Als "Ich" zur Erleuchtung?

@Yoshi

Yoshi schrieb:Natürlich leide ich, bin ja auch ein Mensch, aber ich habe eben erkannt, dass die Realität eine Illusion ist...

Was bringt dir deine "Erkenntnis", wenn sie dich nicht vom Leben... ähm Leiden befreit?

Nix? :D

@arikado

Zurzeit leide ich, oder besser gesagt, mein Körper an nichts. ^^

Habe mit 'nem Freund von mir vorhin darüber diskuttiert, was für einen Nutzen man aus dieser Erkenntnis ziehen kann. Letztendlich keinen.

Du lebst hier ja als Mensch, und musst hier leben, solange du hier leben willst. Klar, leben heißt auch leiden.

Leidest du zur Zeit unter etwas? Man kann froh sein, wenn man unter nichts leidet, zumindest nicht allzuheftig. Ich gebe zu, ich habe schon sehr stark in meinem Leben gelitten.

@Yoshi

Yoshi schrieb:Du lebst hier ja als Mensch, und musst hier leben, solange du hier leben willst.

Es ist nicht nur ein "Müssen", sondern auch ein "Dürfen". Ich bin gesund und auch nicht arm - für mich ist das Leben ein Geschenk. :)

Yoshi schrieb:Klar, leben heißt auch leiden.

Leiden gehört halt (leider?!) zu unserer Existenz. Aber wenn man ein bisschen auf sich achtet (gesunde Ernährung, keine Drogen etc.) und sich ein wenig mit schlauer Philosophie (Epikur z. B.) beschäftigt, lernt man damit umzugehen.

@arikado

Das Leben ist kein Geschenk, sondern eine Aufgabe.

Klar, aber all das, was du erfährst, seit deiner Geburt, ist was du erfahren wolltest. Zumindest das, was du tust, ist was du tun wolltest. Oder tut dein Körper was, was du nicht willst, und du kannst dich nicht dagegen wehren? ^^

Ich bin auch froh, dass ich ein einigermaßen schönes Leben habe, aber eben auch, weil ich es will. Die Leute, die leiden müssen, wollen das erfahren.

Wie ich bereits sagte, Bewusstsein will erfahren, und warum nicht auch die negativen Seiten des Lebens? ;)

@arikado

Um es mal etwas verständlicher rüberzubringen, die Leute, die leiden, glauben, dass sie leiden müssten. Möglicherweise, aufgrund schlechter Taten, die sie in vorigen Leben gemacht haben. Sie glauben, sie hätten Bestrafung verdient, und bestrafen sich selbst, indem sie ein Leben voller Leid bekommen. ;)

@Yoshi:
freu dich schomma auf weitere erkenntnisse in dieser richtung. irgendwann gelangst du an nen punkt, an dem freuden und leiden nichts mehr bedeuten und somit auch nich mehr diesen titel verdienen.

in erster linie gibt es zwei arten von erkenntnissen:
- selbsterkenntnisse: dienen in erster linie der erleichterung des eigenen lebens
- fremderkenntnisse: dienen in erster linie der erleichterung des verständnisses anderer geschehnisse

Yoshi schrieb:Das Leben ist kein Geschenk, sondern eine Aufgabe.

wenn du das leben so betrachtest, dann isses schwerer als es sein muss...

@Satanael

Schon richtig..

@Yoshi:
muss man das leben überhaupt als etwas anderes betrachten, als das leben.?^^ ;)

@looking

looking schrieb:,,Eine Nahtoderfahrung beinhaltet nicht zwingenderweise Selbsterkenntnis.

Selbsterkenntnis bedeutet nicht zwingend ,,absolute Wahrheit“ sondern Deine Wahrheit!

Peace ;)



@arikado

Ich habe es aber anders gemeint wie Du meine Worte interpretierst, von einer Objektiven Realität kann ich nur reden wenn ich den glauben daran habe. Sie existiert für mich nicht wirklich, sondern ist mehr ein Traum.

Gehirne sind für mich ein Glaubenskonstrukt nicht mehr.

Ich denke eine Unterhaltung mit mir wird Dir weniger Spaß machen ;)

@Satanael

Nein, aber das tut ja auch keiner. ;)

@Satanael

Leben heißt Bewusstsein. Du bist Leben, Existenz, Bewusstsein selber, aber dennoch nicht immer bewusst, bewusst bist du nur, wenn du wahrnimmst, egal ob deine Umwelt oder deine Gedanken.

@Yoshi:
jeder tut das, was er tut... was man tut, tut man bewusst. die frage is nur, ob die entscheidungen auch bewusst getroffen wurden. wenn ein dachdecker nich bewusst arbeiten würde, dann würde er die dachpfannen falsch anbringen oder vom dach fallen.

die meisten fühlen sich einfach erschlagen von den anforderungen, die andere ans leben haben, fühlen soch so, als müssen sie genau das machen, was zig tausende vor ihnen auch getan haben. und vergessen dabei ihre freiheit und ihre entscheidungskraft. die menschen unterschätzen sich gerne, aber zugleich überschätzen sie sich ebenso gerne.

@Satanael

Du bist unendliches Bewusstsein, kannst tun und lassen was du willst, kannst dir jede Realität erschaffen, und die Möglichkeiten der Realitäten sind unendlich.

Aber als Mensch kannst du eben nicht alles tun, was du tun willst, du kannst z.B. nicht fliegen, aber du kannst alles tun, was dir als Mensch möglich ist. Und die Entscheidungen, die du triffst, hast du frei getroffen.

@anybodyx

Ja, ich sehe auch, dass Materie und somit auch Gehirne nichts weiter als ein Glaubenskonstrukt sind. Wir glauben, wir bräuchten Gehirne.

Wir bauen uns diese Welt nach diesem Glaubenskonstrukt auf. Aber es gibt keine Gehirne. Du "erträumst" dir diese Realität hier nur.

@Yoshi:
da kommt wieder der käse mit der reinkarnation und sowas ins spiel. ob man sich vor dem leben für dieses leben entschieden hat usw. dazu muss man jedoch auch die ansicht vertreten, es gäbe sowas wie eine individuelle seele... und dieser ansicht bin ich nich, daher werden wir uns an dieser stelle ausdiskutieren und einfach aneinander vorbei reden.

und solche begrifflichkeiten wie: "ich, du, er, sie, wir, uns" wären auch einer eigenen diskussion bedürftig.

aber zum bewusstsein: is grenzenlos und ebenso isses als bewusstsein zu allem fähig. wenn man also bewusstsein is, dann is man ebenso zu allem fähig. jedoch spielen da individuelle und kollektive anteile eine entsprechende rolle. wenn das kollektiv nich mitzieht, dann hat man als individuum kaum eine chance. wenn das kollektiv hingegen frei und unbegrenzt is, dann isses nich auf das individuum angewiesen.

@Satanael und alle anderen

Bewusstsein heißt, dass man bewusst wahrnimmt. Du kannst jede Realität erschaffen, und die Möglichkeit ist unendlich.

Du bist immer der Wahrnehmer. Du könntest auch in einer Zeichentrickserie leben. Stell' dir vor, du wärst ein Charakter von den Simpsons. Du würdest dann in einer zweidimensionalen Welt leben. War jetzt nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, worauf ich hinaus will, bitte nicht zu ernst nehmen.

@Yoshi

Yoshi schrieb:Klar, aber all das, was du erfährst, seit deiner Geburt, ist was du erfahren wolltest.

Nein, bestimmt nicht.
Wenn ich schon die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich garantiert ein noch besseres Leben ausgewählt.

Yoshi schrieb:Zumindest das, was du tust, ist was du tun wolltest.

Auch da muss ich dir widersprechen. Es gibt keinen freien Willen. Ich verhalte mich nicht so, wie ich mich verhalten will – ich verhalte mich so, wie ich mich aufgrund meiner Prägungen und Veranlagungen, zwangsweise verhalten muss.

Yoshi schrieb:Oder tut dein Körper was, was du nicht willst, und du kannst dich nicht dagegen wehren? ^^

Sicher. Manchmal erröte ich, ohne dass ich es möchte. Und manchmal habe ich eine Latte, ohne dass ich es möchte.

Yoshi schrieb:Ich bin auch froh, dass ich ein einigermaßen schönes Leben habe, aber eben auch, weil ich es will.

Jeder Mensch will ein schönes Leben.
Ich finde es sehr bedenklich, einfach so zu behaupten, all die Leute die ein leidvolles Leben haben, hätten sich dies so ausgewählt. So etwas zeugt nicht gerade von Mitgefühl und so löst man auch keine Probleme.

Yoshi schrieb:Wie ich bereits sagte, Bewusstsein will erfahren, und warum nicht auch die negativen Seiten des Lebens?

Wenn es dir einmal wirklich schlecht ergehen sollte, dann denkst du hoffentlich auch daran, was du hier geschrieben hast. ;)

Yoshi schrieb:Um es mal etwas verständlicher rüberzubringen, die Leute, die leiden, glauben, dass sie leiden müssten.

Nein, die fragen sich eher, wieso ausgerechnet sie leiden müssen und andere nicht.


@anybodyx

anybodyx schrieb:Ich habe es aber anders gemeint wie Du meine Worte interpretierst, von einer Objektiven Realität kann ich nur reden wenn ich den glauben daran habe.

Ich bin davon überzeugt, dass die Welt auch ohne uns Menschen existieren würde. Wir Menschen sind bloss ein Produkt der Evolution, das diesen Planeten vorübergehend bevölkert.

anybodyx schrieb:Ich denke eine Unterhaltung mit mir wird Dir weniger Spaß machen

Sieht so aus. Ich bin eher Materialist du wohl eher Idealist.
Mit einem Idealismus à la Spinoza oder Hegel könnte ich mich in äusserster Not ja auch noch abfinden.
Aber die hier vorgetragene Form, ein äusserst prägnanter Phänomenalismus, geht mir gegen den Strich.

Tschau ;)

@arikado

Nein, bestimmt nicht.
Wenn ich schon die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich garantiert ein noch besseres Leben ausgewählt.

Du lebst schon seit der Ewigkeit.

Dass du dir ein noch besseres Leben ausgewählt hättest, denkst du jetzt nur. Naja, ich kann nur für mich sprechen, ich habe nicht das beste Leben, dass man sich vorstellen kann, aber ich könnte mir mein Leben nicht besser vorstellen? Warum?

Weil ich es so will. Viele wollen das nicht wahrhaben.

@arikado

arikado schrieb:Auch da muss ich dir widersprechen. Es gibt keinen freien Willen. Ich verhalte mich nicht so, wie ich mich verhalten will – ich verhalte mich so, wie ich mich aufgrund meiner Prägungen und Veranlagungen, zwangsweise verhalten muss.

Das magst du so sehen, habe ich ja auch nichts dagegen. Aber ich bin da andere Meinung. Ich bin der Meinung, dass ich das tue, was ich tun will.

Wenn du in ein Einkaufszentrum gehst, und kaufst dir Lebensmittel, dann suchst du dir das aus, was du haben willst (was für dich ist), und das hat mit Bewusstsein und Wille zu tun. ;)

Vlt. bin ich ja unendlich frei, da ich es glaube. Ich verhalte mich nicht nach irgendwelchen Mustern in meinem Gehirn, welches es ja eh nicht gibt, sondern so, wie ich mich verhalten will. Ich handle auch so, wie ich handeln will.