Spanische Revolution 2011 - Massenproteste

@Klartexter
Aus wirtschaftlicher Sicht hätte man Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Belgien und Irland nicht in die EU, bzw. Euroraum lassen dürfen, da ihr Bruttosozialprodukt dafür nie ausreichend war, nur wäre das politisch natürlich eine grober Fehler gewesen, da man Europa dadurch in eine Zweiklassengesellschaft geteilt hätte.

@Kc
Na ja, ich habe Kommunalpolitik und Hochschulpolitik aktiv betrieben, während meiner Unizeit und könnte Dir genauso diverse Beispiele von völlig unwissenden Politikern aufzählen.

@Wolfshaag

In die EU ja aber nicht in die Währungsunion. Diese Länder waren und sind wirtschaftlich nicht in der Lage mit einer so harten Währung umzugehen. Als sie ihre eigenen Währungen hatten und trotzdem Teil des europäischen Projektes waren, hat es wunderbar geklappt, denn da hatten sie alle nur Kredite in einer Höhe bekommen, die ihrer Wirtschaftsleistung auch angemessen war. Aber der Weg in die Währungsunion hat ihnen den Weg zu günstigem Geld geebnet und wie es eben bei Junkies so ist, so sind eben Finanzjunkiepolitiker geneigt Versprechungen und Segnungen zu geben, die man leichtfertig mit immer weiteren Krediten finanziert.

@Klartexter
Ja das meinte ich ja mit "nun wird man zur Kasse gebeten" ;)
@pyramiden

Für den Euro-Raum besteht die größte Gefahr darin, dass in allen Mitgliedsländern gleichzeitig eine Politik der Haushaltskonsolidierung und der Lohnmoderation betrieben wird. Dies könnte in eine deflationäre Entwicklung münden, wie sie in Japan seit Mitte der 1990er-Jahre zu beobachten ist, und damit die Stabilität des Systems insgesamt gefährden.

Als größtes Mitgliedsland, das zugleich aufgrund seiner Exportorientierung ein besonderes Interesse am Fortbestand der Währungsunion haben sollte, muss sich Deutschland fragen, auf welche Weise es dazu beitragen kann, diese schwierige Phase für den Euro-Raum zu bewältigen…

Alle Prognosen für das Jahr 2011 zeigen, dass es mit einer Abkehr von der Politik der Lohnmoderation erstmals zu einer echten Belebung des privaten Verbrauchs kommen wird, die eine wesentliche Stütze für das Wachstum in Deutschland darstellen wird. Mit zusätzlichen staatlichen Investitionen würde die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft verbessert und es gingen davon spürbare Nachfrageimpulse auf Deutschland und die anderen Mitgliedsländer aus…Bei den historisch niedrigen Zinsen für deutsche Staatsanleihen dürfte es nicht schwer sein, rentierliche öffentliche Investitionsprojekte zu identifizieren. Mit der Abschaffung der Abgeltungsteuer auf Zinseinnahmen und der Rückkehr zu einer regulären Besteuerung dieser Einkünfte würde der Staat nicht nur die Investitionstätigkeit im Vergleich zur Geldersparnis fördern, er könnte auf diese Weise auch noch zusätzliche Steuereinnahmen erzielen.

Aus obigen Link.
Ein Lösungsvorschlag von vielen... da streiten sich die Experten ja drum.
@Wolfshaag
Ja Griechenland zumindest hätte nicht aufgenommen werden sollen.
Nur schon aufgrund des Betruges... Buchfälschung.
Aber man hätte auch nicht unbedingt den Stabilitätspakt aufweichen sollen und somit den Weg für die Verschuldung dieser Länder noch ausebnen...

Glünggi schrieb:Ja Griechenland zumindest hätte nicht aufgenommen werden sollen.
Nur schon aufgrund des Betruges... Buchfälschung.

Die SPD wollte es aber unbedingt mit ihrem damaligen Finanzverbrecher Hans Eichel

@Klartexter
Gebe ich Dir vollkommen recht. Aber es war der Preis für die deutsche Einheit, dass es einen EU-übergreifenden Euroraum gibt, denn sonst hätte Frankreich nicht zugestimmt. Der Hintergedanke der Franzosen war zweiteilig, zum einen dachten sie die deutsche Wirtschaft, wenn schon nicht zu schwächen, dann zumindest daran partipizieren zu können, indem sie ihre Produkte in der selben Währung anbieten konnten und nicht ständig den Schwankungen des Wechselkurssystems unterlagen und zum anderen dachten sie, dass sie durch den Einfluss einer zweiten Leitwährung, neben dem Dollar, eben diesen schwächen könnten.

@Klartexter

Klartexter schrieb:Finanzverbrecher Hans Eichel

Glünggi schrieb:man hätte auch nicht unbedingt den Stabilitätspakt aufweichen sollen

Jaja der Eichel...
:)
Aber... wo war dazumals der Protest? Also ich hörte nichts.... Hab mich aber dazumals auch noch nicht mit dem Thema beschäftigt.

@Glünggi
Das Problem mit einer Ausgrenzung Griechenlands wäre aber nicht lösbar gewesen, schließlich wollten sie ja den Euro. Ein Nato-Land und geopolitisch/strategisch günstig gelegenes Land, wie Griechenland nicht in den Euroraum zu lassen, wäre zwar wirtschaftlich vernünftig gewesen, aber eben außenpolitisch unvernünftig. Ein typisches Dilemma.

@Glünggi

Die CDU/CSU und die FDP haben sich sehr dagegen ausgesprochen aber sie waren eben in der Opposition

@Wolfshaag
Naja und auch symbolisch... immerhin ist Europa eine Figur aus der griechischen Mytologie ;)
Sonst hätte man das Teil noch in römisches Reich umbennen müssen.
@Klartexter
Naja .. solange es gut läuft.. ich mein die Folgen davon kamen ja erst n paar Jahre später ans Licht. Da ist es leicht von Schwarzmalerei zu reden und somit die Stimmen zum Schweigen zu bringen.

@Glünggi

Seriöse Volkswirtschaftler die auf Grund solider Zahlen rechnen, hatten das kommen sehen aber solche Leute sind ja eh immer nur Miesmacher und reden so etwas nur um andere Länder schlecht zu machen....

@Klartexter
Jops und das ganze lässt sich eben auch gut argumentieren wenn man grad so wie vor 08 auf einer Konjunkturwelle reitet. Dabei wär eben grad diese Zeit gut gewesen um zu sparen.

Die lassen sich schon was einfallen, sie arbeiten schon an der Lösung, das Volk wird ruhig gestellt, die Proteste werden sich in Luft auflösen.

@Glünggi

Eben, wenn man schon nach Keynes Finanzpolitik macht, dann aber auch richtig und die Theorie besagt eben auch, dass in wirtschaftlich guten Zeiten die Kredite unbedingt zurückgezahlt werden müssen

@Klartexter
Es sei denn man bezieht Keynes auf das Aufnehmen von Krediten....hehehehe

@Wolfshaag

In konjunkturell schwierigen Zeit ist die Theorie Keynes ja eindeutig für ein starkes Aufnehmen von Krediten, um die Wirtschaft so zu stärken. Aber, und das wird, wie ich geschrieben habe, immer wieder gerne vergessen: Diese Kredite müssen nach dem konjunkturellen Tief unbedingt wieder zurück bezahlt werden. Dies ist elementar

@Klartexter
Naja man dachte ja auch, dass es immer so weiter geht .. und die Stimmen die vor der Blase gewarnt haben machte man Mundtot.
Ich kann mich noch an Aussagen von Investmentbänker erinnern, die sagten, dass wenn man das Thema dazumals ansprach mit seinem Job spielte.
Mit Vollgas in den Eisberg.... da kann man sich schon fragen, ob das nicht gewollt war... kann ja nicht sein dass nur Idioten am Ruder sitzen.

@Glünggi

Glünggi schrieb:und die Stimmen die vor der Blase gewarnt haben machte man Mundtot.

Menschen die vor Gefahren warnen und auf Missstände aufmerksam machen, egal um was es geht, werden schon immer gerne mundtot gemacht. Ist ein beliebtes Mittel geworden....ändert aber nichts an den Missständen

@Glünggi

Glünggi schrieb:kann ja nicht sein dass nur Idioten am Ruder sitzen.

Wohl doch, weil die Klügeren ja immer nachgeben. Deswegen sitzen die Vollpfosten ja an so entscheidenden Stellen

@Klartexter
Auch ne mögliche Erklärung, ja :D
Aber aus dieser Perspektive wäre es ja eben klug nicht nachzugeben .. was ne Krux.. schon blöd wenn man klug ist.. irgendwie :D

@Glünggi

Yep :)