Der arabische Aufstand hat jetzt auch Mali erfasst

@greenkeeper
Nein, man muss Bedinnungen schaffen, in derer die Saat der Radikalen nicht aufgeht.
Sprich man muss in erster Linie die Armut bekämpfen.
Ich sag nicht, dass Armut allein verantwortlich ist für radikales Gedankengut, doch in einem armen Umfeld gedeiht es gut, da sie durch allmosen die Bevölkerung an sich binden.
Das kannste in den Ländern des arabischen Frühlings sehn und das kannste auch in Griechenland sehen. In Griechenland sinds einfach Nazis udn keine Islamisten...aber das Prinzip ist das gleiche.
Sie tun etwas, wo die Regierung nichthelfen kann oder will und so läuft die Masse in die Mausefalle...

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert Bundesaußenminister Guido Westerwelle auf, sich trotz der militärischen Eskalation in Mali für politische Verhandlungen einzusetzen. Frankreich im Krieg gegen islamistische Rebellen zu unterstützen sei dagegen der falsche Weg. „Internationale Militäreinsätze können die tiefgreifende politische und ökonomische Krise in Mali nicht lösen, sondern werden weitere Kämpfer gegen den Westen mobilisieren“, erklärt Matthias Jochheim, IPPNW-Vorsitzender.

Die bereits seit langem schwelenden Verteilungskonflikte mit den Bevölkerungsgruppen im strukturschwachen Norden, zu denen die Tuareg gehören, hat die Bundesregierung bisher ignoriert. Auch die Tatsache, dass der Ausverkauf fruchtbarer Ackerböden an Banken, Investmentfonds und Konzerne zu massiven Landvertreibungen von Kleinbauern und –bäuerinnen und Viehhirten führt. Derzeit sind ca. 4,6 Millionen Menschen in Mali von Lebensmittelunsicherheit bedroht. Das Welternährungsprogramm erreicht gerade einmal 360.000 Menschen im Süden und 148.000 im Norden.

Im Mali geht es den Industrieländern zudem um die Sicherung von Rohstoffen. Das Land im Westen Afrikas, das zu den ärmsten Staaten weltweit zählt, verfügt über große Rohstoffvorkommen: Mali ist beispielsweise der drittgrößte Goldproduzent Afrikas. Außerdem verfügt das Land über Phosphatvorkommen, Öl- und Gaslagerstätten und Uranvorkommen.

Vorm 16.-18. März 2012 organisierte die Association des Ressortissants et des Amis de la Commune de Falea in Kooperation mit der IPPNW und dem uranium-network.org in Bamako eine internationale Konferenz zum Thema "Uran, Gesundheit und Umwelt".
Der französische Atomkonzern Cogema (heute AREVA) hatte in Falea, im äußersten Westen des Landes, Uran-, Kupfer- und Bauxitvorkommen entdeckt und das Vorkommen an die kanadische Firma Rockgate Capital Corporation verkauft. Sie schloss mit der Regierung Malis einen Vertrag über den Abbau dieser Rohstoffe. Weder Ältestenrat oder Gemeinderat noch die Bevölkerung wurden offiziell informiert oder gefragt.

Ende Januar oder Anfang Februar wollen AktivistInnen der malischen Sektion von Afrique-Europe-Interact zu einem 4-tägigen Friedensmarsch von Mopti nach Douentza aufbrechen. Mit dem „Weißen Marsch“ (marche blanche) soll der militärischen Intervention gegen die Rebellen eine klare Absage erteilt werden. Die InitiatorInnen setzen weiterhin auf eine dialogorientierte Lösung des Konflikts.

http://www.ippnw.de/startseite/artikel/d2ce4acc6f/ippnw-appelliert-verhandlungen-stat.html

So viel zum Thema Regierung Malis kümmere sich um die Armen und Kleinbauern
Es geht und ging immer nur um Rohstoffe und Profite!
Sowohl für die westlichen Konzerne als auch für die westliche Rüstungsindustrie.
Menschenleben oder Menschenrechte?
Nichts dergleichen liegt im Interesse für die Neokolonialisten

Wer in einen Verteilungskonflikt gegen den Westen oder gegen die malische Regierung involviert ist, wird automatisch als Terrorist gebrandmarkt!
So funktioniert die moderne westliche Politik

@Glünggi

Glünggi schrieb:Nein, man muss Bedinnungen schaffen, in derer die Saat der Radikalen nicht aufgeht.

Genau, nur so geht es. Und die werden durch den französischen Einsatz garantiert nich geschaffen.

Durch die von den Franzosen gedeckten Racheaktionen der Malisoldaten werden den Islamisten frei Haus neue Kämpfer in die Arme getrieben. Genau wie in Afghanistan, Libyen, Somalia, Syrien. Es is immer das gleiche Spiel, das hier durchgezogen wird. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Na unter den Islamisten werden diese Bedinnungen auch nicht geschaffen.
Wie gesagt.. man sollte etwas tun bevor es zu solchen Situationen kommt.
Die Islamisten dürfn gar nie zu solch einem Einfluss gelangen.. und um das zu verhindern braucht es mehr als Dronen... wie gesagt^^

@Glünggi

Glünggi schrieb:Na unter den Islamisten werden diese Bedinnungen auch nicht geschaffen.

Das habe ich auch nie behauptet. Und ich weiß auch keine Lösung für dieses Problem.

Das einzige was ich weiß is, Deutschland sollte sich da raushalten. Wir sind mit Afghanistan schon genug gestraft. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Ja millitärisch raushalten, dafür etwas fürs Nationbuildung tun.
Etwas mehr als man bislang getan hat mit diesen kümmerlichen Armutsprogrammen.
Auch wenn das eigentlich das Kind Frankreichs ist.
Dann könnte man die Rüstungsaufträge in die Golfstaaten stornieren und etwas Druck in Sachen Menschenrechte und Terrorbekämpfung ausüben.
Amerika wird sich eh immer mehr aus der Region zurückziehn (bis auf Belange Israels), da die Interessen nachlassen. Das ist in Zukunft der Job Europas.

@Glünggi

Wir verstehen uns. :)

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Naja ich hab auch eine pazifistische Ader ;)
Du bist aber auf dem Gebiet eindeutig konsequenter als ich.

@Glünggi

Für mich hat Gewalt ausschließlich etwas mit Notwehr zu tun. Ansonsten is sie fehl am Platz, meiner Meinung nach.

Da die Franzosen schon eine gewisse Verantwortung für ihre ehemaligen Kolonien haben sollen sie meinetwegen handeln, am besten gemäß deinen Vorschlägen. Aber wir haben da nix zu suchen.

Wir sollten eher versuchen denen zu helfen die wir mal drangsaliert haben, und das sind schon genug. Damit sind wir bereits voll ausgelastet.

Und Afghanistan gehört da auf alle Fälle nich dazu. Na ja und Frankreich, UK, USA und Russland können sich mittlerweile ganz gut selbst helfen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Gruß greenkeeper

greenkeeper schrieb:Da die Franzosen schon eine gewisse Verantwortung für ihre ehemaligen Kolonien haben sollen sie meinetwegen handeln, am besten gemäß deinen Vorschlägen. Aber wir haben da nix zu suchen.

Das sehe ich anders. Man sollte seinen Freunden im Ernstfall auch helfen, und sie nicht einsam im Regen stehen lassen!

@Taln.Reich

Taln.Reich schrieb: ... und sie nicht einsam im Regen stehen lassen!

Oh Gott mir kommen gleich die Tränen, die armen Franzosen, die sind so einsam und können sich nich mal einen Regenschirm leisten. :(

Vielleicht solltest Du erst mal mit deiner Hilfe bei deinen Freunden anfangen, z.B. ihre Rechnungen bezahlen und sie nich damit im Regen stehen lassen, so ganz alleine. ;)

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Bei Geld hört die Freundschaft auf. aber man hilft seinen freunden eben. So wie Deutschland der USA bei begleichung von deren Schuld an afghanistan hilft.

@interrobang

interrobang schrieb:So wie Deutschland der USA bei begleichung von deren Schuld an afghanistan hilft.

Ah und das kostet kein Geld sondern nur Hosenknöpfe oder was?

Gruß greenkeeper

greenkeeper schrieb:Vielleicht solltest Du erst mal mit deiner Hilfe bei deinen Freunden anfangen, z.B. ihre Rechnungen bezahlen und sie nich damit im Regen stehen lassen, so ganz alleine

unpassende Analogie. Ein treffenderer Vergleich wäre, dass dein Freund von einem Schläger überfallen wird, und du ihm die Hilfe verweigerst, weil du vermutest dass es deinen Freund nur darum geht, sein Portmonaie zu behalten.

@Taln.Reich
Helfen ja... aber nich Bedinnungslos.
Man kann dem Freund auch nen bisserl Druck aufsetzen dass er sich um die Wurzeln des Problems kümmert. Das würde man bei nem Freund tun, der sich dauernd in die Schweisse reitet.

@Taln.Reich

Taln.Reich schrieb:Ein treffenderer Vergleich wäre, dass dein Freund von einem Schläger überfallen wird, und du ihm die Hilfe verweigerst, weil du vermutest dass es deinen Freund nur darum geht, sein Portmonaie zu behalten.

Na klar, unser Freund Frankreich is ja auch von Schlägern überfallen worden.

Solange keine Islamistenarmee Frankreichs Grenzen überschreitet is dein Vergleich nichts weiter als Regierungspropaganda von rechts.

Gruß greenkeeper

greenkeeper schrieb:Na klar, unser Freund Frankreich is ja auch von Schlägern überfallen worden.

Ich denke eher die letzten Schläger die Frankreich überfallen haben waren wir wohl selbst. :(

Gruß greenkeeper

@Taln.Reich
Ich finde es nicht verwerflich wenn man sich aus demoffenen Konflikt raushält, sich aber darum kümmert dass es in Zukunft nicht mehr zu solchen Situationen kommt.
Weil das ist wirkliche Hilfe... für alle, nicht nur den Freund.

@Glünggi
Wie willst du das machen? Wegsehen?

Glünggi schrieb:Helfen ja... aber nich Bedinnungslos.
Man kann dem Freund auch nen bisserl Druck aufsetzen dass er sich um die Wurzeln des Problems kümmert. Das würde man bei nem Freund tun, der sich dauernd in die Schweisse reitet.

Nun hör doch auf, mit deinen Bedingungslos. Davon habe ich nie etwas geschrieben.

Und um die Wurzeln eines Problems kann man sich erst kümmern, wenn man zumindest soweit aufgeräumt hat, dass man es sich leisten kann, langfristig zu denken. Und das ist in Mali gegenwärtig noch nicht der Fall (in Afghanistan allerdings schon... da hat man es versäumt)

greenkeeper schrieb:Na klar, unser Freund Frankreich is ja auch von Schlägern überfallen worden.

Solange keine Islamistenarmee Frankreichs Grenzen überschreitet is dein Vergleich nichts weiter als Regierungspropaganda von rechts.

Frankreich ist mit dem Mali verbündet. Damit ist der Angriff der Islamisten auf den Mali auch ein Angriff auf Frankreich.

Glünggi schrieb:Ich finde es nicht verwerflich wenn man sich aus demoffenen Konflikt raushält, sich aber darum kümmert dass es in Zukunft nicht mehr zu solchen Situationen kommt

wir sprechen uns wieder, wenn die wenn die französischen Einsatzkräfte von den Islamisten zusammengestampft wurden, und Mali das nächste Afghanistan wird...