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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 17:42
@OpLibelle
@rechtsanwaltwille
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Du machst es einem schwer, höflich zu bleiben.
Danke, daß du es dir schwer gemacht hast. Ich kann mir nun sicher sein, daß es keine bloße Schutzbehauptung war, sondern auch deine Überzeugung wiederspiegelt: Die Behauptung, der Einsatz von DMSO wäre indirekt nachgewiesen, ist unwahr. Hat er wissentlich die Unwahrheit gesagt ist er ein Lügner, und auch die übrigen Einlassungen im Blättchen sind nicht gerade geeignet, den Eindruck übermäßiger Objektivität zu wecken. Aber nehmen wir ihn doch spaßeshalber mal ernst:

"Im Übrigen warte ich immer noch auf einen Diskurs mit den Suizidbefürwortern zu folgenden Themen: Der Verstorbene hatte eine ausgesprochen gute Verankerung in seiner Familie. Neben seiner Ehefrau, mit der er auf Gran Canaria gewesen war, sind namentlich seine Schwester und sein Bruder zu nennen. Der Verstorbene hatte, was öffentlich weithin unbekannt war und ist, gute Beziehungen zu persönlichen Freunden. Barschel hatte Pläne für eine Zukunft außerhalb der Politik; er plante nach Kanada zu gehen. Dort gab es einen Zweig der Familie Barschel, über die er bereits für sein Stammbuch Recherchen gemacht hatte. Sein Bruder war beruflich in Kanada gewesen. Durch seine akademischen Titel hätte er gute Chancen auch in Kanada gehabt."

https://das-blaettchen.de/2020/06/der-fall-barschel-%e2%80%93-aktuelle-probleme-mit-gesicherten-erkenntnissen-52907.html

Also bitte, Herr Ex-Würdenträger Wille, stell dich offen dem auch von uns hier durchaus erwünschten Diskurs! Im und um den Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 41) herum wird genau dazu Stellung genommen, einfach anmelden und loslegen; und falls du bereits pseudonym mitschreibst mal kurz zu erkennen geben, damit wir aus erster Hand erfahren, ob der wohlklingende Slogan "Ich stehe immer auf der Seite des Rechts!" mehr als nur das ist.

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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 17:53
Zitat von geekygeeky schrieb:Im und um den Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 41) herum wird genau dazu Stellung genommen
Danke für den Verweis @geeky, dann spare ich mir die Arbeit das nochmal aufzudröseln. :)


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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 18:19
Lösen wir uns doch mal von Barschel und der Geschichte. Nehmen wir einen fiktiven Fall:

Verteidigungsminister P wird erhängt in seinem Berliner Apartment aufgefunden. Wenige Tage zuvor hatte er vom Amt zurücktreten müssen, weil bei einem Waffendeal erhebliche Summen in die Firma seines Bruders geflossen waren und er im Bundestag falsche Angaben dazu gemacht hatte.

Die Polizei erklärt den Medien, sie behandle den Fall wie jeden anderen.

Die Situation am Tatort ergibt nach einer für Suizidfälle typischen Untersuchung folgendes Ergebnis:

- Kein Abschiedsbrief. Keine Ankündigungen.
Ps Bruder behauptet, er habe mit P am Abend zuvor noch telefoniert. Dieser habe sich gefreut, dass er nun endlich viel freie Zeit habe.
- Keine Fremdeinwirkungen oder Hinweise auf die Anwesenheit Dritter - außer der Putzkraft, die am Tag zuvor sauber gemacht hatte.
- Die Obduktion ergibt keine Auffälligkeiten. Allerdings hat P etwas Alkohol getrunken. P trank sonst keinen Alkohol.
- In der Küche findet sich eine halb mit Kakao gefüllte Tasse. Es gibt allerdings kein Kakaopulver oder eine Verpackung hierzu.
Der Bruder Ps spricht von einem "absoluten Rätsel".
- Eine spätere Untersuchung ergibt am Gürtel, mit dem sich P getötet hat, eine fremde DNA-Spur die nicht zugeordnet werden kann.
Ps Bruder sagt, dies sei ein Beweis, dass P durch einen Geheimdienst umgebraucht worden wäre.



Was wird das Ergebnis der Untersuchung sein und was wird die Staatsanwaltschaft Berlin wohl machen?


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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 18:51
Was ist eigentlich die Meinung der Selbstmordanhänger?

A spontane Entscheidung in Genf
B geplante Entscheidung (seit Gran Canaria)

I völlig alleine
II assistiert

Vielleicht nähern wir uns mal von der Seite.
Dann muss man nicht ständig über den OStA reden und sich wieder mal dem Fall nähern.


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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 19:43
Zitat von monstramonstra schrieb:Was wird das Ergebnis der Untersuchung sein und was wird die Staatsanwaltschaft Berlin wohl machen?
Ich hätte eigentlich noch gerne eine Antwort auf meine Frage...
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:A spontane Entscheidung in Genf
B geplante Entscheidung (seit Gran Canaria)
Das meinte ich mit Alltagshypothesen. A oder B ist die falsche Frage.

Bei einem Suizid weiß man oft nicht, ob spontan oder geplant. Da kann es schon lange Suizidgedanken geben (ich kannte Menschen, die solche Gedanken sei Jahren, gar Jahrzehnten haben - und dagegen ankämpfen). Oder die sich beim Eingehen eines hohen Risikos sagen: Wenn es nicht klappt, bringe ich mich um.

Barschel ist mit seiner "Ehrenwort"-Pressekonferenz und den falschen eidesstattlichen Versicherungen größtmögliches Risiko eingegangen. Eine Woche später musste er zurücktreten. Spätestens ab da dürfte er sich Gedanken gemacht haben, wie seine Zukunft aussieht. Ich vermute aber, schon mit Pfeiffers Geschichte im "Spiegel" war ihm klar, dass er aus der Nummer nicht mehr so einfach heraus kam.

Über Gran Canaria wissen wir fast nichts. Wie es ihm ging. Nur das Betteln beim Apotheker um eine weitere Packung Lormatezepam. Da ging es ihm definitiv nicht gut. Wenn er Entzugserscheinungen hatte oder die übliche Dosis nicht ausreichte (bei Missbrauch), dann noch schlechter.

Symptome für Missbrauch oder Entzug sind:

Belastende sich aufdrängende Erinnerungen
Panikattacken
Generalisierte Angstzustände, Panik und Phobien
Übersteigerte Sinneswahrnehmung
Depersonalisation, Derealisation
Halluzinationen, Illusionen, Wahrnehmungsstörungen
Depression, Aggression, Obsessionen
Muskuläre Symptome
Abnorme Körperwahrnehmungen
Herz- und Lungensymptome
Gleichgewichtsstörungen
Verdauungsstörungen
Störungen des Immunsystems
Störungen der endokrinen Funktionen
Anfälle und Krämpfe

https://www.benzo.org.uk/german/bzcha03.htm

Der Journalist, der ihn am Flughafen abfing, berichtet, er sei wie weggetreten gewesen, als er ankam. Das sieht auch nach Benzo-Konsum aus.

Das berücksichtigt OStA Wille z.B. nicht, wenn er vom tollen Leben in Kanada spricht, auf das sich Barschel gefreut haben soll...

Barschels psychischer Zustand in Gran Canaria dürfte schon desolat gewesen sein, sehr wahrscheinlich auch schon die Wochen vorher. Ein psychiatrisches Gutachten hat man aber nicht eingeholt (man hat ja nur wegen Mord ermittelt...*lach*), vermutlich, um die Familie nicht bloßzustellen. Aber dann kann man dieses Nichtwissen nicht nach gusto füllen und als Bestätigung für den Mord heranziehen. Egal.

Spätestens, als er in Gran Canaria abflog, war ihm klar, dass er nicht mehr zurückkehren würde. Ähnliche Punkte waren die Besorgung oder Zusammenstellung der Medikamente. Das Studium der Broschüre der DGfHS. Das Einchecken im Hotel. Das Telefonat mit seinem Bruder. Er hätte noch immer umdrehen können. Wir wissen nicht, wie sehr er gezaudert hat. Ob er wild entschlossen oder bis zum Schluss gehadert hat.

An Sterbehelfer glaube ich nicht. Das einzige, was dafür spricht, ist, dass ihm jemand die Medikamente besorgt oder gebracht hat. Dagegen spricht, dass einige Medikamente nur in Dänemark oder der DDR erhältlich waren. Die angeblich auf unbekannte Dritte hinweisenden Spuren im Zimmer sind alles Luftnummern.

Ein Sterbehelfer - wie auch ein Mörder - hätte in jedem Fall irgendwann nach Mitternacht den leblosen Körper Barschels leicht an den Füßen gezogen und den Kopf unter Wasser gleiten lassen.


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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 20:57
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Was ist eigentlich die Meinung der Selbstmordanhänger?
Suizidale Gedankengänge vermutlich schon vor 1987. Durchführung dann Jahre später allein. Evtl. unterbewusst Herstellung einer Situation, die -
aus Sicht UB - nur noch einen Suizid zu ließ.


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Der Fall Uwe Barschel

05.12.2020 um 23:48
Dazu wiederum aus dem veröffentlichten Gesamtbericht am Ende des Beitrags des OSTa:
Ach doch, brav. Danke @Masijanima

Und jetzt weiß ich auch, warum ich dieses Gutachten nicht im Kopf behalten hatte. Denn leider geht aus dem Bericht OStAs Wille herzlich wenig zum Inhalt hervor. Der wurde auch nur "teilweise" der Öffentlichkeit vermittelt - was immer das heißt (von wem? was? offiziell oder "durchgestochen"?).

Ex post lassen sich natürlich Umstände wie eine Sucht genauso wenig "erweisen" wie Suizidalität. Es lassen sich Anhaltspunkte oder Hinweise feststellen, nicht mehr.

OStA Wille geht auch sofort von diesem Gutachten weg, hält die Sucht für widerlegt (ohne sich dafür auf das Gutachten zu berufen) und argumentiert mit dem Rechtsvertreter Barschels, Prof. Erich Samson - ebenfalls ohne sich auf das Gutachten zu berufen.

So denke ich, das Gutachten dürfte meine und die Thesen von @Cpt.Germanica und @geeky stützen, nicht die von OStA Wille. Dessen Verweis auf die zwei Monate im Krankenhaus bei geringer nachgewiesener Medikamentation trägt nicht, weil anderweitig bekannt ist, dass sich Barschel auf vielerlei Wegen mit Medikamenten eindeckte. Zudem zeigt sich in Gran Canaria eindeutig Suchtverhalten beim Verschaffen von Lormetazepam.

Dagegen spricht auch, dass Barschel über die nachweisbaren Verschreibungen hinaus neben den 4 todesursächlichen Stoffen weitere 4 verschreibungspflichtige nicht todesursächliche Medikamente im Blut hatte, davon 3 Benzodiazepine (neben Lormetazepam auch Lorazepam und Diazepam) und Methyprylon.

(letzte Seite im Wille-Bericht)


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 00:17
@Masijanima
Zitat von monstramonstra schrieb:Ein Sterbehelfer - wie auch ein Mörder - hätte in jedem Fall irgendwann nach Mitternacht den leblosen Körper Barschels leicht an den Füßen gezogen und den Kopf unter Wasser gleiten lassen.
Das halte ich für das schlagendste Argument pro Suizid. Wäre außer Barschel noch wer zugegen gewesen, der ihn tot sehen wollte, wäre diese (selbstredend rein hypothetische und zur Deutung keines der vorliegenden Indizien erforderliche) zweite Person sicher auf Nummer Sicher gegangen, statt sich auf die Folgen der Auskühlung zu verlassen. Barschel sich hat selbst reingelegt, sich aus Stolz und Selbstüberschätzung in eine Zwickmühle zwischen Gesichtsverlust nebst Bedeutungsverlust und Bedeutungsverlust nebst Gesichtsverlust hineinmanövriert. Dieser Schmach wollte er nicht auch noch den Ruf als feiger Selbstmörder hinzufügen, also inszenierte er seinen Abgang als Mords-Drama. Wann und wo genau er über das wann und wo für den vermeintlich einzig verbliebenen Schritt entschied und ob er einen solchen nicht vielleicht bereits zuvor versuchte und dann doch nicht ging ist angesichts des schlussendlichen Erfolges in Genf nebensächlich. Ebenso, ob er sich noch groß Gedanken machte über die Glaubwürdigkeit seiner falschen Spuren. Sie würden reichen müssen.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Was ist eigentlich die Meinung der Selbstmordanhänger?
Bist du Mordanhänger? Ich bin Anhänger der Selbstmordthese, für die bei nüchterner Betrachtung ungleich mehr spricht als für die in großen Teilen konstruierte Mordthese. Wie zB sollen die zum Tod führenden Medikamente dMn in Barschels Körper gelangt sein, was genau soll dabei für Mord sprechen und wie fundiert sind die Indizien dafür? Daß er das Zeug auch freiwillig in ungesunden Mengen schluckte dürfte ja unstrittig sein.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 01:33
Zitat von geekygeeky schrieb:Wäre außer Barschel noch wer zugegen gewesen, der ihn tot sehen wollte, wäre diese (selbstredend rein hypothetische und zur Deutung keines der vorliegenden Indizien erforderliche) zweite Person sicher auf Nummer Sicher gegangen, statt sich auf die Folgen der Auskühlung zu verlassen.
Das darf insbesondere für einen angenommenen Mörder gelten, der hätte den bewusstlosen Barschel keinesfalls sich selbst überlassen sondern (wie von @monstra und Dir @geeky schon gesagt) "komplett gewassert" und dann sogar noch einige Minuten abgewartet und beobachtet, ob Barschel in Ermangelung von Sauerstoff nochmal zu sich kommt und "auf taucht", um ihn dann ggf. "nach zu behandeln".


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 01:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Lösen wir uns doch mal von Barschel und der Geschichte. Nehmen wir einen fiktiven Fall:
Zitat von monstramonstra schrieb:Zitat von monstramonstra schrieb:
Was wird das Ergebnis der Untersuchung sein und was wird die Staatsanwaltschaft Berlin wohl machen?

Ich hätte eigentlich noch gerne eine Antwort auf meine Frage...
Der Fall ist mir zu fiktiv und zu weit von Barschel weg, aber bitte ...

50 Nachbarn werden berichten, sie hätten P noch lange nach seinem angeblichen Selbstmord auf der Straße gesehen, und die Autobahnpolizei in Brandenburg wird ihren Kollegen in Berlin berichten, ein automatisches Kennzeichenerfassungssystem habe Ps Dienstwagen an seinem Todestag kurz vor der polnischen Grenze geblitzt.

Gegen die Putzkraft wird Haftbefehl erlassen, aber auf eine Haftbeschwerde hin wird sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Ps Bruder gesteht schließlich, P zwar nicht umgebracht, aber Ps Leiche verbracht zu haben. Daraufhin leitet die StA Braunschweig ein Prüfverfahren ein, ob nicht vielleicht Christian B. der Mörder war. Und Strate fordert ein Wiederaufnahmeverfahren, noch bevor überhaupt jemand angeklagt wurde.

Petermann erklärt dem staunenden TV-Publikum, dass er den Fall auch nicht versteht, Mark Benecke findet überraschend eine Made im Kaukau und seine Ex-Frau erläutert bei Cerne, dass die Made vermutlich ein psychisches Problem hatte, P aber hingegen nicht. Derweil plant der RBB schon mal einen Dreiteiler mit Ben Becker als P und Simone Thomalla als seinen divers veranlagten Bruder.

Sechs Monate später wird der ganze Kram eingestellt, und 20 Jahre später ärgert sich ein Cold Case Team damit herum, das herausfinden wird, dass Kurt Werner W. für die Tatzeit kein Alibi hatte, was jetzt aber auch nichts beweisen würde.

Also alles wie immer...


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Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Was ist eigentlich die Meinung der Selbstmordanhänger?

A spontane Entscheidung in Genf
B geplante Entscheidung (seit Gran Canaria)

I völlig alleine
II assistiert
Ich bin ja nun gerade kein Anhänger der Selbstmordhypothese, aber einen assistierten Suizid halte ich dann doch für noch unwahrscheinlicher, als einen alleinigen.

Zum einen passt es für mich nicht zur Persönlichkeit Barschels, dass er sich ausgerechnet in dem dann ja doch recht intimen Moment des eigenen Todes, völlig hilflos in die Hände eines Dritten begibt.

Zum anderen hätte er in seiner Situation (hoffentlich) keinen Sterbehelfer gefunden - jedenfalls keinen einigermaßen seriösen. Der DGfHS u.ä. geht es ja nicht darum, möglichst viele Menschen vom Leben zum Tode zu befördern. Einen - von einer etwaigen Medikamentenabhängigkeit einmal abgesehen - völlig gesunden Familienvater mit einer Restlebenserwartung von gut und gerne 30, 40 Jahren, der sich wegen einem Karriereknick mehr oder minder spontan umbringen will, den leistet man keine Sterbehilfe, den bringt man in die Notaufnahme des nächstbesten psychiatrischen Krankenhauses.


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Zitat von monstramonstra schrieb:Wenn er Entzugserscheinungen hatte oder die übliche Dosis nicht ausreichte (bei Missbrauch), dann noch schlechter.
Verständnisfrage:

Süchtig, falls überhaupt, war er doch aber von/nach Tavor, Wirkstoff Lorazepam. Sein Tavor aber war ihm in Spanien nicht ausgegangen. In Genf hat er es sogar mit in die Badewanne genommen; ein Röhrchen davon steckte in seiner Hosentasche, als er gefunden wurde.

Zum Einschlafen in Spanien hat er Noctamid bekommen, Wirkstoff Lormetazepam. Danach war er nun aber nicht süchtig. Ich bezweifle aber, dass es ihm viel geholfen hat. Beides sind Benzodiazepine und dürften sehr ähnlich wirken. Und die 20 Noctamid hatte er doch ohnehin nicht binnen 48 Stunden verbraucht.

Bzgl. seiner Probleme mit Benzos (oder seiner Probleme ohne diese), war doch alles in bester Ordnung, oder nicht?!


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 01:52
Zitat von monstramonstra schrieb:Ein Sterbehelfer - wie auch ein Mörder - hätte in jedem Fall irgendwann nach Mitternacht den leblosen Körper Barschels leicht an den Füßen gezogen und den Kopf unter Wasser gleiten lassen.
Bloß weil Sebastian Knauer sagt, er habe Barschels Kopf nicht aus dem Wasser gezogen, heißt das nicht, dass Sebastian Kanuer nicht Barschels Kopf aus dem Wasser gezogen hat.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 02:04
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Bloß weil Sebastian Knauer sagt, er habe Barschels Kopf nicht aus dem Wasser gezogen, heißt das nicht, dass Sebastian Kanuer nicht Barschels Kopf aus dem Wasser gezogen hat.
@OpLibelle

Soweit ich weiß wurde in Barschels Lunge kein Wasser gefunden. Auch war die Gesichtshaut nicht nass.

Knauer könnte Barschels Leichnam aber in der Wanne "umdrappiert" haben um an ein besseres Photomotiv zu kommen und dabei den Hemdknopf abgerissen haben ....


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 09:56
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Soweit ich weiß wurde in Barschels Lunge kein Wasser gefunden
Weil er eben achon tot war, als er versenkt wurde.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Auch war die Gesichtshaut nicht nass.
Gibt das die Bildqualität wirklich her? Auf den Bildern im Netz sehe ich da bloß Filmkorn in der Vergrößerung.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:und dabei den Hemdknopf abgerissen haben ....
... um dann quer und über Bande auf den Flur zu fliegen.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 10:39
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Knauer könnte Barschels Leichnam aber in der Wanne "umdrappiert" haben
Genau sowas hatte ich vor ein paar Tagen angesprochen - wenn man sowas annimmt ist der Zeuge komplett verbrannt! Seine Aussage gar nichts mehr wert.
(Mit dem guten Mann gibt es ja schon so ein paar Probleme, da sein Begleiter im Detail abweichend aussagt...)


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06.12.2020 um 11:45
@OpLibelle
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Cpt.Germanica schrieb:
Soweit ich weiß wurde in Barschels Lunge kein Wasser gefunden

Weil er eben achon tot war, als er versenkt wurde.
Nichts spricht dafür, daß er versenkt wurde.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Cpt.Germanica schrieb:
Auch war die Gesichtshaut nicht nass.

Gibt das die Bildqualität wirklich her? Auf den Bildern im Netz sehe ich da bloß Filmkorn in der Vergrößerung.
Glücklicherweise wurde die Autopsie nicht an einem Foto vorgenommen.
Zitat von geekygeeky schrieb:Wie zB sollen die zum Tod führenden Medikamente dMn in Barschels Körper gelangt sein, was genau soll dabei für Mord sprechen und wie fundiert sind die Indizien dafür?
Dazu würde mich auch deine Meinung brennend interessieren.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 11:53
Zitat von monstramonstra schrieb:Das meinte ich mit Alltagshypothesen. A oder B ist die falsche Frage.

Bei einem Suizid weiß man oft nicht, ob spontan oder geplant.
Von denen, die etwas weniger an Selbstmord glauben, wird hier eine stichhaltige These für Mord mit allen Möglichkeiten verlangt, die selbst langjährige Ermittlungen nicht so erbringen konnten. Daher meine Frage an die, die von einem Selbstmord überzeugt sind. Hinter dieser Überzeugung muss doch auch eine These stecken, die man im Hinterkopf hat, oder?

Mir geht es auch nicht um „wissen“, sondern um eure jeweilige Vermutung. (Ich greife hier niemanden so an, wie das hier teilweise von anderen praktiziert wird.) Mir geht es um den Austausch von Meinungen, die eventuell zu einem weiteren Verständnis führen können.
Daher meine Frage - in deinen Worten eben „spontan oder geplant“?

Was ist eure / deine Meinung dazu?


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 11:53
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:schrieb:
Soweit ich weiß wurde in Barschels Lunge kein Wasser gefunden

Weil er eben achon tot war, als er versenkt wurde.
Das "Argument" musste kommen, ich wusste es ....

Wie Du wissen solltest trat der Tot erst nach Stunden ein. Solange wird kein Mörder gewartet haben. Ganz sicher nicht. Damit bleibt es dabei:
Zitat von geekygeeky schrieb:Nichts spricht dafür, daß er versenkt wurde.



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06.12.2020 um 11:59
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Daher meine Frage - in deinen Worten eben „spontan oder geplant“?
Wie lange muss man zurück gehen, damit es bei dir nicht mehr unter "sponan" fällt?

Planung spätestens seit "Roloff". Todessehnsucht, Selbstmodgedanken - ich wiederhole mich hier - womöglich schon Jahre früher.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 12:10
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Der Fall ist mir zu fiktiv und zu weit von Barschel weg, aber bitte ...
Also keine Antwort. Schade.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:aber einen assistierten Suizid halte ich dann doch für noch unwahrscheinlicher,
Vielen Dank für diese Gesichtspunkte, die ebenfalls gegen Herrn Leyendeckers (SZ) These sprechen.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Süchtig, falls überhaupt, war er doch aber von/nach Tavor, Wirkstoff Lorazepam.
Gemeinhin entwickelt sich eine Abhängigkeit von Bezodiazepinen nicht nach einem Präparat. Ob Lorazepam, Lormetazepam, Diazepam, Nordiazepam - alles in Barschels Blut gefunden - die Wirkstoffgruppe ist es. Die Vielzahl unterschiedlicher Präparate ist ein deutlicher Hinweis auf Missbrauch bzw. Abhängigkeit. Der Betroffene nimmt irgendwann alles, was er bekommen kann. Wobei er Noctamid nicht tagsüber nehmen kann, weil es als Hypnotikum müde und schläfrig macht. Tavor ist dagegen v.a. am Tag einsetzbar, z.B. bei aufkeimender Nervosität, Unruhe und Angst. Man gibt es nicht für die Nacht, da ist die Wirkdauer zu kurz.

Das Gutachten des Prof. Dillinger wäre wirklich interessant, so wie da OStA Wille in seinem Bericht da mehr oder weniger elegant darum herum surft.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Bloß weil Sebastian Knauer sagt, er habe Barschels Kopf nicht aus dem Wasser gezogen, heißt das nicht, dass Sebastian Kanuer nicht Barschels Kopf aus dem Wasser gezogen hat.
Nette Idee. Es gibt aber keinen Anhaltspunkt, dass Knauer so manipulativ mit dem Tatort umgegangen ist.

Und einen TOTEN Barschel, dessen Sterbevorgang mehrere Stunden gedauert haben dürfte, dann unter Wasser zu ziehen, sehe ich kein Motiv. Die Wannensituation bei Suizid war darauf angelegt, entweder durch Auskühlung den Tod zu verursachen (deshalb das relativ kühle Wasser und die festgestellte beginnende Lungenentzündung) oder durch Abgleiten in die Wanne und Ertrinken.

Ein Dritter, egal ob Helfer oder ob Dritter stehen beim Vergiftungstod durch Cyclobarbital vor dem Problem, dass der Todeseintritt Stunden dauern kann. Misslich, v.a. für KGB, Stasi, Mossad & Co. Sicher und schnell wäre da nach Eintritt der Bewusstlosigkeit nur der Ertrinkungstod gewesen.


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Der Fall Uwe Barschel

06.12.2020 um 14:26
Zitat von monstramonstra schrieb:Misslich, v.a. für KGB, Stasi, Mossad & Co
Misslich auch, dass der oder die Mörder ihrem Opfer dutzende von Tabletten hätten einflößen müssen - ohne eine Spur zu hinterlassen.

Aus der Tabelle auf der letzten Seite von OStA Willes Bericht ergeben sich die geschätzten Stückzahlen der Tabletten (je nach Stärke des eingesetzten Präparats):

Ohne TitelOriginal anzeigen (0,2 MB)

Je nach Stärke des Präparats, das ihm zur Verfügung stand, hat er (grob) 30 bis 90 Tabletten geschluckt. Vielleicht sogar mehr.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und die 20 Noctamid hatte er doch ohnehin nicht binnen 48 Stunden verbraucht.
Hätte Barschel die übliche Stärke von Noctamid (Lormetazepam) benutzt (1,0 mg), hätte er 17 Tabletten genommen gehabt (normale Dosis: 1 Tablette). Jetzt weißt Du, warum die eine Schachtel sehr schnell weg war. Dazu hatte er eine sehr hohe Menge Valium (Diazepam) konsumiert, ebenfalls das rund 10fache der Normaldosis.

Die ganzen Benzodiazepine waren für die Tötung nicht erforderlich, da sie kaum toxisch sind. Ich vermute, er hat sie genommen, um sich zur Tat entschließen und sie durchziehen zu können. Dann zeigt aber die Dosis eine starke Gewöhnung. Wer das 10fache der Normaldosis und dann auch noch zusammen mit anderen Praparaten einwirft, ohne sofort umzufallen, der hat eine deutliche Toleranz entwickelt. Ein deutlicher Hinweis auf längeren Medikamentenmissbrauch.


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