@premiumsilver Nein, wird man nicht. Jedenfalls nicht hierzulande. Nicht von Menschen, an denen einem etwas liegen sollte. Die anderen können einem ja egal sein.
Dass es mehr männliche Singles gibt, scheint eine Frage der öffentlichen Wahrnehmung zu sein. Nach dem Mikrozensus 2005 des Statistischen Bundesamtes leben 26 % aller deutschen Frauen ohne Partner (im Vergleich zu 18 % der Männer). Bei den Single-Börsen im Internet ist das Verhältnis allerdings anders, da sind 44 % Frauen und 56% Männer gemeldet.
Für's Single-Dasein gibt es viele Gründe:
Der grösste Teil der Singles sind nach wie vor verwitwete alte Menschen.
Der nächstgrössere Teil sind die Singles nach Trennung/Scheidung.
Dann gibt es einem Menge Menschen, die Single sind, weil sie arm, hässlich, doof, im Knast, unerträglich, soziophob oder behindert sind (keine Gleichsetzung!).
Singles aus Überzeugung gibt's auch noch.
Es gibt so viele Gründe für's Single-Sein, wie es Singles gibt.
Das finde ich auch überhaupt nicht schlimm. Vorbei die Zeiten, als die Familie arrangierte, was lebenslang halten sollte und jeglicher andere Lebensentwurf mit scheelen Seitenblicken bedacht wurde: Nutte, Schwuler...
Hinzu kommt, dass dank zuverlässiger Verhütungsmittel endlich Sex und Fortpflanzung voneinander abgekoppelt sind, dass der Kuppeleiparagraf gefallen ist, auch Unverheiratete allerlei Geschlechts zusammen eine Wohnung bekommen, niemand mehr argwöhnisch oder mitleidig belächelt wird, für den lebenslängliche Ehe aus den verschiedensten Gründen nicht in Frage kommt.
Und, vor allem: Frauen sind selbständiger und unabhängiger geworden, nicht zuletzt ökonomisch. Sie brauchen keine Versorgungsehe mehr, in der sie für ein paar Euro Haushaltsgeld die Beine breit machen müssen.
Das sind die Gründe für nicht zu viele, sondern für Single-Dasein überhaupt.
Die Menschen sind freier geworden - und das ist gut so.
Wer etwas anderes will, der muss sich dann wohl eine Kultur oder Gesellschaftsordnung suchen gehen, die dieser "guten alten Zeit" nahe kommt.