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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

4.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jugendamt, Antonia, Antonya ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 14:17
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es gibt kein staatlich verordnetes "deutsches Einzelresidenzmodell".
@fischersfritzi

Zunächst mal können sich verantwortungsbwusste Eltern nach einer Trennung auf das einigen, was ihrer gemeinsamen Meinung nach das Beste für die Kinder ist, das ist richtig.

Es gibt aber in Deutschland als einem der letzten Länder Europas keine Möglichkeit, einen gleichwertigen Wohnsitz bei beiden Eltern einzutragen und es gibt auch bis auf wenige Ausnahmen keine Möglichkeit, Kindergeld gesplittet auszuzahlen.

Es gibt mittlerweile ein höchstrichterliches Urteil aus 2018, das besagt, dass unter bestimmten Bedingungen ein Doppelresidenzmodell auch gegen den Willen des anderen Elternteils angeordnet werden kann, wenn - jetzt kommts - die Kommunikation der Eltern sehr gut ist. Das anzunehmen ist natürlich lächerlich, wenn man sich vor höherinstanzlichen gerichten um den Aufenthalt streitet.

https://fragdenstaat.de/anfrage/ubersicht-uber-die-handlungsempfehlungen-gleichstellungsrichtlinien-etc-der-personal-verwaltung-zur-umsetzung-der-europarat-resolution-207915-bzw-der-forderung-im-nrw-koalitionsvertrag-nach-doppelresidenz-als-idealfall/

Hier ein link zur EU Resolution 2079, die einstimmig beschlossen wurde und deren Umsetzung der Bundestag bis auf die FDP mangels Interesse blockiert.

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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 14:28
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das muss ja auch vor dem Familiengerichten Bestand haben. Und in aller Regel haben auch die Kindseltern dort einen Rechtdbeistand.
Es ist nicht völlig willkürlich.
@fischersfritzi

Ich glaube auch nicht, dass hier oft böswillig oder grob fahrlässig gehandelt wird, bekannt gewordene Einzelfälle mal ausgenommen.
Ich kriege nur immer dann Bauchschmerzen, wenn Entscheidungsträger glauben, sich mal eben kurz zu befassen und dann Recht zu haben.
Das erlebt man oft bei Umgangsverhandlungen. Da spricht ein Richter oder eine Richterin mal eben 40min mit einem Kind, das vom Hauptbetreuenden gebracht wird, während der Hauptbetreuende vor der Tür sitzt und glaubt ohne jede fachliche Qualifikation den Kindeswillen feststellen zu können. Dabei ist Kindeswillen erst mal sehr anhängig von der Tageslaune und oft sagen Kinder das, was Mami ihnen gesagt hat, das sie sagen sollen oder das, wovon sie glauben, dass Mami am Wenigsten sauer ist.

Als mein Sohn 7 Jahre alt war und ein Richter hätte ihn mitten im Ferienaufenthalt bei mir befragt, kurz bevor 3 Freunde von ihm zu Besuch kamen, hätte er den unverbrüchlichen Willen geäußert, nie woanders als bei mir sein zu wollen. Bei der Mutter wäre es 3 Wochen vorher aber ganz genau so gewesen.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 14:31
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich denke doch, dass die Hemmschwelle höher ist, ein Kind aus einer ordentlichen Villa reicher Leute rauszunehmen als aus einer zugemüllten Drogenbude, selbst wenn das Level der Kindeswohlgefährdung ähnlich ist.
So eine Herausnahme bedarf immer eines richterlichen Beschlusses. Da ich mir jetzt nicht vorzustellen vermag, dass ein Jugendrichter in Ehrfurcht vor dem Reichtum der Villenbesitzer erstarrt, denke ich doch, dass er in der Lage ist, neutral zu urteilen.


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15.12.2020 um 14:37
@sacredheart
Bei Sorgerechtsstreitigkeiten bekommen Kinder einen Verfahrensbeistand zur Seite gestellt. Dieser sollte sich, im besten Fall, ein Umfassendes Bild von der Situation des Kindes machen.
Generell sind Sorgerechts/Umgangsstreitigkeiten ein sehr schwieriges Thema. Einerseits wollen Eltern, dass sich der Staat nicht in ihre familiären Verhältnisse einmischt und andererseits wollen sie, dass der Staat das regelt, was sie als -getrennte-Eltern nicht auf die Reihe kriegen, nämlich eine erwachsene und kindgerechte Lösung zu finden.
Bei hochstrittigen Elternpaaren ist es schwierig eine Lösung zu finden, bei der sich alle Beteiligten gesehen fühlen und mit der alle zufrieden sind.


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15.12.2020 um 14:55
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Generell sind Sorgerechts/Umgangsstreitigkeiten ein sehr schwieriges Thema. Einerseits wollen Eltern, dass sich der Staat nicht in ihre familiären Verhältnisse einmischt und andererseits wollen sie, dass der Staat das regelt, was sie als -getrennte-Eltern nicht auf die Reihe kriegen, nämlich eine erwachsene und kindgerechte Lösung zu finden.
Bei hochstrittigen Elternpaaren ist es schwierig eine Lösung zu finden, bei der sich alle Beteiligten gesehen fühlen und mit der alle zufrieden sind.
@fischersfritzi

Das finde ich nicht ganz falsch und nicht ganz richtig. Ein einzelner verantwortungsbewusster Elternteil hat ja auch erst mal keine Möglichkeit, eine vernünftige Lösung zu erzielen, wenn der / die andere Kindeswohl und Rache auf der Paarebene verwechselt.

Hochstrittig ist ja auch meist kein Schicksal sondern oft eine Verfahrensstrategie, die deshalb aufgeht, weil sie oft belohnt wird.

Bei noch sehr zerstrittenen Eltern gibt es in Deutschland ja auch keine Waffengleichheit. Der / Die Hauotbetreuende kann sehr oft unbehindert seine Emotionalität ausleben zum Schaden der Kinder.

Hochstrittigkeit wird von unserem System ja auch geradezu angestrebt. In einem Modell wie in Belgien wo alles im Interesse des Kindes im Rahmen einer verpflichtenden und längerfristigen Mediation geklärt wird, hat jedes Elternteil auch Interesse an Einigungen.


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15.12.2020 um 15:01
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dieser sollte sich, im besten Fall, ein Umfassendes Bild von der Situation des Kindes machen.
@fischersfritzi

Hier kann man sehr schön den Unterschied zwischen 'Sollte' und 'ist' erklären. In Wirklichkeit wird meistens ein Gespräch mit dem Kind und eines mit jedem Elternteil geführt und die daraus gewonnene Weisheit wird dann kräftig in Rechnung gestellt.

Weiterhin leben Verfharensbeistände ganz gut davon, von Richtern bestellt zu werden. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass das Ergebnis sehr oft dem entspricht, wie der jeweilige Richter üblicherweise vorgeht. Ich habe selbst mal ein ausführliches gespäch mit einem Verfahrensbeistand bezahlt, dass in der Realität ein 3 Minuten Telefonat war und es war nicht ich derjenige, der es eilig hatte.
Und natürlich habe ich die Rechnung nicht reklamiert, wer weiss, ob man sich noch mal wider trifft.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 15:17
@sacredheart
Wir kommen hier von einem.Themazum nächsten...

Hier ist mal ein Beispiel, für ein Diagnose Instrument zur Einschätzung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt.

Da ich nicht weiß, wie ich direkt eine pdf hier verlinken kann, verlink ich dir mal die Suchergebnisse. Ich meine direkt den obersten Treffer, die pdf.




https://www.google.com/search?client=ms-android-samsung-ga-rev1&biw=320&bih=524&ei=HMPYX7baJdLGgQb3lqPgBg&q=stuttgarter+b%C3%B6gen+kwg&oq=stuttgarter+b%C3%B6gen+kwg&gs_lcp=ChNtb2JpbGUtZ3dzLXdpei1zZXJwEAM6AggpOgYIKRAWEB46CAgpELEDEIMBOgcILhBDEJMCOgsIABCxAxDHARCjAjoICAAQxwEQowI6CAgAELEDEIMBOgUIABCxAzoCCC46AggAOgQILhBDOgQIABBDOgoIABDHARCvARBDOgoILhCxAxBDEJMCOggILhCxAxCDAToICAAQxwEQrwE6DQgAELEDEMcBEK8BEEM6BQguELEDOgYIABAWEB46CAghEBYQHRAeOgUIABDNAjoFCCEQoAFQxPEGWKW-B2C6yAdoAHAAeACAAeABiAGbGJIBBjEuMTkuMZgBAKABAbABCcABAQ&sclient=mobile-gws-wiz-serp


Hoffe das ist anklickbar.
Zu deinem letzten Beitrag schreib ich später noch was.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 15:29
@fischersfritzi

Danke für den link. Du hast auf jeden Fall recht. Lassen wir das Umgangsrecht etc hier raus, weil es hier nicht hingehört.

Ich möchte nicht beim JA arbeiten. Man trägt dort sehr hohe Verantwortung, wird dafür nicht fürstlich entlohnt, macht sich wenig Freunde und wenn man mal daneben liegt, dann kann das wirklich dramtische FOlgen fürs Kind haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Verfahrensbeteiligten in Kindschaftssachen steht für JA Mitabreiter der kommerzielle Gesichtspunkt nicht sehr im Vordergrund.

Ich kenne einen sehr engagierten JA Mitarbeiter ganz gut, er hat mit meinen Kindern aber nichts zu tun und wenn er mal über seine Arbeit erzählt, natürlich nicht Einzelfälle, sondern Dienstbelastung etc dann steht deren Bezahlung in keinem Verhältnis zur Verantwortung, die sie tragen müssen.

Was ich manchmal schade finde, dass Elternteile, die dort ihe besorgnis vorbringen, aber etwas hilflos im Leben sind oder nicht gerade eloquent, oft ziemlich abgebügelt werden. Das habe ich schon öfter im Nachgang gehört. Dabei sind es gerade die Kinder, deren Recht auf Kindeswohl oft ohnehin nicht so wahrgenommen wird und die oft ohnehin keinen ganz leichten Start haben.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 17:17
Ich würde jetzt gerne wieder gezielt den vorliegenden Fall Melvin ansprechen.

Was haben wir:

- Da gibt es einen Achtjährigen, der der Obhut des Jugendamtes untersteht.
- Beiden Elternteilen wurde das Sorgerecht entzogen.
- Das Jugendamt ist bemüht, einen begleiteten Kontakt zur Kindsmutter herzustellen.
- Es kann davon ausgegangen werden, dass das Kind anonym untergebracht war.
- Die Gesprächssituation wird genutzt, das Kind zu entführen.
- Involviert sind beide Elternteile sowie zwei weitere Personen.

Wie können wir uns das Szenario vorstellen? Zunächst mal würde ich den Wohnort der Eltern nach Medebach und den des Kindes nach Fulda verorten. Eine zweistündige Anfahrt mit dem Auto mag den späten Gesprächstermin begründen. War der Junge im Vorfeld informiert? Oder schickte ihn die Mutter auf Toilette, wo auf ihn bereits der Vater wartete und mit ihm das Gebäude verließ? Die Überlegung, der Junge habe von sich aus die Flucht angetreten, so wie es immer wieder gern in vergleichbaren Entführungen behauptet wird, kann inzwischen getrost vernachlässigt werden.

Es war wohl so, dass sie seelenruhig zusah, wie die Polizei die Suche nach dem Kind aufnahm, Personal, Hunde und Drohnen auffuhr, bei beschissenem Wetter und Coronapandemie, während sie den Buben sicher bei den Bekannten wusste. Da begrüße ich es doch ausgesprochen, dass die Staatsanwaltschaft nun prüft, die Kosten, sie sollen bei mehreren tausend Euro liegen, den Verursachern aufzuerlegen. Wird vielleicht so manche anderen veranlassen, darüber nachzudenken, es ihnen gleich zu tun.

Wie die Polizei seinen Aufenthaltsort ermitteln konnte, ob sie das Telefon abhörte, wir wissen es nicht, jedenfalls hatten sie ihn nach nur 24 Stunden gefunden und zudem zwei Helfer aufgestöbert, gegen die nun auch ermittelt wird. Da hätten wir neben den Kosten für den Polizeieinsatz die Entziehung Minderjähriger https://dejure.org/gesetze/StGB/235.html die mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird.

Ich vertraue darauf, dass uns die Staatsanwaltschaft wissen lässt, wie sich der Fall weiter entwickelt. Und vielleicht wird dann in einem Prozess auch klar, was sich die Entführer vorgestellt haben, wie es mit dem Buben hätte weitergehen sollen.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 22:28
Da das Thema sehr komplex ist und man hier gerade auch auf den letzten Seiten recht zügig "von Hölzchen auf Stöckchen" kam, würde ich gerne mal versuchen, ein paar wenige wichtige Punkte auf das aus meiner Sicht Wesentliche herunterzubrechen:

-"Kinderklau" durch das Jugendamt wäre aus Sicht des Jugendamtes völlig sinnwidrig, weil jede Inobhutnahme kostet. Das will man nach aller Möglichkeit vermeiden bzw. das Ganze so kostengünstig als möglich halten. Sonst gibt's Druck von oben. Daher Inobhutnahme nur, wenn alle ambulanten "Stricke" bereits gerissen sind: Beratung, Elternkurse, SPFH etc. Dann versucht man es mit der kostengünstigsten Variante in Form von (fachlich nicht versierten, bestenfalls herzenswarmen und lebenserfahrenen) Pflegefamilien. Die laugt man mit keineswegs süßen und niedlichen, sondern bei Herausnahme in aller Regel längst schwer traumatisierten und massiv verhaltensauffälligen Kindern aus, bis die wahlweise gerade noch rechtzeitig das Handtuch werfen oder schlicht die Grätsche machen (Trennung/Scheidung/psychische Auffälligkeiten bei den leiblichen Kindern o.ä.). Dann kommen die fachlich versierten Erziehungs- oder Projektstellen ins Spiel (ebenfalls "private" Familien, nur halt mit pädagogischer Ausbildung), bis auch denen leider oft die Puste ausgeht. Und wenn die sogenannten "Systemsprenger" dann nach dem dritten oder vierten Beziehungsabbruch gar nicht mehr einzufangen sind, gibt es wahlweise die intensivpädagogischen Wohngruppen oder die KJP - gerne auch im regelmäßigen Wechsel. Diese Kaskade von aufeinanderfolgenden, immer sinnloser werdenden "Hilfen", die pro Kind gerne mal 60 TEUR/Jahr (und mehr) verschlingen, tut sich ein Jugendamt erst an, wenn ambulant wirklich gar nichts mehr geht. Und manchmal leider selbst dann noch nicht. Somit gehört das "kinderklauende Jugendamt" aus meiner Sicht in die Welt der Mythen und Sagen. Aus meiner fachlichen Sicht wird leider viel zu oft viel zu spät in Obhut genommen und dann zu Beginn zu wenig fachliche Kompetenz "eingekauft" - mit katastrophalen Folgen für die betroffenen Kinder. Und das selbst in Familien, in denen aus gutem Grund schon einige Kinder fremduntergebracht sind. Selbst da bemüht man oft nach außen die Mär, man wolle den Eltern noch eine Chance geben... was'n Quatsch! Jeder Monat, der VOR der Inobhutnahme des nächsten Sprosses der Familie ins Land geht, spart dem Jugendamt bares Geld. That's it!

-Gerichtsverfahren sind eine gute Sache, wenn man von den beteiligten Fachleuten (Jugendamt, Verfahrensbeistand, Gutachter, Richter) nicht erwartet, dass sie eine Glaskugel besitzen, die sie aufgrund der absoluten Kenntnis der künftigen Entwicklungen jeweils eine salomonische Lösung finden lässt. Bei allem redlichen Bemühen und aller fachlichen Versiertheit ist niemand vor Fehleinschätzungen gefeit. Niemand ist davor gefeit, Manipulationen auf den Leim zu gehen. Niemand ist davor gefeit, Kindeswohl und Kindeswille nicht scharf genug zu trennen, gerade wenn man - wie Richter oder Verfahrensbeistände - persönlich ja nur Momentaufnahmen von Kind und Eltern erleben kann (!). Der Rest ist Aktenstudium und Informationssammlung - und natürlich jede Menge Berufs- und Lebenserfahrung. Aber fehlerfrei ist beileibe niemand der Akteure. Wie auch? Man kann Menschen halt grundsätzlich immer nur bis VOR den Kopf gucken. Insofern ist man - leider, leider, leider - oft erst hinterher (z.B. im nächsten Verfahren mit denselben Beteiligten) schlauer... :-(

-Dass Väter im Verfahren grundsätzlich schlechter wegkommen als Mütter, mag in der Öffentlichkeit so wirken. Ich habe dazu auch keine belastbaren Zahlen, die das be- oder widerlegen. Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich aber sagen, dass die "Das-Kind-gehört-zur-Mutter"-Nummer lange durch ist. Es wird schon ernsthaft abgewogen, was für das Kind passt. Aber oft schaffen die Eltern halt vor der Trennung bereits Fakten (z.B. Aufteilung Erwerbsarbeit / Kinderbetreuung), die dafür sorgen, dass die Mutter die Hauptbezugsperson für die Kinder ist, wenn die Eltern sich trennen. Und so isses dann. Da wird es mit einem paritätischen Wechselmodell schwierig - erst recht, wenn beide sich öffentlich bis aufs Blut bekriegen. Offen gesagt, wäre aus meiner Sicht in solchen Fällen manchmal die salomonischte aller Lösungen, einen Amtsvormund einzusetzen, weil beide Eltern das Wohl der Kinder aus den Augen verloren haben. Findet in der Praxis so leider nicht statt. Wäre aus meiner Sicht aber manches Mal sehr heilsam für alle Beteiligten.

-Zu dem hier diskutierten Fall "Melvin" und der Frage, ob man die mutmaßlich Verantwortlichen auch hinsichtlich der Kosten der Suchmaßnahmen in die Verantwortung nehmen soll: Mal ernsthaft. In allen mir bekannten Sorgerechtsverfahren (und das sind eine Menge!) ist die Anzahl der Eltern, denen keine VKH bewilligt wurde, verschwindend gering. Will sagen: In aller Regel ist bei der Klientel schlicht nichts zu holen. Das ist somit eine rein philosophische Debatte!

Soviel dazu. Ich hoffe, ich bin damit niemandem zu nahe getreten...


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15.12.2020 um 23:12
Das Jugendamt macht oft auch gar nichts.
Eine bekannte von mir ist Erzieherin und sie hat mir von paar Fällen erzählt wo Sie das Jugendamt anrufen mussten, weil die Eltern ihre Kinder nicht gut behandelnden oder versorgen konnten.

Ein Fall ist mir noch im Gedächtnis geblieben.
Sie hat mir von meinem Mädchen erzählt was Brandnarben von Zigaretten hatten an Armen und Beinen.
Die Kita hat das Jugendamt angerufen und es ihnen gemeldet sogar paar mal.
Bis heute war das Jugendamt nicht bei dieser Familie und hat sich die Lage angesehen.
Und dieses Kind ist nicht das einzige was das Jugendamt im sticht lässt.
Kinder deren Eltern Drogen Konsumieren werden auch teilweise bei den Eltern gelassen.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 23:26
Zitat von DieCaroDieCaro schrieb:-"Kinderklau" durch das Jugendamt wäre aus Sicht des Jugendamtes völlig sinnwidrig, weil jede Inobhutnahme kostet.
Natürlich hast du damit Recht und bei mir muss man wirklich keine offenen Türen einrennen. Aber diejenigen, die das Jugendamt als KinderKlauMafia bezeichnen, argumentieren da eher aus reichsbürgerlicher Sicht. Da wird behauptet, man mache mit jedem Kind im Heim den dicken Reibach, Kinder würden verkauft und von den Sexzirkeln ganz zu schweigen.
Zitat von DieCaroDieCaro schrieb:In allen mir bekannten Sorgerechtsverfahren (und das sind eine Menge!) ist die Anzahl der Eltern, denen keine VKH bewilligt wurde, verschwindend gering. Will sagen: In aller Regel ist bei der Klientel schlicht nichts zu holen. Das ist somit eine rein philosophische Debatte!
Bei den allerwenigsten dürfte etwas zu holen sein, stimmt. Und dennoch darf man das nicht unter den Tisch fallen lassen.
Und wenn sie zu einer Geldstrafe wegen Kindesentzugs verurteilt werden sollten und sie das nicht aufbringen können, dann dürfen sie wenigstens die absitzen.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

15.12.2020 um 23:44
Zitat von emzemz schrieb:dann dürfen sie wenigstens die absitzen
...was deren Biografie in Summe nur unwesentlich belasten dürfte. Es wäre halt eine weitere verkorkste Etappe eines insgesamt verkorksten Weges. Nicht mehr. Glaubt hier jemand ernsthaft, dass dadurch irgendjemand beeindruckt oder geläutert würde? Dass dadurch Verstehen einsetzt? Hirn vom Himmel fällt? Oder machen wir jetzt neben dem Kinderklau noch die Diskussion um die Chancen der Resozialisierung durch Knastaufenthalte auf? Och, nö...


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16.12.2020 um 00:02
Zitat von DieCaroDieCaro schrieb:Oder machen wir jetzt neben dem Kinderklau noch die Diskussion um die Chancen der Resozialisierung durch Knastaufenthalte auf?
Ganz bestimmt nicht. :D

Aber als ich in den Medien verfolgen konnte, wie ein gewisser Fank E., der so manches Kind aus den Klauen des Jugendamtes "befreit" hatte, dann in U-Haft saß, da ist mir schon das Herz aufgegangen.


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

16.12.2020 um 00:23
Zitat von emzemz schrieb:Aber als ich in den Medien verfolgen konnte, wie ein gewisser Fank E., der so manches Kind aus den Klauen des Jugendamtes "befreit" hatte, dann in U-Haft saß, da ist mir schon das Herz aufgegangen.
Das sagt mir erstmal nichts, sorry.

Aber ich wollte sicherheitshalber kurz klarstellen, dass ich natürlich selbstredend für die Verfolgung und Verurteilung von Straftätern bin. Einfach, weil die Gesellschaft zu schützen ist vor diesen Tätern und vor künftig von ihnen zu erwartenden Taten. Nur gehe ich halt in den wenigsten Fällen davon aus, dass das Urteil bzw. die Strafe zu einem Umdenken führt. Nicht umsonst ist ein hoher prozentualer Anteil der zu langjährigen Haftstrafen Verurteilten nach eigenem Bekunden "unschuldig". Die JVA's sitzen voller Justizirrtümer. Quasi. ;-) Da ist keine Einsicht zu erwarten.

Deshalb kann man Eltern nicht früh und nicht oft genug zurufen: Straft eure Kinder nicht! Aber holt auch nicht die Kastanien für sie aus dem Feuer! Lasst sie die Konsequenzen ihres Handelns erleben und sprecht darüber. (Sofern damit keine Kindeswohlgefährdung einhergeht, versteht sich...). Wenn überhaupt, führt nur das zur Einsicht. Und ansonsten ist Erziehung eben in erster Linie "Vormachen". Da liegt in den allermeisten Fällen dann leider auch das Problem... ;-)


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13.01.2021 um 20:57
Ich habe einen Artikel gefunden da haben Mitarbeiter eines Jugendamtes ein Säugling geholt, weil die Eltern angeblich schon mit einem Dritten Kind überfordert wäre.
Anstatt das sie erstmal schauen wie die Eltern mit ihren drei Kinder klarkommen wird einfach das Kind nach der geburt den Eltern weggenommen.

https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/nordhausen/jugendamt-nimmt-kind-in-obhut-eltern-fuehlen-sich-machtlos-id231320898.html


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

13.01.2021 um 21:51
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Anstatt das sie erstmal schauen wie die Eltern mit ihren drei Kinder klarkommen wird einfach das Kind nach der geburt den Eltern weggenommen.
Da hast ja so Recht, wenn die Eltern bislang mit zwei Kindern nicht klarkamen, bestimmt wird es ein Ansporn sein, und die Chance sollte man ihnen nun geben, dass es mit drei Kindern erheblich besser laufen wird. *ironieoff*
Die Eltern haben nach wie vor die Möglichkeit sich zu bewähren. Sie müssten „die Kurve kriegen“, sich auch „bei unangekündigten Kontrollen behaupten“, dann hätten sie eine Chance. Aber das Jugendamt bleibt skeptisch.

Jeder habe das „Recht auf Verwahrlosung“, wählt das Amt deutliche Worte, „aber man darf dabei kein Kind gefährden“. Geschehe dies, müsse das Jugendamt handeln. Darüber entscheide kein Einzelner. Es sei immer ein Team. Mehrere Sozialarbeiter prüfen die Umstände, bemühen sich um Neutralität. Familienhilfe stehe an oberster Stelle. Das Kindeswohl sei ausschlaggebend.
Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/nordhausen/jugendamt-nimmt-kind-in-obhut-eltern-fuehlen-sich-machtlos-id231320898.html


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

14.01.2021 um 10:44
Zitat von emzemz schrieb:Da hast ja so Recht, wenn die Eltern bislang mit zwei Kindern nicht klarkamen, bestimmt wird es ein Ansporn sein, und die Chance sollte man ihnen nun geben, dass es mit drei Kindern erheblich besser laufen wird.
Es ist nun mal falsch ein Neugeborenes einfach von den Eltern wegzunehmen.
Das Jugendamt hätte ihnen erstmal einen Familienhelfer zur Seite stehen können der sich anschaut wie sie mit dem Kind umgehen und dann hätte man der Familie helfen können das sie eine größere Wohnung zu finden.


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14.01.2021 um 11:04
@DerDoctor11

Familienhilfe scheint ja schon angesagt gewesen zu sein, stand an oberster Stelle, wie es hieß.
Du meinst wohl, eine Putzfrau hätte der Verwahrlosung entgegenwirken sollen :D


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Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?

14.01.2021 um 11:07
Zitat von emzemz schrieb:Du meinst wohl, eine Putzfrau hätte der Verwahrlosung entgegenwirken sollen :D
Woher willst du wissen das die verwahrlost waren?
Sie hatten drei Katzen gehabt und die Eltern haben zwei abgeben nachdem das Jugendamt es gefordert hat.


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