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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

221 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sexismus, Alice Schwarzer, Marilyn Monroe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:05
Es geht um einen Vorfall, der ein Jahr zurückliegt und der in dem Magazin aus Sicht der Reporterin geschildert wird.
Hmh hat die alte echt 12 Monate gebraucht um das zu verarbeiten
Stern verkommt immmer mehr zu einem Schmierblatt

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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:05
@1ostS0ul

Es ist nicht in Ordnung, jemanden auf seine Geschlechtsmerkmale zu reduzieren. Mich wundert, dass manche Beiträge hier durchgehen.


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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:17
Zitat von KcKc schrieb:übrigens pünktlich zur Verkündung, dass Herr Brüderle FDP-Spitzenkandidat werden soll für die kommende Bundestagswahl. Welch Zufall ^^
das ist genau das, was mich auch daran stört.
Denn der Vorfall liegt ja ne Ewigkeit zurück.


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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:25
Das liberale Alkoholproblem, diese Mischung aus Weinkönigin und Sparkassen-Angestellten, ist ja auch nur die Spitze des Eisbergs:


Brüderle-Debatte: Stopp!

Ein Kommentar von Patricia Dreyer

Hat die FDP ein Problem? Von deren designiertem Spitzenkandidaten Rainer Brüderle heißt es, er habe eine "Stern"-Journalistin bedrängt. Es ist alles noch viel schlimmer. Alltäglicher Sexismus ist nämlich unser aller Problem. Reden wir darüber.

Zwei Journalistenkolleginnen haben in den vergangenen Tagen einen Stein ins Rollen gebracht. Ich bin ihnen dankbar, das war überfällig.

Die eine, Annett Meiritz, die für SPIEGEL ONLINE über die Piratenpartei berichtet, hat jüngst beschrieben, wie aus Parteikreisen gezielt das Gerücht gestreut wurde, sie komme nur deshalb an sensible Informationen, weil sie eine Liebesaffäre zu einem Piraten unterhalte.

Die andere Kollegin, Laura Himmelreich vom "Stern", schildert in dessen aktueller Ausgabe, wie FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sie 2012 an einer Hotelbar anmachte.

Vor allem der zweite Fall sorgt jetzt für Aufregung, Getuschel und Verdächtigungen, wird zum "Fall Brüderle". Der notorische Partei-Haudrauf Kubicki unterstellt der "Stern"-Frau sogleich politisches Kalkül: Warum macht sie erst jetzt die Geschichte öffentlich, da Brüderle just zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl auserkoren wurde?

Regen Sie sich ab, Herr Kubicki.

Es geht in diesem Punkt mal nicht in erster Linie um Ihre FDP. Es geht auch nur in zweiter Linie um die Frage, was das Verhalten des weinselig tatschenden Endsechzigers Brüderle gegenüber einer jungen Journalistin über ihn als Mensch oder seine moralische Tauglichkeit aussagt, ein politisches Amt zu bekleiden.

Es geht um etwas viel Wichtigeres und zugleich viel Banaleres. Darum, Männern, die es betrifft, klipp und klar zu sagen: Hört endlich auf damit.

Berufliche Situation als sexuelles Jagdrevier

Die Schilderungen der beiden Kolleginnen sind ein großes Stoppschild: Journalistinnen erleben dumme Sprüche, blöde Anmache, Reduzierung aufs Äußerliche, Diskreditierung aufgrund ihres Geschlechts genauso oft wie Millionen andere Frauen in anderen Branchen - und haben das genauso satt.

Wir erleben auch in Zeiten von Quoten-Debatte und Frauenförderung immer noch täglich, wie Männer versuchen, uns durch Abwertung kleinzuhalten. Wie Männer Macht demonstrieren. Wie Männer glauben, ihre vermeintliche Unwiderstehlichkeit zum Ausdruck bringen zu müssen, wie Männer eine berufliche Situation zum sexuellen Jagdrevier machen. Wie Männer berufstätige Frauen als tickende Zeitbombe betrachten, denn sie könnten ja gebären wollen.

Stopp!

Wenn ich, Chefin vom Dienst bei SPIEGEL ONLINE, im Büro ans Telefon gehe, höre ich nicht selten "Verbinden Sie mich bitte mit dem Chef vom Dienst" - weil ich eine Frau bin, ist es wohl unvorstellbar, dass ich im SPIEGEL-Verlag Führungsverantwortung trage.

Stopp!

Eine Kollegin, Wirtschaftsredakteurin, berichtet kritisch über ein Unternehmen. Hinterher empört sich ein Leser: Warum sich denn "diese blonde junge Frau" überhaupt erdreiste, über Wirtschaftsthemen zu schreiben?

Stopp!

Ein Chefredakteur sagt zur Redakteurin vor dem jährlichen Sommerfest: "Ziehen Sie sich wieder so hübsch an wie im letzten Jahr? Da sahen Sie so gut aus, ich hätte Sie kaum erkannt."

Stopp!

Angela Merkel war erst Kohls "Mädchen", dann wurde sie "Mutti" und hat nun - der vielleicht jämmerlichste Diskreditierungsversuch von allen - auch noch einen "Frauenbonus".

Stopp!

Das vielleicht Nervigste und Perfide an all diesem Chauvi-Grundrauschen: Frauen, die es sich nicht gefallen lassen und sich aus der Deckung wagen - wie die Kolleginnen Meiritz und Himmelreich -, werden umgehend noch mal diskreditiert, als Hysterikerinnen, die "keinen Spaß verstehen", die "harmloses Geflirte" oder "galanten Altherrencharme" boshaft missdeuten.


Stopp! Stopp! Stopp!

Bei allen politisch-gesellschaftlichen Debatten, die in Deutschland über Frauen geführt wurden - ob Gleichberechtigung, Abtreibung, Herdprämie, Frauenquote - eine fehlte bisher: die große Debatte um alltäglichen Sexismus.

Beginnen wir sie endlich.


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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:31
@Plan_B

...habe nur auf den Artikel verwiesen...aber bei dir wird es wahrscheinlich so etwas nicht geben...-.-...?
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zur vollen Wahrheit gehört allerdings auch, dass in manchen Redaktionen junge, attraktive Frauen strategisch eingesetzt werden. Dabei geht es nicht nur um einen anderen, weiblichen Blick. Sondern darum, eine größere Nähe zu Politikern herzustellen, eine anders geartete Nähe. Offenherzigkeit gegen tiefes Dekolleté und klimpernde Wimpern. So einfach ist das manchmal wirklich, leider. Und auch das ist Sexismus, nur anders herum. Ein Spiel mit den Trieben.



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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:35
Zitat von DoorsDoors schrieb:was das Verhalten des weinselig tatschenden Endsechzigers Brüderle gegenüber einer jungen Journalistin über ihn als Mensch oder seine moralische Tauglichkeit aussagt,
Abschätzige Wortwahl entlarvt sich selbst.

Mit dem Untergang der Printmedien, Fachzeitschriften im Zusammenhang mit der Verbreitung des Internets wird es immer schwieriger, an ungefärbte, neutrale und gut recherchierte Informationen zu kommen.

Bye, bye. Eine Ära geht vorbei.

Die Zeit der Allerweltsquatscher auf "Bild-Niveau", der Twitterer und der Facebooker hat längst begonnen.


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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

24.01.2013 um 20:40
Ein' hab' ich noch:


Chauvinistische Politiker
Die ganz alltägliche Anmache

Angrapschen, spitze Bemerkungen, .... Sexismus ist im Politikbetrieb allgegenwärtig. Neu ist, dass die Mackerkultur in den Medien an Boden verliert.von D. Bax / A. Geisler / H. Gersmann / A. Maier


Da gibt es einen ehemaligen Wirtschaftsminister. Von dem heißt es, dass die diplomatischen Vertretungen bei seinen Auslandsreisen angewiesen wurden, keine weiblichen Angestellten allein mit ihm im Raum zu lassen, weil seine Übergriffe gefürchtet waren. Da gibt es auch den grünen EU-Parlamentarier, der seine Praktikantin angegrabscht haben soll. Und da ist schließlich der SPD-Spitzenpolitiker, der es nicht lassen kann, im kleinen Kreis spitze Bemerkungen über den Frauen-Arbeitskreis seiner Partei abzulassen.

Solche Geschichten machen in vielen Redaktionen schon seit Jahren die Runde. Selten aber wurde darüber geschrieben. Der Bericht der jungen Kollegin Laura Himmelreich im aktuellen Stern über ihre Begegnung mit dem FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle beim Dreikönigstreffen der Partei vor einem Jahr bildet da eine Ausnahme.
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Aber wie alltäglich ist der Sexismus im Berliner Politikbetrieb?

Klar ist, dass es hierzulande keine dauerbrünftigen Spitzenpolitiker wie Silvio Berlusconi oder Dominique Strauss-Kahn gibt, die mit ihren Übergriffen für Schlagzeilen sorgen. Auch hat sich Rainer Brüderle nicht strafbar gemacht. Ist sein abendlicher Aussetzer an der Hotelbar deshalb überhaupt ein Skandal?

Brüderles Sternstunde

Der Stern hat in seiner am Donnerstag erschienen Ausgabe unter dem Titel „Der Herrenwitz“ ein Porträt des neuen FDP-Spitzenkandidaten Rainer Brüderle veröffentlicht. Die Autorin Laura Himmelreich beschreibt darin eine Situation am Abend des Dreikönigstreffen 2012. Brüderle habe unter anderem in einer Hotelbar auf ihren Busen geguckt und gesagt: „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.“

Brüderle selbst, seine Partei und seine Fraktion wollten am Donnerstag nicht zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Zahlreiche FDP-Politiker aber kritisierten den Stern. Der thüringische Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth twitterte, er werde künftig nur noch mit „alten grauen Redakteuren“ sprechen. Die Vorsitzende der FDP-Frauenorganisation, Doris Buchholz, sagte: „Ich weiß nicht, warum die Journalistin ein ganzes Jahr wartet und jetzt so eine Story daraus macht.“

Stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn verteidigte den Text. Der erste Eindruck, den die 29-jährige Autorin vor einem Jahr von Rainer Brüderle gewonnen habe, sei „im Laufe der Zeit bei weiteren Beobachtungen und Begegnungen“ bestätigt worden. Es scheine ein „wiederkehrendes Verhalten“ zu sein.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy findet: Nein. „Es zeugt für mich von einem merkwürdigen Berufsverständnis, als Journalistin um Mitternacht an einer Hotelbar ein offizielles Gespräch mit einem Politiker führen zu wollen.“ Es liege doch auf der Hand, dass das ein nicht öffentliches Gespräch gewesen sei, sagte Edathy der taz. „Wenn die betroffene Journalistin das Geschehen als übergriffig empfunden hat, hätte sie das schon vor einem Jahr öffentlich machen können.“

„Brüderle wird man so nicht kurieren“

Annette Bruhns sieht das anders. Die Redakteurin beim Spiegel ist Vorsitzende des Netzwerks Pro Quote, das sich für mehr Frauen in journalistischen Führungspositionen einsetzt. Es sei gut, dass nun über den Sexismus in Politik und Medien diskutiert werde, sagt Bruhns. „Brüderle wird man so nicht kurieren. Aber sicher müssen Männer mehr nachdenken.“

Sie ist zuversichtlich, dass der alte Herrenwitz à la Brüderle auf dem Rückzug ist. „In den Redaktionen entscheiden männliche Chefredakteure“, sagt sie. „Aber es kommen immer mehr Frauen in Führung, und mit ihnen verliert die dumpfbackige Mackerkultur an Boden.“ Deshalb wundere es sie nicht, dass der Stern nun eine 29-jährige Kollegin über die Anmache von Rainer Brüderle schreiben lasse. Chauvinismus sei inzwischen ein salonfähiges Thema.

Noch aber ist der politische Betrieb sehr männlich dominiert, der Medienbetrieb auch. Selbst der Stern gibt zu, dass in „manchen Redaktionen junge, attraktiven Frauen strategisch eingesetzt werden.“ Eine gewisse Nähe zwischen Politikern und Journalisten wird außerdem von beiden Seiten gesucht. Abends versackt man dann eben gemeinsam an der Hotelbar. Politiker reden dann freier – und stecken einem Journalisten dann womöglich eine Story.

Dildo mit der Post

Früher war der Sexismus in Politik und Medien auch sicher krasser. Darüber berichtete die ehemalige Spiegel-Redakteurin Ursula Kosser in ihrem Buch „Hammelsprünge“, das im vergangenen Jahr herauskam. Darin erzählte sie über Sex und Macht zu Zeiten der Bonner Republik. Einmal erhielt sie von einem Abgeordneten per Post eine Dildo. Auf einem beigelegten Kärtchen stand: „Auf gute Zusammenarbeit“. Dieses Buch, sagt Pro-Quote-Chefin Bruhns, war der erste „Tabubruch“.

Aber hat sich der Tonfall wirklich so viel geändert – jetzt, wo immer mehr Frauen in der Politik und im Journalismus eine wichtige Rolle spielen? Und ist Brüderle mit seiner alkoholisierten Anzüglichkeit und seinen abgestandenen Herrenwitzen also ein Auslaufmodell?

Brüderle stammt ja nicht nur aus dem männlich dominierten Wirtschaftsflügel seiner Partei und aus dem Südwesten der Republik, wo die Uhren noch etwas anders gehen. Er gehört auch einer anderen Generation an. Schwer vorstellbar, dass jüngere Parteikollegen wie Philipp Rösler oder Christian Lindner ähnliche Sprüche reißen.

Doch auch Peer Steinbrück, der SPD-Kanzlerkandidat, ließ immer mal wieder Zweifel daran aufkommen, ob er Frauen wirklich auf Augenhöhe begegnet. Seit seiner Nominierung fordert er zwar Lohngleichheit für Frauen und Männer sowie moderne Arbeitszeitmodelle für Familien. Aber in sein Kompetenzteam berief er keine einzige Fachfrau. Und bei einer Jubiläumssendung zu „60 Jahren Tagesschau“ kommentierte er Einspieler aus dem Archiv. Dann nannte er die Nachrichtensprecher, die er besonders geschätzt habe. Zwei Männer – und „Ellen Arnhold – aus ästhetischen Gründen“.

Nerd-Sexismus bei den Piraten

Das zweifelhafte Verdienst, das Thema Sexismus im Politikbetrieb auf die Agenda gehoben zu haben, gebührt aber der Piratenpartei. Erst vor einer Woche hatte die Journalistin Annett Meiritz im Spiegel beschrieben, wie sie innerhalb der Partei als Hure abgestempelt wurde. Doch schon zuvor musste die Partei sich mit der Frage befassen, ob es bei ihnen besonders frauenfeindlich zugeht. Mal bezeichnete deren Berliner Abgeordneter Gerwald Claus-Brunner die Frauenquote als „Tittenbonus“, mal titulierte sein Fraktionskollege Alexander Morlang eine Piratin als „Exfickse“.

Der nerdige Sexismus 2.0 kommt nicht weniger ordinär daher als seine analogen Vorläufer. Er ist allerdings im wörtlichen Sinne unverschämter. Die Übergriffe finden nicht mehr an der Hotelbar oder im Hintergrundgespräch statt, sondern gern im Internet, vor aller Augen – beispielsweise bei Twitter. Diese Transparenz hat dazu geführt, dass die Piraten als Sexistenpartei am Pranger stehen.

Allerdings gibt es in der Partei auch eine Gegenbewegung: Piratinnen und Piraten, die nicht bereit sind, frauenfeindliches Verhalten weiter zu tolerieren. In Berlin arbeiten die Piraten zur Zeit an einer Nulltoleranz-Initiative, die einen offensiven, kompromisslosen Kurs im Umgang mit Sexisten in den eigenen Reihen verlangt. Eine der Forderungen: Im „Sinne der Transparenz und der Vorbeugung“ sollten künftig sämtliche Vorfälle öffentlich gemacht werden.

Einer der Mitinitiatoren ist der Berliner Bezirksabgeordnete Felix Just. Bei einem Arbeitstreffen habe der Landtagsabgeordnete Morlang unlängst eine Politikerin mal eben so als „Blondfotze“ tituliert, berichtet der 31-jährige Softwareentwickler. Für ihn und seine Basis-Arbeitsgruppe stehe fest: „Das werden wir uns nicht mehr bieten lassen.“ Just machte den Vorfall darum bewusst publik. „Ich glaube nicht, dass es bei den Piraten weniger oder mehr Sexismus gibt als in anderen Parteien“, sagt er. Aber die Piraten sollten klarer damit umgehen. „Den Shitstorm“, sagt er selbstbewusst, „halte ich schon aus.“


Taz, 24.1.13


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24.01.2013 um 20:43
@Doors

...ach ja die taz...ohne Worte...^^


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24.01.2013 um 20:47
@1ostS0ul
Zitat von DoorsDoors schrieb:Offenherzigkeit gegen tiefes Dekolleté und klimpernde Wimpern. So einfach ist das manchmal wirklich, leider. Und auch das ist Sexismus, nur anders herum. Ein Spiel mit den Trieben.
Ich weiß. Und ich bleibe dabei: Es wird unterschiedlich gewertet. Wenn zwei das Gleiche tun ...


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24.01.2013 um 20:51
Scheinbar ist Frauenfeindlichkeit ja nicht nur auf Trink, Brüderle, trink beschränkt:

Rücktritt von Brigitte Susanne Pöpel
"Männerklub FDP"
Von Pitt von Bebenburg, FR, 12.1.13


Nachdem Verbandschefin, Brigitte Susanne Pöpel, ihren Posten unerwartet geräumt hat, weist der „Männerklub FDP Wiesbaden“ frauen- und familien-feindliche Vorwürfe von Pöpel zurück. Auch die hessische FDP distanziert sich von der Aussage.

Auf den Parteiaustritt der Landesvorsitzenden der Liberalen Frauen, Brigitte Susanne Pöpel, haben FDP-Politiker ganz unterschiedlich reagiert. Pöpel hatte ihren Austritt unter anderem damit begründet, dass in der FDP „ein frauen- und familienfeindlicher Ton die Regel, nicht die Ausnahme“ sei – und zwar nicht nur in der Wiesbadener Lokalpolitik, sondern „auch auf Landes- und Bundesebene“. Sie bleibt aber Landes- und stellvertretende Bundeschefin der FDP-nahen Organisation Liberale Frauen.

"Frauen wurden gefördert"

Die Wiesbadener Regionalvorsitzende der Frauenorganisation, Claudia Hackhausen, sagte, sie könne „die Vorwürfe nicht nachvollziehen“. Die hessische FDP wies Pöpels Äußerungen ebenfalls mit Nachdruck zurück.
Gerade der Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn setze sich seit langem für eine Frauenförderung ein, sagte Parteisprecher Marco Krause.

Er verwies auf die „AG Initiative für Frauen“, die 2009 eingesetzt worden sei, und auf das Mentorenprogramm, das Ende 2011 beschlossen worden sei. Damit würden „vor allem Frauen mit ersten beruflichen und politischen Erfahrungen in der FDP gefördert und auf ihrem Weg in die Führungsebenen von Organisationen und Verbänden unterstützt“, so Krause.

„Es ist ein Männerverein“

Ein anderes Bild zeichnete die Bundesvorsitzende der Liberalen Frauen, Doris Buchholz, zu deren Stellvertreterinnen Pöpel zählt. „Sie haben in der FDP unheimlich Gegenwind, wenn sie zu den Liberalen Frauen zählen“, sagte die Saarländerin Buchholz der Frankfurter Rundschau am Mittwoch. „Es ist ein Männerverein.“
Pannen-Partei FDP - Ein Niedergang in Bildern
Es sollte ein Neuanfang für die FDP nach einem Jahr der Katastrophen werden: das traditionelle Dreikönigstreffen. Doch die mit Spannung erwartete Rede von FDP-Chef Philipp Rösler verpuffte ohne große Wirkung. Statt auf ihren Chef richteten die Liberalen ihre Aufmerksamkeit auf das Saarland,....
...wo CDU-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Parteifreunden die Koalition aufkündigte. Während Rösler in Stuttgart von Aufbruch sprach, bescheinigte Kramp-Karrenbauer der Saar-FDP samt Fraktion Regierungsunfähigkeit - ein Debakel, wie es symptomatisch für den Niedergang der FDP in den vergangenen anderthalb Jahren steht.
Am 14. Dezember schmeißt Generalsekretär Christian Lindner überraschend hin. Das Verhältnis zu Parteichef Rösler scheint zerrüttet...

Als Beispiel nannte Buchholz ebenso wie Pöpel die Art und Weise, mit der die FDP-Oberen die Einführung einer Frauenquote in den Parteigremien torpediert hätten. Die Bundesvorsitzende berichtete weiter, Parteifreunde hätten es abgelehnt, FDP-Frauen zu plakatieren, die ihnen zu wenig attraktiv erschienen. „Ich habe schon erlebt, dass man mir gesagt hat, man möchte gut aussehende Frauen auf Wahlplakaten – nach dem Motto: Sex sells“, empörte sich Buchholz.

„Die Herren müssen mit uns leben“

Die Bundesvorsitzende sagte aber, sie werde Pöpels Beispiel nicht folgen, sondern in der FDP bleiben. „Klein beigeben? Da haben die Herren doch gewonnen“, sagte Buchholz. „Die Herren müssen mit uns leben.“
Buchholz urteilte zwar, dass Pöpel „unglücklich agiert“ habe. Sie war in dem eskalierenden Konflikt zahlreichen Sitzungen der Wiesbadener Stadtverordneten-Fraktion der FDP ferngeblieben. Buchholz fügte aber hinzu, man verlange von Frauen, dass sie „nicht 100 Prozent, sondern 150 Prozent“ leisteten. Nur dann könnten sie sich durchsetzen.
Die hessische Opposition kommentierte Pöpels Austritt als Hinweis auf Auflösungserscheinungen. „Die FDP hat sich überlebt“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Günter Rudolph. Grünen-Geschäftsführer Matthias Münz nannte den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit in der FDP „erschreckend, aber nicht wirklich überraschend“. Hermann Schaus (Linke) urteilte, Pöpels Darstellung sei „leider eine zutreffende Zustandsbeschreibung des Männerclubs FDP“.


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Ist er zu weit gegangen ? Der Fall Rainer Brüderle von der FDP

25.01.2013 um 00:41
@AthleticBilbao
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Ja, und zwar völlig zurecht. Da gibt es überhaupt nichts dran rum zu machen.
Sonst sind wir irgendwann nämlich auch mal da, dass man Frauen völlig frei zum Sex zwingen kann mit dem Argument: Ja, andere wollen doch heutzutage auch alle fi...
Oh, billige Polemik :D

Welch wundervoller, rhetorischer Kunstgriff. Natürlich ist es auch vergleichbar, wenn dir ein 10 Kilo schweres Hündchen und ein 60 Kilo Brocken von einem Mastiff auf den Fuß tritt.

Der Spruch, die Frau könne gut ein Dirndl ausfüllen, ist zweifellos sexistisch. Da braucht man gar nicht drum herum zu reden.

Aber da so einen Aufriss drum zu machen, als hätte Herr Brüderle sie offen zum Sex aufgefordert, ist doch wohl mehr als übertrieben.
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Weil man Frauen sexuell erniedrigen kann. Männer nicht. Oder schon mal was davon gehört, dass ein erwachsener Mann vergewaltigt wurde?!
Jep, hab ich schon gehört. Passiert sogar regelmäßig, nachgewiesenermaßen beispielsweise im Knast. Aber auch außerhalb davon gibt es Misshandlung von Männern durch Frauen.

Nur traut sich kaum jemand, das bekannt zu geben - welcher Mann will schon als einer dastehen, der von seiner Frau verprügelt und gedemütigt wird?


Nebenbei bemerkt ist auch deine Interpretation eine Form von Sexismus und Chauvinismus - es können also nur Männer Täter und nur Frauen Opfer von Sexismus sein. Interessant - aber Doppelmoral pur.

Wenn eine Frau zu mir sagt, ich hätte einen heißen Hintern und sie würde gerne mal mit mir... dann ist das Sexismus. Und zwar haargenau, wie andersherum.
Man sollte da nicht mit zweierlei Maß messen.

Und schon gar nicht muss man gleich Extremkriterien wie Vergewaltigungen auspacken, das bringt niemandem etwas.
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Zwar ist ein Spruch über Busen keine sexuelle Gewalt, aber kann dennoch für manche (zum Beispiel besonders für traumatisierte!) Frauen erniedrigend sein. Und da man das nicht auf der Stirn stehen hat, wen man vor sich hat, hat man seine dumme Fresse zu halten - auch der werte Herr Brüderle von der FDP!
Warum regst du dich eigentlich so künstlich auf? Hat DICH irgendjemand angegriffen? Wurde irgendwer verletzt? Liegt die Journalistin, die mit Herrn Brüderle sprach, jetzt auf der Intensivstation oder ist in psychologischer Behandlung?

Du benimmst dich, als hätte er der Frau sonstwelche Gewalt angetan.


Wie wäre es, wenn du einfach mal einen Gang runterschaltest und anfängst, wieder normal zu diskutieren?

@Plan_B
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Das soll eine Lösung sein? Ich bin überrascht, so etwas von dir zu lesen.
Weshalb überrascht? Das wäre eine einfache, schnelle Sache gewesen und fertig.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Sex sells. Das ist zwar nicht angenehm für viele Frauen, aber es ist so.
Das ist eben Werbung und überhaupt nicht vergleichbar mit dem hier beschriebenen Fall.
Jedoch schafft dieser gesellschaftliche Zustand ein Klima, in welchem ständig mit Erotik und Geschlechtsmerkmalen gearbeitet wird.
Mich wundert, dass in solch einem Klima trotzdem ein riesiger Aufschrei entsteht, wenn sich ein Mann mal zu dem Spruch hinreissen lässt, die Frau könne gut ein Dirndl ausfüllen.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Die Diskussion gibt es bereits im Forum: Gibt die Kleidung eines Menschen irgendwem irgendwelche Rechte?
Kleidung wird heute in unseren Breiten nur noch selten aus reiner Zweckmäßigkeit getragen, sondern um damit etwas auszudrücken. Den Lebensstil, die Einstellung, die politische Richtung, die Attraktivität und vieles andere wird mit der Kleidung gezeigt.
Die Figur betonende Kleidung bei Frauen gibt noch keinem Mann das Recht, sie zum Sex aufzufordern oder nur auf ihr Äußeres zu reduzieren.

Ich glaube aber, dass die Frauen sich nicht wundern müssen, wenn der Mann dann AUCH auf ihre körperlichen Reize achtet. Es wäre doch albern, einerseits beispielsweise figurbetonte Kleidung zu tragen und andererseits beleidigt und verärgert zu sein, wenn der Mann dann sagt, die Frau habe eine attraktive Figur.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Was hat das mit dem Thema zu tun?
Das schrieb ich bereits oben - es geht darum, dass ich mich darüber wundere, wie in einer Gesellschaft, in der überall mit ,,sex sells" gearbeitet wird, wo man ständig leicht bekleidete Menschen von Plakaten herablächeln sieht oder die Designer neue Kleidung raushauen, die sehr figurbetont ist, wie in einer solchen Gesellschaft ein einfacher, wenn auch dummer Spruch über die Figur einer Frau so einen Aufschrei verursachen kann.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Er zieht sie mit der Bemerkung auf eine Ebene hinunter, auf der sich nicht mehr auf Augenhöhe diskutieren lässt.
Da stimme ich zu - die Bemerkung war zweifellos dumm und er hätte sich diese sparen können.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Weil in der Gesellschaft unterschiedlich gewertet wird.
Frau = Schlampe, Mann = Toller Hengst in ein und derselben Angelegenheit.
Ich würde es eher Doppelmoral nennen.

Man sagt offenbar, Sexismus kann es nur gegenüber Frauen geben. Nicht gegenüber Männern.
Frauen haben also das Recht, sich darüber zu unterhalten, wie heiss der Typ da vor ihnen ist - das wird als okay betrachtet.

Wenn Männer sich dagegen über die scharfe Frau vor ihnen unterhalten, ist das ,,Sexismus"?

Ein Messen mit zweierlei Maß anhand der Geschlechter, dies ist es.


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25.01.2013 um 13:42
Zitat von KcKc schrieb:Warum regst du dich eigentlich so künstlich auf?
Schon alleine, dass du mir unterstellst ich würde mich "künstlich" aufregen, erübrigt jegliche weitere Diskussion mit dir.
Schon deine ganzen Beiträge ... behagen mir einfach nicht. Drückt man das aus, schreist du groß "Polemik". Bigtte schön, bevor ich am Ende also von dir gesperrt werde, beende ich das hier.

Nur eins noch:
Ich bezog mich weniger auf den Fall in diesem Thread (Journalistin - Brüderle), sondern auf die Allgemeinheit.
Aber natürlich hat auch der Herr Brüderle von der FDP keinerlei Kommentare über sekundäre Geschlechtsmerkmale seiner Interviewerinnen abzugeben.


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25.01.2013 um 13:47
Was Brüderle von Strauss-Kahn unterscheidet ist nicht das Motiv, sondern die Fähigkeit zur Tatausführung. Vielelicht war er schlichtweg mal wieder zu besoffen.


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25.01.2013 um 14:59
wenn jemandem der sabber aus dem mund laeuft, weil eine frau ein dirndl anhat, sagt das echt viel ueber den charakter dieses mannes aus...und wenn man dann noch im oeffentlichen leben steht, sollte man nicht rumjammern, wenn gegenwind kommt. schade nur, dass es immer noch leute gibt, die a) ein solches verhalten gutheissen und b) eine partei wie die fdp waehlen :(


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25.01.2013 um 15:36
@AthleticBilbao

Joa... Schließlich bin ich ja auch für mein höchst unfaires, selbstgefälliges und parteiisches Handeln bekannt... :troll:


Du verstehst also nicht, warum ich dein Schreiben als Polemik bezeichne?

Dann will ich es dir mal erklären: In der betreffenden Tat hier (und nur darum geht es in diesem Thread) hat ein möglicherweise etwas angetrunkener Opa einer Journalistin gesagt, sie könnte gut ein Dirndl ausfüllen.


Und DU vergleichst das mit Vergewaltigungen, schwerstem Sexismus und dergleichen, ja siehst diesen Spruch schon als Anfang derselben.

Ja, das ist definitiv Polemik, eine völlig grundlose und unverhältnismäßige Übertreibung.


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25.01.2013 um 15:42
...was aber ist, wenn sich jemand den 'angetrunkenen opa' als beispiel nimmt? so nach dem motto, 'was der angetrunkene opa kann, das kann ich schon lange'?

es geht nicht darum, dass jetzt jeder ankommt, und eine frau ansabbert, die ein dirndl traegt, sondern darum, dass man sich einen freibrief sucht, um frauen als lustobjekte zu betrachten...was bei maennern mit dem intellekt einer karre asche durchaus zu einer vergewaltigung, sexuellen noetigung, etc fuehren kann, imo


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25.01.2013 um 15:49
@Plan_B
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Weil in der Gesellschaft unterschiedlich gewertet wird.
Frau = Schlampe, Mann = Toller Hengst
...wie auch: Frau = Opfer--> unschuldig, Mann = Täter (unschuldsvermutung ade)...warum kommt mir da das (un)-wort des Jahres 2012 in den kopf...-.-....


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25.01.2013 um 15:58
Manche Frauen wollen sich nur wichtig machen.
Viel Sturm im Wasserglas.

Ist doch ein Witz sich über einen Handkuss und eine Bemerkung so aufzuregen


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25.01.2013 um 16:36
@azerate

Danke azerate, du hast verstanden, was ich meine.

@Kc

Ich vergleiche den Spruch nicht mit schwerstem Sexismus, sondern wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es Frauen gibt, die jegliche sexuell angehauchten Sprüche erniedrigen. Ich glaube eher nicht, dass das bei der Journalistin der Fall ist, aber es GIBT solche Frauen.
Und ich bin darauf eingestiegen, was du auch allgemein geschrieben hast, nämlich dass "sich Frauen nicht wundern sollen, weil doch überall halbnackte Damen in der Werbung etc auftauchen". Darum ging es mir - sowas löst bei mir maximalstes Unbehagen aus.
Zitat von KcKc schrieb:Joa... Schließlich bin ich ja auch für mein höchst unfaires, selbstgefälliges und parteiisches Handeln bekannt...
Kann ich nicht beurteilen, weiß ich nicht, habs selbst noch nicht abgekriegt. Wollt ich dir auch nicht unterstellen, ich bin bloß vorsichtig bei der Diskussion mit der Moderatorenschaft, man kriegt ja zu schnell etwas in den falschen Hals.


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25.01.2013 um 20:53
Zitat von KcKc schrieb:Die Dame hätte Herrn Brüderle auch einfach eine klatschen können und fertig.
Plan_B schrieb:
Das soll eine Lösung sein? Ich bin überrascht, so etwas von dir zu lesen.


Weshalb überrascht? Das wäre eine einfache, schnelle Sache gewesen und fertig.
Von der Allmy-Verwaltung wird Gewalt strikt abgelehnt und das völlig zurecht. Deswegen bin ich über die Äußerung ausgerechnet von dir verwundert.

Fangen wir jetzt nicht mit der Diskussion an, ab wann körperliche Übergriffe Gewalt sind.
Das ist genauso absurd wie die Diskussion, ab wann Sexismus schlimm ist.

Wenn es dumm läuft, wäre sie dran wegen Körperverletzung, und er ist das Opfer.
Plan_B schrieb:
Sex sells. Das ist zwar nicht angenehm für viele Frauen, aber es ist so.
Das ist eben Werbung und überhaupt nicht vergleichbar mit dem hier beschriebenen Fall.


Jedoch schafft dieser gesellschaftliche Zustand ein Klima, in welchem ständig mit Erotik und Geschlechtsmerkmalen gearbeitet wird.
Mich wundert, dass in solch einem Klima trotzdem ein riesiger Aufschrei entsteht, wenn sich ein Mann mal zu dem Spruch hinreissen lässt, die Frau könne gut ein Dirndl ausfüllen.
Der gesellschaftliche Zustand darf nicht zu einer Rechtfertigungsgrundlage werden für sexistische Übergriffe. Das wäre wie eine Kettenreaktion. Es schaukelt sich gegenseitig hoch.
Zitat von KcKc schrieb:Die Figur betonende Kleidung bei Frauen gibt noch keinem Mann das Recht, sie zum Sex aufzufordern oder nur auf ihr Äußeres zu reduzieren.

Ich glaube aber, dass die Frauen sich nicht wundern müssen, wenn der Mann dann AUCH auf ihre körperlichen Reize achtet. Es wäre doch albern, einerseits beispielsweise figurbetonte Kleidung zu tragen und andererseits beleidigt und verärgert zu sein, wenn der Mann dann sagt, die Frau habe eine attraktive Figur.
Es ist Auslegungssache, ob Frau es als Kompliment auffasst, Frau könne ein Dirndl ausfüllen, und es als "Frau habe eine attraktive Figur" interpretiert.
Zitat von KcKc schrieb: wie in einer Gesellschaft, in der überall mit ,,sex sells" gearbeitet wird, wo man ständig leicht bekleidete Menschen von Plakaten herablächeln sieht oder die Designer neue Kleidung raushauen, die sehr figurbetont ist, wie in einer solchen Gesellschaft ein einfacher, wenn auch dummer Spruch über die Figur einer Frau so einen Aufschrei verursachen kann.
Wo ist der Anfang, wo das Ende. Das sind sexistische Denkansätze eines Menschen, der in der Öffentlichkeit steht und gehört wird.

Man darf nicht bagatellisieren, dass argumentiert wird, Frauen, die sich aufreizend anziehen seien an bestimmten Abläufen selber schuld. Sehr vorsichtig ausgedrückt.

Es ist ein Unding, über die Kleidung eine sexistische Handlung oder Aussage zu rechtfertigen.
Zitat von KcKc schrieb:Passiert sogar regelmäßig, nachgewiesenermaßen beispielsweise im Knast. Aber auch außerhalb davon gibt es Misshandlung von Männern durch Frauen.
Natürlich werden auch Männer Opfer. Der Knast ist eine eigene Welt mit eigenen Werten. Darum geht es hier nicht.

Es passiert überwiegend Frauen.

Mit Extrembeispielen ein Übel relativieren finde ich nicht gut.


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