Kony 2012 - Oder auch: Wie die Deutschen wegschauen

Die Konys sind das Produkt der schwarzafrikanischen Kultur, nicht der deutschen Waffenindustrie. Früher (und teilweise auch noch heute) haben diese Krieger eben mit Stöcken und Macheten gekämpft. Ein Waffenembargo würde also die Stammeskriege keineswegs stoppen, zumal diese in Afrika so normal sind wie bei uns im alten Germanien.

@AveCrux

höre mal genau zu :)

https://www.youtube.com/watch?v=ayHzg8oMvV0

Und außerdem: der größte private Waffenhändler war bisher doch der Russe Viktor But:
Wikipedia: Wiktor Anatoljewitsch But

Ach,die Firma Diehl ist auch gut im Geschäft

http://www.taz.de/!31182/

nicht nur bei Clusterbomben,auch auf Landminen versteht man sich dort

http://www.bits.de/public/researchreport/rr95-1-6.htm#IWKA

@AveCrux
Die Konys sind unter anderem ein Spätprodukt der Kolonialisierung,da wurden Grenzen mit dem Lineal gezogen,quer durch Stammesgebiete,da wurden Nomaden zu Sesshaften gemacht und umgekehrt,da wurden Ethnien von den Imperialisten gegeneinander ausgespielt um billig an Bodenschätze zu kommen

@25h.nox

Ja , das versuchte ich damit anzudeuten ohne hier gleich eine Protestwelle loszutreten .

Warhead schrieb:Ach,die Firma Diehl ist auch gut im Geschäft

Ein Bäcker verkauft unter anderem Brötchen und ein Rüstungskonzern verkauft Waffen, du solltest im Fall Kony auch die Länder ansprechen die dort Geschäfte betreiben ... Wiktor But war ein ganz großer, da stimme ich @AveCrux zu ... das sind die Kaliber für Menschen wie Kony es sind.

AveCrux schrieb:Die Konys sind das Produkt der schwarzafrikanischen Kultur, nicht der deutschen Waffenindustrie. Früher (und teilweise auch noch heute) haben diese Krieger eben mit Stöcken und Macheten gekämpft. Ein Waffenembargo würde also die Stammeskriege keineswegs stoppen, zumal diese in Afrika so normal sind wie bei uns im alten Germanien.

Wer behauptet denn der deutschen Waffenindustrie? Eher der europäischen Waffenindustrie. Zu Macheten fällt mir grade der Konflikt in Ruanda ein.
Sag mir mal, wie intensiv der Konflikt der Hutu und Tutsi gewesen wäre, wenn aus Europa die Macheten NICHT exportiert worden wären in dieses Kriegsgebiet. Wahrscheinlich hätten die tatsächlich weiter gemacht, aber es geht um die Frage, ob man Konflikte befördert bzw. intensiviert durch sein Handeln oder ob man ein Beitrag zur Lösung des Konflikts beiträgt.

Ich bin mir sicher der Konflikt und der Tod von Tausenden Menschen hat in Europa paar Arbeitsplätze gesichert und ein Stück Wohlstand gesichert, dafür hat man gerne Blut an den Händen, aber geht nur drum wie intensiv ohne die Macheten der Konflikt gewesen wäre. Und um diese Frage gehts meines Erachtens immer.

Afrikaner interessieren in der Regel keinen Menschen, das weiß ich, aber man darf doch mal nachdenken drüber.

Amnesty International und andere Organisationen fordern seit Jahrzehnten vor der UNO die Schmuggelrouten besser zu überwachen und auch den legalen Waffenhandel ein für alle mal mit Krisengebieten zu verbieten, aber scheitert wie ich gelesen hab am größten Waffenhändler der Welt USA. Die sehen es als "Recht des Einzelnen an" ob Terror/Rebellengruppe oder nich, Waffen zu besitzen.
Deutschland bisher beruft sich auf den Grundsatz verkaufen wir nicht, verkaufen andere.

Und ich frage nochmal, wieso sich ein Teil der deutschen Bevölkerung mokiert, wenn paar blöde Panzer an Saudi Arabien verkauft werden, das ist doch nonsens, wenn man bedenkt, wie die richtig großen Dinger gedreht werden und auf wessen Kosten.

@rumpelstilzche

rumpelstilzche schrieb:Ein Bäcker verkauft unter anderem Brötchen und ein Rüstungskonzern verkauft Waffen,

und ein rauschgifthändler verkauft rauschgift ..... bei sensiblen gütern ist schon der staat in der pflicht den "vertrieb" nachhaltig zu kontrollieren und einen missbrauch dieser güter zu vermeiden, oder ? bist du der meinung, dass unsere regierung hier ihrer pflicht wirklich nachkommt ?

stichwort lizenzvergaben

@waage

bist du gerade noch beim Thema ?


Stichwort Kony

@waage @shionoro

Das Ding ist, dass die, die sehr kühl, trocken und spröde dieses Thema angehen, meist einfach keine Ahnung bzw. kein Bezug zum Gesamtthema haben. Ein guter deutscher Kollege hat mir mal erzählt, er war genauso, bis er einmal in Südafrika war und die Menschen kennen gelernt hat. Man kann eigentlich Afrika betreffende Themen nur wirklich diskutieren, wenn man Ahnung hat, was zum Beispiel diese Waffen in Afrika anrichten, was das für die Menschen bedeutet iunter Umständen im Kugelhagel zu leben usw.

Ich persönlich hab mich an allgemeine europäische Antipathie gegenüber Afrika gewöhnt und weiß auch, dass der Mensch im Grunde assozial ist und seine Kapital- und Machtinteressen eigentlich immer vor Moralische Bedenken stellt. Diese ganze Diskussion ist im Prinzip obsolet, weil sich nichts dran ändern wird. Auf sicherem europäischem Boden sind Konflikte im fernen Ausland ganz weit weg, kann man leicht ignorieren und bei Bedarf "daherreden" und dann zum Alltag übergehen.

@rumpelstilzche

rumpelstilzche schrieb:Ich will Lösungen sehen

ging´s dir dann doch nicht um lösungen um kony2012 ufv. zu vermeiden bzw. ursachenforschung zu betreiben wo ggf. wir unseren anteil daran leisten könnten ?


@kofi

man redet halt anscheinend immer lieber über die wirkung als die ursache zu thematisieren

@waage

Nun woher kommen die meisten Waffen die Kony I im Arsenal hat ?
und wer hat den Waffenhändler Wiktor But auffliegen lassen ?

@rumpelstilzche

bitte beachte den threadtitel .... im rahmen unserer möglichkeiten sollten wir dort ansetzen, wo wir einflußmöglichkeit haben .... wir sollten auch in diesem punkt vorreiter sein und unsere defizite bzw. lücken thematisieren um im kleinen ggf. etwas bewegen zu können ..... bei solchen themen bringt es nichts auf andere zu zeigen, sondern wir sollten erst mal bei uns selbst anfangen ... wir können schlecht von anderen etwas einfordern, was wir nicht selbst schultern

@waage

man redet halt anscheinend immer lieber über die wirkung als die ursache zu thematisieren


Genau, vielleicht ist das doch eine Form von schlechten Gewissen. Denn im Grund wissen wir alle, dass wir Scheisse bauen, dass die Politik Scheisse baut, aber unser Leben auf schön gepflasterten Straßen, üppigem Sozialsystem und und und ist wichtiger als jemand der jetzt irgendwo in einem Krisengebiet umkommt durch vielleicht eine deutsche Waffe.

@waage

Kannst du vielleicht mal dein Käse mit einer Quelle belegen ... das Deutschland Waffen an Kony liefert ?

@rumpelstilzche

mangels hellseherischer fähigkeiten kann ich dir keinen quellen für kony II + III usw. benennen aber auch hier werden wir sicherlich wieder mittelbar oder unmittelbar mit dabei sein

mittelbar haben wir sicherlich auch bei kony I dreck am stecken:

Das G3 war lange Jahre das Standardgewehr der Bundeswehr. Bis in die 80er-Jahre vergaben der Hersteller Heckler & Koch (Oberndorf) und die Bundesregierung großzügig Herstellungsgenehmigungen ins Ausland, auch nach Pakistan und in den Iran. Die G3-Gewehre, mit denen in Afrika geschossen wird, stammen wahrscheinlich aus solchen Lizenzproduktionen. Als im März bürgerkriegsähnliche Unruhen in Kenia wüteten, kam diese Waffe zum Einsatz. Laut Roman Deckert vom Berliner Informationszentrum für transatlantische Sicherheit (BITS) stammt das deutsche Gewehr aus englischen Fabriken. Der Nachbarstaat Uganda rüstete dagegen mit französischen Lizenzprodukten des G3 auf, als die Bundesrepublik dessen Ausfuhr nach Afrika verbot. Deckert schildert auch, wie sich der Sudan aus verschiedenen Quellen mit den gleichen Waffen versorgte: „In den 60er- und 70er-Jahren lieferte die Bundesrepublik, in den 8oern Saudi-Arabien, und seit den 90ern Iran und Pakistan aus ihren Lizenzfertigungen.“

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=5321 (Archiv-Version vom 19.05.2012)

@waage

Wo steht hier was von Kony ? die russische Kalaschnikow ist die Waffe in diesen Gebieten oder anderes nettes Spielzeug jedoch nicht made in Germany ...

Für Waffenhandel gibt es einen Thread !

würdest du @waage eine Waffe einsetzen um Kony zu fangen ? oder eher ein Fischnetz einsetzen ...

@rumpelstilzche

wenn man die ursache bekämpft kann man kony II, III ufv. ruhig mit fischnetzen einfangen (falls überhaupt nötig) , dürfte sich dann um eine relativ harmlose gattung handeln bzw. der hätte gewiss keinen großen zulauf

warum gibt es eigentlich konys mit solch einer gefährlichkeit und zulauf ? ist da ggf. irgendein nährboden vorhanden ?