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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

07.12.2020 um 12:28
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:hier ist ja explizit die Rede von einem prämortal beigebrachten Hämatom
Es war und ist von Vielem die Rede; inwieweit es tatsächlich geeignet ist, als Indiz pro oder Kontra Suizid zu dienen, wird hoffentlich weiter ausgiebig beleuchtet werden. Mir geht es vorerst um eine Bestandsaufnahme der Punkte, die aus Sicht der "etwas weniger an Selbstmord Glaubenden" eher für Mord sprechen sollen und die Überzeugten sogar alles andere ausschließen lässt. Da wären also zunächst mal die Hämatome. Soll die angesprochene "Abfolge von Schleimhautveränderungen" auch mit auf diese Liste oder herrscht inzwischen Einigkeit darüber, daß sie nicht der Faktenlage entsprechen?

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07.12.2020 um 12:40
@OpLibelle
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Wobei es nach meinem Empfinden schon wieder langweilig hier wird
Da du diese Langeweile offenbar dem Beantworten der an dich gerichteten Fragen vorziehst ist das ein ganz persönliches Problem. Stehen deine Argumente pro Mord auf so wackligen Füßen, daß du dich schämst, sie zur Diskussion zu stellen, oder wie erklärt sich deine wortreiche Sprachlosigkeit dazu? Wenn Barschel den Haufen Tabletten nicht freiwillig geschluckt hat müssen sie auf anderem Wege in seinen Körper gelangt sein - nur wie? Wer dazu nichts Sinnvolles sagen kann hat auch keine sinnvollen Argumente gegen den Suizid, sondern nur einen wodurch auch immer angetriebenen blinden Glauben.


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Der Fall Uwe Barschel

07.12.2020 um 12:52
Zitat von geekygeeky schrieb:Da du diese Langeweile offenbar dem Beantworten der an dich gerichteten Fragen vorziehst ist das ein ganz persönliches Problem.
Die Langeweile von @OpLibelle ist offensichtlich nicht groß genug um hier nicht mehr mit zu schreiben. :D Also sooo langweilig können wir nicht sein. ;)


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07.12.2020 um 13:15
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Eigenhändigkeit und Freiwilligkeit ist bisher nicht belegt und nicht belegbar.
Dann lässt sich kein Suizid belegen. Nicht mal mit Abschiedsbrief. Denn der könnte ja gefälscht sein.

Nein, auf die Obduktionsergebnisse wurde ja schon verwiesen. Weil es keine Anhaltspunkte für Gewalteinwirkung durch Dritte gibt und im Magen jene Tabletten gefunden wurden, die typisch für Suizid sind, ist der Suizid dadurch belegt.

Natürlich gilt das immer nur, so lange es keine anderen Erkenntnisse gibt, die zu einer Revision zwingen würden. Aber die gibt es halt nicht.
Zitat von geekygeeky schrieb:https://das-blaettchen.de/2020/01/der-selbstmord-barschel-51172.html
https://das-blaettchen.de/2020/04/der-mord-an-uwe-barschel-eine-unendliche-geschichte-52285.html
Diese beiden konträren Positionen im "Blättchen", auf die Du wohl versehentlich verwiesen hast, sind in der Qualität ihrer Darbietung schon sehr erhellend.

Das gilt v.a. für den zweiten Beitrag, der an einer gewissen Wirrheit leidet, was zwangsläufig eintritt, wenn dem Autor (dessen Namen man sich nicht merken muss) selbst die Position von OStA Wille noch nicht weit genug geht. Es fehlt durchgängig an Argumenten - oder sie bewegen sich auf dem Niveau, die Obduktion sei "falsch", weil das ein Autor nachgewiesen habe. Oder den Hamburger Obduzenten werden Unwahrheiten angedichtet:
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Aber hier ist ja explizit die Rede von einem prämortal beigebrachten Hämatom, dass Janssen und Püschel als Ergebnis eines gezielt geführten Schlages interpretiert haben sollen- so „Das Blättchen“
Das haben Janssen und Püschel nie.
Ein bei der Sektion entdecktes Hämatom im oberen linken Stirnbereich des Leichnams hatte damals für Aufregung gesorgt. Fremdeinwirkung durch einen Schlag schlossen die Hamburger Ärzte jedoch aus. "Viel naheliegender war es, dass Barschel sich diese Unterblutung selbst zugezogen hatte, etwa am Türrahmen oder durch Aufstoß am Badewannenrand", erklärt Janssen: "Ich sage noch einmal, es war Suizid. Ich hoffe, man lässt Uwe Barschel jetzt endlich ruhen."
Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/uwe-barschel-polit-affaere-gerichtsmedizin-suizid

Und zu einem weiteren Hämatom:
Diesen Bluterguß, scheinbar Beweis für Fremdeinwirkung, konnten die Genfer Mediziner gar nicht festgestellt haben. Püschel: "Aus unserem Gutachten geht ganz klar hervor, daß diese Verletzungen erst nach dem Tod entstanden sind, durch die Präparation bei der ersten Obduktion in Genf sowie bei der anschließenden Lagerung und beim Transport des Leichnams."
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13686356.html


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07.12.2020 um 13:25
Zitat von monstramonstra schrieb:Das haben Janssen und Püschel nie.
Dann sagt der Autor in dem Blättchen was falsches ? Weil da steht ja das Gegenteil:
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Janssen und Püschel meinen, dass für das Entstehen einer solchen Verletzung ein seitlich von oben ausgeführter Schlag in Betracht kommt – mit einem mit Sand gestopften langen Leder- oder Kunststoffschlauch, der in Ganovenkreisen „Katze“ genannt wird. Das sieht nach Arbeit von professionellen Killern aus, denn wenn die Aufschlagstelle von Haaren bedeckt ist, kann eine solche Verletzung dem ungeschulten Blick leicht entgehen. Die große Aufschlagkraft, wodurch das Opfer augenblicklich die Besinnung verliert, wird auf eine größere Auftrefffläche verteilt, so dass nur ein denkbar geringes Spurenbild entsteht.



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07.12.2020 um 13:32
Zitat von geekygeeky schrieb:Soll die angesprochene "Abfolge von Schleimhautveränderungen" auch mit auf diese Liste oder herrscht inzwischen Einigkeit darüber, daß sie nicht der Faktenlage entsprechen?
Ich kenne diese Aussage nur von Baensch, der sich ja auf die Nachsektion und den Bericht dazu bezieht. Ich weiß nicht, was in dem Bericht steht, Janssen und Püchel bestreiten Mord, demnach wissen sie entweder nicht mehr was in ihrem 1987 angefertigtem Bericht steht (unwahrscheinlich) oder Herr Baensch hat fehlerhafte Infos. Ich tendiere ohne den Bericht zu kennen zu zweitem. Aber genau deswegen hatte ich wegen des Hämatoms nochmal nachgefragt, denn wenn J/P diese Aussage so gemacht haben, wie es der Autor im Blättchen nahelegt, dann konterkariert das ihre starke Festlegung auf Selbstmord. Ich bekomme das gerade nicht zusammen.


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Der Fall Uwe Barschel

07.12.2020 um 13:51
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Dann sagt der Autor in dem Blättchen was falsches ? Weil da steht ja das Gegenteil:
Ja. Ich nehmen an, Du beziehst Dich auf den Artikel von Heinrich Honestus.

Zu dessen Qualität habe ich mich bereits geäußert:
Zitat von monstramonstra schrieb:Es fehlt durchgängig an Argumenten
Honestus bezieht sich in weiten Teilen auf Wolfram Baentsch, was mir jede Lust nimmt, mich mit Baentschs Thesen auseinander zu setzen. Erst recht, wenn sie in COMPACT verbreitet werden. Baentsch sitzt mittlerweile für die AfD im Kölner Rat.


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Der Fall Uwe Barschel

07.12.2020 um 14:09
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich kenne diese Aussage nur von Baensch, der sich ja auf die Nachsektion und den Bericht dazu bezieht.
Deshalb wäre es wichtig zu wissen, ob Baensch sich da nur im freien Fabulieren übt oder ob dieser Bericht das tatsächlich so hergibt. Schaut man sich Baentschs Einlassungen dazu auf https://de.b-ok.cc/ireader/1345231 an ist an seiner Objektivität mMn heftigst zu zweifeln, zumindest aber scheint er sie zugunsten der Verkaufszahlen für sein Buch stark eingeschränkt zu haben. Das ist seit nunmehr 15 Jahren auf dem Markt und soll Fakten liefern, die einen Mord belegen:
Ich rechne schon damit, dass man mich als Verschwörungstheoretiker bezeichnen wird.
Doch fürchte ich diesen Vorwurf nicht. Er wird in sich zusammen fallen, sobald man die Fakten zur
Kenntnis nimmt, die das Buch liefert. Ich habe ja keine Spekulationen angestellt, sondern eine umfangreiche Faktenrecherche dokumentiert.
Quelle: https://de.b-ok.cc/ireader/1345231

Seltsamerweise aber scheint er selbst nach wie vor der einzige zu sein, der diese "Fakten" ernst nimmt; im öffentlichen Diskurs jedenfalls spielen sie keine Rolle. Solange also nur auf seine wohlfeilen Behauptungen verwiesen wird, ohne die ihnen angeblich zugrundeliegenden Fakten mitzuliefern, kann an ihnen wohl nicht viel dran sein, und dazu gehören auch die behaupteten "Schleimhautveränderungen".


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07.12.2020 um 15:54
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich weiß nicht, was in dem Bericht steht, Janssen und Püchel bestreiten Mord, demnach wissen sie entweder nicht mehr was in ihrem 1987 angefertigtem Bericht steht (unwahrscheinlich) oder Herr Baensch hat fehlerhafte Infos. Ich tendiere ohne den Bericht zu kennen zu zweitem. Aber genau deswegen hatte ich wegen des Hämatoms nochmal nachgefragt, denn wenn J/P diese Aussage so gemacht haben, wie es der Autor im Blättchen nahelegt, dann konterkariert das ihre starke Festlegung auf Selbstmord.
Auch die im selben Artikel erhobene Behauptung, es wären bei besagter Obduktion Spuren der Beibringung eines Schlauchs Richtung Magen gefunden worden, widerspricht J/P in dem von dir genannten Sinne.

Was hat es denn mit diesem Artikel auf sich???? Klingt jedenfalls nach Fake-News.


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08.12.2020 um 10:52
@geeky
@Cpt.Germanica
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Auch die im selben Artikel erhobene Behauptung, es wären bei besagter Obduktion Spuren der Beibringung eines Schlauchs Richtung Magen gefunden worden, widerspricht J/P in dem von dir genannten Sinne.
Genau. Das wären ja, ebenso wie die Aussage zum Hämatom, dass, so sagt Baensch, nach Einschätzung von J/P nicht von einem Sturz herrührt, auch wenn es das theoretisch könnte, das schränkt er schon ein, sondern von einem gezielt von oben geführtem Schlag mit z.B. einer "Katze" (sandgefülltes Schlaginstrument). J/P sind zumindest meiner Kenntnis nach nie gegen diese Behauptung vorgegangen, das heißt aber nicht, dass sie diese damit stillschweigend goutieren würden. Denkbar wäre, dass sie bewusst dazu keine Äußerung abgegeben haben, weil sie dem Buch keine - in ihren Augen- möglicherweise falsche Aufmerksamkeit geben wollten. Denkbar wären natürlich auch andere Gründe. Interessant finde ich dem Zusammenhang @geeky , dass Baensch solche Aussagen, die ja ganz offensichtlich dem widersprechen, was J/P klar sagen (Hinweise deuten stark auf suizidales Ereignis), in ein Buch hineineschreibt, und ja eigentlich wissen muss, dass diese sofort zerpflückt werden könnten. Das könnte sein Buch in seinem Fundament sehr schnell erschüttern. Ich versuche nochmal herauszufinden, wie die Originalpassage im Buch dazu ist.


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 11:02
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Interessant finde ich dem Zusammenhang @geeky , dass Baensch solche Aussagen, die ja ganz offensichtlich dem widersprechen, was J/P klar sagen (Hinweise deuten stark auf suizidales Ereignis), in ein Buch hineineschreibt, und ja eigentlich wissen muss, dass diese sofort zerpflückt werden könnten.
Es gibt viele Autoren, denen der fehlende Wahrheitsgehalt ihrer Behauptungen reichlich egal ist, solange die Bucher trotzdem (oder gerade deshalb) gekauft werden. Es sind schon etliche Bücher zu Recht verrissen und der Autor als Lügner entlarvt worden, ohne daß sich die leichtgläubige Zielgruppe davon stören ließ.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich versuche nochmal herauszufinden, wie die Originalpassage im Buch dazu ist.
Das wäre sehr hilfreich, online habe ich leider nichts gefunden, was auf den angeblich so aufsehenerregenden Inhalt einging. Da liefert einer endlich stichhaltige Beweise für einen Mord, und niemanden interessiert es?


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 11:26
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Interessant finde ich dem Zusammenhang @geeky , dass Baensch solche Aussagen, die ja ganz offensichtlich dem widersprechen, was J/P klar sagen (Hinweise deuten stark auf suizidales Ereignis), in ein Buch hineineschreibt, und ja eigentlich wissen muss, dass diese sofort zerpflückt werden könnten. Das könnte sein Buch in seinem Fundament sehr schnell erschüttern.
Zitat von geekygeeky schrieb:Es gibt viele Autoren, denen der fehlende Wahrheitsgehalt ihrer Behauptungen reichlich egal ist, solange die Bucher trotzdem (oder gerade deshalb) gekauft werden. Es sind schon etliche Bücher zu Recht verrissen und der Autor als Lügner entlarvt worden, ohne daß sich die leichtgläubige Zielgruppe davon stören ließ.
Das ganze wäre ein Fall für eine Unterlassensklage da der Obduktionsbericht an zwei Stellen vollkommen falsch wieder.gegeben bzw. ins Gegenteil verdreht wird. Ein unglaublicher Vorgang!


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 11:46
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Interessant finde ich dem Zusammenhang @geeky , dass Baensch solche Aussagen, die ja ganz offensichtlich dem widersprechen, was J/P klar sagen (Hinweise deuten stark auf suizidales Ereignis), in ein Buch hineineschreibt, und ja eigentlich wissen muss, dass diese sofort zerpflückt werden könnten.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das ganze wäre ein Fall für eine Unterlassensklage da der Obduktionsbericht an zwei Stellen vollkommen falsch wieder.gegeben bzw. ins Gegenteil verdreht wird. Ein unglaublicher Vorgang!
Deshalb sind Prof. Janssen und Prof. Püschel 2016 an die Öffentlichkeit gegangen, weil sie die ganzen Falschberichte nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Bis dahin hatten sie geschwiegen, wie es sich für Ärzte gehört. Und der 55seitige Obduktionsbericht war in exklusiver Hand der Familie Barschel - die dann nur ganz bestimmte Zitate sinnentstellend an die Medien weitergab.

Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn sich Baentsch 2006 auf diese sinnentstellten Teile des Janssen/Püschel-Befundes beruft und die Mär weiterträgt. Prof. Janssen hat sich dann erst mit über 90 Jahren entschieden, damit aufzuräumen. Assistiert von seinem damaligen Assistenten und Nachfolger.

PS: OStA Wille kannte den gesamten Obduktionsbericht.


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08.12.2020 um 16:02
Danke für diese Klarstellung @monstra !!! :)


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08.12.2020 um 19:43
Zitat von monstramonstra schrieb:Deshalb sind Prof. Janssen und Prof. Püschel 2016 an die Öffentlichkeit gegangen, weil sie die ganzen Falschberichte nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Bis dahin hatten sie geschwiegen, wie es sich für Ärzte gehört. Und der 55seitige Obduktionsbericht war in exklusiver Hand der Familie Barschel - die dann nur ganz bestimmte Zitate sinnentstellend an die Medien weitergab.
Leider falsch.
Das am 4.12.87 fertiggestellte Gutachten hatte keine Aussagen gemacht, dass es Selbstmord war. Der damalige Mitobduzent Püschel hat dann jedoch im März 1994 ggü. dem Hamburger Abendblatt geäußert, dass UB zweifelsfrei Selbstmord begangen hätte, was dann der Spiegel noch größer aufgetischt hat.
Was Püschel damit erreichen wollte? Die entscheidenden Aussagen bei einer Tötung durch chemische Wirkstoffe haben durch den Toxikologen zu kommen und nicht vom medizinischen Mitobduzenten. Die Aussagen des Hamburger Toxikologen Prof Schmoldt waren deutlich zurückhaltender, sachlicher und objektiver.
Das Verhalten von Püschel führte dann auf jeden Fall dazu, dass Fam. Barschel die Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht daraufhin nicht mehr erteilte.


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 20:36
@Masijanima
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Der damalige Mitobduzent Püschel hat dann jedoch im März 1994 ggü. dem Hamburger Abendblatt geäußert, dass UB zweifelsfrei Selbstmord begangen hätte
Meines Wissens nach hat auch Püschel bei Barschel einen Suizid lediglich für wesentlich wahrscheinlicher gehalten. "Zweifelsfrei" und "überzeugt" sind bisher eher die "Mord!"-Behaupter gewesen, wohl damit sie auch selber irgendwie an ihre hanebüchenen Geschichten von DMSO, Kanada & Co. glauben können. Auch wenn du unangenehme Rückfragen zu deinen Aussagen üblicherweise ignorierst: ich lasse mich von einem entsprechenden Beleg für dieses "zweifelsfrei" gern korrigieren.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Die Aussagen des Hamburger Toxikologen Prof Schmoldt waren deutlich zurückhaltender, sachlicher und objektiver.
Dann ist ja alles gut, denn auch Schmoldt teilt Püschels Einschätzung:
Werner Janssen, Professor für Pathologie und Rechtsmedizin und seinerzeit Direktor des Hamburger Universitätsinstituts für Rechtsmedizin, hatte den Leichnam gemeinsam mit seinem Leitenden Oberarzt Klaus Püschel obduziert. Die Sektion habe sechs bis acht Stunden gedauert, erinnert sich der heute 91-Jährige: "Dreimal so lange wie üblich." Am Ende kamen sie gemeinsam mit dem Hamburger Toxikologieprofessor Achim Schmoldt zum selben Schluss: Suizid durch Medikamentenmissbrauch.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/uwe-barschel-polit-affaere-gerichtsmedizin-suizid
Zitat von geekygeeky schrieb:Wie zB sollen die zum Tod führenden Medikamente dMn in Barschels Körper gelangt sein, was genau soll dabei für Mord sprechen und wie fundiert sind die Indizien dafür?
Na, noch immer keine Idee? Dann scheint ja einzig noch der Wunschglaube für einen Mord zu sprechen.


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 20:59
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Leider falsch.
Was ist daran falsch?

Dass die Familie Barschel bis heute den Obduktionsbericht nicht öffentlich gemacht hat?
Dass Teile davon in der Öffentlichkeit auftauchten - aber nur wenn sie Mord-Behauptungen (wie bei den Hämatomen scheinbar) stützten?
Schon am Heiligen Abend 1987, das Janssen-Gutachten war noch kaum abgesetzt, berichtete die Welt, erst "bei der Nach-Obduktion in Hamburg" seien "zwei weitere Hämatome entdeckt worden, am Hinterkopf und am Rücken Barschels".
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13686356.html

Dass es im Obduktionsbericht von 1987 heißt:
"Eine versehentliche Überdosierung bei einem bewusstseinsklaren Menschen ist angesichts dieser Substanzmengen nicht denkbar; ebenso unwahrscheinlich ist die Möglichkeit einer unbemerkten Beibringung. Nach den vorliegenden Erkenntnissen gibt es keinen Anhalt für eine Beibringung der zum Tode führenden Substanzen unter äußerem Zwang."
?

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/uwe-barschel-polit-affaere-gerichtsmedizin-suizid

Oder ist es falsch, dass sich Janssen erstmals 2016 geäußert hat?
Oder ist die Obduktion von Janssen und Püschel fehlerhaft?

Egal, die Geschichte von 1994 aus dem Spiegel habe ich mal belegt. S.o.

Ansonsten noch eine Anmerkung:

Toxikologen entscheiden nicht über Mord oder Selbstmord, sondern untersuchen Proben mit irgendwelchen Körperflüssigkeiten oder nur Daten. Sie sind keine Obduzenten und stellen keine Todesursache fest. Sie liefern einen mal mehr oder mal weniger bedeutsamen Beitrag zum Ergebnis, referieren es aber nicht. Wenn
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Die Aussagen des Hamburger Toxikologen Prof Schmoldt waren deutlich zurückhaltender, sachlicher und objektiver.
gewesen sein sollen (ich nehme an, das ist nicht Deine Beurteilung sondern die unbekannter Quellen, die Du nicht angegeben hast), dann liegt das wohl daran.


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Der Fall Uwe Barschel

08.12.2020 um 23:05
Zitat von monstramonstra schrieb:Dass es im Obduktionsbericht von 1987 heißt:
"Eine versehentliche Überdosierung bei einem bewusstseinsklaren Menschen ist angesichts dieser Substanzmengen nicht denkbar; ebenso unwahrscheinlich ist die Möglichkeit einer unbemerkten Beibringung. Nach den vorliegenden Erkenntnissen gibt es keinen Anhalt für eine Beibringung der zum Tode führenden Substanzen unter äußerem Zwang."
Zur Umgehung dieser Sachlage dienten angenommene "KO-Tropfen", allerdings müssten dann auch an einem der Magenzugänge Spuren eines Schlauches zu finden sein. Da keine solchen gefunden wurden, erfand man sie kurzerhand. Als dieser Schwindel aufflog begann die DMSO-Ära, und seitdem auch die Geschichte ist können sich die "Mordbefürworter" offenbar selbst nicht mehr erklären, welchen Weg die Tabletten in Barschels Körper genommen haben sollen, wenn nicht durch freiwilliges Verschlucken in suizidaler Absicht.


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08.12.2020 um 23:20
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:as wären ja, ebenso wie die Aussage zum Hämatom, dass, so sagt Baensch, nach Einschätzung von J/P nicht von einem Sturz herrührt, auch wenn es das theoretisch könnte, das schränkt er schon ein, sondern von einem gezielt von oben geführtem Schlag mit z.B. einer "Katze" (sandgefülltes Schlaginstrument). J/P sind zumindest meiner Kenntnis nach nie gegen diese Behauptung vorgegangen, das heißt aber nicht, dass sie diese damit stillschweigend goutieren würden. Denkbar wäre, dass sie bewusst dazu keine Äußerung abgegeben haben, weil sie dem Buch keine - in ihren Augen- möglicherweise falsche Aufmerksamkeit geben wollten.
Ich hab mich jetzt nochmal mit der "Katze" beschäftigt weil ich diesbzgl. etwas verwirrt war (Stirn, Hinterkopf, Rücken, ... was jetzt?), der Spiegel-Artikel, den @monstra oben erwähnt hat, schreibt hierzu:
Witwe Freya und Bruder Eike beauftragten Janssen, den flinken Selbstmord-Befund seiner Genfer Kollegen möglichst zu widerlegen. Knapp zwei Monate später lieferte Janssen sein Gutachten ab, mit unterzeichnet von den damaligen Oberärzten Klaus Püschel und Achim Schmoldt. Doch die Familie Barschel nahm das 55-Seiten-Papier unter Verschluß.

Bisweilen sickerten dennoch wohldosierte Details aus der Expertise in die Öffentlichkeit - fast immer durch Journalisten, die den Barschels nahestehen, und stets verknüpft mit schaurigen Mordgeschichten.
Weiter:
Nun wurde es dem Mediziner Püschel zu bunt. Der Arzt, inzwischen als Nachfolger von Professor Janssen Chef des Instituts für Rechtsmedizin, stellte am vorletzten Wochenende im Hamburger Abendblatt klar, daß das Ergebnis der Leichenschau eindeutig war: Barschel habe sich "selbst mit Medikamenten getötet", daran gebe es "nicht den geringsten Zweifel". Püschel: "Der Fall Barschel steht für einen klassischen Suizid."

Bisher hatte das geheimgehaltene Dokument zum Beweis des Gegenteils gedient. Schon am Heiligen Abend 1987, das Janssen-Gutachten war noch kaum abgesetzt, berichtete die Welt, erst "bei der Nach-Obduktion in Hamburg" seien "zwei weitere Hämatome entdeckt worden, am Hinterkopf und am Rücken Barschels".
Und zum Hinterkopf:
Diesen Bluterguß, scheinbar Beweis für Fremdeinwirkung, konnten die Genfer Mediziner gar nicht festgestellt haben. Püschel: "Aus unserem Gutachten geht ganz klar hervor, daß diese Verletzungen erst nach dem Tod entstanden sind, durch die Präparation bei der ersten Obduktion in Genf sowie bei der anschließenden Lagerung und beim Transport des Leichnams."
Und last but not least:
Zweifelsfrei "todesursächlich" waren dem Hamburger Gutachten zufolge das Schlafmittel Cyclobarbital und die Beruhigungstabletten Pyrithyldion; der Brechreizhemmer Diphenhydramin und das Neuroleptikum Perazin hätten, so Püschel, "die Wirkung verstärkt". Es gebe "nicht die geringsten Hinweise für eine Tötung von fremder Hand".
Soweit einer, der an der Obduktion 1987 in Hamburg beteiligt war und dessen Bericht offenkundig frei interpretiert wurde um das Gegenteilzu beweisen - Mord!

Quelle: Jeweils https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13686356.html

Natürlich ist der Artikel in einer Gesamtheit höchst lesenswert, ich habe jetzt mal nur just die relevanten Passagen heraus genommen um die Katze wieder in den Sack zu stecken, wobei - ob mir das wohl gelingen wird? :)


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 13:50
@Cpt.Germanica
Danke - sehr erhellender Spiegelartikel. Also ist das, was 2016 nochmal aufflackerte, bereits 1994 thematisiert worden, damals ging P. an die Presse, 2016 J. Das war mir nicht bewusst.

Ich muss sagen, die Aussagen von J./P. haben für mich viel Gewicht. Das sind anerkannte Experten. Zudem wurde J. genau aus diesem Grunde von der Fam. B. beauftragt, weil er diesen guten Ruf genoss.

Es ist interessant, dass der Bericht nie veröffentlicht wurde. Die Fam. B. könnte das natürlich tun. Natürlich ist die Privatsphäre des Toten und seiner Familie zu akzeptieren, bitte nicht falsch verstehen. Aber man könnte den Bericht, um eben die Spekulationen, was steht jetzt drin und was nicht, öffentlich machen. Wenn man das nicht möchte ist es etwas unglücklich, dass man dann selektiv Details veröffentlicht. Nun sagt zwar der Bruder, er habe sich nie auf das Gutachten berufen, aber worauf bezieht er sich dann? Dann bliebe ja nur das Brandenberger Gutachten, das interessant ist, aber nicht widerspruchslos im Raum steht. Der Bruder hat ja auch eigene Nachforschungen anstellen lassen, über den verstorbenen Detektiv, die Erkenntnisse daraus kenne ich aber nicht.

Wenn die Hämatome, so ja P., tatsächlich erst postmortal entstanden sind, und die rötliche Punktierung der Speiseröhre und die Blutanhaftungen in der Nase gar nicht in einem Obduktionsbericht (weder Genf noch Nachsektion in HH) erwähnt werden, dann gibt es keinen Spuren am Leichnam, die auf Beibringung unter Zwang verweisen würden.


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