Troy Davis - politische Folgen

@Wünsche
Und er hat seine Unschuld nocheinmal beteuert vor der Hinrichtung. "Es täte ihm leid, was den Familien angetan wurde, aber er seis nicht gewesen."
Naja möge er in Frieden ruhen...

Alle Achtung, ob man die Linken mag oder nicht, wenigstens eine die mal etwas dazu sagte auch wenn es natürlich das Rufen in den Wald war. Zumindest kann die internationale Politik jetzt nicht sagen sie haben nichts gewußt !

Heike Hänsel: Troy Davis begnadigen - Für soziale Rechte weltweit.

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@Glünggi
Ja, das habe ich auch gelesen. Ich finde es echt krass.
Weil es ist so: Würde man wissen, dass er es 100% war, ist es ja eine andere Sache, aber jemanden "einfach" so hinzurichten, ohne ausreichende Beweise, das ist einfach nur menschenunwürdig.

@Wünsche
Wie gesagt.. ich verstehe die Hinterbliebenen nicht.
Ich könnte das so nicht schlucken... ich als Hinterbliebener müsste sicher sein, dass es den richtigen erwischt hat.. ich könnte so nicht in Ruhe schlafen.
Doch denen scheints egal zu sein, hauptsache jemand muss dafür zahlen und sie können das Kapitel schliessen.

@Glünggi
Du sprichst mir aus der Seele..

Mal zum Vergleich:

http://www.reuters.com/article/2008/05/22/us-usa-execution-idUSN2250765020080522 (Archiv-Version vom 23.09.2011)

Hier wurde ein Weißer, der eindeutig schuldig war, begnadigt, nur weil er zum Tatzeitpunkt auf Droge war und er Reue zeigte.

Nicht, dass mich diese rassistischen Ungerechtigkeiten auch nur ansatzweise überraschen würden.

@Schnurrgerüst
Und dieser Fall ist auch....

Cornyn holte 1997 den Psychologen Dr. Walter Quijano in den Zeugenstand, um ihn nach dem Gemüt des Angeklagten zu befragen. Der Mediziner sagte zwar aus, dass Buck wohl nicht gefährlich sei, weil er keine Vorstrafen habe, berichtet die «Los Angeles Times». Dann aber fragte der Staatsanwalt nach dem «Rassenfaktor» und ob Bucks Hautfarbe «zukünftige Gefährlichkeit erhöhen» würde. Dr. Walter Quijanos antwortete mit Ja. Es ist nicht der einzige skandalöse Fall, in dem das Duo Cornyn-Quijanos Todesstrafen gegen Schwarze erwirkt.

http://www.20min.ch/news/ausland/story/Texas-richtet-Haeftling-hin--weil-er-schwarz-ist-13828271
Rassenfaktor...

@Glünggi
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich schäme.

Könnte Obama da überhaupt was dagegen tun? Meines Wissens hat nur der Gouvaneur die Möglichkeit, ein Todesurteil auszusetzen.

Wobei diese Möglichkeit eigentlich für genau so einen Fall geschaffen wurde - für Fälle, in denen möglicherweise ein Fehlurteil vorliegt. Also sollte der Gouvaneur jetzt gefälligst auch handeln!

@MareTranquil

MareTranquil schrieb:Könnte Obama da überhaupt was dagegen tun?

Er könnte protestieren, doch das würde ihm übel genommen, weil es seine Kompetenz übersteigt.

MareTranquil schrieb:Also sollte der Gouvaneur jetzt gefälligst auch handeln!

Zu spät, das Urteil wurde bereits vollstreckt.

http://www.focus.de/politik/ausland/umstrittener-us-justizfall-die-letzten-stunden-im-leben-von-troy-davis_aid_667496.html#comments

Ich denke die rede vom Papst heute vor unseren Heiligen Politikern ging auch um dieses Thema, indirekt, denn als er von Recht sprach und das Politiker irren können, da dachte ich so.. na ist das nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl Richtung Amerika! Aber auch die Kirche kann gegen diese korrupten Regierungen nichts machen. (lassen wir mal die Geschichte aussen vor, heutezutage haben die nichts mehr zu sagen)

@shadowsurfer
Gar nichts wird politisch passieren. Todesstrafe ist Sache der Bundesstaaten und die Amerikaner, einschließlich der Afroamerikaner, sind für die Todesstrafe. Außerdem hat die Mehrheit der Amerikaner andere Sorgen, nämlich wirtschaftliche.

@GrandOldParty
Das Problem ist aber dass der Präsi von den Reps untermauert wird. Obama hätte sich wenigstens dagegen aussprechen können, war leider zu feige. Der Gouverneur von Georgia ist Nathan Deal ein Republikaner und man weiß dass die Republikaner zum großen Teil rassistisch sind und Wahlkampf durch Hinrichtungen machen dabei werden immer wieder Schwarze bevorzugt.

Auch Obama ist für die Todesstrafe. @individualist

@GrandOldParty
Es geht hier aber nicht darum ob man für die Todesstrafe oder dagegen ist, sondern ob man jemanden hinrichten soll, wenn die Beweislast wehr als nur lückenhaft ist und man ihm die Schuld nicht eindeutig nachweisen kann.

@Glünggi Nö, hier geht es um eventuelle politische Folgen.

@GrandOldParty
Im Zusammenhang mit Obengenanntem.

ja naja aus Obama´s Sicht war das sicher nicht leicht da etwas zu sagen. Ich denke wie Individualist das schon schreibt sind das gezielte Nadelstiche um Obama in ein schlechtes Licht zu rücken.

So oder so aber wenn man mal überlegt, da sprechen sich Millionen von Menschen sogar mit Demonstrationen, Amnesty, ehemalige Präsidenten, die EU, der Papst um mal einige aufzuzählen und all diese haben NULL Chance gegen den Bundesstaat Georgien ??
Das will mir nicht einleuchten, wieviel Macht besitzen Governeur und Gerichte von Georgien um trotz massiver Proteste so eine Aktion einfach durchzuziehen?

shadowsurfer schrieb:Das will mir nicht einleuchten, wieviel Macht besitzen Governeur und Gerichte von Georgien um trotz massiver Proteste so eine Aktion einfach durchzuziehen?

Die USA sind ein souveräner Staat und nach ihrem Recht ist die Todesstrafe anwendbar.

Da bedeuten internationale Proteste gar nichts. Und "durchgezogen" wurde da gar nichts. Der gesamte Prozess lief mehr als 20 Jahre. Das bedeutet nicht, dass ich die Hinrichtung befürworte. Im Gegenteil, ich bin gegen die Todesstrafe.

@shadowsurfer

Puschelhasi schrieb:Nichts interessiert mich auch absolut nicht, das ist Sache der Bundesstaaten und ob es ein Justizirrtum ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Grundsaetzlich bin ich allerdings fuer die Todesstrafe, gerade wenn man weiss wie es in den USA zugeht in bestimmten Teilen der Bevoelkerung.

Ob nun für oder gegen die Todesstrafe vom Prinzip her - aber es sollte doch wohl absolutes Minimum sein, dass die Todesstrafe NUR dann vollzogen werden darf, wenn auch die Schuld hundertprozentig feststeht.

Unschuldige Menschen hinrichten, nur weil man denkt, sie seien schuldig, ist fürchterlich.