Kultur = Ethnie?
09.10.2011 um 12:32Anzeige
krijgsdans schrieb:Viele indigene Voelker wollen doch ganz bewusst nix mit der westlichen Kultur zu tun haben.Unterlasse diese Unterstellungen.
GOP will ihnen nicht die Wahl lassen, er will sie vor die Wahl stellen, Friss oder Stirb.
krijgsdans schrieb:Nur leider hat er mal, wie fast immer, keine Ahnung. Wenn er sie denn haette, dann wuesste er naemlich, daß viele indigene Voelker schon seit ueber 1000, wenn nicht 2000 und mehr Jahre so leben... sind sie bisher ausgestorben? NoeeeeeOh, wir im Westen haben ja auch schon seit 2000 Jahren Flugzeuge und Satelliten und Computer und Autos usw.
krijgsdans schrieb:Vielmehr werden ihre besonderheiten durch Alkohol, Prostitution und gezwungene Bettlerei zerstoert.Klar, ich denke den ganzen Tag nur darüber nach, wie ich sie zu Alkoholikern, Prostituierten und Bettlern machen kann.
paranomal schrieb:Unsere Lebensweise ist schließlich nicht die logische Konsequenz von kultureller EvolutionDem würde ich widersprechen.
paranomal schrieb:Dann würde ich dir mal ein paar soziologische und kulturhistorische Standardwerke ans Herz legen.Nicht nötig, die Realität zu betrachten reicht schon.
GrandOldParty schrieb:Was viele vergessen, ist die Tatsche, dass unsere westlichen Gesellschaften nicht einfach so entstanden sind. Unsere Gesellschaften im Westen sind die Produkte von Denken, Reflexion usw. Viele intelligente Menschen haben nachgedacht, ob das, was abläuft, auch richtig und sinnvoll ist. Die Reformation, die Aufklärung, die Arbeiterbewegung, die Frauenrechtsbewegung usw.Gerade das hat aber viel mit unserer Geographischen Lage und bestimmten Indikatoren zu tun die nicht überall auf der Welt vorhanden sind. Man kann kein regional gebundenes Konzept willkürlich auf alles andere übertragen. Selbst das Christentum musste erst viele heidnische Elemente kopieren um in Europa Fuß zu fassen. Als reine mittelöstliche Ideologie funktionierte es in unseren Breitengraden nicht. Genauso ist es auch mit vielen anderen Aspekten.
GrandOldParty schrieb:Es ist z.B. logisch und macht Sinn, dass Frauen arbeiten sollten. Denn die Natur hat es so eingerichtet, dass gut 50 Prozent aller Menschen Frauen sind. Wenn die Zuhause sitzen und nicht arbeiten dürfen, dann liegen 50 Prozent der potentiellen Wirtschaftsleistung brach.Du interpretierst alles aus dem eigenen Konzept heraus, da erscheint alles logisch.
DeadPoet schrieb:Wir fahren die Karre gerade so richtig in den Dreck und wir merken, dass der unbedingte Fortschritts-, Wachstums-, Wissenschafts und Sicherheitsglauben dramatische Probleme mit sich bringt, die nicht gelöst werden wenn nicht ein kompletter Paradigmenwechsel stattfindet.
Kc schrieb:Eindeutig falsch und schädlich ist es jedoch, einer Ethnie oder auch der ganzen Bevölkerung eines Landes eine andere Kultur AUFZWINGEN zu wollen. Weil man es angeblich besser wüsste, was gut für diese Leute sei.Seh ich auch so!
Dies ist Arroganz schlechthin.
Es muss endlich Schluss damit sein, dass es immer noch kulturelle Inseln gibt, die nichts mit dieser Welt-Zivilisation, die sich gerade herausbildet, zu tun hat. Das ist weder für die Menschheit gut, verschwendeter Verstand. Noch für die Kulturen selbst. Denn irgendwann werden sie sich sowieso anpassen müssen und dann stehen sie da und wissen nicht, was sie tun sollen.Dass du auf Anhieb nicht sehen kannst, was eine "rückständige" Kultur uns lernen könnte bezeugt dass du dich nicht tiefer mit diesen Kulturen auseinandergesetzt hast. Nicht aller Fortschritt beruht auf neuster Technik, sondern auch auf uraltem, in diesen Kulturen noch reich vorhandenem Wissen. Da laufen einige da Vincis - Hirne rum, siehe zum Bsp. Pflanzenwissen.
Ich hab durchaus meinen Spaß an Andersartigkeit. Eine andere Sache ist natürlich, wenn man eine ganze Kultur grundlegend verändern will. Da hätte ich schon Vorbehalte. Jedoch nicht, weil ich es grundsätzlich ablehne. Sondern, das werden jetzt einige wieder chauvinistisch finden, ich auf Anhieb nicht sehen kann, was sie unserer Kultur bringen könnten.
Hätten sie eine höhere Technologie als wir oder ein größeres Verständnis der Wissenschaften, dann wäre ich durchaus offen.
paranomal schrieb:Die Idee unsere Lebensweise als die einzig erstrebenswerte darzustellen ist absolut dogmatisch und kurzsichtig.Das tut doch keiner, auch ich nicht.
GrandOldParty schrieb:Nur, wie vorher schon gesagt, ist der westliche Weg bisher der einzige, der in die Moderne führt. Bisher gab es keinen anderen. Aus unserer westlichen Kultur sind viele Dinge hervorgegangen, die von vielen auf der Welt kopiert werden, weil sie logisch und vernünftig sind: Demokratie, Individualrechte, Gleichberechtigung, Marktwirtschaft, Massenbildung, Trennung von Religion und Staat usw.Es sind keine ,,westlichen Erfindungen".
GrandOldParty schrieb:Dass ist der Weg, der sich ganz deutlich abzeichnet. Alle, die ihn nicht mitgehen, werden scheitern.Was bedeutet es denn zu "scheitern"?
Kc schrieb:Das sollte eigentlich Beweis genug sein für all jene, die einfach so behaupten, man könne eine alte und eher zurückgebliebene Kultur abstreifen und die tolle, neue, westliche annehmen.Das ist nicht ganz richtig. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Übernahme der westliche Kultur ganz schnell. Ganz abgesehen davon, dass Deutschland schon vorher Teil des Westens war, wenn auch nicht wirklich integriert.
paranomal schrieb:Was bedeutet es denn zu "scheitern"?Das bedeutet, dass ihre Lebensweise komplett aufhört zu existieren. Übrigens: Unabhängig vom Westen. Schau dir mal die Wachstumsraten von Brasilien an, wo viele indigene Völker leben. Die werden in 10 oder etwas mehr Jahren Deutschland vom BIP überholt haben. Das bedeutet, die wirtschaftliche, wissenschaftliche, technologische usw. Entwicklung wird natürlich zunehmen.
GrandOldParty schrieb:Immer mehr Menschen werden in Städten leben, Internet haben, ihre Einkommen werden steigen usw. Das bedroht direkt diese indigenen Völker, die dort leben. Deren "Lebensraum" wird immer mehr verschwinden und diese "Weltkultur" wird ihre Lebensweise immer mehr aufsaugen. Solange, bis nichts mehr davon übrig ist.Ob diese Entwicklung von Vorteil ist wird sich noch herausstellen. Ewiger Wachstum kann kein Ziel sein. Irgendwann ist die Kapazität erschöpft. Vermutlich wird es dann zu einem Kollaps kommen. Du musst bedenken das auch die Antike bereits Hochkulturen hervorbrachte und danach deren Errungenschaften für ein ganzes Zeitalter in Vergessenschaft gerieten.
paranomal schrieb:Ob diese Entwicklung von Vorteil ist wird sich noch herausstellen.Aber genau da ist der Denkfehler: Es ist nicht etwas, worüber man entscheiden kann und die Wahl hat. Es wird passieren, egal ob man will, oder nicht. Und es ist natürlich besser, die Menschen vorzubereiten, statt zu versuchen, das Unvermeidliche zu vermeiden.
GrandOldParty schrieb:Das hat wohl wenig bis gar nichts mit Kultur zu tun, wenn man aus Zufall auf einem Flecken der Erde lebt, der Heilpflanzen beherbergt.Natürlich hat das Wissen um den Pflanzenwirkungsschatz mit Kultur zu tun. Erhalt des Wissens durch Überlieferung an die nächste Generation ist Kultur...
GrandOldParty schrieb: die von vielen auf der Welt kopiert werden, weil sie logisch und vernünftig sind: Demokratie, Individualrechte, Gleichberechtigung, Marktwirtschaft, Massenbildung, Trennung von Religion und Staat usw.Gab es im alten Mesopotamien auch. Marktwirtschaft hatten unabhängig vom Westen auch die Chinesen und Azteken entwickelt. Was die Gleichberechtigung betrifft da sind uns die Aborigines, Tuarek und einige Indige Völker des Amazonas uns Europäern voraus. Die Massenbildung haben wir erst im 15 Jahrhundert von den Arabern und Persern erfahren die uns im Punkte Wissenschaft voraus waren.