Wie Religion die Freundschaft zerstört

@jamesbondla

Da ha er Recht, aber wenn er dann wiederum sagt es wäre vollkommen in ordnung wenn leute über einen lästern weil man schwein ist ist er selbst einer von solchen leuten.

Naja man soll ja nicht alles auf die Goldene Waage legen ,es gibt viel schwehrwiegende sachen, wenn es um Religiösen gebote und verbote geht.

Sonst könnte ich ja überhaupt kein DAWA machen :D

Die Frage ist ja auch ob der Anblick des unmittelbaren Verzehrs nun der Anlass für die Lästereien war, da es einfach als ekelig und unangenehm empfunden wurde oder ob es grundsätzlich der Umstand ist, dass er überhaupt Schweinefleisch isst und dieses Verhalten als verachtenswert empfunden wird.
Wahrscheinlich ist doch eher Letzteres, und das ist selbstverständlich keine gute Basis für eine Freundschaft.

Ich bin auch Vegetarier und meine Freunde dürfen (in meiner Gegenwart) essen was sie wollen.

@shionoro

Also es geht doch um Rücksichtnahme und Respekt. Das hat etwas mit Stil und einer generellen Wertschätzung des Gegenübers zu tun,dazu gehört umgekehrt natürlich auch dass man grundsätzlich nicht wie ein Waschweib über seine Bekannten lästert.

Vielleicht gehe ich auch von einer anderen Umgebung und anderer Etikette aus,als andere Leute hier,insofern enststeht natürlich eine massgeblich andere Diskussionsgrundlage, bzw. das Umfeld der Argumentation verschöbe sich.

@Puschelhasi

Andererseits kann man aber genauso sagen: ich fühle mich gestört wenn du kein Fleisch isst.

Mit sowas ist niemandem geholfen, finde ich.

Zum annehmen und respektieren des gegenüber gehört der respekt in gänze.

Jemand isst fleisch, trinkt alkohol, was auch immer, wenn er meint freund ist muss ich auch diesen teil von ihm oder ihr respektierne.

Ich bin durchaus in der Lage mich soweit zurückzunehmen,wenn ich mich in einem Umfeldbewege wo gewisse Verhaltensweisen anstoss erregen können,schon rein geschäftlich ist das elementar und erforderlich,es ist aber auch ein genereller Lebensgrundsatz von mir.

@Puschelhasi

Geschäftlich ist auch etwas anderes als unter Freunden.

Wenn ich beim geschäftsessen mit nem inder bin esse ich kein kalbsfilet.
Logisch.

Aber wenn mein kumpel inder ist in nem restaurant?

Kein Grund das nicht zu tun.

@shionoro

Auch und gerade unter Freunden sollte man doch sein eignes Ego soweit im Griff haben,dass man wertgeschätzte Menschen nicht durch unbedachte eher unwichtige Konsumgewohnheiten stört oder unangenehm berührt.

Nur mal ein beispiel.

Ich gehe offt mit dem Hund meiner Nachbarin die nicht mehr sehen kann,gassi.

Sie ist eine Deutsche und ca.70 Jahre Alt.Sie kann nicht mehr sehen.

Ich bin nicht der einzige in unserem Haus der das tut.Ein Türkischer Nachbar und auch ein Praktizierender Muslim übertrifft mich bei weitem.

Wir sind auch die einzigen in unserem Wochnhaus die das machen ,leider

Weder ihre Tochter kommt sie besuchen noch hat sie weitere familien angehörigen.

Ich denke auch, dass es eine Frage des "Könnens" nicht "Müssens" sein sollte, das gilt für beide Seiten. Denn beide Seiten haben ihre Rechtfertigung für den Verzicht/Nicht-Verzicht.

Immerhin könnte män sagen,dass es generell um Freundschaft und um die Pflege der Freundschaften geht, da ist etwas Rücksicht auf Befindlichkeiten wohl angebracht.

Natürlich, wenn man ganz allgemein von Rücksicht spricht, klar. Aber die Frage ist ja, wie weit diese Rücksicht gehen soll/kann/muss und die Unterscheidung finde ich schon ziemlich wichtig.

Es ist schon ein großer Unterschied, ob man von einem Freund z.B. verlangt in seiner Gegenwart niemals Schimpfworte zu benutzen oder ob man jmd darauf aufmerksam macht.
Es ist auch ein Unterschied, ob man einen Freund darauf aufmerksam macht, in seiner Gegenwart keine Witze über Gott/Religionen zu machen oder negativ darüber zu sprechen, oder ob man es verlangt und dann dementsprechend jedes Mal sehr wütend/gekränkt etc. reagiert.

Ich nahm extra diese Beispiele, denn sie sind viel schwieriger zu kontrollieren.

@Puschelhasi

Nein, Rücksicht ist auf einen freiwilligen verzicht nicht in der Form zu nehmen.

Rücksicht nehmen heißt auch, die Freunde tun alssen was sie wollen, ob sie verzichten oder konsumieren, sonst ist das rücksichtslos von de rperson die erwartet, dass auch ihre fruende verzichten.

Rücksicht auf essgewohnheiten werden in der Form genommen, das man nicht in ein steakhaus geht wenn man nen vegetarier einlädt, aber das wars auch.

@pescado

Und was deine Fragen betrifft...

Wie weit Freundschaft gehen sollte, entscheidet jeder für sich. Man ist schließlich nicht nur Freund, sondern Individuum mit Prioritäten und Eigenarten. Wenn diese Prioritäten und Eigenarten sich nicht völlig im Weg stehen und miteinander/nebeneinander sein können, sollte es mit der Freundschaft klappen. So können ein besonders Religiöser und ein kaum Religiöser auch miteinander befreundet sein. Aber, es gibt keine Regeln, die für alle funktionieren.

Dem Einen wird die Religion irgendwann vielleicht so wichtig, dass es für ihn auch bedeutet, dass er es nicht mehr tolerieren möchte wenn sein Umfeld es nicht ist. Ich kenne es eher so, umgekehrt seltener, aber das ist nur meine Erfahrung.

Ich denke, es zeugt von Größe, wenn man jemanden, vor allem einen geschätzten Freund, nicht verurteilt wegen Dingen, die nicht ins eigene Moralbild passen, sei es nun religiöser Natur oder nicht. Man kann die Dinge verurteilen, nicht aber den Menschen, und diese Unterscheidung gelingt, glaube ich, den Wenigsten, mich leider auch noch zu oft eingeschlossen.

@Puschelhasi
@shionoro

shionoro schrieb:Nein, Rücksicht ist auf einen freiwilligen verzicht nicht in der Form zu nehmen.

Rücksicht nehmen heißt auch, die Freunde tun alssen was sie wollen, ob sie verzichten oder konsumieren, sonst ist das rücksichtslos von de rperson die erwartet, dass auch ihre fruende verzichten.

Genau darin lieg eine fundamentale Problematik. Während der Schweinefleischkonsum eine "unwichtige Gewohnheit ist", handelt es sich bei religiösen Anschauungen stets um wichtigste Prinzipien auf die Rücksicht zu nehmen ist.
Alle anderen Verhaltensweisen können durch Umsicht und Rücksichtnahme angepasst werden doch die religiös motivierten Grundsätze sind Maximen von den kein Abweichen möglich ist.
Somit ist dann auch nur eine einseitige Rücksichtnahme möglich.

@RaChXa

Und genau darum halte ich davon nichts.

Religion darf keine Begründung dafür sein, anderen etwas zu verbieten.

Ich persönlich habe im näherem Freundeskreis niemanden mehr, den ich als wirklich religiös bezeichnen wollte, aber im weiter gefassten.

Mit christen ist es unproblematisch, die sind genau wie atheisten, nur das sie bei philosophischen themen leichte abweichungen haben, das fällt kaum in's Gewicht hinein.

Bei Muslimen kenne ich bis jetzt nur solche, die auch Alkohol trinken, und da ich eh kein schweinefleisch esse weil ich vegetarier bin, gibt es auch dort keinerlei konfliktpunkte.

Ich kenne wie beschrieben einen antialkoholiker, aber der redet mir in mein trinkverhalten nicht rein.

Unter Freunden kommen manchmal ein paar dumme kommentare über vegetarismus, wie von meiner Seite über 'Leichenkonsum', aber das ist nicht böse/ernst gemeint und normal unter freunden.

wenn eine religion zwischen der eintracht zweier menschen steht gib sie auf.

ich halte es da mit jesus -leicht angepassten- worten:

die religion ist für den menschen gemacht, nicht der mensch für die religion.

@shionoro schrieb:Ich persönlich habe im näherem Freundeskreis niemanden mehr, den ich als wirklich religiös bezeichnen wollte, aber im weiter gefassten.

Also ich persönlich habe im näherem Freundeskreis auch niemanden mehr, der Alkohol trinkt :P

@shionoro schrieb:Mit christen ist es unproblematisch, die sind genau wie atheisten.

Ja das hat was aber musst du mir jetzt erklären??? :D

Ich hatte gute Schulfreunde, Zeugen Jehovas.
Als wir an der Schwelle zum Erwachsen-werden standen, bin ich mal gelegentlich mit zu Veranstaltungen gefahren und hab auch Gespräche geführt.

Als diese nicht fruchteten, haben sie den Kontakt letztlich eingestellt.


Freunde welche Vegetarier sind, haben mich an unseren Grillabenden noch nie darum gebeten, auf Fleisch zu verzichten. Allerdings sind alle anderen bemüht, die Vegies zuerst grillen zu lassen, bzw. eine große Fläche des Grills frei zu lassen, welcher nicht mit Fleisch in Berührung kommen darf. Auch hat das Besteck wo Fleich dran war nix im Nudelsalat zu suchen. Und den gibt es ebenso mit oder ohne Fleisch.
Das verstehe ich unter gegenseitiger Rücksichtsnahme.