Eure Eindrücke: Dalai Lama in Freiburg am 28.07.07

Ich fand es merkwürdig, dass man ihn herholte, weil er ja normalerweise zu solchen
Anlässen nicht verreist. Grundsätzlich find ich ihn sympathisch aber schon immer.

Meine Eindrücke (hab nicht alles angeschaut)
sympatisch, grundlegend gute Message. Aufjeden Fall mal eine schöne Abwechslung zu den meisten Politikern, Ferseh-Moderatoren,Film-und Musikstars und anderen Zumutungen.
Mir persönlich fehlt hier aufgrund meinesGlaubens in dieser Ausrichtung der Bezug zum Schöpfergott. Das ist halt in dieserRichtung nicht vorgesehen.
Ich denke, er trifft den Nerv vieler Leute und sagt Dingein einer lustigen Art, die sonst niemand so in den Mund nimmt. Sagt er ja selber: DieLeute thematisieren heute so etwas wie Mitgefühl etc. nicht mehr. Er ruft dazu auf. SeinStil ist eigenartig, aber authentisch. Ich bin kein Asiate und kein Buddhist, aber dasglaube für mich so beschreiben zu können.
Der katholisch Professor im anschliessendenTalk hat es gesagt: für die Menschen dieser technischen Zeit ist der Zugang zu Wertenleichter ohne den Glauben an Gott.
Für mich persönlich kommt das nicht in Frage.
Eszeigt aber immerhin, daß noch Bedarf Werten wie Mitgefühl u.a. vorhanden sind. Zumindestbei etwas gebildeteren Menschen.
Der DL sagt selbst, wer sich dem Bud. zuwendet, fürden besteht ggf. Gefahr im Bezug zu seinem seinen Glauben an einen Gott. Das istwenigsten ehrlich. (Christen sehen anscheinend im Buddhismus weniger Gefahr für denGottglauben als im Islam. Das ist für mich widersinnig)
Mich hat gefreut, daß er zurHarmonie unter den Religionen aufruft. Das ist wichtig. Und er hat die Zuhörer zum Denkenermutigt bzw. aufgefordert. Das ist nötig, nötiger denn je.

Was braucht man mehr ?

Menschen die an Gott glauben ...
oder
welche diesich wie Menschen verhalten ? also nett sind für die die nicht wissen wie sich an Menschzu verhalten hat.

Ich habe mich einige Jahre intensiv mit Buddhismus beschäftigt und etliche Bücher desDalai Lama gelesen.

Der Mann ist ein Philosoph und wandelnde Bibliothek ^^
Derkann stundenlang nein tagelang übe buddhistische Philosophie reden bis
einem die Ohrenbluten ...

ABer daneben natürlich zeigt er seine BEscheidenheit und Güte gegenüberallen Menschen und Wesen.

@ bism

Ja das mit dem Gottglauben kann ichmittlerweile nachhvollziehen ...
Allerdings muss man sagen dass im Buddhismus eineTranszendenz, also das was du sicher Allah nennst oder generell Gott oder höheres Wesen,nicht ausgeschlossen wird nur wird sich dieser Dimension sich von einer anderen Ebenegenähert ...

Im Buddhismus ist der GEdanke zentral, dass man sein BEwusstseindurch Schulung entwickeln kann und in den höheren Lehren und Philosophien gibt es dortvieles was wi als Mystik einordnen würden.
Dort sind dann Dinge zu lesen wie Raum undGeist sind identisch oder das Bewusstsein hat keine Grenzen etc
ALso im GrundeErfahrungen die über unseren Alltags-Sprach und Erfahrungsschatz hinausgehen.

Dumagst das dann Gott nenn und daran glauben und auf die Gnade vertrauen, ein Buddhist kämevielleicht auf eben dem anderen Weg zum Ziel ^^
ABer das ist nur meine Meinung zumThema.

Jedenfalls kann ich aus Erfahrung sagen, wer wissenshungrig ist der wird imBuddhismus niemals auslernen, es ist gewaltig was es da an Ideen und Lehren gibt dareicht niemals 1 Leben um das alles zu lernen (wenn man wollte) ^^


Gruß

Das ist jetzt speziell auf den tibetischen Buddhismus bezogen

In anderenbuddhistischen Richtungen wird auf Philosophie oder generell Gelehrsamkeit kaum Wertgelegt wie z.B,. im Zen Buddhismus

Der tibetische Buddhismus ist sehr aufPhilosophie und Wissen ausgelegt und speziell die Schule des Dalai Lama die sogenanntenGelugpas !
Deren Gründer Je Tsongkhapa war einer der grössten Gelehrten in derGschichte des Buddhismus und deshalb liegt der Schwerpunkt der Gelugpa Mönchetraditionell auf der exakten Lehre und Übermittlung der Philosophie

Die studierendas mitunter 20 Jahre bevor sie fertig sind

Ach ja zu den Anmerkungen warum der Dalai Lama so vergöttert wird von seinenAnhängern...

Nach buddhistischer Ansicht ist der Dalai Lama ein Tulku, also einLehrer der selbst die Befreiung vom Leiden erlangt hat und sich freiwillig aus MItgefühlwieder inkarniert um weiter den Wesen zu helfen als Vorbild und Lehrer.

Er istaber bei weitem nicht der einzige Tulku im Buddhismus ...

ich weiss nicht,ich finde,dass es nicht in der tradition,oder ueberzeugung des Budhismusist ,dass es einen Lehrer,eine Oberhaupt,wenn man so will,gibt/.Da mag der Dalei Lamanoch so belesen und schlau sein.

ich weiß nicht viel über den dalai lama, und hab auch keinen fernseher, weshalb ich mirdie übertragung nicht ansehen konnte.
ich find es nur schade, dass hier einige sowenig respekt vor ihm haben, denn eines ist klar: wüssten alle was der dalai lama weißgäb es keine kriege mehr nirgendwo....
.....wär gleiches mit dem Papst, wär ich mir danoch nicht so sicher.

yice.

Dalai Lamas sind im tibetischen Buddhismus Menschen , die sich aus Mitgefühlentschlossen haben, durch Reinkarnation wieder in das Leben oder „in die gewöhnlichemenschliche Existenz“ einzutreten, um anderen Wesen zu dienen, obwohl sie als erleuchteteWesen (Bodhisattva) den Kreislauf der Wiedergeburt hätten verlassen können. Die DalaiLamas gelten als Emanation Avalokiteshvaras (tib. Chen rezig) des Bodhisattva desMitgefühls.

Ein Dalai Lama ist gemäß der Tradition in Tibet ein sogenannter Tulku.

bism_7_8_6 schrieb:Christen sehen anscheinend im Buddhismus weniger Gefahr für den Gottglauben als imIslam. Das ist für mich widersinnig

Ich glaub weniger das es daran liegt. DerIslam zeigt sich halt viel zu oft in einem "negativen Licht". Bei uns zumindest hat mandamals in Schule im kath. Religionsunterricht den Islam sehr neutral und sogar bischenpositiv dargestellt jedoch ist dieses Bild halt mit der Zeit in die Brüche gegangen.Später als ich mich mehr für Nachrichten interessierte erfuhr man halt so dinge wie dieUngleichbehandlung der Frau, das barbarische Strafrecht, Ehrenmorde, Anschläge aufBotschaften, das World Trade Center, die Karikaturen, Anschläge in Spanien und London,die Aufstände in den Koranschulen, unnötiger und provokater Moschenbau und vieles mehr.Das sowas zu starker Ablehnung bei Aufgeklärten Menschen anderer Religionen führt,vorallem wenn sich das gegen sie richtet kann man sich auch denken.

Der Punkt isthalt der, hast du schon einmal von buddhistischen Terroristen gehört? Ich nicht.
Undda sieht man halt in einer Religion die sich für den Frieden steht und sich derSpiritualität verschreibt logischerweise weniger ein Bedrohung auch wenn sie nicht direktdas gleiche Schöpfergott-Bild hat.

Für mich, das z.Zt. einzige, mir bekannte, amtierende Religionsoberhaupt, dem ichMitgefühl und Nächsten Liebe abnehme.

Also irgendwie wirkt er postiv auf die menschen sogar auf uns europär mir ist er auchziemlich sympatisch als mensch.

Ich finde den Dalai Lama 1000x sympatischer als den Papst.

Ich war da..genial. (warum wird er eigentlich nichtmehr älter?*g+ )

Als erleuchterder spielt es keine rolle mehr.

Na denk dran das er immer als unvollkommener Mensch zurückkommt...z.B. ist es einKlassiker das er hier und da Fleisch essen muss.^^

Wer selbst im Innern glücklich und ausgeglichen lebt, der altert auch nicht so schnell.Die Philosopie des tibetanischen Buddismus ist nicht nur Glaube, sondern praktizierte undgelebte Lebensgrundeinstellung ;)

@chaos28

chaos28 schrieb:Lama ist für mich ein Heuchler
ein richtiger Buddist macht dasnicht
er steht zuviel in den Medien

Der Dalai Lama tritt so in dieÖffentlichkeit, weil er auf die Situation in Tibet aufmerksam machen will, denn da sindschon einige schlimme Dinge geschehen und heute geschehen dort noch immer grausame Dinge!Und das will der Dalai Lama in der Welt halt aufzeigen, denn China hat Tibet richtigschlimm zugesetzt.

@Pantheratigris

Pantheratigris schrieb:Ich fand es merkwürdig, dass man ihnherholte, weil er ja normalerweise zu solchen
Anlässen nicht verreist. Grundsätzlichfind ich ihn sympathisch aber schon immer.

Ich denke er nutzt jede Gelegenheit umTibet zu helfen, indem er auf die Lage Tibets aufmerksam macht. Als derSprecher/Übersetzer gestern im Fernsehn auch gefragt hatte, wie wir deutschen Tibethelfen können meinte der Dalai Lama, dass sie anderen Leuten und vorallem Chinesen vonTibet und dessen Problemen erzählen sollen, denn so wäre Tibet schon ein bisschengeholfen. Er meinte auch, dass wenn man die Möglichkeiten hat mal nach Tibet zu reisen umdas Land kennen zulernen und sich selbst ein Bild zu machen.

@Yice

Yice schrieb:ich weissnicht,ich finde,dass es nicht in der tradition,oder ueberzeugung des Budhismus ist ,dasses einen Lehrer,eine Oberhaupt,wenn man so will,gibt/.Da mag der Dalei Lama noch sobelesen und schlau sein.

Also ich denke der Buddhismus hatte schon immer einOberhaupt, da er auf den ersten Buddha Siddhartha Gautama (Buddha wörtlich: Erwachter)zurück geht! Und wie alphaomega schon sagte "Ein Dalai Lama ist gemäß der Tradition inTibet ein sogenannter Tulku." Ein Tulku ist ein Erleuchteter, der den Ort und die Zeitseiner Wiedergeburt bewusst gewählt hat. Im Falle der Dalai Lamas tun sie dies um denMenschen dabei zu helfen die Erleuchtung zu erlangen!

Ein Tulku muss kein Erleuchteter sein.
+Beim Dalai Lama ist das ganze etwaskomplizierter da er tatsächlich die Emanation eines 'Gottes' (Avalokiteshvara, derBodhisattva des universellen Mitgefühls) darstellt.

+Oberhaupt nein, aber das Schüler / Lehrer (Guru) Verhältnis ist außerordentlich wichtigim Buddhismus.