstechnik betrifft hat diese bei weitem die Möglichkeiten im Kalten Krieg übertroffen, nur ist dies überwiegend einseitiger Natur und die USA stehen in dem Punkt als Monopol da.


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

20.07.2013 um 13:27
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Man braucht eine Art Geheimdienst, doch dieser sollte im Interesse des Volkes handeln und dieser sollte die Sicherheit und Überwachung nicht über die Freiheit und Selbstbestimmung stellen. Die USA sind Marktführer in Sachen Geheimdienste, dicht gefolgt von Israel, Russland, China und GB.
@cRAwler23
Nicht zu vergessen die amerikanischen Dienste nach 45, da wurden Hitlers Verhörspezialisten mit Fronterfahrung in die USA geholt, die waren dann schnell 'entnazifiziert'.
Oder die STASI Leute, die vom CIA angeworben wurden nach dem Mauerfall.

Ne man braucht keine Geheimdienste, das Volk kann seine eigenen Interessen vertreten.
Besse man klärt schon Schüler auf über die Schattenseiten der Geschichte. Dann erfahren wir vielleicht auch dass der ganze Terrorsumpf möglicherweise von Geheimdiensten inszeniert wird, damit eine *Strategie der Spannung* erhalten bleibt.

Wikipedia: Strategie der Spannung

Was sind das denn für Aktionen, mit denen man die Leute verängstigen will, na ?
Gibst Du nem Junkie 10 Euro, trägt der gerne nen Koffer auf den Bahnsteig.
Dann kann man medienwirksam den Bahnhof sperren und Monatelang Quatsch verbreiten in der Presse. Da heisst es dann, ohne 'Hinweise' der Geheimdienste wär der Koffer sicher hochgegangen.
Dann heisst es, 'Islamisten' hätten den Anschlag geplant. Die Presse macht brav mit und bringt zeigt Bilder wie das hier:

phantom

Aber es heisst ja auch 'Phantom-Bild', das Wort stimmt wenigstens.
Ich sag mal, der ganze Terror ist gewünscht wird gefördert und auch gut bezahlt.
Schon immer.
Auch Andreas Baders erste Waffe steckte ihm ein Spitzel zu. Ein Verfassungsschutzagent.

- Urbach spielte eine vielfach kritisierte Rolle als ungefragter Anbieter und Verteiler von illegalen Materialien an Personen der linken Szene. Er lieferte nachweislich Molotow-Cocktails, mindestens eine Schusswaffe sowie mehrere Spreng- und Brandbomben.
.............
Stefan Aust schrieb in Der Baader-Meinhof-Komplex über die Rolle des Verfassungsschutzes bei Urbachs Lieferung der Molotow-Cocktails an die Anti-Springer-Demonstranten 1968: „Der ‚teuflische Plan‘ [von dem ein Rundfunkreporter angesichts der brennenden Springer-Lieferwagen gesprochen hatte] war nicht von den Anti-Springer-Demonstranten erdacht worden. Er stammte von ganz anderer, höherer Stelle.“ -
Wikipedia: Peter Urbach


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21.07.2013 um 18:25
Zitat von JohncomJohncom schrieb:Nicht zu vergessen die amerikanischen Dienste nach 45, da wurden Hitlers Verhörspezialisten mit Fronterfahrung in die USA geholt, die waren dann schnell 'entnazifiziert'.
Oder die STASI Leute, die vom CIA angeworben wurden nach dem Mauerfall.
Das ist natürlich auch ein Indiz dafür, das die USA inzwischen durch die Einbindung einst feindlicher Geheimdienstler und erfahrener Meister ihres Fachs mit sicherlich allen "Kompetenzen" ausgestattet sind die man sich nur vorstellen kann. Die USA sind was Geheimdienstarbeit betrifft wie ein assimilierender Organismus der alles eingebunden hat was es so auf dem "Markt" gibt und da sind auch Kenntnisse ehemaliger Feinde willkommen, nicht ohne Grund stecken da Milliarden an Investitionen drin, NSA und CIA sind für die USA so wichtig wie ihr Militär, heute vielleicht sogar noch wichtiger! Der Terrorkrieg ist auch ein Geheimdienstkrieg. Fragt sich nur ob da Ursache und Wirkung wirklich das zeigen was der "Realität" entspricht. Ich habe da schon seit dem Ende des Kalten Krieges meine Zweifel!
Zitat von JohncomJohncom schrieb:Ne man braucht keine Geheimdienste, das Volk kann seine eigenen Interessen vertreten.
Das ist richtig, jedoch sind sie ein Relikt kalter Kriege bei denen Machtblöcke verfeindet waren aber sich nicht in einen offenen Krieg bewegen wollten, das Ziel war schon immer Informationsbeschaffung oder die Destabilisierung hinter den Fronten zu erwirken. Nur in einem Punkt finde ich Geheimdienste "nützlich" wenn es um den Kampf ohne Krieg geht, quasi Veränderungen in anderen Länder bewirken zu können ohne gegen sie Krieg zu führen. Jedoch sind viele dieser Veränderungen nicht im Interesse des Volkes mit feindlicher Regierung. Geheimdienste kommen dann zum Zug wenn man nicht mehr diplomatische Möglichkeiten hat, im Prinzip die Vorstufe zu militärischen Maßnahmen.

Ich denke auch das Geheimdienste sogar überwiegend gegen die Interessen des eigenen Volkes handelt und maßgeblich die Verfassung verletzt, es ist wie eine Grauzone der Macht, zum einen durch den Staat (demokratisch) legitimiert, zum anderen verstößt es gegen die Verfassungen betreffender Staaten und kann nur durch den Status "Geheim" erst zum Einsatz kommen, was eben das Volk nicht wissen kann was dieser denn nun wirklich tut. Massive Informationssammlung über das eigene Volk oder gar der verbündeten zu sammeln zeigt schon diese Doppelmoral, ich betrachte Geheimdienste neben den Militärs und allen anderen bewaffneten Gruppen der Welt als die größte Bedrohung für die Völker und deren Selbstbestimmung.

Sollten mehr Snowdens kommen die moralisch denken, in egal welchem Geheimdienst der Welt, werden mehr und mehr deren eigentliche Machenschaften ans Tageslicht kommen, doch das erfordert viel Mut und Überwindung der Personen die an den kritischen Punkten sitzen! Ich denke mal das sich nun aber die internen Informationswege ändern werden, aus Angst einzelne Personen könnten zu viel Einblick in den Informationsfluss haben.

Btw. denke ich auch das die Regierung immer und jeder Zeit Einblick hat, jedoch durchaus nur über "gefilterte" Informationen verfügt, im Sinne der Selbstabsicherung der Geheimdienste. Es ist ein kritisches Thema und jeder der demokratisch denkt sollte die Macht solcher Dienste hinterfragen, Sicherheitspolitik darf nicht die Freiheit des Volkes überwiegen!


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16.02.2022 um 22:54
Zitat von PrometheusPrometheus schrieb am 12.11.2008:Bundestag stimmt Online-Durchsuchungen zu

Computer dürfen heimlich durchsucht und Wohnungen mit versteckter Kamera ausgespäht werden: Mit großer Mehrheit hat der Bundestag dem umstrittenen BKA-Gesetz zugestimmt.
Wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Menschen davon betroffen waren bzw sind. Auch Erfahrungsberichte Betroffener hätten meine vollste Aufmerksamkeit.


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18.02.2022 um 09:25
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Menschen davon betroffen waren bzw sind.
Im Jahr 2019 gab es 5252 Fälle, und im Jahr davor 5104. Ältere Statistiken wird es sicher auch geben, aber ich denke mit den beiden Jahren hat man schon mal eine Hausnummer.

https://www.bundesjustizamt.de/DE/Presse/Archiv/2020/20201218.html (Archiv-Version vom 21.01.2022)

Demgegenüber stehen 5.436.401 Straftaten für das Jahr 2019, also nicht einmal eine Überwachung auf 1000 Straftaten.

Wir sollten uns lieber mal Sorgen um die Opfer von Straftaten machen, als um die "Opfer" von Überwachungen.


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20.02.2022 um 00:31
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wir sollten uns lieber mal Sorgen um die Opfer von Straftaten machen, als um die "Opfer" von Überwachungen.
Stell dir mal vor, man kann sich zur selben Zeit sorgen um beides machen, den beides ist wichtig. Datenschutz & Privatsphäre sind beide ein sehr hohes Gut das verteidigt werden muss.


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20.02.2022 um 08:41
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Im Jahr 2019 gab es 5252 Fälle, und im Jahr davor 5104.
Über 5000 Observierungen pro Tag bei 83 240 815 Einwohner:innen finde ich angemessen. Die DDR-Stasi war ohne die technischen Mittel heutiger Tage um einiges aktiver.

Gibt es eine brauchbare Statistik, welche Behörden uns überwachen?


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20.02.2022 um 10:14
Zitat von ribsterribster schrieb:den beides ist wichtig
Wirklich? Bei einem Verhältnis 1 : 1.000 bleibt immer noch Raum für die Persönlichkeitsrechte von Verbrecher:innen?

Nochmal langsam zu mitdenken: Einer Überwachung stehen in Deutschland mehr als Eintausend Straftaten gegenüber.

Zudem können sich Verbrecher:innen nicht mehr auf ihre "Privatsphäre" und den "Datenschutz" berufen, da ihre Taten schwerwiegender sind, als der Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte.

Eine vorübergehende Festnahme ist auch ein schwerer Eingriff in die Freiheitsrechte eines Menschen, und dennoch werden jedes Jahr in Deutschland mehrere Millionen Menschen festgenommen (genaue Zahlen sind leider nicht so einfach zu finden, daher habe ich für eine grobe Schätzung die Aufklärungsrate von knapp 59% herangezogen).

Sind dir die Freiheitsrechte dieser Millionen Menschen ebenso wichtig, wie der Datenschutz bei den gut 5000 Überwachten? Freiheit ist schließlich auch ein hohes Gut. Wenn ja, dann möchte ich deine Sorgen auf gar keinen Fall teilen, denn die können einen schon ganz schön belasten, außerdem bleibt da ja kaum noch Raum und Zeit, auch mal an die Opfer von Verbrechen zu denken. :D

Da empfinde ich meine Methode (scheiß auf Verbrecher) als wesentlich gesünder. Mein Mitgefühl und meine Sorge gilt den Opfern, und davon gibt es leider immer noch viel zu viele.

Im Übrigen liebe ich Threads wie diesen hier, da sie mich immer wieder an die großen Fahndungserfolge dank Überwachung erinnern. Um mal nur zwei davon zu nennen ... EncroChat und Sky ECC ... ich werde wohl den ganzen Sonntag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, wenn ich an die blöden Fressen dieser Verbrecherschweine denke, die man auf diese Weise endlich überführen konnte. :D


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20.02.2022 um 10:16
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Die DDR-Stasi war ohne die technischen Mittel heutiger Tage um einiges aktiver.
Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich. Die Opfer von Stasi-Überwachung mit der Überwachung von Verbrechern gleichzusetzen, ist mehr als daneben.


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20.02.2022 um 11:37
Zitat von PrometheusPrometheus schrieb am 12.11.2008:Computer dürfen heimlich durchsucht und Wohnungen mit versteckter Kamera ausgespäht werden: Mit großer Mehrheit hat der Bundestag dem umstrittenen BKA-Gesetz zugestimmt.
Überwachung ist übrigens nur dann rechtmässig, wenn sie gezielt, begründet und verhältnismässig ist. Verdachtsunabhängige Massenüberwachung ist nicht zulässig. Daher kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum Gesichtserkennungssysteme an deutschen Bahnhöfen, Flughäfen, in Verkehrsmitteln und vielen anderen öffentlichen Einrichtungen und Plätzen gefordert werden.


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20.02.2022 um 11:57
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Daher kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum Gesichtserkennungssysteme an deutschen Bahnhöfen, Flughäfen, in Verkehrsmitteln und vielen anderen öffentlichen Einrichtungen und Plätzen gefordert werden.
Na damit man sie im Bedarfsfall (also wenn ein konkreter Verdacht vorliegt) auch einsetzen kann. Das Gleiche gilt bei der Erfassung von Kfz-Kennzeichen. Da werden zehntausende Kennzeichen täglich erfasst, .... hast du eine Ahnung, was mit diesen Daten danach geschieht? Nichts! Überhaupt nichts!

Außer das Fahrzeug steht im Zusammenhang mit einer Straftat, dann kann es helfen, die Tat aufzuklären und die Täter:innen zur Verantwortung zu ziehen. Wie kann man denn gegen eine solche Maßnahme sein, die allen etwas bringt?

Wovor habt ihr hier eigentlich so eine Angst?

Ob da nun ein Polizist mit einem Fahndungsfoto am Bahnhof steht und alle Leute abcheckt, oder ob das Kameras viel effektiver und unpersönlicher erledigen, ... wo ist da der Unterschied?

PS: "wo ist da der Unterschied?" ... die Frage kann ich mir natürlich auch selbst beantworten: Mit Kameras steigt die Chance, die Verbrecher:innen auch zu fassen. Aber das scheint bei vielen ja nicht gewollt zu sein. Warum wohl? :D


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20.02.2022 um 12:16
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 21.07.2013:Die USA sind was Geheimdienstarbeit betrifft wie ein assimilierender Organismus der alles eingebunden hat was es so auf dem "Markt" gibt und da sind auch Kenntnisse ehemaliger Feinde willkommen, nicht ohne Grund stecken da Milliarden an Investitionen drin, NSA und CIA sind für die USA so wichtig wie ihr Militär, heute vielleicht sogar noch wichtiger!
Die Europäer pfeifen diesbezüglich ebenfalls auf die Bürgerrechte, denn Europol hat nach Recherchen des britischen Guardian 4 PByte (Petabyte: 1015 Byte) an Daten im Rahmen seiner Big-Data-Strategien angehäuft. Zum Vergleich: Die größten handelsüblichen Festplatten haben bis zu 20 TByte (Terabyte: 1012 Byte), also 0,2 PByte. Europol sammelte über sechs Jahre hinweg 4 Billiarden Datenpunkte, das entspricht also 4 Billiarden Byte und damit unzählige Informationen über Europas Bürgerinnen und Bürger. Was den obersten europäischen Datenschützer auf die Fährte der Polizeibeamten von Europol setzte, war der Umstand, dass die allermeisten dieser Daten keine Straftäter betreffen, sondern Beifang sind. Aber was tut man nicht alles gegen den bösen Terrorismus.


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20.02.2022 um 13:29
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Europol sammelte über sechs Jahre hinweg 4 Billiarden Datenpunkte, das entspricht also 4 Billiarden Byte und damit unzählige Informationen über Europas Bürgerinnen und Bürger.
Großer Gott, was für ein riesiger Haufen stinkender Bullshit. Ich hab hier ja wirklich schon viel erlebt, aber das ist wieder mal ein Highlight.

Zunächst mal Folgendes:

1 Petabyte entspricht dem 1024 fachen eines Terrabytes, 1 Terrabyte entspricht wiederum dem 1024 fachen eines Gigabytes, usw.
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:(Petabyte: 1015 Byte)
Also wie zum Teufel kommt man auf solch einen Wert?

Des Weiteren ist ein "Datenpunkt" eine Informationseinheit, die mit der Einheit Byte in keiner festen Relation steht. Daher ist diese Aussage:
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:4 Billiarden Datenpunkte, das entspricht also 4 Billiarden Byte
auch falsch!

Zudem ist es kompletter Unfug, eine Einheit so auszuwählen, dass sie einen möglichst hohen Zahlenwert ergibt. Für jemanden, der sich mit Einheiten nicht auskennt, sind fucking 4.000.000.000.000.000 Byte ein unfassbar hoher Wert, während 4PB nicht so eindrucksvoll klingt.

Diese "Methode" dient daher nur einem Zweck, das Unwissen von Menschen für seine eigenen Zwecke auszunutzen, um sie zu manipulieren. (Schäm dich!) :(
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Die Europäer pfeifen diesbezüglich ebenfalls auf die Bürgerrechte, denn Europol hat nach Recherchen des britischen Guardian 4 PByte (Petabyte: 1015 Byte) an Daten im Rahmen seiner Big-Data-Strategien angehäuft. Zum Vergleich: Die größten handelsüblichen Festplatten haben bis zu 20 TByte (Terabyte: 1012 Byte), also 0,2 PByte.
Hier dreht sich einem ja fast der Magen um ... Europäer pfeifen also auf ihre Rechte, weil: Europol 4PB Daten gesammelt hat? Das sind vollkommen irre Schlussfolgerungen! Und das nicht nur, weil hier mal eben ALLE Europäer pauschalisiert werden, sondern auch wegen dieser lächerlich kleinen Datenmenge auf Europa bezogen.

Du selbst schreibst, dass diese 4PB gerade einmal 20 handelsüblichen Festplatten entsprechen. Nochmal: 20! Festplatten für den gesamteuropäischen "Datenberg". Ich lach mich tot!

In meinen privaten Rechnern zu Hause laufen über 30 Festplatten mit einem Gesamtvolumen von über 2PB. Ich könnte Europol ja mal anbieten, ein Teil ihrer Daten zu übernehmen, sollte der Berg weiterhin so unkontrolliert wachsen. :D

Und um mal ein Beispiel zu bringen, wie trügerisch Zahlen in der Informationsverarbeitung sein können ... ich habe einfach mal eine Word-Datei erstellt, wo nur ein Wort geschrieben steht: Allmystery

Die Datei hat genau 24kB, also 24.000Byte. Das sind 192.000Bit ... wow, Einhundertzweiundneunzitausend Informationseinheiten für nur ein einziges Wort!

Oder nehmen wir mal Lichtenstein ... ein Mücken-Schiss auf der Landkarte. Aber hey, Lichtenstein hat eine Fläche von ca. 160.000.000.000.000mm2 ... was für eine Supermacht!

Soviel nur dazu, wie man Menschen gezielt manipulieren kann, nur durch die Wahl einer ungeeigneten Einheit.

Was haben wir doch für eine pöhse Polizei, die armen Verbrecher:innen können einem ja wirklich leid tun. :D


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20.02.2022 um 13:44
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:dass die allermeisten dieser Daten keine Straftäter betreffen, sondern Beifang sind
Ja und? Ist nun mal so, dass die allermeisten unbescholtene Bürger sind. Denen geschieht dann ja auch nichts.

Bei einer Fahrscheinkontrolle werden auch alle kontrolliert, da ja auch alle potentielle Schwarzfahrer sind. Erst mit dem Vorzeigen des Fahrscheins kann jeder belegen, ein guter Mensch zu sein. Daher ist das ja auch etwas, was ich gern tue. Ich hole den Fahrschein raus, und zeige damit der Welt: Hey, ich bin einer von den Guten.

Ein notorischer Schwarzfahrer wird das anders sehen, da er nicht auffliegen will. Der poltert in den asozialen Netzen lautstark rum, was wir für ein Unrechtsstaat sind, überall nur Überwachungen und Kontrollen, das kommt womöglich noch soweit, dass ich mir ne Fahrkarte kaufen muss, was fürn Scheiß!

Überwachung und Kontrollen sind gut! Sie nützen allen ehrlichen Bürgern, und darum sind die Behörden sogar dazu verpflichtet dies zu tun, und nicht weil sie es wollen. Wir Bürger haben ihnen den Auftrag dazu erteilt, und das ist auch gut so. :D


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

20.02.2022 um 13:46
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Da empfinde ich meine Methode (scheiß auf Verbrecher) als wesentlich gesünder. Mein Mitgefühl und meine Sorge gilt den Opfern, und davon gibt es leider immer noch viel zu viele
Mal n kleines Geheimnis für dich, Menschenrechte gelten für jeden, solltest mal nen Blick ins GG werfen. Wir reden nicht nur über mörder und Vergewaltiger zu den „verbrechern“ gehören auch Leute die essen klauen müssen, weil sie es sich anders nicht erlauben können. Deine pauschalisierungen sind nicht gerade zielführend.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wirklich? Bei einem Verhältnis 1 : 1.000 bleibt immer noch Raum für die Persönlichkeitsrechte von Verbrecher:innen?

Nochmal langsam zu mitdenken: Einer Überwachung stehen in Deutschland mehr als Eintausend Straftaten gegenüber.
Du weißt schon das in der Hinsicht nicht nur die Persönlichkeitsrechte von „Verbrechern“ eingeschränkt werden, sondern auch von ganz normalen Menschen oder glaubst du nur Verbrecher werden überwacht, wenn ja dann bist du echt naiv. Da solltest du mal so ein bisschen mitdenken.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Zudem können sich Verbrecher:innen nicht mehr auf ihre "Privatsphäre" und den "Datenschutz" berufen, da ihre Taten schwerwiegender sind, als der Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte.
Auch hier nochmal ein überwachungsstaat überwacht jeden nicht nur Verbrecher siehe z.B. Singapur wo der Bürger gläsern ist.

Soweit ich weiß Gilt in diesem Land auch die Unschuldsvermutung, du bist solange unschuldig bis das Gegenteil erwiesen wurde, daher haben Angeklagte vor Gericht auch das Recht, ihr Gesicht zu verdecken, zum Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte.

Hier mal ein kleiner Artikel Dazu
Immer wieder hört man die Rufe, dass der Datenschutz die Strafverfolgung erschwere. Was passiert aber, wenn Daten blind an Polizei und Staatsanwaltschaft herausgegeben werden? Welche Folgen hätte das für Betroffene, Verantwortliche und die Rechtstaatlichkeit?
Quelle: Dr Datenschutz
Die Bedeutung von Grundrechten

Wenn man sich trotz der im Raum stehenden Entlastung durch einen Schuldausschließungsgrund auf den Schutz seiner Daten beruft, ist man dann doch absichtlich in die Menschenmenge gefahren? Reicht es schon aus, mit einem Täter oder einem Opfer verwandt zu sein, um personenbezogene Daten umfangreich auszuwerten? Welche Konsequenz hätte eine Bildfahndung für das Leben eines unbescholtenen und unschuldigen Bürgers?

Die Harburger Polizei suchte im Jahr 2003 mit einem Fahndungsfoto nach einem Sparbuchdieb. Tatsächlich zeigte das Foto einen Studenten, der zufällig von der Videokamera erfasst und unschuldig verhaftet wurde.

Über all diesen Fällen stehen die Garantie und der Schutz von Grundrechten eines jeden Menschen. Bedeutungsschwer fällt hier zunächst die aus dem Prinzip der Rechtstaatlichkeit nach Art. 20 Abs. 3 Grundgesetz (GG) und aus dem Recht auf ein faires Verfahren gem. Art. 6 Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) abgeleitete Unschuldsvermutung in die Waagschale. Das bedeutet, dass ein Mensch bis zu seiner Verurteilung unschuldig ist und Maßnahmen, die in seine Grundrechte eingreifen oder diese beschränken nur unter Beachtung hoher rechtstaatlicher Hürden erfolgen dürfen.

Verdächtiger einer Tat zu sein heißt also nicht, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aus Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG zu verlieren oder sich diesem entledigen zu müssen, um nicht verdächtig zu wirken. Gleichzeitig liegt hierin die Hürde für die Strafverfolgungsbehörden, die sich auf eine der ihnen zur Verfügung stehenden Rechtsgrundlagen berufen und auch die Mühe machen muss, deren tatsächliches Vorliegen herauszuarbeiten.
Quelle: siehe oben

https://www.dr-datenschutz.de/datenschutz-taeterschutz-warum-grundrechte-gewahrt-werden-muessen/
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Sind dir die Freiheitsrechte dieser Millionen Menschen ebenso wichtig, wie der Datenschutz bei den gut 5000 Überwachten? Freiheit ist schließlich auch ein hohes Gut.
Deinen whataboutism und die Strohmänner kannst du dir gerne sparen, wenn es dir nicht möglich ist, bei einem Thema konstruktiv zu diskutieren.


5000 überwachte bei dem einem System und bei allen anderen noch weitaus mehr
Die Bürgerrechtsorganisation European Digital Rights (EDRi) sieht die Überwachung mit biometrischen Methoden wie Gesichtserkennung in Europa auf dem Vormarsch. „Die Nutzung von biometrischer Massenüberwachung im öffentlichen Raum ist in den vergangenen Jahren zunehmend und stillschweigend zu einer gängigen Methode geworden“, schreibt die Organisation in einem am Mittwoch vorgelegten Report. Dabei gehe es sowohl um Überwachung durch staatliche Stellen als auch durch private Akteure.
Grundsätzlich verbietet die Datenschutz-Grundverordnung biometrische Überwachung. Nur in Ausnahmefällen ist sie erlaubt, zum Beispiel, wenn die Betroffenen ausdrücklich und freiwillig zugestimmt haben. So musste kürzlich etwa der Berliner Zoo seine Pläne, Ja­hres­kar­ten­nutzer:innen anhand biometrischer Gesichtserkennung zu identifizieren, stoppen.
Quelle: TAZ

Dieser Abschnitt hier ist sehr interessant
Der Bericht beleuchtet einzelne Länder in Fallbeispielen, darunter auch Deutschland. Hier kritisieren die Au­to­r:in­nen unter anderem eine zunehmende Nutzung von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum und die Verpflichtung zur Abgabe von Fingerabdrücken in Personalausweisen. Für die Gesichtserkennung führt der Report ein Beispiel aus Köln an, wo die Polizei Kameras installiert habe, die „biometric-ready“ seien, also tauglich für die Live-Gesichtserkennung.
Im Blickfeld dieser Kameras seien nicht nur Personen, die sich auf Plätzen oder Straßen bewegen, sondern auch Arztpraxen, Kanzleien und religiöse Orte – und damit auch die Personen, die sie betreten oder verlassen. Die NGO kritisiert dabei grundsätzlich den Einsatz von Kamera­über­wachung im öffentlichen Raum, weil sie das verdeckte Sammeln persönlicher Daten normalisiere.
„Während die EU-Gesetze sagen, dass jeder von uns unschuldig ist, bis seine Schuld bewiesen ist, stellt die Verbreitung biometrischer Massenüberwachungspraktiken in ganz Europa das auf den Kopf“, kritisiert Ella Jakubowska von EDRi. In der Logik dieser Überwachungspraktiken sei je­de:r so lange verdächtig, bis die Unschuld mittels der zur Überwachung gehörenden Datenbanken und Systeme nachgewiesen werde.
Quelle: Siehe oben


Wenn du auf deine Persönlichkeitsrechte in deinen Worten gesagt scheisst, schön für dich.
Der Großteil der Menschen (und man stelle sich mal vor der Großteil sind keine Verbrecher) möchten nicht in einem Überwachungsstaat leben.

https://taz.de/Massenueberwachung-mit-Gesichtserkennung/!5780770/


Hier das nächste Negativbeispiel für massenüberwachung und das dort jeder Bürger von der Verletzung seiner Rechte betroffen ist nicht nur der Böse Verbrecher.
Und jetzt zu einem der größten Datenskandale unserer Zeit. Stellen Sie sich mal vor, dass Ihre privatesten Facebook-Fotos, intime Details, sich plötzlich auf den Computern US-amerikanischer Polizeibehörden wiederfinden. Falls Sie das für ein völlig ausgeschlossenes Horrorszenario halten, liegen Sie allerdings falsch. Denn genau das ist passiert. Das US-Unternehmen Clearview hat Milliarden an Fotos aus dem Internet in einer Datenbank gesammelt und diese an Polizeibehörden verkauft; darunter auch Fotos aus Europa und Deutschland. Ein Skandal, der bei uns völlig undenkbar wäre? Jochen Taßler und Niklas Schenk zeigen Ihnen jetzt, was mit Gesichtserkennungsprogrammen bei uns schon alles möglich ist.“
Quelle: wdr

Ist doch toll wenn deine Daten als unschuldiger einfach so an Polizeibehörden verkauft werden aber hey scheiss drauf nicht wahr ?
Die New York Times schreibt schon vom „Ende der Privatsphäre”. Und das steckt dahinter: Mit Hilfe von Gesichtserkennungs-Software kann Clearview offenbar Bilder von Gesichtern mit rund drei Milliarden Aufnahmen in einer gigantischen Datenbank abgleichen. Darin sind öffentlich zugängliche Fotos gespeichert – inklusive Link, woher sie stammen. Die Vergleichsbilder in der Datenbank hat Clearview etwa aus sozialen Medien wie Facebook abgegriffen. Was öffentlich zugänglich war, wurde automatisiert abgesaugt – ohne Zustimmung der Nutzer, ohne Kontrolle. Mit der Software könnten Stalker zum Beispiel mit einem Klick privateste Daten über ihre Opfer herausfinden. Arbeitgeber könnten Mitarbeiter und Bewerber komplett durchleuchten, Behörden könnten Bürger ausforschen.
Quelle: Siehe oben
Die Gesichter tausender unbescholtener Demonstranten seien biometrisch erfasst und gespeichert worden, kritisiert der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar.

Johannes Caspar, Datenschutzbeauftragter Hamburg: „Erstens weiß kein Mensch, ob er überhaupt in diesem Material drin ist. Und zweitens ist vollkommen unklar, in welcher Weise dieses Material dann im Endeffekt verwendet wird.”

Lukas Theune ist Anwalt. Er vertritt auch G20-Beschuldigte. Am Beispiel eines aktuellen Mandanten zeigt er uns, auf wie viel Material die Ermittler zugreifen können. Allein in diesem Fall wurde über eine Stunde Bildmaterial zusammengestellt. Ein praktisch lückenloses Bewegungsprofil. Und so ein Mitschnitt könnte nun wohl von vielen erstellt werden, die zufällig vor Ort waren oder friedlich demonstrieren wollten.

Lukas Theune, Rechtsanwalt: „Das ist der Weg in einen polizeilichen Überwachungsstaat. Ja, das muss man einfach so sehen. Das führt auch letztlich dazu, dass sich die Einzelne oder der Einzelne ganz genau überlegen muss, gehe ich denn überhaupt noch auf eine Versammlung? Das mache ich doch im Zweifel lieber nicht, wenn danach noch jahrelang computergestützt auswertbar ist, auf welcher Demo ich denn war.“
Quelle: Siehe oben

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/gesichtserkennung-114.amp


Wenn du damit einverstanden bist, das Millionen von unschuldiger ihre Rechte auf Privatsphäre aufgeben müssen, um vielleicht mal einen Verbrecher zu schnappen, ist das dein Ding, zum Glück sehen es die meisten anders.


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

20.02.2022 um 13:56
Zitat von ribsterribster schrieb:Auch hier nochmal ein überwachungsstaat überwacht jeden nicht nur Verbrecher
Na dann haben wir doch gar keinen Überwachungsstaat.

Ein Überwachungsstaat ist dadurch gekennzeichnet, dass Überwachung ein wesentliches Merkmal dieses Staates ist. Und davon kann ja nun nicht ernsthaft die Rede sein.

Mit gut 5.000 Onlineüberwachungen pro Jahr, bezogen auf 83 Millionen Einwohner, ist das im Grunde lachhaft und nicht mal erwähnenswert.


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

20.02.2022 um 13:59
Zitat von ribsterribster schrieb:Ist doch toll wenn deine Daten als unschuldiger einfach so an Polizeibehörden verkauft werden aber hey scheiss drauf nicht wahr ?
Da kann man sich in etwa vorstellen, welche lukrativen Geschäftsmodelle private Unternehmen verfolgen:

Die neuesten Smartphone-Generationen setzen bei der Entsperrung nicht mehr auf den Fingerabdruck, sondern auf Gesichtserkennung. Während der Pandemie wurden die Menschen dazu angeleitet, ein alternatives Aussehen zu hinterlegen, also Ihr Gesicht samt Maske abzulichten. Denn dort wo man die Maske tragen muss, schaut man häufiger auf das Mobilgerät, zB beim Lesen in der Bahn oder zum Checken der Shopping-Liste im Supermarkt. Sehr perfide.


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Überwachungsstaat, Präventionsstaat...

20.02.2022 um 14:02
Zitat von FolxveschereyFolxvescherey schrieb:Da kann man sich in etwa vorstellen, welche lukrativen Geschäftsmodelle private Unternehmen verfolgen:
Geschäfte mit Daten sind der grösste Moneymaker überhaupt. Was glaubst du warum Facebook auf einmal mehrere Milliarden verloren hat, einfach nur weil Apple seine Datenschutzrichtlinie verändert hat. Alle große Firmen sind datenmonster.


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