Verstößt Reichtum gegen das Grundgesetz?

Artikel14(2)GG
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Bedeutet im grunde das man sein Eigentum(also auch Geld) dem Wohle der Allgemeinheit einsetzen soll, wenn man sein Geld aber hortet also beispielsweiße ein paar Millionen auf seinem Konto in der Schweiz hat, kann dieses Geld nicht der Allgemeinheit dienen. Somit verstoßen Millionäre doch eigendlich gegen das Grundgesetz.
Was haltet ihr davon?

Als Reicher würde ich mich rausreden: von einer Frist steht nichts im GG.

Vielleicht sollte man ein besonderes Augenmerk mal auf diesen Paragraphen richten:

http://dejure.org/gesetze/StGB/291.html

Die Zeile verstehe ich als moralischen Appell, ein verpflichtendes Gesetz ist sie in meinen Augen nicht. Schon deshalb nicht, weil sie nicht klar definiert ist.
Nehmen wir das Wohl der Allgemeinheit: wer legt das fest? Der Reiche oder der Bedürftige?
Als Reicher kann ich meinen Reichtum auch als Ansporn interpretieren, und es so biegen, dass ich mit meinen Milliönchen eine Motivation zu harter Arbeit darstelle, um das Vermögen zu erarbeiten anstatt es zu "bekommen".
Die Schlupflöcher sind vielfältig.

Wenn ich das Geld jedoch nicht ausgebe um damit andere mit meinem Geld zu bereichern die selber wiederum mit diesem Geld andere bereichern weil sie was Kaufen helfe ich ja nicht der Allgemeinheit, oder nicht?!

@light23
Das ist der falsche Ansatz. Der richtige Ansatz wäre, eine grundsätzliche Maximalgrenze von Eigenbesitz einzuführen. Es nutzt nichts, wenn Leute die so viel Kohle haben, dass sie sie in 100 Jahren nicht ausgeben könnten, selbst wenn sie sie jeden Tag mit einer Schubkarre vom Dach eines Hochhauses kippen, ihr Geld horten und für sich arbeiten lassen, um aus viel zu viel, noch mehr zu machen. Soziales Denken wäre, diese gewaltigen Überschüsse in einer Art Nullrunde dem bedürftigen Staat zu übereignen!

versuche das mal den reichen zu erklären

Man darf bei der ganzen Neiddiskussion nicht vergessen.... Viele Reiche opfern durchaus Geld für z.B. Charitative Einrichtungen ( Klinsmann fällt mir sofort ein.. ) und zudem, viele Reiche investieren auch ihre Gelder in diverse Projekte, z. B. Wohnungsbau... einem Eckpfeiler unserer Wirtschaft.

Vor allem sollte man den 14 ganz lesen

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

und nicht nur das, was einem gerade passt. Die Frage muss wohl, unabhängig von der Diskussion, ob die Verteilung des Reichtums wirklich gesellschaftlich gewollt ist, mit nein beantwortet werden.

lustig nur das so viele angst haben wenn cd´s aufn markt kommen

http://www.jukbuschendorf.de/23-eigentum_verpflichtet.htm (Archiv-Version vom 25.04.2009)

Eine andere Baustelle, aber interessant zu lesen.

Ich mag diese Neid - Debatten nicht. ,,Reicher" ist ja langsam schon ein ähnliches Wort wie ,,Teufel", hat man den Eindruck.

In meinen Augen ist das viel zu undifferenziert und trägt der Tatsache nicht Rechnung, dass die meisten ,,Reichen" nicht so auf die Welt gekommen sind, sondern in der Regel durch harte Arbeit dahin gekommen sind.

Nur weil man Management studiert hat, bekommt man nicht gleich 10 Mille pro Jahr.

Und nicht jeder, der viel Geld auf dem Konto hat, hat dies notwendigerweise durch Betrug und Ausbeutung erlangt.


Das sollte man auch mit einbeziehen, anstatt immer nur von ,,den Reichen" zu reden.

Also das ist typisch Deutsch, so welche Diskussionen hier...
In vielen anderen Ländern, gerade in Skandinavien ist es jeden egal wie viel der andere verdient, aber hier in Deutschland ist das ganz anders.
Hier wird jedem probiert sein Reichtum streitig zu machen.
Wo zu lohnt sich das harte Arbeiten, wenn man kein Reichtum haben soll?
Hätte man das schon früher so geregelt wie früher, würde es kein Karstadt, kein Aldi, kein Mercedes usw. usw. geben.
Denn wozu sich die mühe machen zu Arbeiten, wenn man so wie so wieder alles abgeben muss?

@F-117

"Wo zu lohnt sich das harte Arbeiten, wenn man kein Reichtum haben soll?"

Man wird durch harte Arbeit nicht reich, ausnahmen sind nicht die Regel.

Das Problem ist, dass man ständig von denen nimmt, die eh wenig haben....die, die ne Menge haben, die lässt man in Ruhe...und es sollte auch jedem klar sein, dass es nicht nur topbezahlte Jobs gibt und eben nicht jeder die Chance hat, steinreich zu werden nur mit achso harter Arbeit. Würd ja gern mal wissen, wo der Reichtum der Leute ist, die sich auf Baustellen den Buckel krumm schuften, während einem, der sich lediglich 13 Stunden am Tag innem Büro die Fresse fusslig labert nachgesagt wird, er würde hart arbeiten.

Mit einer guten Geschäftsidee und Mut zum Risiko, oftmals schon.
Und wer würde den Mut schon haben, wenn er kein Reichtum haben würde?

@F-117

Eher unglaublich selten, und eine Idee ist trotzdem keine harte Arbeit.
Und um deine fragte zu beantworten: ich würde.

während einem, der sich lediglich 13 Stunden am Tag innem Büro die Fresse fusslig labert nachgesagt wird, er würde hart arbeiten

Ach, eine Idealvorstellung wäre das, wenn jeder Bürofuzzi sich zur reichen Elite zählen könnte. Fakt ist aber, dass jeder frisch ausgelernte Handwerksgeselle einen kaufmännischen Berufseinsteiger auslachen kann, denn sie verdienen in der Regel 100-300,- EUR mehr. Erst wenn die nächsten Sprossen der Karriereleiter bestiegen werden, verschieben sich die Verhältnisse.

Apropos, auch die kaufmännischen können sehr hart arbeiten.

@Gabrieldecloudo Das sagst du jetzt...

@Gabrieldecloudo

Gabrieldecloudo schrieb:Eher unglaublich selten, und eine Idee ist trotzdem keine harte Arbeit.

Nicht die Idee als solche, aber das Ausarbeiten eines Geschäftsplanes mit der Umsetzung zur Vermarktung, die Einführung der Produktion und die wertbeständige Erhaltung des Betriebes mit seinen Arbeitsplätzen ist mehr Arbeit, als sich so mancher vorstellen kann

Reichtum ist keine Schande!!!

Reichtum = nicht gleich Eigentum @light23