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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glaube, Bibel, Schöpfung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

05.06.2007 um 15:35
@ Alvin

Das es in der Bibel um das von Dir beschriebene Prinzip ginge, lässt sich
recht leicht widerlegen. Der Mensch im Paradies, der zusammen mit Gott lebt, hat gar
keine Form der Ökonomie. Er lebt ganz einfach im Paradies, glücklich und zufrieden, ohne
Arbeit, ohne Mühen, und ohne Ökonomie. Das Paradies, wie es die Bibel beschreibt, kennt
weder Arbeit, noch Mühen, es kennt nur die Einheit mit Gott. Der begangene Sündenfall
führt in der Bibel überhaupt erst dazu, dass der Mensch im Schweiße seines Angesichts den
Acker bearbeiten muss, um ernten zu können, um sich ernähren zu können. Das Land ist um
seinet Willen verdorrt, so beschreibt es die Genesis. Es geht also nicht um ein
Nichtvorhandensein von Kapitaleinkommen, sondern um ein Nichtvorhandsein von einer
Notwendigkeit, etwas für seine Überleben zu tun.

Von daher ist der biblische
Sündenfall kein Synonym für die falsche Ökonomie, er ist der Vorfall, der es überhaupt
erst nötig macht, dass der Mensch wirtschaften muss.

Abgesehen davon, ist Deine
Ausführung in meinen Augen viel zu kurz gedacht. Dass eine Fixierung auf die
Erwirtschaftung von Geld oder Besitz für den eigenen Nutzen, statt für den Nutzen der
Allgemeinheit eine Schieflage des menschlichen Handelns darstellt, ist nun wirklich keine
weltbewegend neue Erkenntnis. Mit dieser Tatsache haben sich schon Generationen von
Denkern befasst, allerdings mit dem Unterschied, dass es zu diesen Handlungen nicht erst
mit der Etablierung eines bestimmten Ökonomiesystems gekommen ist, sondern dass es viel
mehr eine negative Eigenschaft des Menschen an sich ist.

Deine Vorstellung der
Ägyptischen Volkswirtschaft, als gesunde Kollektivharmonie ist historisch völlig
unkorrekt. Die Ägypter hatten ebenso wie alle anderen Großreiche vor und nach ihnen einen
Drang zur Mehrwertgewinnung. Ansonsten ließe sich der Expansionsdrang dieses Reiches wohl
schlecht erklären. Die Ägypter hatten strenge Hierarchien, die den Menschen ihrer
Gesellschaft unterschiedliche Wertigkeiten beimaßen, sie waren an Reichtum nicht weniger
interessiert, als die Römer, oder als die Griechen oder die Babylonier. Sie hatten auch
nicht weniger Egoismus in ihrer Gesellschaft, als irgendein anderes Reich.

Die
Dynamik, die Du beschreiben möchtest, ist keine Dynamik des Geldes. Geld hat kein
Eigenleben, es ist dass, was der Mensch daraus macht. Wäre es nicht das Geld, dann wäre
es etwas anderes, dann wäre es der Wunsch mehr Macht über mehr Menschen zu gewinnen.
Egoismus wird nicht durch eine Ökonomie geboren, er ist eine Charaktereigenschaft des
Menschen. Dass eine andere Form der Ökonomie dem Menschen viele Vorteile bringen würde,
ist wohl für viele Menschen unbestritten. Ich sage nur – Star Trek – hier ist eine
klassische Vision einer fortschrittlichen Gesellschaft, die nicht mehr nach dem Gelde
strebt, sondern nach dem Allgemeinwohl, und nach der Weiterentwicklung der Menschheit.



Daher liegt meiner Meinung nach der eigentliche Knackpunkt auch nicht in der
Analyse einer bestimmten Schieflage eines Ökonomiesystems, sondern in der Analyse des
menschlichen Verhaltens als solches. Ob es nun das wirtschaften mit Geld ist, ob es der
Umgang mit dem Nächsten ist, oder was auch immer. Nichts ist von sich heraus ein
zerstörerisches Ding, es gewinnt seinen Einfluss immer erst durch den seien Gebrauch
durch den Menschen.

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05.06.2007 um 16:57
tja im grossen und ganzen muss ich ECO hier zustimmen!
ich sehe da keinen Bezugspunktauf die Bibel.

Gruss


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alvin ehemaliges Mitglied

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05.06.2007 um 19:46
@ECO

Auf "Star Trek - Niveau" hatte ich eigentlich nicht vor, zu diskutieren.Utopien können sehr lehrreich sein, aber dann muß man sich auch im Bereich der utopischenLiteratur bewegen und nicht auf "Monster und Strahlenwaffen" (Zitat von Isaak Asimov) -Niveau. Lehrreiche Utopien, die Gesellschaften ohne Geld beschreiben, sind z.B. "DieKinder von Alpha Cantauri" von James P. Hogen oder "The City and the Stars" von Arthur C.Clarke, wo gleich zwei alternative Gesellschaften ohne Geld beschrieben werden. In StarTrek wird es einfach nur so dahin gesagt, das Geld sei nicht mehr "wichtig", darüberreflektiert wird natürlich nie. Die Figuren, die bei Star Trek durchs Bild stolpern,hätten nicht im mindesten die geistigen und ethischen Voraussetzungen für eineGesellschaft ohne Geld.

Das läßt sich natürlich erst dann nachvollziehen, wenn mansich über Geld mal tiefergehende Gedanken macht. Nur setzt an dieser Stelle meist eineDenkblockade ein, weil wir unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem nicht als prinzipiellzum Untergang bestimmt erkennen wollen. In unserem Wirtschaftssystem bedarf es zweiLenkungsgrößen, um die Ökonomie am Laufen zu halten. Schleichende Inflation und Geldzins.Läßt sich eine der beiden Größen nicht mehr realisieren, steht die Ökonomie still. Dashat aber nichts mit Ruhe zu tun, sondern bedeutet im Gegenteil Krieg:

Zeitschriftdes Sparkassenverbandes, 1891

"Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wirdvorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabesheute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben." ….

"Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebietendurch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet."

Krieg ist einmonetärer Sachzwang. Er läßt sich niemals umgehen, wenn man eine falsche Art von Geldbenutzt. Auch heute nicht. Die "Moral", von mir aus auch "Geldmoral" der Menschen istdabei irrelevant. Wenn nach einer Deflation mit anschießender Hyperinflation (der üblicheVerlauf) die Hälfte aller Menschen auf der Straße stehen, dann gibt das Stress - und zwargewaltig. Dieser Gewaltausbruch in Verbindung mit notwendiger Sachkapitalzerstörung istaber nichts anderes, als eine zwingend notwendige Entladung von monetär-elementarerUngerechtigkeit, die sich im Lauf von Jahrzehnten angestaut hat. Durch die fortwährendeZirkulation eines Geldes, das von sich aus Ungerechtigkeit erzeugt. Bei jedem einzelnenKauf- und Leihvorgang. Wird dieser am Geld haftenden Ungerechtigkeit nicht nachgegeben,so steht die Geldzirkulation still. Das kann sich aber niemand leisten, also baut sichdie Ungerechtigkeit immer weiter auf, bis sie am Ende in Wirtschaftskriese, Zerstörungund Krieg endet. Beten hilft da gar nichts, nur eine andere Form von Geld!

Ichwill aber niemanden daran hindern, in Sachen Geld, und hier speziell Bibel und Geld,weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken. Andere von irgendwas zu überzeugen, langweiltmich. Ich studiere nur die Reaktionen.


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05.06.2007 um 21:09
@ Alvin
Zitat von alvinalvin schrieb:Auf "Star Trek - Niveau" hatte ich eigentlich nicht vor, zudiskutieren.
Es war lediglich ein Beispiel dafür, dass der Gedanke an einegeldlose Gesellschaft und ihre Vorteile eben ein alte Hut sind.
Zitat von alvinalvin schrieb:Das läßtsich natürlich erst dann nachvollziehen, wenn man sich über Geld mal tiefergehendeGedanken macht. Nur setzt an dieser Stelle meist eine Denkblockade ein, weil wir unsergegenwärtiges Wirtschaftssystem nicht als prinzipiell zum Untergang bestimmt erkennenwollen. In unserem Wirtschaftssystem bedarf es zwei Lenkungsgrößen, um die Ökonomie amLaufen zu halten. Schleichende Inflation und Geldzins. Läßt sich eine der beiden Größennicht mehr realisieren, steht die Ökonomie still. Das hat aber nichts mit Ruhe zu tun,sondern bedeutet im Gegenteil Krieg
Da ist schon etwas wahres dran, allerdingsbezieht sich diese Dynamik eben nicht nur auf das gegenwärtige Wirtschaftssystem. Es istein allgemeines Prinzip; wenn mein Land, mich und meine Familie nicht mehr ernährt,dannmuss ich wohl dazu übergehen, mir anders Land zu besorgen. Wenn auf dem anderen Landjemand sitzt, dann gibt es Zoff. So etwas nennt man Interessenskonflikt, und ich stimmeDir ja zu, dass unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem diesem Konflikt jede mengeZündstoff gegeben hat, allerdings würde sich der Grundkonflikt nicht auflösen, wenn mandas Wirtschaftssystem ändert. Dass es aber positive Konsequenzen haben würde, streite ichgar nicht ab. Hier wäre allerdings die Frage entscheidend, wie dies zu bewerkstelligenist, und nach jetzigem Stand wäre dies nur mit Gewalt zu erreichen, wodurch man eine neueDynamik in Gang setzen würde, die dem Neuen System sofort eine Instabilität mitgebenwürde.
Zitat von alvinalvin schrieb:"Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieserEntwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche erbedeutet."
In den allermeisten Fällen, war Krieg stets ein Mittel zurAkkumulation neuer Ressourcen. Ob nun in einem System wie dem unserem, oder auch nur ineinem, in dem es um Arbeitskraft in Form von Menschen geht, oder um Nahrungsressourcen.Die Menschheit vermehrt sich nun mal, und Ressourcen sind nicht unendlich vorhanden.Daraus entstehen eben Konflikte, ob mit oder ohne Geld.
Zitat von alvinalvin schrieb:... das vonsich aus Ungerechtigkeit erzeugt.
Es kann gar nicht von sich ausUngerechtigkeit erzeugen, es erzeugt diese durch seine Handhabung durch den Menschen.Wenn der praktizierte Zweck eines Geldsystems darin bestehen würde, dass eine möglichstgleiche Verteilung unter Allen angestrebt wird, dann sähen die Probleme derGeldwirtschaft auch anders aus. Nur ist dies nicht der praktizierte Zweck, sondern derbesteht in der egozentrierten Ansammlung dieses Geldes, aber eben nicht aus dem Charakterdes Geldes heraus, sondern aus dem Charakter des Menschen heraus.
Zitat von alvinalvin schrieb:Ichwill aber niemanden daran hindern, in Sachen Geld, und hier speziell Bibel und Geld,weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken. Andere von irgendwas zu überzeugen, langweiltmich. Ich studiere nur die Reaktionen.
Bisher war es Dir offenbar nochnicht möglich, einen einzigen logischen Bezug zwischen einem Bibeltext, und dessennachweislicher Bedeutung bezüglich eines Ökonomieprinzips zu verdeutlichen.

Obman den Kopf im Sand hat, merkt man meistens daran, dass man an nichts anderes mehrdenken kann, als an Sand. Unter diesem Aspekt ist besonders Deine Reaktion auf Gegenredebesonders anschaulich zu studieren.


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alvin ehemaliges Mitglied

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05.06.2007 um 22:16
@ECO

"Es kann gar nicht von sich aus Ungerechtigkeit erzeugen, es erzeugt diesedurch seine Handhabung durch den Menschen. Wenn der praktizierte Zweck eines Geldsystemsdarin bestehen würde, dass eine möglichst gleiche Verteilung unter Allen angestrebt wird,dann sähen die Probleme der Geldwirtschaft auch anders aus. Nur ist dies nicht derpraktizierte Zweck, sondern der besteht in der egozentrierten Ansammlung dieses Geldes,aber eben nicht aus dem Charakter des Geldes heraus, sondern aus dem Charakter desMenschen heraus."

Wie kannst du darüber urteilen, wenn Du dich noch nie mit Geldbeschäftigt hast? Selbstverständlich wird die Ungerechtigkeit des Geldes erst evident,wenn Menschen es handhaben. Dabei ist es natürlich Ziel eines jeden Menschen, durchgeschickte Handhabung mit Geld, Wohlstand zu erlangen. Wir leben ja nicht mehr in einerTauschwirtschaft, sondern in einer Geldwirtschaft, die sehr viel effektiver ist und ohneGeld auch nicht funktionieren kann. Die Art des Geldes bestimmt aber die innere Dynamikdes Systems, gleichzeitig ist das Gesamtsystem auf Geld angewiesen. Unser heutiges Geldhat genau drei Funktionen, die sich aber bei genauerer Betrachtung widersprechen:1.Tauschmittel, 2.Wertmaßstab, 3.Wertaufbewahrungsmittel.

Ein Tauschmittel kannniemals gleichzeitig ein Wertaufbewahrungsmittel sein. Versucht man diese unmöglicheZwitterfunktion dennoch aufrecht zu erhalten, wird auch die Funktion als Wertmaßstabinstabil und bricht zwangsläufig immer wieder zusammen. Der Geldwert ist allein durch dasBSP gedeckt. Der Warenumsatz ist äquivalent zu Geldmenge*Geldumlaufgeschwindigkeit. Dasgilt aber nur, wenn die gesamte Geldmenge auch tatsächlich umläuft. Wird sie aber nicht,wenn Geld die Funktionen 1 und 3 gleichzeitig erfüllen soll. Die vorhandene Geldmenge istdann ca. 20mal größer, als bei einem sogenannten umlaufgesicherten Geld, das automatischvollständig umläuft. Zwischen der nichtumlaufgesicherten Geldmenge und seiner Funktion 2besteht daher eine inhärente Instabilität, die einer positiven Rückkopplung unterliegt,die das Geldsystem zwangsläufig zum Einsturz bringt, wenn Marktsättigung eintritt. Eskommt zu einer Liquiditätsfalle (J.M. Keynes). D.h.: Obwohl die Volkswirtschaft praktischin Geld schwimmt, läuft es nicht mehr um.

Wir könnten alle Engel sein, aber einerLiquiditätsfalle entkommen wir dadurch nicht!

Die Funktion von umlaufgesichertemGeld besteht jetzt nicht darin, dass sich das Geld auf alle Menschen gleichmäßigverteilt, sondern im Gegenteil darin, dass Marktgerechtigkeit hergestellt wird. Wer vielund gut arbeitet, hat viel, wer weniger und weniger qualifiziert arbeitet, hatproportional weniger. Ganz einfach. Sehr viel komplizierter sieht es dagegen mitnichtumlaufgesichertem Geld aus. Die Marktgerechtigkeit wird mit exponentiell steigenderTendenz durch ein parasitäres Prinzip zerstört: Der zum Teilumlauf einesnichtumlaufgesicherten Geldes erforderliche Geldzins arbeitet der Marktgerechtigkeitdiametral entgegen. Der Verleiher gewinnt ein arbeitsfreies Zusatzeinkommen, für das derEntleiher zusätzlich arbeiten muß.

Im Beispiel der zuvor beschriebenen Ökonomie Ahaben wir dagegen umlaufgesichertes Geld, das genau wie die Waren, gegen die es getauschtwird, einem Angebotszwang unterliegt. Es ist immer nur soviel wert, wie der Gegenwert anGetreide, das sich ebenfalls mit der Zeit verbraucht. Dieses Geld wird dannselbstverständlich zinsfrei verliehen. Der Vorteil des Verleihers besteht jetzt darin,dass der Entleiher ihm sein überschüssiges, aber auch verderbliches Getreide über dieZeit rettet. Der Entleiher erbringt bereits eine Leistung für den Verleiher, wenn er ihmbei der nächsten oder übernächsten Ernte genau die gleiche Menge an FRISCHEM Getreidezurückzahlt.

Modernes umlaufgesichertes Geld sieht so aus, dass jeder Geldscheinmit einem Ausgabedatum versehen und nur ein Jahr gültig ist. Vor Ablauf der Frist kannjeder Schein gegen einen neuen mit aktuellem Datum getauscht werden, was eine Gebühr von5% des Nennwertes kostet. Damit wird der von Silvio Gesell so bezeichnete Urzinskompensiert. Erst jetzt besteht ein Gleichgewicht zwischen Waren und Geld.

Erstdann sind in einer Volkswirtschaft Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht und es bestehtkein exponentieller Wachstumszwang mehr.

Diese kurze Beschreibung sollte ersteinmal nur zeigen, dass Geld von sich aus das System Volkswirtschaft steuert und dass dieMoral der Menschen, die mit dem Geld umgehen, absolut nichts damit zu tunhat.

Wenn diese grundsätzlichen Zusammenhänge allgemein verstanden sind, kann mandanach auch über die philosophischen, ethischen und religiösen Implikationen diskutieren,die alles andere als langweilig sind. Im Gegenteil, erst dann macht es überhaupt erstSinn, über Ethik und Religion zu diskutieren!


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

05.06.2007 um 22:49
Zitat von alvinalvin schrieb:Krieg ist ein monetärer Sachzwang. Er läßt sich niemals umgehen, wenn man einefalsche Art von Geld benutzt.
Viele Reiche einschließlich dem deutschenRitterorden und dem römischen Reich sind klassisch bankrott gegangen. Am Ende war nichteinmal mehr genug Metall aufzutreiben um Kupfermünzen zu prägen.

Keine der altenKulturen hatte ausreichend Wirtschaftskraft, um ohne Eroberungen und Beutezüge dereigenen Oberschicht ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen mit Palästen, vergoldetenStatuen, Geschmeide und dergleichen. Man war gezwungen Nachbarvölker auszurauben und dieArbeitskräfte zu versklaven. Sobald das nichts mehr brachte, ging das Staatschiff langsamaber sicher unter. Einmal an Luxus gewöhnt verweichlichte man zunehmend, die Herrscherbetrieben Inzucht und Mord (Ptolemäer) als normalste Sache und irgendwann war man selberOpfer eines noch Stärkeren.

Dazu kam die Abhängigkeit von über 90% der Menschenin der Argrarwirtschaft bei einem Lebensalter von vielleicht 30 Jahren und 10 bis 15Kindern je Familie, von denen allenfalls 3 das Alter von 10 Jahren erreichten. DieProduktivkraft eines Menschen belief sich auf maximal 15 Jahre abzüglich 3 bis 5 JahreAusbildung.

Geradezu typisch war die Zeit der Königsbücher, da hat jeder jedenbesiegt, ausgeraubt, zu Tribut gezwungen oder alles in Klump gehauen. Einevolkswirtschaftliche Betrachtung ist witzlos

Die Königsbücher der Bibel bieteneine Fülle chronologischer Details, die mit gesicherten archäologischen Daten nur seltenin Einklang zu bringen sind und biblische Begegnungen ähnlich wie die von Salomon mit derKönigin von Saba bleiben reine Phantasie. Pharao Schischack (946 - 925 v.C.) zog gegenRehabeam von Jerusalem, 926 - 910 v.C. erster König von Juda. Der Feldzug war sichernicht im fünften Jahr Rehabeam wie in 1. Könige 14:25. Salmanassar III, von 858 - 824v.C. König von Assyrien, kämpft 853 v.C in Karkar am Orontes gegen den König Ahab desNordreichs Israel und Ben-Hadad II von Syrien, was in der Bibel überhaupt nicht vorkommt.Ahab wird 852 v.C. im Kampf gegen die Aramäer tödlich verwundet, die Erwähnung in 1.Könige 22 bezieht sich nicht auf Ahab sondern offensichtlich auf den SohnJoram

Tiglatpileser III (Pul in 1. Chronik 5:26 und Tukulti-apil-Ešarra inAkkadisch) ist 745 - 727 v.C. König von Assyrien und soll ein Sohn des Adadnirari IIIsein, obwohl dieser schon 38 Jahre vorher regierte. Er erhält gemäß der Iran-Stele 1000Zentner Silber Tribut von Menahem, König von Samaria 752 -742 v.C. (2.Könige 15:19) sowievon Ahas, König des Südreichs Juda (735 – 715 v.C) für die Unterstützung imsyrisch-ephraimitischen Krieg (2.Könige 16:7), zieht 733 v.C. gegen Israel und zerstört732 v.C. die Stadt Megiddo erneut. Salmanassar V (727 - 722 v.C.) erobert Samaria 722v.C. im neunten Jahr Hoscheas (2.Könige 17:6). In Folge besetzt Sargon II, 722 – 755 v.C König der Assyrer und Nachfolger Salmanassar V, das Land Israel ohneKönig.

Hiskia, König von Juda (727 – 698 v.C.) und Sohn des Ahas, wagt 704 v.C. imBund mit syrischen Fürsten den Aufstand gegen Assyrien. 701 v.C erobert daraufhinSanherib II (704 - 681 v.C.) Palästina und beendet die Belagerung Jerusalem nach Zahlungvon Lösegeld, was nicht im vierzehnten Jahr von Hiskia war (2.Könige 18:13). Pharao NechoII (610-595 v.C.) der 26. Dynastie unterstützt Assyrien unter Assur-Uballit II gegen dasneubabylonische Reich und ersetzt 609 v.C. Joahas nach nur 3 Monaten als König von Judadurch seinen Bruder Jojakim als Vasallen-König. (2. Könige 23:34). Belsazar war niemalsKönig von Babylon (Daniel 5:1) und er war auch nicht der Sohn von Nebukadnezar, vonGuiseppe Verdi in der Oper Nabucco verewigt. Nebukadnezar II, 605 – 562 v.C. König desneubabylonischen Reiches und Sohn von Nabopolassar besiegt 605 v.C Pharao Necho II beiKarkemis am Euphrat und König Jojakim von Juda wird Babylon tributpflichtig (Jer 25:1).Bei der Weigerung zu zahlen wird er von Zedekia (597 – 587 v.C.) als der letzter Königdes Südreiches Juda ersetzt (2. Könige 24:11), alle Aristokraten und Handwerker gehen mitder Königsfamilie in babylonische Gefangenschaft. In derart bewegten Zeiten kann keinenationale Kultur entstehen, ersatzweise flüchtet man in Mythen.


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 00:05
@emporda

Der Untergang des RömischenReiches:

http://www.vergessene-buecher.de/band1/bd1-s319bis396.html#untergang

Diese Quelle wird man niemals finden, wenn man nicht vorher weiß, wo zu suchen ist.Der Autor dieser Quelle wurde ausdrücklich nur für die Wahrheitssuche bezahlt, nichtdafür, wie man sich wichtig macht.


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 02:09
@ Alvin
Zitat von alvinalvin schrieb:Wie kannst du darüber urteilen, wenn Du dich noch nie mit Geldbeschäftigt hast?
Wieso ich darüber urteilen kann? Ganz einfach, weil es ebenmit allen Dingen so ist. Und genau das, was Du beschriebst, ist eben nicht der Charakterdes Geldes an sich, sondern die Art, in der es vom Menschen verwendet wird. Das Problem,dass Du in Deiner Beschreibung ansprichst, ist jenes der Hortung, wenn ich Dich richtigverstanden habe. Hortung ist eigentlich für das Funktionieren des Geldumlaufs nichtvorgesehen, zumindest nicht in einem Maße, das über den von Dir genannten Punkt 3. demWertaufbewahrungsmittel hinaus geht. Und ja, natürlich reduziert dieser Punkt 3automatisch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, und das Grundprinzip krank somit ansich selbst.
Ebenso ist die Zinsproblematik, die Du beschreibst ja durchaus richtig,und diese findet sich ansatzweise sogar wirklich in den biblischen Texten wieder. Undwenn es um diese Problematik geht, dann wird sie auch völlig unmissverständlich genannt.Es ist das sogenannte Zinsverbot, dass den Gläubigen verbietet, für ein Gelddarlehen aneinen Glaubensbruder einen Zinssatz zu fordern. Im Islam findet sich dieses Prinzip soweiß ich weiß noch heute. Es ist unethisch, einen Gegenlohn für etwas zu verlangen, dassnicht erarbeitet wurde.

Der springende Punkt ist schlicht und einfach, dass dieseProblematik zwar durchaus ein Grund für Krieg und Gesellschaftsproblematiken sein kann,und auch sicherlich ist – Aber es ist nicht Der Grund für Den Krieg. Und es ist auchnicht Der Grund für Die Probleme der Gesellschaft. Es ist eine Misere unter vielen, undan dieser Tatsache argumentierst Du die ganze Zeit vorbei. Du sprichst erneut dieÖkonomie A an, erwähnst aber nicht, dass es in der Ökonomie A, auch schon lange vor denRömern, Kriege, Armut, Ungerechtigkeit und Interessenkonflikte gegeben hat. Ebenso gehstDu nicht auf die Tatsache ein, dass ein grundsätzlicher Interessenskonflikt, der sich ausder Begrenztheit von Ressourcen, und einer wachsenden Zahl an Menschen ergibt, durch einumlaufgesichertes Geldsystem nicht gelöst würde.

Deine Beschreibungen derProblematik der Geldwirtschaft sind ja durchaus zutreffend, allerdings schießt Du überdas Ziel hinaus, wenn Du diese als Allen Übels Wurzel beschreibst, denn dies ist schlichtund einfach nicht zutreffend.

Ebenso ist es nicht zutreffend, dass dieseProblematik etwas mit der Schöpfungsgeschichte zu tun hat, und warum dies nicht seinkann, habe ich auch schon dargelegt.


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 09:16
was den Kapitalismus angeht kann ich auch keinen zusammenhang mit derSchöpfungsgeschichte erkennen!
Es wurde ja hier sehr detaliert über denSchöpfungbericht gesprochen, viele Gelehrte zitiert etc. ich kann keinen "geheimen Sinn"dahinter erkennen, es geht dabei einfach um die Erde und wie sie entstandenist.

Sollte darin eine Metapher stecken würde es sicherlich in der Bibelangedeutet sein.

gruss


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06.06.2007 um 09:38
ECO
Zitat von ECOECO schrieb: Das Problem, dass Du in Deiner Beschreibung ansprichst, ist jenes der Hortung,wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Alle alten Herrschaftssyteme hattenmit der Einführung von Geld eine Goldwährung. Gleichzeitig wurde das Gold im Land undaußerhalb gehortet und eingeschmolzen, besonders von den Vasallen die ein wenig von derMacht partizipierten. Ohne ständigen Goldnachschub war die System einem schnellenUntergang geweiht, der Nachschub kam für die Ägypter überwiegend aus Nubien.

Wenndie Vorräte zur Neige gingen überfiel man einige Nachbarstaaten, raubte sie aus odererzwang Tribute. Ein derartiges System hat mit heutigen Begriffen und Erklärungen nichtsmehr gemein, allenfalls mit der Mafia


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alvin ehemaliges Mitglied

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06.06.2007 um 11:36
@ECO

In deiner Agumentation liegt ein Widerspruch. Auf der einen Seite betonst Dunochmal, dass deiner Meinung nach gesellschaftliche Probleme nicht schon am Geld an sich(bzw. der Art des Geldes) liegen, sondern dass es an den Menschen liegen müsse, auf deranderen Seite räumst Du ein, dass zumindest die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes deutlichreduziert wird, wenn es zugleich die Funktion eines Wertaufbewahrungsmittelshat.

Damit schiebst Du also den Schwarzen Peter der "Unmoral" denjenigen Menschenzu, die ihr Geld gegen Zins verleihen. Ein arbeitsfreies Einkommen zu erpressen von denMenschen, die dafür dann mehr arbeiten müssen, ist "unmoralisch". Nur um noch einmal dieGrößenordnung heute vor Augen zu führen: In Deutschland sind gegenwärtig 6E12€ verliehenund verursachen einen exponentiell steigenden Zinsstrom von 400Milliarden€ jährlich vonarm zu reich. Der eigentliche Grund für die kapitalismusbedingte Arbeitslosigkeit beiMarktsättigung.

Doch was hat das bitteschön mit "Moral" zu tun? Werden Zinsen aus"moralischen Gründen" einfach verboten (kirchliches Zinsverbot), so ist dieses Verbotbereits genauso unmoralisch, wie die "Unmoral", die es angeblich verhindern soll!!!!Denn: Geldverleih muss nun mal sein, anderenfalls ist der Geldkreislauf unterbrochen unddie Wirtschaft steht still! Wenn ich für den Verleih von zinstragendem Geld aber keineZinsen bekomme, so verleihe ich es erst gar nicht ("Moral" hin oder her). Ein Zinsverbotist damit nichts anderes, als ein Hortungsgebot!

Das kirchliche Zinsverbot hat janun auch historisch belegbar wesentlich mehr Unfrieden und Unmoral gestiftet, als allesandere. Wenn man bei zinstragendem Geld die Zinsen pauschal verbietet, bildet sich ebenautomatisch ein Schwarzmarkt für den Geldverleih. Und dafür mußten in der Regel diejüdischen Mitbürger herhalten, denen es von ihrer Religion her erlaubt war, vonAndersgläubigen, also auch von Christen Zinsen zu fordern. Nur untereinander durften dieJuden keine Zinsen fordern, so wie bei den Christen auch.

Wo liegt nun dieeinzige Lösung dieses Problems? In der "Moral"? Mit absoluter Sicherheit NICHT! DieLösung liegt einzig und allein in der Verwendung von umlaufgesichertem Geld, dasautomatisch zinsfrei verliehen wird.

Und genau um dieses Dilemma geht es auch inder Bibel. Edelmetallmünzen sind a priori immer zinstragendes Geld. Damit tragen sie dasPotential in sich, eine einmal aufgebaute Kultur sogleich wieder zu zerstören, wenn siein den "Zinssumpf" gerät. Doch mit Moralapellen kann man diesem Dilemma nicht entkommen!

Genauso wenig, wie wir heute dem dritten Weltkrieg entkommen können, wenn nichtnoch rechtzeitig umlaufgesichertes Geld eingeführt wird!


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06.06.2007 um 12:25
geldlose Geselschaft? wieso den? Geld ist die genialste Erfindung derMenschheitsgeschichte. Viel wichtiger als das Rad.

Was man aber nicht in einenTopf schmeißen darf ist Geld (Tauschmittel) und Zins (Kapitalanhäufung). Das erstere hateigentlich nur positive Auswirkungen für alle Menschen, das Zweite nur für wenigMenschen.


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alvin ehemaliges Mitglied

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06.06.2007 um 13:03
@UffTaTa

Wer spricht denn von geldloser Gesellschaft? Mit umlaufgesichertem Geld(Neutralgeld) sind doch alle deine Wuschträume erfüllt:

1. Idealesdauerwertstabiles Tauschmittel
2. Unterbindung von zinseszinsbedingterKapitalanhäufung an der Wurzel

Einziges Problem: KapitalismusbedingteDenkschablonen unter dem Machteinfluß aller Zinseszinsgewinnler. Dieses Problem schließtdie organisierte Kirche, die heute ebenfalls von Zinsgewinnen lebt, mitein.

Organisierte Religion ist auch nur eine Variante des Kapitalismus. Er nährtsich als parasitäre Struktur ganz allgemein von der Überlegenheit des "Ewigen" gegenüberdem Vergänglichen. Der Geldkapitalismus nutzt die Überlegenheit von zinstragendem Geldgegenüber den Waren, der Moralkapitalismus nutzt die Überlegenheit von Dogmen gegenüberder lebendigen Ethik.

Beide Kettenbriefsysteme funktionieren solange, bis siezusammenbrechen.


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06.06.2007 um 17:05
@ Alvin
Zitat von alvinalvin schrieb:In deiner Agumentation liegt ein Widerspruch. Auf der einen Seitebetonst Du nochmal, dass deiner Meinung nach gesellschaftliche Probleme nicht schon amGeld an sich (bzw. der Art des Geldes) liegen, sondern dass es an den Menschen liegenmüsse, auf der anderen Seite räumst Du ein, dass zumindest die Umlaufgeschwindigkeit desGeldes deutlich reduziert wird, wenn es zugleich die Funktion einesWertaufbewahrungsmittels hat.
Es ist keineswegs ein Wiederspruch. Es ist nichtdas Geld, was seine Dreifachbenutzung in böser Absicht vom Menschen erzwingt. Es ist derMensch, der diese Dreifachbenutzung zu verschulden hat. Wenn es am Geld an sich liegenwürde, dann würde sich allerdings Deine Theorie wiedersprechen, denn auchumlaufgesichertes Geld, ist Geld.
Zitat von alvinalvin schrieb:Damit schiebst Du also den Schwarzen Peterder "Unmoral" denjenigen Menschen zu, die ihr Geld gegen Zins verleihen. Einarbeitsfreies Einkommen zu erpressen von den Menschen, die dafür dann mehr arbeitenmüssen, ist "unmoralisch". Nur um noch einmal die Größenordnung heute vor Augen zuführen: In Deutschland sind gegenwärtig 6E12€ verliehen und verursachen einenexponentiell steigenden Zinsstrom von 400Milliarden€ jährlich von arm zu reich. Dereigentliche Grund für die kapitalismusbedingte Arbeitslosigkeit beiMarktsättigung.
Im Gegensatz zu Dir schiebe ich Niemanden DEN schwarzen Peterzu, da eine solche Logik nie eine schlüssige sein kann. Und die Unmoral der Zinsgewinnunghabe ich aus der Religion zitiert, die eine solche als unmoralisch deklarieren. Es istein gängiges Prinzip des Altertums, dass sowohl in der Religion als auch in Denkerkreisender Zinssatz gleichbedeutend mit etwas Schlechtem war, mit etwas unmoralischen. Dastypische Bild des Halsabschneiders eben.
Zitat von alvinalvin schrieb:Doch was hat das bitteschön mit"Moral" zu tun? Werden Zinsen aus "moralischen Gründen" einfach verboten (kirchlichesZinsverbot), so ist dieses Verbot bereits genauso unmoralisch, wie die "Unmoral", die esangeblich verhindern soll!!!! Denn: Geldverleih muss nun mal sein, anderenfalls ist derGeldkreislauf unterbrochen und die Wirtschaft steht still! Wenn ich für den Verleih vonzinstragendem Geld aber keine Zinsen bekomme, so verleihe ich es erst gar nicht ("Moral"hin oder her). Ein Zinsverbot ist damit nichts anderes, als einHortungsgebot!
Jemand, der seinen Gewinn durch das Verleihen von Geld erzielt,war eben äußerst unbeliebt, daher wurde ihm eine moralische Unzulänglichkeit nachgesagt.Dass es nun äußerst unfair ist, ein Individuum für die Funktionen des Geldsystemsverantwortlich zu machen, sehe ich genauso wie Du. Nur geht es in der Bibel eben nicht umdie Änderung der Ökonomie. Die Religion hat, auch wenn es Dir nicht zusagt, in ersterLinie ein transzendentes Anliegen, und alle Dinge, die sich auf weltliche Angelegenheitenbeziehen, werden überwiegend als moralische Fragen gehandhabt. Mag man dies füruneffektiv halten, aber so ist nun mal eine Religion wie das Christentum konzipiert. Ihmeinen anderen Sinn unterzuschieben, und es nach Zweckmäßigkeit umzudeuten, geht nun malnicht auf.
Zitat von alvinalvin schrieb:Und genau um dieses Dilemma geht es auch in der Bibel.Edelmetallmünzen sind a priori immer zinstragendes Geld. Damit tragen sie das Potentialin sich, eine einmal aufgebaute Kultur sogleich wieder zu zerstören, wenn sie in den"Zinssumpf" gerät. Doch mit Moralapellen kann man diesem Dilemma nichtentkommen!
In der Bibel sind diese Problematik per Definition mit Moralverbunden. Es geht nicht um die Einführung von umlaufgesichertem Geld, wenn dies so wäre,dann würde es auch dort stehen. Du kannst nicht einfach das Prinzip der Geldwirtschaftwie eine Socke über sämtliche Gesellschaftsphänomene stülpen.

Aber davon malabgesehen, gehst Du immer noch nicht auf die Tatsache ein, dass es auch in einer Ökonomiemit umlaufgesichertem Geld, Ungerechtigkeit, Krieg und Gier gibt. Ebenso wenig erklärstDu, wie ein umlaufgesichertes Geld den grundsätzlichen Interessenskonflikt zu lösen imStande wäre, der sich aus den begrenzten Ressourcen ergibt. Offenbar hängen die Problemeder Welt wohl doch nicht an einem klitzekleinen Fehler in der Ökonomie.


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 18:55
Zitat von alvinalvin schrieb:Der Untergang des Römischen Reiches:
Der Untergang des RömischenReiches:
Ungezählte Millionen sind an Münzen aus Rom abgeflossen, um jetzt aber nichtmehr, wie zur Zeit der Republik, zurück geraubt zu werden. An diesem Defizit und nicht anden Ausgaben für das stehende Heer von 300'000 Mann und für die Besoldungen derkaiserlichen Beamten hat sich das römische Kaiserreich langsam aber sicherverblutet.

Das entspricht genau meiner Ansicht. Womit ich noch hadere sind diegenannten Einwohnerzahlen, wer hat sie wann und wie ermittelt. Immerhin hatte Rom im Jahr1000 nur noch 55.000 Einwohner


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06.06.2007 um 19:04
@ECO

Erst mal vielen Dank, dass wir wenigstens in dem Punkt einigsind:

"Dass es nun äußerst unfair ist, ein Individuum für die Funktionen desGeldsystems verantwortlich zu machen, sehe ich genauso wie Du."

Was aber stetshoffnungslos unterschätzt wird, ist die Dimension dieses Problems. Nicht das Problem,dass der Mensch, der Geld gegen Zins verleiht, als "unmoralisch" gilt, sondern eben dasganz große und allgemeine Problem, dass das Geldverleihen gegen Zins als solches nichtnur unmoralisch, sondern zerstörerisch ist. Es führt zu Massenarmut und Krieg. DieMenschen in früheren Zeitaltern hatten ja keine konkrete Vorstellung vonumlaufgesichertem Geld und Papiergeld war schlicht unvorstellbar. Nun wußten die etwasweiseren Menschen damals aber zumindest grundsätzlich von der zerstörerischen Wirkung vonzinstragendem Goldgeld. Doch wie sollte man dem "Volk" das jetzt begreiflich machen undwie konnte man sie dazu bringen, sich so zu verhalten (im Umgang mit Geld), dass dieEntwicklung nicht immer sofort wieder in die Katastrophe führte?

Das Problem istja bis heute ungelöst, obwohl wir bereits seit langem die technischen Möglichkeitenhaben, umlaufgesichtes Geld einzuführen. In technischer Hinsicht ist das eineKleinigkeit, politisch aber so gut wie "unmöglich", da das Problem von der Allgemeinheitüberhaupt nicht gesehen werden will.

Ich habe nie behauptet, dass mitumlaufgesichertem Geld schon alle Probleme gelöst wären. Neutralgeld ist aber unabdingbarnotwendig. Erst wenn es eingeführt ist, macht es überhaupt erst Sinn, die sekundärenAuswirkungen von Zinsgeld, wie pathologischer Wachstumszwang und Umweltzerstörung in denGriff kriegen zu wollen. Dazu besteht nämlich mit Neutralgeld keine wirtschaftlicheNotwendigkeit mehr. Vorher kann man zwar darüber debattieren bis zum jüngsten Tag, aberes kann sich gar nichts ändern, da der Geldzins eine Abkehr von Umweltzerstörung,Wirtschaftskrisen und auch Kriegen überhaupt nicht zuläßt.

Wenn man sich nunviele Gleichnisse in der Bibel (die nicht unbedingt direkt Geld und Zins erwähnen) etwasgenauer ansieht, so erkennt man darin diese grundlegende Geldproblematik wieder, abererst dann, wenn man sich eingehender mit der Geldproblematik beschäftigt. In wieweit dasder Fall ist, muß jeder für sich selbst entscheiden. Es ging mir hier lediglich darum,die Problematik anzusprechen und einige Denkanstöße zu geben. Jedes "verdächtige"Gleichnis jetzt in dieser Hinsicht zu diskutieren, würde wohl zu weit führen.

Wasdie erste Schöpfungsgeschichte angeht, so ist das ganz besonders schwierig, da derhebräische Urtext fast unendliche Interpretationsmöglichkeiten offen läßt. Die religiösverwässerte Übersetzung des Urtextes scheint mir aber auf jeden Fall bei weitem zu naivund oberflächlich. So dumm kann der Verfasser des Urtextes nicht gewesen sein, alsoversuche ich nicht, mit Gewalt etwas anderes hinein zu interpretieren, sonder das Sinn-und Gehaltvolle herauszuholen. Was dabei genau herauskommen wird, weiß ich noch nicht,glaube aber, dass ich vielleicht die richtige Frage an den Urtext stelle, wenn ich ihnnicht in Hinsicht auf die "Erschaffung des Weltalls in sieben Erdumdrehungen", sondern inHinsicht auf die Erschaffung einer menschlichen Zivilisaton in sieben Phaseninterpretieren kann.


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06.06.2007 um 20:24
@ Alvin
Zitat von alvinalvin schrieb:Das Problem ist ja bis heute ungelöst, obwohl wir bereits seitlangem die technischen Möglichkeiten haben, umlaufgesichtes Geld einzuführen. Intechnischer Hinsicht ist das eine Kleinigkeit, politisch aber so gut wie "unmöglich", dadas Problem von der Allgemeinheit überhaupt nicht gesehen werden will.
Nehmenwir doch mal an, es würde ein umlaufgesichertes Geld in unserem System geben. Warum gehstDu davon aus, dass sich dadurch die Tendenz, Reichtum zu horten auflösen würde? Was istmit Grundbesitz, was ist mit anderen Wertgegenständen, mit Gegenständen, die einenSeltenheitswert haben, sein es Edelmetalle, oder einfach Rohstoffe wie Öl, Gas odersonstiges?
Sowohl eine Hortung dieser Dinge, als auch eine Beleihung dieser Dingewäre möglich, und auch wahrscheinlich, wenn man ein umlaufgesichertes Geldhätte.
Zitat von alvinalvin schrieb:Ich habe nie behauptet, dass mit umlaufgesichertem Geld schon alleProbleme gelöst wären. Neutralgeld ist aber unabdingbar notwendig. Erst wenn eseingeführt ist, macht es überhaupt erst Sinn, die sekundären Auswirkungen von Zinsgeld,wie pathologischer Wachstumszwang und Umweltzerstörung in den Griff kriegen zu wollen.Dazu besteht nämlich mit Neutralgeld keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr.
Ob es eine Notwendigkeit gibt, ist gar nicht der Punkt, es gibt einen Willen dazu,dass man Ausbeutung in allen Bereichen betreibt, ob nun mit oder ohne umlaufgesichertesGeld. Ich sehe daher nicht, dass sich durch ein solches System diese Tendenzen auflösenwürde. Wirtschaftlich ist eine Ausbeutung immer dann „notwendig“, wenn man die eigenenInteressen über die der anderen Stellt. Und dies würde immer noch betrieben werden, wennes umlaufgesichertes Geld gibt. Das Geldsystem ist doch lediglich für diejenigen, diesich dieser Ausbeutung bedienen, ein Mittel zum Zweck. Ohne eine Nutzung des Geldes, alsWertaufbewahrung, würde man erst mal nicht die nötigen Mittel zur Ausbeutung haben, aberdem würde man sich schnell Abhilfe schaffen, und sei es mit plumper militärischerMacht.
Zitat von alvinalvin schrieb:Was die erste Schöpfungsgeschichte angeht, so ist das ganz besondersschwierig, da der hebräische Urtext fast unendliche Interpretationsmöglichkeiten offenläßt. Die religiös verwässerte Übersetzung des Urtextes scheint mir aber auf jeden Fallbei weitem zu naiv und oberflächlich. So dumm kann der Verfasser des Urtextes nichtgewesen sein, also versuche ich nicht, mit Gewalt etwas anderes hinein zu interpretieren,sonder das Sinn- und Gehaltvolle herauszuholen. Was dabei genau herauskommen wird, weißich noch nicht, glaube aber, dass ich vielleicht die richtige Frage an den Urtext stelle,wenn ich ihn nicht in Hinsicht auf die "Erschaffung des Weltalls in siebenErdumdrehungen", sondern in Hinsicht auf die Erschaffung einer menschlichen Zivilisatonin sieben Phasen interpretieren kann.
Gerade der erste Schöpfungsbericht,zielt eben nicht auf eine Zivilisation ab. Es ist die Geschichte des Himmels und derErde, wie sie geschaffen wurden...

Das hat auch nichts mit Dummheit der Autoren zutun. Ein Schöpfungsmythos erfüllt seinen Zweck in einem religiösen System. Er ist eineArt Unterstreichung der göttlichen Allmacht; die Urlegitimation des göttlichen Anspruchs,und nicht zuletzt eben auch die Etablierung eines Weltbildes. Im ersten Schöpfungsberichtwird noch nicht einmal irgendeine Handlung des Menschen beschrieben, es wird lediglichbeschrieben, dass er erschaffen wurde. Was er mit dieser Lebensgebung anfängt, gehörtnoch gar nicht zum Inhalt dieser Geschichte.

Dieser Text lässt eben nichtunendliche Interpretationen zu, zumindest nicht, wenn man ihn unter dem Aspekt seineshistorischen Kontextes, seiner sprachlichen Form, und seinem formulierten Inhaltbetrachtet. Wenn man daraus ein kontextunabhängiges Stück Literatur macht dann kann mandarin wohl alles rauslesen, was man möchte – logisch ist das aber nicht.


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 21:49
@ECO

Was die Einführung von umlaufgesichertem Geld (Neutralgeld, Freigeld) alswesentlicher Bestandteil einer umfassenden freiwirtschaftlichen Reform ausmacht, ist z.B.hier ganz gutzusammengefaßt:

http://www.ethics.ch/articles/freiwirtschaft.pdf (Archiv-Version vom 06.02.2007)

Die ganzeThematik der Freiwirtschaft ist trotz, oder gerade wegen ihrer offenkundigen Einfachheitein sehr komplexes Thema. Sowohl in Bezug auf die ökonomischen Implikationen, als auchund vor allem in Bezug auf ihre ethisch/moralischen und letztlich spirituellenImplikationen, die zu einem ganz anderen Selbstverständnis des Menschen in derGesellschaft und in der Natur führen werden. Ich kann daher nur jedem nahelegen, sich maleingehend damit zu beschäftigen. Es lohnt sich. An dieser Stelle wäre es aber tatsächlicheine Themaverfehlung, darauf noch genauer einzugehen. Außer vielleicht der Hinweis, dasnatürlich gerade die Freiwirtschaft, die Kapitaleinkommen an der Wurzel beseitigt, daskontroverseste Thema der Gegenwart überhaupt ist. Entweder man ist dafür, oder nochdagegen. Im letzten Fall bleiben nur "leider" keine wirklich fundierten Sachargumentemehr übrig, insofern beschränkt man sich hier in der Regel mit Schmutzkampangen allerpolitischer Coleur.

"Das hat auch nichts mit Dummheit der Autoren zu tun. EinSchöpfungsmythos erfüllt seinen Zweck in einem religiösen System. Er ist eine ArtUnterstreichung der göttlichen Allmacht; die Urlegitimation des göttlichen Anspruchs, undnicht zuletzt eben auch die Etablierung eines Weltbildes. Im ersten Schöpfungsberichtwird noch nicht einmal irgendeine Handlung des Menschen beschrieben, es wird lediglichbeschrieben, dass er erschaffen wurde. Was er mit dieser Lebensgebung anfängt, gehörtnoch gar nicht zum Inhalt dieser Geschichte."

Hier muss ich dir weitestgehendRecht geben. Es ist aber nicht meine Absicht, den Urtext in eine alternative"Kindergartengeschichte" umzudeuten. Es geht mir um die tiefere Bedeutung der Worte.Sozusagen um den Übergang des ursprünglich Mythologischen zum eigentlich Menschlichendeutlicher herauszuarbeiten. Wie Du ganz richtig sagst, enthält die ersteSchöpfungsgeschichte ja noch keine Handlungen des Menschen, sondern setzt ihn erst einmalin seine Welt. Die erste menschliche Handlung wird erst in PEREK BET beschrieben und hatdann auch gleich fatale Konsequenzen. Hier im Zusammenhang ein bisher unverstandenes,oder auch einfach "vergessenes" Grundprinzip herauszuarbeiten, könnte aber mit einemerweiterten freiwirtschaftlichen Weltverständnis gelingen. Zumindest halte ich es füreine lohnende Aufgabe, das mal zu versuchen.


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ezgi ehemaliges Mitglied

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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

06.06.2007 um 22:06
Na gut, dann out ich mich mal für Euch niveauloses Pack von Zecken, Möchtegerntürkinnenund Exessivmuslimen.

IHR werdet hier nie Ruhe vor UNS, den gerechten undrechtschaffenden Deutschen haben ;))

Solche Platzpatronen wie Euch haben diesemwunderschönen Land genug geschadet.
Baut weiter Moscheen und verbreitet Euch wiefäkale bakterien, werft weiter mit Steinen nach rechtschaffenen Polizisten. Die Antwortwird Euch schneller ereilen als Euch lieb ist.

Deutschland war bis dato wehrhaftgegen solchen linken und radikalislamischen Müll wie Euch und wird es auchweiterbleiben.

Weder ihr noch irgendwelches nachrückendes Pack wird etwas an derKultur und deren Wurzeln verändern.

Multikulti ist nicht tot, da es nie geborenwurde ;)

@jafrael persönlich:

Dass Du so schlimme dinge in der hitlerjugenderleben musstest ist doch nicht gleich Grund dafür auf alles loszugehen, dem etwas anseinem vaterland und seiner Kultur liegt.
Also solltest du nicht gerade beimkindischen steinewerfen morgen in Heiligendamm verhaftet werden, so nimm Dir für FreitagZeit und besuch mal nen Psychater ;)

Ahso nochmal für Dich zum Lernen:
Links =radikal , egal in welcher form ;))

PS:

Du kleine Sackratte einer Zeckewirst mich und alle anderen echten Deutsche nicht los. Wir haben genügend e-mail addysund genug Phantasie und Wissen dir und Dreinem Kreuzbergpack gehörig auf die Nüsse zugehen ;))

wer weiss, vielleicht meldet sich ja in 1 Woche jemand als zaristischerrusse oder gar als belgischer Ultra-Agnostiker hier an. Aber du wirst nie wissen werwirklich dahintersteckt ;))))

Es lebe Deutschland mit seiner einzigartigen,wundervollen Kultur, seinem Erfindergeist, seinen Dichtern und Komponisten und vor allemseinen wehrhaften Bürgern, die Euch früh genug in den Arsch zu treten wissen;))


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An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?

07.06.2007 um 02:40
Zitat von alvinalvin schrieb:Die ganze Thematik der Freiwirtschaft ist trotz, oder gerade wegen ihreroffenkundigen Einfachheit ein sehr komplexes Thema. Sowohl in Bezug auf die ökonomischenImplikationen, als auch und vor allem in Bezug auf ihre ethisch/moralischen und letztlichspirituellen Implikationen, die zu einem ganz anderen Selbstverständnis des Menschen inder Gesellschaft und in der Natur führen werden. Ich kann daher nur jedem nahelegen, sichmal eingehend damit zu beschäftigen. Es lohnt sich. An dieser Stelle wäre es abertatsächlich eine Themaverfehlung, darauf noch genauer einzugehen. Außer vielleicht derHinweis, das natürlich gerade die Freiwirtschaft, die Kapitaleinkommen an der Wurzelbeseitigt, das kontroverseste Thema der Gegenwart überhaupt ist. Entweder man ist dafür,oder noch dagegen. Im letzten Fall bleiben nur "leider" keine wirklich fundiertenSachargumente mehr übrig, insofern beschränkt man sich hier in der Regel mitSchmutzkampangen aller politischer Coleur.
So, ich hab diese Quelle jetzt zumTeil gelesen.
Während ich mich den dargebrachten Grundgedanken des Wechselspielszwischen Ethik und Wirtschaft durchaus anschlissen kann, (wenn gleich auch die Verweiseauf Kant und Habermas schon ein wenig eigen anmuten, da dieser Text nun wirklich weitdavon entfernt ist, eine wirkliche Ethiktheorie zu präsentieren) ist das gezeichneteMenschenbild dieses Textes ein typisch utopisches, dass den schönen Grundgedanken überdie Realität stellt.

Und genau in diesem Punkt fehlt der ganzen Sache auch einentscheidender Aspekt, nämlich ein realistisches Konzept, dass die Umsetzung dieserWirtschaftsphilosophie gewährleisten könnte. Vielleicht bin ich ja nicht zu derentsprechenden Stelle vorgedrungen, aber ich kann mir auch kein schlüssiges Konzeptvorstellen, dass dies leisten könnte.

Davon abgesehen, läuft es doch letztendlichauf genau die Dynamik hinaus, die ich schon angemerkt habe: Die Handlungsmaximen desMenschen im allgemeinen müssen sich ändern, und auf einer solchen Basis würde es erstSinn machen ein neues Wirtschaftssystems zu etablieren.
Zitat von alvinalvin schrieb:Hier muss ich dirweitestgehend Recht geben. Es ist aber nicht meine Absicht, den Urtext in einealternative "Kindergartengeschichte" umzudeuten. Es geht mir um die tiefere Bedeutung derWorte. Sozusagen um den Übergang des ursprünglich Mythologischen zum eigentlichMenschlichen deutlicher herauszuarbeiten. Wie Du ganz richtig sagst, enthält die ersteSchöpfungsgeschichte ja noch keine Handlungen des Menschen, sondern setzt ihn erst einmalin seine Welt. Die erste menschliche Handlung wird erst in PEREK BET beschrieben und hatdann auch gleich fatale Konsequenzen. Hier im Zusammenhang ein bisher unverstandenes,oder auch einfach "vergessenes" Grundprinzip herauszuarbeiten, könnte aber mit einemerweiterten freiwirtschaftlichen Weltverständnis gelingen. Zumindest halte ich es füreine lohnende Aufgabe, das mal zu versuchen.
Der „Sündenfall“ ist nicht dieerste Handlung des Menschen. Es ist der erste Verstoß gegen Gott. Dieser Verstoß ist inder Geistesgeschichte in den unterschiedlichsten Arten gedeutet worden, sei es sexuell,sei es als Befreiung, sei es Verlust der Unschuld oder eben als Erbsünde. Aus derexegetischen Perspektive, erfüllt diese Geschichte eine kontextbedingte Aufgabe. Gott hatdie Welt geschaffen, und sie war gut. Alles was er machte war gut, war im Einklang, undes war nichts falsches daran. Eine solche Darstellung der Welt passt jedoch nicht in dieLebensrealität eines Menschen im Antiken Palästina. Sein Leben ist geprägt von harterArbeit, von Mühen und Leiden, von Gefahren und von Tod. Diese Ungleichheit zwischen derperfekten Schöpfung Gottes und der Lebensrealität der Menschen bedarf einer theologischbegründeten Überbrückung. Und genau diese findet sich in der Paradiesgeschichte. Es wirdder Übergang beschrieben, den der Mensch von einem paradiesischen Zustand in ein Lebenvon Mühsal und Arbeit vollzogen hat. Und jener paradiesische Zustand, ist frei vonjeglichem Anlass, wirtschaften zu müssen, oder überhaupt einen Gedanken daran zuverschwenden, sein Lebensunterhalt zu sichern.

Ich sage am besten gleich vorweg,dass sich eine solche Deutung natürlich mit der traditionellen Bedeutung, die dieser Textfür einen gläubigen Christen hat, widerspricht. Es ist eine literaturwissenschaftlicheDeutung, die sich auf die Analysen der Entstehungsgeschichte und den Werdegang dieserTexte stützt. Sie ist erst mal unabhängig von der religiösen Bedeutung dieser Geschichtefür einen Gläubigen. Was die spirituelle Bedeutung dieses Textes angeht, oder seineenthaltene göttliche Aussage für einen Gläubigen, ist eben eine anderes Thema, dass aberebenso nichts mit Wirtschaftstheorien zu tun hat, sonder mit Ungehorsam gegen Gott.


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