Friedensnobelpreis geht an die EU

Gescheitert ist erst mal gar nichts, es war nur kurzsichtig zu glauben die Leute würden eine Regierung hinter der Regierung auf lange Sicht akzeptieren. Mehr und nachvollziehbarere Demokratie, eine aufs Minimum reduzierte Souveränität und Geld das nicht von der Monopoly Bank kommt, dann wäre die EU auch viel akzeptierter. Letztendlich wird sie für die Europäer von Bedeutung bleiben, weil sie Garantien mit sich bringt.

Ich denke, die Tatsache, dass Europa seit dem letzten Weltkrieg relativ friedlich ist, hat nicht viel mit der EU zu tun, sondern einfach mit einer Art Kriegsmüdigkeit und natürlichen Weiterentwicklung. Wir hätten auch ohne EU Frieden gehabt, einfach weil wir uns kulturell verändert haben. Die Gründe für die Kriege von früher sind auch nicht mehr aktuell. Zudem gibt es die UNO, die die Resultate von Kriegen nicht mehr anerkennen würde, also veränderte Grenzen etc. Die wirtschaftliche Vernunft verbietet heute Kriege. Es gibt auch in vielen anderen Regionen keine Kriege mehr, obwohl dort keine Wirtschaftsunion besteht, oder nur eine sehr vage, die nicht annähernd mit der EU zu vergleichen ist, z. B. Asean oder Mercosul.

Ich persönlich würde die EU gerne einige Gänge zurückschalten, wieder Länderwährungen einführen, die Gesetzgebung sollte wieder einzig und allein eine nationale Angelegenheit sein. Kurzum, den Ländern sollte wieder ihre Handlungsfähigkeit zurückgegeben werden, ohne das EU-Korsett. Ich möchte keine USE. Selbst in den USA bestehen schon viele Reibereien zwischen den Bundesstaaten, und dabei sind diese noch nicht einmal annähernd so verschieden wie in Europa, also mit verschiedenen Kulturen und Sprachen. Im Grunde ist das Problem, dass sich die Menschen von Fremden bevormundet fühlen.

Der Nobelpreis ging an die EU nicht an die Europäischen Bürger!

Was die EU ist, ist geregelt im Lissabon Vertrag.

Was das Preisgeld angeht. Es wird als Sonderposten in die sonstigen Einnahmen des EU-Haushalts für das kommende Jahr kommen und dann, weil nicht Projekt gebunden auf alle Ausgaben des Jahresplans anteilsmäßig verteilt werden. Im übrigen, darf die EU das Preisgeld nicht ablehnen, weil der Haushalt immer auszugleichen ist und deswegen jede Einnahme ersteinmal angenommen werden muss zur Deckung von planwirtschaftlich "unvorhersehbaren" Ausgaben. (Art. 310 AEU-Vertrag)

Das interessante ist:

Aus dem letzen Willen.
“„Ich, Alfred Bernhard Nobel, erkläre … und ein Teil an denjenigen, der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat. …”
siehe Wikipedia

zur ABSCHAFFUNG ODER VERMINDERUNG stehender Heere

das beißt sich mit den “Sicherheitspolitischen Projekte der EU”. Zu gut deutsch wird aus dem Preisgeld im FJ 2013 die Weimar Battlegroup anteilig bezahlt werden. Die “Weimar Battlegroup” ist ein Teil der EU Battlegroup (kurz: EUBG)

“EU-Battlegroups sind relativ leichte und rasch verlegbare Kampfverbände zur Durchführung begrenzter, eigenständiger Operationen oder für die Anfangsphase einer größeren Operation, so das Auswärtige Amt, Zitat aus der PDF Weimarer-Dreieck.”

Insofern hat das Nobelpreiskomitee klar den letzten Willen von Nobel missachtet, indem sie jemand auszeichneten der hochrüstet und stehende Heere erschafft anstatt abzuschaffen und sie trägt direkt Verantwortung dafür das mit dem Preisgeld die EU-Armee finanziert wird.

@yoyo

Nicht einmal annährend so verschieden wie die EU staaten?

Das stimmt nicht wirklich, vergleich mal texaner mit new yorkern.
Die sprechen die gleiche sprache, aber das war's dann auch schon.

Die amerikaner unterscheiden sich untereinander teils sogar stärker als wir von einem Franzosen oder einem Engländer, oder einem Spanier oder einem Italiener.

Und auch von Polen, Skandinaviern und tschechen unterscheiden wir uns nicht so sehr.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht woher dieses beharren auf 'eigene identität' kommt.

Entweder man hat sie, oder eben nicht, und wir europäer haben mittlerweile soetwas wie eine gemeinsame identität.


Es gibt leute die nennen das kultureinheitsbrei.
Das sind aber dumme Leute.

Die Gesellschaft funktioniert heute nicht mehr über 'kulturen' sondern wenn überhaupt über subkulturen.

Ich Jedenfalls hab sicherlich mehr gemein mit einem studenten aus jedem beliebigen EU land oder irgendwen der meine hobbys ausübt aus einem beliebigen EU land als mit irgendeinem anderen Deutschen der ganz anders tickt als ich.

Es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass man leute zusammendrängen müsse, im gegenteil, das passiert ganz einfach, und eine gemeinsame EU , eine gemeinsame währung, gemeinsames handeln, reisefreiheit und handelsfreiheit erleichtern diesen Prozess.

Was ist eigentlich die Begründung dafür, dass du davon ausgehst, dass die EU in richtung USA strebt?

Ein staatenbund ist kein Bundesstaat.

Und selbst wenn, was wäre daran so schlecht?

@Airwave

Da uns aber wohl hoffentlich allen klar ist, dass Nobel zu einer Zeit starb , in der ein stehendes Heer und dessen verminderung im Hinblick auf europäische staaten etwas anderes als heute, ist das wohl kaum beonders wichtig

Die Befriedung Europas liegt nicht an einer Entnationalisierung und auch nicht an der stattfindenden Umverteilung der Guthaben von jenen die es erwirtschaftet haben zu jenen die -das was sie nicht hatten- mit vollen Händen rausgeschmissen haben.
Die Befriedung liegt ganz einfach nur am gegenseitigen Handel. Handel verbindet, denn es schafft und befriedigt Begehrlichkeiten
Der dann langsam oder schneller steigende Wohlstand ist dann nur noch logische Konsequenz eines Handel treibenden Landes

Airwave schrieb:Insofern hat das Nobelpreiskomitee klar den letzten Willen von Nobel missachtet, indem sie jemand auszeichneten der hochrüstet und stehende Heere erschafft anstatt abzuschaffen und sie trägt direkt

Das unterstreiche ich. Und Barack Obama ist als Präsident der vereinigten Staaten auch Oberkommandierender der Streitkräfte. Die USA haben die größte Millitärmacht der Welt ( und das ist auch gut so ), aber Obama hat weder vor dem Jahr 2009, als er den Friedensnobelpreis erhalten hat, noch nach dem Jahr 2009, etwas getan, das die " stehenden Heere " reduziert. Stattdessen hat sein Land, die USA, z.B. unglaubliche Milliardenaufträge für Rüstungsgüter von Saudi Arabien erhalten. Tolle Wurst, Obama, den Friedensnobelpreis zu verleihen. Da kann man auch gleich dem Typ da auf deinem AVA den Friedensnobelpreis verleihen....

shionoro schrieb:, vergleich mal texaner mit new yorkern.
Die sprechen die gleiche sprache, aber das war's dann auch schon

Im Prinzip stimme ich deiner Aussage zu, weil du genau, oder fast genau die Bundesstaaten in den USA angesprochen hast, die unterschiedlicher nicht sein können. Texsas: Was in Germany unser geliebtes Bayern ist, ist in den USA Texas. Das die unterschiedlich sind die Bundesstaaten in den USA erkennt man (auch ) an den vielen Gesetzen, die von Bundesstaat zu Bundesstaat, sich doch teilweise erheblich unterscheiden.

Airwave schrieb: Alfred Bernhard Nobel

wußte bis heute nicht, das Herr Nobel, mit zweiten Vornamen Bernhard hieß, oder heißt es ( "... heißt )

Es ist eine Geschichte aus dem Kuriositäten-Kabinett des Friedensnobelpreises: Vor gut 70 Jahren, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, gehörte auch Adolf Hitler (1939) zu den Nominierten für den prestigeträchtigen Friedenspreis. Dahinter steht die Geschichte einer satirischen Aktion mit dauerhaften unerwünschten Nebenwirkungen.

Seine Hitler-Nominierung hat dem Friedensnobelpreis insofern dauerhaften Schaden zugefügt, als sich jeder Nominierte seither in einer Reihe mit Adolf Hitler befindet. 50 Jahre lang bleiben Nominierungen für den Friedensnobelpreis geheim, dann werden sie veröffentlicht.

Die Nobelpreis-Datenbank wird also weiter für Überraschungen sorgen - mit Namen wie Hitler oder Stalin, der ebenfalls unter den Nominierten zu finden ist: 1945, »für seine Bemühungen, den Zweiten Weltkrieg zu beenden«.

http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2009_44_30_01.htm (Archiv-Version vom 27.05.2013)

Wieviele Friedensnobelpreisträger haben denn zu einer Reduktion oder verschwinden von stehenden Heeren geführt? Sich daran aufzuhängen halte ich für ziemlich unsinnig, wobei wohl nehme ich an in der EU die Heere tatsächlich verkleinert wurden, zumindest in Deutschland ist es ja so. Darüber hinaus passt der Punkt Verbrüderung wie die Faust aufs Auge.

@yoyo
Also willst du einen Zustand wie Deutschland die längste Zeit seiner Geschichte, Kleinstaaterei par excellence, letztendlich schwach und schnell in Konflikt zu bringen. Verbundenheit hingegen garantiert Stärke und Frieden. Genau aus dem Grund sollte man sich auch von der Souveränität verabschieden, die braucht niemand mehr.

Die Größten Waffenexporteure nach der USA ist Europa und die bekommen den Friedensnobelpreis sehr komisch.

Das der Friedensnobelpreis an die EU verliehen wurde, ist an lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Aber was will man bitte von einem Komittee erwarten, dass letztes Jahr schon einen Barack Obama ausgezeichnet hat und zwar fürs nichts tun.

wo hat die EU denn Hochgerüstet. Im Verlgeich zum Stand 1986 ist der Gesamtbestand an Material und Mannschaft nur noch ein Bruchteil.

ansonsten ist eine Organistaion auf alle fälle besser gewählt als eine Einzelperson.

@1923

ohja, mach europa dafür verantwortlich, dass sie eine handelsmacht sind und es auch freie unternehmen gibt die waffen herstellen.

@shionoro
Die können soviel Waffen verkaufen wie sie wollen nur finde ich den " Friedens"nobelpreis nicht angemessen.

Wen schlägst du denn so vor?

yoyo schrieb:Ich denke, die Tatsache, dass Europa seit dem letzten Weltkrieg relativ friedlich ist, hat nicht viel mit der EU zu tun, sondern einfach mit einer Art Kriegsmüdigkeit und natürlichen Weiterentwicklung.

ach was so kriegsmüde ist man nicht. sobald deutschland zu sehr spart, anderen gut gemeinte sparvorschläge macht + enorme geldschenke in form von deutschen steuergeld macht, gibt es trotzdem leute wie den franzosen phillipe delmas (ehemaliger sicherheitsberater des französischen außenministers dumas) der schon eine streitschrift "über den nächsten krieg mit deutschland" aufsetzt.

und us wirtschaftsnobelpreisträger paul krugman forderte sogar wirtschaftssanktionen gegen die deutsche sparpolitik!

für mich bedeutet dieser preis seit arafat überhaupt nichts mehr. er sollte wenn überhaupt nur noch für friedliche herausragende forschungserfolge vergeben werden. der rest ist überflüssiger quatsch zur volksverdummung!

@shionoro
@SethSteiner

Sehe ich nicht so. Auch in Texas leben inzwischen die meisten in den großen Städten, und die sind, zum Bedauern der Texaner alten Schlages, den übrigen großen Städten des Landes immer ähnlicher. Austin etwa ist inzwischen eine intellektuelle, links orientierte Stadt, könnte genausogut im Mittleren Westen liegen. Auch das Englische gleicht sich immer mehr an aus denselben Gründen, warum es sich z. B. das Deutsche innerhalb Deutschlands immer mehr angleicht und die Dialekte zurückgedrängt werden.

Aber Sprachgrenzen sind ungleich beständiger als Dialektgrenzen. Ich sehe das hier in Portugal. Die Leute wollen sich bewusst von den Spaniern unterscheiden, das ist ein menschliches Grundbedürfnis, nicht zuletzt gerade wegen der Kriege in der Vergangenheit. Und diese Vergangenheit einschließlich Unabhängigkeitskriegen wird über den Geschichtsunterricht am Leben gehalten.
Die versuchte Gleichschaltung funktioniert ja nicht einmal innerhalb von Ländern (siehe Belgien, Spanien, Nordirland). Solange sich die Leute bewusst sind, dass sie verschieden sind, wollen sie diese Unterschiede auch aufrecht erhalten und sogar betonen.

Ich sehe sehr wohl so eine Entwicklung, von der EU in Richtung USE. Eine Ebene nach der anderen wird vereinheitlicht. Den Ländern wird immer mehr ihre Eigenständigkeit genommen. Deutschland mag das nicht stören, da es als größtes EU-Land nicht selten den anderen seinen Willen aufzwingen möchte. Aber hier im Süden kommt das nicht gut an. Die Leute wollen nicht deutscher oder generell nordischer werden. Wir haben mehr mit Brasilianern gemeinsam als etwa mit Deutschen.

Ich denke auch, dass man z. B. als Student viel mit anderen Studenten gemeinsam hat, zumindest wenn man halbwegs ähnliche Fächer studiert (ein BWL-Student hat mit einem Ägyptologie-Studenten wohl nicht viel gemeinsam, selbst wenn sie an der gleichen Uni studieren ^^). Aber das ist ja auch ohne EU der Fall, ja sogar ein weltweites Phänomen, unabhängig von der Existenz von Landesgrenzen, verschiedenen Währungen, etc.

@seven_of_nine

Deutschland profitiert von der EU wie kaum ein anderes Land, sogar von der Finanzkrise profitiert es. Kredite sind ja keine Geschenke, Deutschland ist eher eine Art Kredithai, der nicht schlecht von den Zinsen lebt.

@shionoro

shionoro schrieb:Da uns aber wohl hoffentlich allen klar ist, dass Nobel zu einer Zeit starb , in der ein stehendes Heer und dessen verminderung im Hinblick auf europäische staaten etwas anderes als heute, ist das wohl kaum beonders wichtig

Also willst du behaupten die EU als Institution hat sich keine eigene Armee erschaffen und unterhält diese? Es geht nicht um die Staaten. Es geht allein um die EU.

@KönigIsakim

KönigIsakim schrieb:Das unterstreiche ich. Und Barack Obama ist als Präsident der vereinigten Staaten auch Oberkommandierender der Streitkräfte.

So unsympathisch Barack Hussein Obama ist, er ist Privatperson, er hat nicht die Beschlusskraft. Diese Beschlüsse für Rüstung hat der Kongress der USA getroffen.

@SethSteiner

SethSteiner schrieb:Wieviele Friedensnobelpreisträger haben denn zu einer Reduktion oder verschwinden von stehenden Heeren geführt? Sich daran aufzuhängen halte ich für ziemlich unsinnig, wobei wohl nehme ich an in der EU die Heere tatsächlich verkleinert wurden, zumindest in Deutschland ist es ja so. Darüber hinaus passt der Punkt Verbrüderung wie die Faust aufs Auge.

Ja die erste Frage ist schon fragwürdig. Sich daran aufzuhängen ist genau der Knackpunkt bei einer Testamentsvollstreckung. Das ist ein Rechtsakt der binndend ist und eben kein Geburtstagsspiel. Aber wenn scheint es in der heutigen Zeit schon zu stören, dass recht gebrochen wird. Und wer sollte klagen? Wo kein Kläger da kein Richter. Eine Verkleinerung und oder Abschaffung. Die Umgestaltung eines Heeres in der Personalzahl bei Gleichhaltung der Schlagkraft bedeudet für mich nicht Verminderung. Aber das ist wohl eher eines Expertenstreit würdig, wer sein Heer in den einzelnen Nationen nun tatsächlich geschliffen hat und wer nicht. Eine Verbrüderung zwischen den Staaten kann ich nicht sehen. Ein Vertrag wie der von Lissabon der die EU begründet mag zwar binden ist aber ungleich einer Verbrüderung. Wohlgemerckt es gibt noch immer die Kriegsstaatenklausel der UNO gegen Deutschland und alle Vertragspartner des EU Vertragswerks sind gleichzeitig Gegenpartei im Vertrag der UN, und die EU hat nada getan dies zu ändern. Insofern hat sich seit Ausbruch des zweiten Weltkrieg in Europa nichts geändert.

@yoyo

yoyo schrieb:Deutschland profitiert von der EU wie kaum ein anderes Land, sogar von der Finanzkrise profitiert es. Kredite sind ja keine Geschenke, Deutschland ist eher eine Art Kredithai, der nicht schlecht von den Zinsen lebt.

Wenn Deutschland so gut daran verdient warum bauen wir den Sozialstaat ab. Oder geht das Geld womöglich nicht an Deutschland und es kommt deswegen zum Sozialabbau?

Airwave schrieb:es gibt noch immer die Kriegsstaatenklausel der UNO gegen Deutschland

Dieser Satz war bis zum 5. Dezember 1995 richtig:
http://www.un.org/documents/ga/docs/50/plenary/a50-642.htm (Archiv-Version vom 15.03.2013)