Muss man glauben?

das ist die frage die ich mir oft gestellt habe. und ich habe für ich persönlich auch eine antwort gefunden.
ja.
ich muss dazu sagen ich halte nicht viel von religion oder gott.
ich glaube an etwas was unser leben lang bei uns ist und uns begleitet.
was das ist an was ich da glaube kann ich selber nicht erklären.
wie ist es bei euch?

@Feingeist
Ich würde mich als defacto-Atheist bezeichnen.
Ich gehe zu 99% davon aus das da nichts ist (..so gottähnliche Sachen...), aber ich kann niemals absoloute Gewissheit erlangen.
Ich denke man sollte eher hinterfragen und ergründen statt einfach nur zu glauben.

So hat es doch auch schon DaVinci gemacht und hat somit zu einem besseren Weltverständnis beigetragen.

@Feingeist

Ich könnte ohne Glauben nicht leben. Der Glauben an etwas bildet erst das Leben in sich. Denn der Glauben verlangt auch eine Tat. Wenn wir sagen "Ich glaube es regnet gleich" holen wir die Wäsche rein. Der Glaube bildet eine Grundlage zu dem was wir auch tun - unbewusst !

Glauben an was? An Gott? Weiß doch keiner wer oder was das ist also muss man schonmal gar nicht dran glauben. "Müssen " tun wir irgendwann sterben, dann fragt keiner mehr an was du geglaubt hast.
Ich halte mittlerweile den Menschen auch nicht mehr als Gottes ausgewähltes Geschöpf.
Wenn du dir mal die Tiere anschaust, wirst du viele Ähnlichkeiten finden. Und die MÜSSEN auch nichts ausser sich um Futter und Fortpflanzung kümmern. Ich habe noch kein Tier beten sehen.

@shadowsurfer

Der Glaube ansich hält einen Menschen ansich am Leben .... zumindest emotional.
An etwas wirst auch du glauben ... denk mal nach.

@Feingeist

Erstmal sollte man nichts müssen, denn dieses "müssen" würde einen Zwang implizieren der in Fragen der spirituellen Eigendefinition das Fehlen der Entscheidungsfreiheit bedeuten würde !

Glauben und spirituelle Eigendefinition sollte aus dem Herzen eines Menschen erwachsen und keiner religiösen Diktatur einer Institution entspringen, da diese dann nur "aufgesetzt" wäre.

Zudem sollte sich jeder auch selbstkritisch hinterfragen, wie er für sich seinen Glauben im Alltag integriert, ihn praktiziert.

Viele Dogmen in institutiv vorausgelegten Glaubensrichtlinien bewirken beim Menschen oft einen Gewissenskonflikt zwischen erlebter Realität und den Auslegungen der Lehren, sprich wirken doppelmoralisch, was wiederum zu Zweifeln und Zwiespalt beim Einzelnen führt !

Glaube sollte nie als Zwang, oder als Mittel zur Beeinflussung des Menschen verwendet werden (wobei wir alle wissen die Realität schaut anders aus, siehe Konflikte unter den verschiedenen Strömungen und in jeder dieser die Instrumentalisierung zur Meinungsbildung, ich nenn sowas "religiöse Propaganda" !).

Ich persönlich habe einen Gottglauben, der sich hier und da aber immer mal mit den konservativen Strömungen der institutiellen Glaubensmodellen beisst, was mir aber nichts ausmacht, da ich mir sage, wenn dann steht es nur eben dieser Göttlichkeit zu darüber zu urteilen, ob meine Haltung und Auffassung davon richtig bzw falsch ist !

Ich habe keine Probleme anders Gläubige anzuerkennen und ihre Sicht Gottes neben der meinen stehen zu lassen, solange die Auslebung des Glaubens für keinen anderen Menschen Nachteile, Diskriminierung, oder Verfolgung bedeutet !

@Feingeist

Ich glaube eigentlich fast gar nichts oder besser gesagt ich versuche nichts zu glauben, ich versuche immer zu wissen. Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnt habe muss man etwas nicht glauben wenn man etwas ganz sicher weis. Trotzdem ist da immer eine gewisse "Ahnung" (weis nicht wie ich das nennen soll), dass da noch mehr ist als auf den ersten Blick ersichtlich.



@mr.puppy

mr.puppy schrieb:Ich gehe zu 99% davon aus das da nichts ist (..so gottähnliche Sachen...), aber ich kann niemals absoloute Gewissheit erlangen.

Bei vielen die das sagen überwiegt dieses eine Prozent die anderen 99, obwohl sie das sagen.



@shadowsurfer

shadowsurfer schrieb:"Müssen " tun wir irgendwann sterben, dann fragt keiner mehr an was du geglaubt hast.
Ich halte mittlerweile den Menschen auch nicht mehr als Gottes ausgewähltes Geschöpf.

Das wirft zwei Gedanken in mir auf. Warum bzw. was macht dich so sicher dass nachdem wir gestorben sind keiner mehr danach fragt, bzw. an was man geglaubt hat keine Bedeutung hatte?
Und der zweite: Da stimme ich dir zu. Allerdings denke ich nicht dass es aus diesem Grund unmöglich ist irgend eine Art von Begleiter zu haben.

Müssen muss man sterben und sonst nichts, wie der werte User coelus gerne postete.

>>ich glaube an etwas was unser leben lang bei uns ist und uns begleitet.
was das ist an was ich da glaube kann ich selber nicht erklären.
wie ist es bei euch?<<

Ich spüre es auch und nenne es Leben.

Full_of_Rage schrieb:ich glaube an etwas was unser leben lang bei uns ist und uns begleitet.
was das ist an was ich da glaube kann ich selber nicht erklären.

Dann glaubst du ja doch an etwas. Und nicht unbedingt etwas, was andere Menschen dir "vorgeben". Wie schon @DieSache bemerkte, sollte es kein "muss" geben, aber
kann man eigentlich absolut nicht nichts glauben?

@Sockenzombie

Sockenzombie schrieb:Das wirft zwei Gedanken in mir auf. Warum bzw. was macht dich so sicher dass nachdem wir gestorben sind keiner mehr danach fragt, bzw. an was man geglaubt hat keine Bedeutung hatte?

Wenn ja , Wer soll danach fragen? und Wofür?

In diesem Punkt glaube ich, das es so ist. Natürlich kann man sich nicht sicher sein aber
ich stelle mir die vielen Menschen vor die hier einst auf der Erde gelebt haben. Nehmen wir die aus der Bronzezeit, oder die Eingeborenen die sich teilweise gern selbst aufgegessen haben.
Schreit irgendwo ein Hahn danach was mit diesen Menschen ist oder an was die geglaubt haben? Das ist Geschichte, vorbei null nada nix zero. Und genauso wird es mit uns sein.
In 500 Jahren als Beispiel wenn wir weniger als Staub sind, denkst du irgendwer interessiert sich dafür an was wir geglaubt haben?

Wenn ja, siehe oben.

Nein, man muss nicht "glauben" im Sinne von Glauben an Götzenfiguren bzw. Götzen (Allah, Jahwe, Jesus...). Das bleibt zwar auch jedem selbst überlassen, aber ist doch sehr transzendent und stark realitätsfremd. Von daher halte ich nichts von diesem Glauben, aber dies dürfte hier schon bekannt sein.

Ich habe für mich persönlich "Glaube" ersetzt, da er letztlich viel (falsche) Hoffnungen mit sich bringt. Man sollte stets bis zur letzten Sekunde handeln und wenn nicht... bleibt nur noch das Ausrechnen der Wahrscheinlichkeit.

Das Gefühl der Machtlosigkeit ist schrecklich, aber das macht es mit Glauben auch nicht besser. Denn der Glaube kann in dem Moment nur das Ego selbst beruhigen, aber nichts an der Gesamtsituation ändern. Wenn dann doch was gutes eintritt und man vorher geglaubt hat, nimmt man dies sofort als Gottesbeweis o.ä. Und falls nicht, hat man wohl nicht stark genug geglaubt oder geht erschüttert unter in Zweifel. :|

Bescheidenheit ist das A und O. Gerade im Leben.

@shadowsurfer

shadowsurfer schrieb:Wenn ja , Wer soll danach fragen? und Wofür?

Tja, das kann ich dir leider nicht beantworten, so weit bin ich noch nicht bzw. kann mich nicht erinnern an einem solchen Punkt gewesen zu sein.
Aber ich denke mal sicher kann man es nicht sagen, ich halte es durchaus für möglich.

shadowsurfer schrieb:ich stelle mir die vielen Menschen vor die hier einst auf der Erde gelebt haben. Nehmen wir die aus der Bronzezeit, oder die Eingeborenen die sich teilweise gern selbst aufgegessen haben.

Das bringt mich auf einen weiteren Gedanken, welcher aber glaub ich weniger mit diesem Thread zu tun hat. Wie du sagst, es gibt so viele Menschen, was währe wenn alle einfach immer wieder gebohren werden, dann gäbs gar nicht so viele, ein und die selbe Person ist einfach "mehrere". (Nur nicht gleichzeitig) Dann stellen sich aber wiederum die Fragen wer legt die Anzahl fest wie viele es überhaupt gibt die jedes mal wieder gebohren werden, kann diese Anzahl schwanken, wie hat es begonnen, war diese Menge an Lebewesen plötzlich da oder wurde sie langsam mehr. Aber all das gehört denk ich jetzt nicht hier rein...

shadowsurfer schrieb:Schreit irgendwo ein Hahn danach was mit diesen Menschen ist oder an was die geglaubt haben? Das ist Geschichte, vorbei null nada nix zero. Und genauso wird es mit uns sein.
In 500 Jahren als Beispiel wenn wir weniger als Staub sind, denkst du irgendwer interessiert sich dafür an was wir geglaubt haben?

Nun, man wird sich bestimmt nicht an jeden einzelnen erinnern. Vielleicht an die, die etwas "außergewöhnliches" gemacht haben, Helden oder ganz große Bösewichte, deren Taten so gewaltig waren dass man sie nicht vergessen kann. Aber jeder einzelne, da geb ich dir Recht, für deren Glauben interessiert sich heute kein Erdenmensch mehr.

Ich für meinen Teil glaube auch an höhere Mächte, die uns im Leben "begleiten". Viele denken vielleicht, das sie nicht existieren oder keinen Einfluss auf uns haben. Aber vielleicht soll ein Großteil der Menschen das ja auch denken? Damit sie sich nicht sooft das gejammer Millionen von Menschen anhören müssen, denn schließlich jammert ein nicht gläubiger Mensch nicht Gott oder sonst etwas die Ohren voll. :)

Warum Glaube ich? Nun ist es nicht etwas Egoistisch zu denken, die Welt gehört dem Menschen allein? Der Mensch ist ein nichts in dem Universum. Wir sollten glücklich sein, so "hoch entwickelt" zu sein *hust* Wobei ein Affe machmal Intellligenter ist.

Glauben muss man nur, wenn man die Spur verloren hat.

Glauben muss man nur was nicht wahr ist.
Und wahr ist bei uns Menschen fast gar nichts.
Auch was die menschliche Intelligenz angeht, ist diese vom Standpunkt eines neutralen Beobachters aus betrachtet nur dumme Eitelkeit und in Wirklichkeit eher ein Strafe
als eine besondere Errungenschaft der Evolution, :D
da wir vermutlich die einzige Lebensform auf dem Planeten sind, die über die Unfassbarkeit des Sterbens nachdenken können.

edit: nachdenken kann.

@Sockenzombie

Sockenzombie schrieb:Bei vielen die das sagen überwiegt dieses eine Prozent die anderen 99, obwohl sie das sagen.

Bei mir sicherlich nicht.
Am liebsten würde ich sagen das ich weiß das es da nichts gibt.
Bei mir steht Wissen weit über Glauben.
Nur gibt es immernoch viel zuviele Dinge im Universum die der Mensch einfach nicht (oder noch nicht) versteht, weshalb ich mir niemals anmaßen würde von mir zu behaupten das ich absolout weiß das es da nichts gibt. Deshalb de facto Atheist.

@mr.puppy
Find ich schön ausgedrückt. So in etwa denke ich auch. Wobei ich mich manchmal wundere dass viele Menschen einiges gar nicht verstehen wollen, direkt vor ihren Augen ignorieren sie stur was der Wahrheit entspricht und lassen sich stattdessen lieber bequeme, bereits zurechtgekaute Brocken aus den Medien im Kopf zergehen.

Ich denke man muss generell an irgend etwas Glauben auch wenn es einige nicht ganz wahrhaben wollen.

Das bekommt jeder Mensch mit auf seinem Lebensweg.

An was er im großen und ganzen Glaubt ist mal dahingestellt.
Glauben tut jeder weil es in der Natur des Menschen liegt.

@Sockenzombie
:D Ganz genau.

Aber das finde ich in Ordnung.
Es liegt in der Natur der Menschen.
Solange es genug Leute gibt, die doch lieber an die Realität glauben solls mir Recht sein.
Bin da eher tolerant, solange man mir meine Weltanschaung lässt.

:D

@ Bellmondo

Hallo!

Bellmondo schrieb:Glauben muss man nur was nicht wahr ist.

Dieser Aussage möchte ich widersprechen, weil es mehr als eine Art von "glauben" gibt.

Da wäre einmal "glauben" im Sinne von vermuten oder annehmen, weil man etwas nicht genau weiss. Ich denke mir, dass du von diesem Aspekt sprichst.
Hier muss das glauben als solches bescheiden bleiben, weil es nur annimmt.

Es gibt darüber hinaus aber auch noch eine andere Seite die man als den Glauben AN ETWAS nennt und das ist der wahre Glaube wie ihn die Religionen lehren.
Wenn ich hier von Religionen spreche meine ich aber nicht die Fehlleitungen der menschlichen Spezies die sie mit in die Religion einbrachten, sondern Religion als das was sie wirklich ist nämlich ein Weg.
Wenn jemand einen WAHREN Glauben hat bedeutet es, dass dieser jemand AN etwas glaubt. Damit ist gemeint, dass er etwas ERKANNT hat und DARUM glaubt - glauben also im transzendentalen Sinne und alleine DIESER Glaube ist grösser als Wissen weil das Wissen begrenzt ist. Der Glaube gibt Kraft und Weisheit solange er sich nach real bestehenden Tatsachen richtet.

Soweit von mir :-)

Gruss
Ajoki

Ich hatte vor Jahren oft mystische Erlebnisse, stärker und realer als mein Leben davor und danach. Also müsste ich an mir selbst zweifeln, wenn ich diese Ereignisse nicht als Realität ansehen will. Da ich oft in Astralreisen mit Personen in Verbindung trete und generell mit Seelen in Kontakt stehe, sage ich, the matrix hat uns alle. Der Mensch ist der materialisierte Traum der Seele.