"Pille danach" ist jetzt rezeptfrei, richtig oder falsch?

@Hellskitty

Ich bin auch dafür, weil man sich dann diese ganze Prozedur erspart. Und eine Abtreibung ist eine echt harte Sache (hatte ich zum Glück noch nie).

Darf ich dich fragen, ob du medikamentös abgetrieben hast?

@Pallas

Nee, ich wurde ausgeschabt. Das ging damals alles ganz schnell, dadurch das ich es so früh wusste. Nachdem die Periode nicht kam, bin ich sofort zu einer anderen Ärztin. Dieser hat die Schwangerschaft dann bestätigt und alles in die Wege geleitet. 2 Termine bei Pro Familia und dann wurde der Eingriff vorgenommen.

Das wünsche ich niemanden!

Und der Arzt entzog sich mit der Behauptung, das ich ja auf die Pille danach bestehen können, aus jeder Verantwortung. Mir hätte ja klar sein müssen, das man es nicht 100% sicher sagen konnte ob ich befruchtet wurde oder nicht. Meiner neuen Frauenärztin und mir ist alles aus dem Gesicht gefallen O.o

@Hellskitty
hallo,
das lag ja aber an der inkompetenz des arztes.
selbiges hätte dir bei einem apotheker oder einer apothekerin passieren können.
es wird auch weiterhin leute geben, die das medikament noch gar nicht kennen
und/oder naiv dem apotheker/dem arzt (m/w) glauben (im falle der falschberaung)....

an missbrauch glaub ich auch nicht bei dem preis....in einzelfällen sicher, aber nicht idR

@LIncoln_rhyME

Natürlich lag es an der Inkompetenz des "Arztes".
Damals ( das ist jetzt gut 15 Jahre her) gab es die Pille danach nur, wenn der Arzt es für notwendig gehalten hat und dementsprechend ein Rezept ausgestellt hat. Da hat man sich auf das Urteil des Arztes verlassen und dies hat für mich auch nichts mit Naivität zu tun. Für mich klang es plausibel, wie er mir die fruchtbaren Tage etc aufgezeigt hat.

Ich denke, das es anders ausgegangen wäre, wenn ich mir die Pille danach einfach in der Apotheke hätte kaufen können. Da wäre man reingegangen, hätte gesagt das man diese käuflich erwerben möchte und gut wäre es gewesen.
In der Apotheke erhalte ich nur auf spezielle Nachfrage ein Beratung, zumindest ist es bei uns so. Wenn ich genau weiß welches Medikament ich haben will, dann bekomme ich dieses auch. Meißt wird einem nur etwas zur Einnahme erzählt.

@Hellskitty
hm. also ich kann mich daran erinnern. Damals so um 01/02 war ich auch einmal bei einem Arzt dabei und habe das Prozedere miterlebt. Es war jedoch überhaupt kein Problem.
Im Gegenteil, die Ärztin fand es gut, dass wir "so handeln"
Das kommt/kam auf den Arzt drauf an.
Das wird sich doch jetzt kaum ändern?
Einfach via OnlineApotheke ist ja (vorerst) nicht möglich.
Und so wie ich es verstanden habe, kann der Teufel in weiß hinterm Tresen
die Ausgabe verweigern?! Also auch unabhängig von den Ausnahmen, die ohnehin noch zum Arzt oder mit den Eltern kommen müssen.
Gut, natürlich kann man zu einer anderen Apotheke, aber die Wahl zu einem anderen Arzt zu gehen hattest du damals auch bspw.

Im Grunde ändert sich gar nicht sooo viel mMn

@LIncoln_rhyME

Im Normalfall ist es auch kein Problem und ich finde es auch besser, wenn man nach einem "Unfall" gleich handelt.
Meine Frauenärtzin meinte auch, das sie die Pille in meinem Fall auch verschrieben hätte. Damit wäre das Thema dann auch durch gewesen. Da kann man mal sehen, das man sich nicht auf -->eine<-- ärztliche Meinung verlassen sollte. Zumindest habe ich daraus gelernt.
Das du so pauschal sagst, das ich ja die Möglichkeit hatte zu einem anderen Arzt zu gehen, finde ich nicht gut. Klar ist es DER Gedanke, der einem kommt wenn man dann die Offenbarung bekommt, das man falsch beraten wurde. Dennoch klang es damals plausibel für mich, wie er mir alles erklärt hat und darauf habe ich mich verlassen und ich hatte auch nicht den Drang eine weitere ärztliche Meinung einzuholen. In dem Moment war ich froh, das der Arzt zu mir sagte, das ich unmöglich geschwängert worden wäre.

Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, das ein Apotheker sich weigern würde einer erwachsenen Frau die Pille danach zu verkaufen. Anders ist es natürlich bei Minderjährigen und das ist auch gut so. Immerhin ist das schon ne deftige chemische Keule die man sich da verpasst. Da sollte vorher schon ein klärendes Gespräch mit einem zuständigen Arzt und den Eltern gehalten werden.

@Hellskitty
Das war doch kein Vorwurf, nur als Beispiel. Heute könnte es auch passieren.
Der Rest, dass du dem Arzt vertraut hast war dann die "Naivität", wie oben angesprochen,
das wird es auch noch in Zukunft geben, dass es trotzdem passiert.
Aber auch das ist nicht verwerflich, wenn man mit 19, also ein junger Erwachsener,
jemandem vertraut und nicht zum nächsten Arzt oder Apotheker rennt.
Bei dir war es natürlich folgenschwer.....

Oder die Person hat einfach keine Lust auf das Prozedere....

Wobei sich die Zeit auch geändert hat. Hab eben mal "Kondom gerissen" in die Suchmaschine eingegeben....Da wird man sofort auf die Pille danach aufmerksam.

Hellskitty schrieb:Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, das ein Apotheker sich weigern würde einer erwachsenen Frau die Pille danach zu verkaufen.

Keine Ahung. Nach meiner OP musste ich Schmerzmittel nehmen.
Der Arzt verschrieb noch zusätzlich die Pantozol und meinte ich solle mir grad noch ein PAck holen, falls ich danach noch brauch. Hab ich gemacht in derselben Apo, bei der selben Frau, meine Stammverkäuferin quasi. Die meinte ich soll das nicht einfach so nehmen....Da musste ich ihr auch erklären warum ich das nochmal "brauch".....
Und das war "nur" Pantozol!


Nunja, ist ja auch Wurst. Es wird auch hier wieder auf den Einzelfall ankommen.

Hier werden aber gerade mächtig die Mittelchen durcheinandergeschmissen.

Pantozol ist KEIN Schmerzmittel, sondern ein Protonenpumpenhemmer. Das verschreibungspflichtige Pendant heißt Pantoprazol, das freiverkäufliche Pantozol. Es wird in jedem KH verabreicht, um den Magen auf die Medis und die Narkose vorzubereiten. Es hemmt die Magensäureproduktion und hat nichts, aber auch gar nichts mit Schmerzmittel an sich zu tun.

@LIncoln_rhyME

Ok, dann hab ich es mir im Eifer des Gefechts fälschlich zu Herzen genommen.

Ja, da hast du Recht. Ich denke auch, das man heutzutage so aufgeklärt wird, das die Pille danach einfach einen festen Bestandteil beim Thema Sexualkunde ausmacht. Und dank des Internets kann man sich so oder so über die Möglichkeiten schlau machen ( was aber keineswegs den Gang zum Arzt ersetzen sollte ).

Interested schrieb:Pantozol ist KEIN Schmerzmittel

Dehalb steht dort:

LIncoln_rhyME schrieb:Der Arzt verschrieb noch zusätzlich die Pantozol

zusätzlich ;)

Aber ich werde in Zukunft einfach die Beipackzettel verlinken.
Ugsprl. ist es ein Magenschoner.
Vor einer OP hab ich den übrigens noch nie bekommen, immer erst danach.
Der Magen "verträgt" die "Masse" an Medis nicht immer und wird stark beansprucht.
Mit was könnte man das besser behandeln als mit Medis :troll:

Hellskitty schrieb:( was aber keineswegs den Gang zum Arzt ersetzen sollte ).

Genau....
Die Internetdoktorei ist teils gut, aber oftmals auch schlecht, weil
soviele Symptome sich überschneiden. Da hat man oft direkt Krebs oder
andere schlimme Krankheiten und setzt sich (oft) unnötig in Stress.
Bei Krankheiten....

Hier, in dem Fall ist es sinnvoll, weil man sich, wie du schon schriebst, sich einfach über die Möglichkeiten schlau machen kann :)

LIncoln_rhyME schrieb: Die meinte ich soll das nicht einfach so nehmen....Da musste ich ihr auch erklären warum ich das nochmal "brauch".....

Mal wird zuwenig beraten und mal zuviel :D Ja was wollt ihr denn? Natürlich gibt es Medikaamente, wo drauf hingewiesen wird, das man die nicht einfach so nimmt.

Und falls du keine Kundenkarte hast, in der "Stammapotheke" bei der "Stammapothekerin" , dann kannst du auch nicht verlangen, das man sich sofort an deinen pharmazeutischen Werdegang erinnert, wenn du im Laden stehst :D

ok

@gastric
@Pallas

Wenn auch etwas spät, ich antworte gern noch auf eure Beiträge, in denen ich zitiert und angesprochen wurde.

Natürlich gibt es nicht nur negative oder positive Beispiele. Manche Menschen sind verantwortungsvoll, andere nicht. So ist das überall im Leben. Dennoch bin ich nun einmal aus den bereits dargelegten Gründen gegen die Rezeptfreiheit. Meine Argumente haben für mich mehr Gewicht als eure und das finde ich völlig in Ordnung. Wir müssen uns nicht einig sein.

Ich verstehe auch den Wunsch, Dinge zu vereinfachen. In manchen Fällen finde ich es besser, sie so kompliziert zu belassen, wie nun einmal eigentlich von Natur aus sind. Allein schon, um ihnen ihre Wichtigkeit zu belassen. Insbesondere wenn Eigenverantwortung ausreicht, um eine Vereinfachung zu erreichen. Dieses "etwas hinterher ungeschehen machen können" finde ich eben nicht gut. Aber auch das darf man gern ganz anders sehen.

@Emmeleia

Emmeleia schrieb:Allein schon, um ihnen ihre Wichtigkeit zu belassen.

Welche Wichtigkeit?

Emmeleia schrieb:Insbesondere wenn Eigenverantwortung ausreicht, um eine Vereinfachung zu erreichen. Dieses "etwas hinterher ungeschehen machen können" finde ich eben nicht gut. Aber auch das darf man gern ganz anders sehen.

Du meinst also man sollte Dinge einfach so hinnehmen, wie sie sind? Jede Frau sollte das Recht haben zu bestimmen, ob sie schwanger wird oder nicht, und "Unfälle" können auch bei verantwortlichen Handeln passieren. Warum dann noch weitere Hürden und Prozeduren auf sich nehmen, wenn es einfach und schneller gehen könnte?

Nebenbei, dass bei der Pille danach nicht zu lange gewartet werden darf.

Bei so manchem Beitrag habe ich das Gefühl, dahinter steht die Befürchtung, Frauen könnten sich ungezügelt der ungeschützten Lust hingeben, weil es ja nun so einfach ist, und sie am nächsten Tag lediglich die Pille danach einwerfen müssen, um nicht schwanger zu werden.

@Pallas

Keine Aufregung, bitte.

Pallas schrieb:Welche Wichtigkeit?

Es ist wichtig zu akzeptieren, dass manche Dinge im Vorhinein verhindert werden sollten und dass man eben nicht alles ganz easy peasy nach dem es schon eigentlich zu spät ist ausbügeln kann. Dass es diese Pille gibt, finde ich prinzipiell gut. Es gibt Situationen, in denen sie sehr hilfreich sein kann. Aber ich bin gegen die Rezeptfreiheit, da es nunmal keine Vitaminpille ist, und das Verhindern einer Schwangerschaft im Nachhinein nunmal keine Kleinigkeit sein sollte. Auch wenn ich es begrüße, dass es ohne große Risiken für die Frauen möglich ist.

Pallas schrieb:Du meinst also man sollte Dinge einfach so hinnehmen, wie sie sind? Jede Frau sollte das Recht haben zu bestimmen, ob sie schwanger wird oder nicht, und "Unfälle" können auch bei verantwortlichen Handeln passieren. Warum dann noch weitere Hürden und Prozeduren auf sich nehmen, wenn es einfach und schneller gehen könnte?

Nein, das meine ich nicht. Habe ich auch nicht geschrieben. Nur weil ich den einfachsten Weg nicht begrüße, lehne ich noch lange nicht die Sache an sich ab. Nicht alle Menschen denken in Extremen und es ist mehr als billige Polemik, mich jetzt als frauenfeindliche oder verklemmte Person darstellen zu wollen. Den Hut ziehe ich mir nicht an, sorry.
Ich finde nur, dass man vorher denken und handeln sollte, anstatt nachher dumm darzustehen. Die Rezeptfreiheit unterstützt den Prozess nicht, sich darüber klar zu werden, wie wichtig es einem ist, nicht schwanger zu werden.

emz schrieb:Bei so manchem Beitrag habe ich das Gefühl, dahinter steht die Befürchtung, Frauen könnten sich ungezügelt der ungeschützten Lust hingeben, weil es ja nun so einfach ist, und sie am nächsten Tag lediglich die Pille danach einwerfen müssen, um nicht schwanger zu werden.

Ich habe nicht das Gefühl, dass Frauen heutzutage noch unter irgendwelchen Zügeln leiden. Man kann nahezu alles ohne schwere Konsequenzen tun und lassen.

@Emmeleia

Emmeleia schrieb:Keine Aufregung, bitte.

Das gilt auch für dich :)

Emmeleia schrieb:Es ist wichtig zu akzeptieren, dass manche Dinge im Vorhinein verhindert werden sollten und dass man eben nicht alles ganz easy peasy nach dem es schon eigentlich zu spät ist ausbügeln kann.

Wenn es zu spät ist, dann hilft die Pille danach ohnehin nicht mehr. Es ist KEINE Abtreibungspille

http://www.netdoktor.at/sex/verhuetung/pille-danach-5461

Ich darf mich zitieren

Pallas schrieb:Du meinst also man sollte Dinge einfach so hinnehmen, wie sie sind?

Emmeleia schrieb:Nein, das meine ich nicht. Habe ich auch nicht geschrieben.

Kommt mir aber so vor.

Emmeleia schrieb:Nur weil ich den einfachsten Weg nicht begrüße, lehne ich noch lange nicht die Sache an sich ab. Nicht alle Menschen denken in Extremen und es ist mehr als billige Polemik, mich jetzt als frauenfeindliche oder verklemmte Person darstellen zu wollen. Den Hut ziehe ich mir nicht an, sorry.
Ich finde nur, dass man vorher denken und handeln sollte, anstatt nachher dumm darzustehen. Die Rezeptfreiheit unterstützt den Prozess nicht, sich darüber klar zu werden, wie wichtig es einem ist, nicht schwanger zu werden.

Nein, ich halte dich nicht für eine frauenfeindliche und verkemmte Person. Du ignorierst aber die Tatsache, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahme etwas passieren kann und stellst Frauen, welche die Pille danach nehmen wollen bzw. einen leichteren Zugang zu bekommen, als pauschal dumm und verantwortungslos da.

Emmeleia schrieb:Ich habe nicht das Gefühl, dass Frauen heutzutage noch unter irgendwelchen Zügeln leiden. Man kann nahezu alles ohne schwere Konsequenzen tun und lassen.

Eben, das ist das Problem und mit der Pille danach könnten Frauen noch freizügiger werden.

emz schrieb:Eben, das ist das Problem und mit der Pille danach könnten Frauen noch freizügiger werden.

Das können sie auch ohne pille danach oder etwa nicht? Sogar wesentlich effektiver bspw mit pille, spirale, pflaster, implantat und was es da nicht alles gibt. Das ist sowohl preislich als auch von der sicherheit her die bessere alternative und das wissen ne menge damen.