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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 16:15
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn die Hämatome, so ja P., tatsächlich erst postmortal entstanden sind, und die rötliche Punktierung der Speiseröhre und die Blutanhaftungen in der Nase gar nicht in einem Obduktionsbericht (weder Genf noch Nachsektion in HH) erwähnt werden, dann gibt es keinen Spuren am Leichnam, die auf Beibringung unter Zwang verweisen würden.
Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Kriminalistisch betrachtet ist damit ein Mord noch nicht ausgeschlossen, aber in den Obduktionsergebnissen finden sich nicht nur dafür keine Anhaltspunkte, sondern dem diametral entgegenstehende Ergebnisse.

Also bedarf es anderer Anhaltspunkte, um eine entsprechende Mordthese zu stützen. Die müssen - nach zwei Obduktionen - auch einiges Gewicht aufweisen. Selbst z.B. eine Kanüle oder leere Spritze am Tatort gefunden worden, oder Spuren von K.O.-Tropfen, dann stünde diesen der Umstand entgegen, dass der Körper des Opfers keine Einstichstellen aufwies und die Toxikologie keine Spuren von solchen Mitteln nachweisen konnte.

Was bleibt also? Ich zähle mal auf:

- Der abgerissene Hemdknopf.
- Das Brandenberger-Gutachten.
- Die Lage der Schuhe.
- Die Abfärbungen der Schuhe.
- Die verschwundene Weinflasche.
- Das Whiskeyfläschchen mit Wasser und den Antihystamin-Spuren.
- Barschels Notizen mit Erwähnung von Mr. Roloff.

Sind das Anhaltspunkte für Mord? Obwohl die Obduktionen keine Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung ergeben haben? Die StA Lübeck ging von der Arbeitshypothese "Mord" aus und konzentrierte sich auf alle Spuren, die als Spur eines Mordes interpretiert werden konnte - egal wie weit entfernt.

Das führte zwangsläufig zu Ergebnissen, die weit hergeholt sind. Letztlich ist die Tatsachengrundlage noch viel unsicherer wie eine Mordermittlung ohne Leiche. Denn die hier konkret vorhandene Leiche spricht eben gerade gegen eine solche Tat. Die wesentliche Evidenz, dass eine solche Tat geschehen ist, die fehlt. Und damit die Grundlage, auf der eine Mordermittlung sonst stattfindet.

Nun kann man auch ohne Leiche ermitteln, aber dann ist die Person zumeist nicht auffindbar oder vermisst. Und es gibt eben starke Hinweise, dass das Verschwinden mit einer Gewalttat zusammen hängt. Somit hat man den Vermisstenfall als Indiz und die Qualität der Anhaltspunkte müsste trotzdem noch immer stärker sein, als alles im Fall Barschel (siehe Fall Rebecca Reusch).

Wenn man dagegen diese Spuren im Lichte der Obduktionsergebnisse interpretiere und von der Arbeitshypothese "Suizid" ausgehe, dann kommt man in jedem Punkt zu einer Erklärung, die weitaus wahrscheinlicher ist als eine feindliche Dritteinwirkung. Dann war mit hoher Wahrscheinlichkeit Barschel selbst der Spurenverursacher (im Falle der Weinflasche das Personal). Dabei ist es völlig normal, dass Ursache und Ablauf der Spuren (Hemdknopf oder Schuhe) nicht ex post geklärt werden können.

Aber damit wird ein Fall noch nicht zum Rätsel.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Es ist interessant, dass der Bericht nie veröffentlicht wurde. Die Fam. B. könnte das natürlich tun.
Hat sie nicht und wird sie nicht tun. Stattdessen hat der Bruder Barschels gegen Prof. Janssen wegen Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht Strafanzeige gestellt.

Und auch OStA a.D. Wille war not amused über dessen Weg in die Öffentlichkeit:
Auch der ehemalige Chefermittler Heinrich Wille kritisierte das Verhalten des Rechtsmediziners Janssen: „Ich verstehe nicht, warum er jetzt seine Schweigepflicht bricht“, so Wille. Die Suizidbegründung des Pathologen findet der langjährige Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft außerdem unplausibel. (...) „Janssen geht von der falschen Annahme aus, dass Barschel Tabletten eingenommen hat“, so Wille nun. „Dabei müsste auch er wissen, dass die Substanz von professionellen Mördern auch in flüssiger Form verabreicht worden sein könnte. Im Zimmer von Barschel sind jedenfalls weder Tabletten noch Tablettenverpackungen gefunden worden.“
Quelle: https://www.welt.de/kultur/article153082998/Barschels-Bruder-zeigt-Rechtsmediziner-an.html

Zu OStA Willes Aussage drei Anmerkungen (weil die ärgerlicher Quatsch ist):

1. Janssen/Püschel gingen zu Recht von Tabletten aus, weil die Mittel im Magen nur als Tabletten erhältlich waren. Das tödlich Cyclobarbital ist auch nicht wasserlöslich.

2. Wenn es keine Anhaltspunkte auf eine Beibringung flüssiger Lösungen gibt, ist es plausibel, diese nicht anzunehmen. Und eben nicht unplausibel.

3. Die Schweizer Polizei hat Medikamente im Zimmer protokolliert. Es stimmt nicht, dass im Zimmer weder Tabletten noch Tablettenverpackungen gefunden worden sind.

Und da wundern sich Leute, dass man sich über diesen braven deutschen Beamten ärgert?

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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 17:29
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Dann bliebe ja nur das Brandenberger Gutachten, das interessant ist, aber nicht widerspruchslos im Raum steht.
Schlimmer noch: es schwebt völlig haltlos im Raum, da sich der schon immer an Mord glaubende Brandenberger auf eine Quelle beruft, deren Quelle er wohl selbst gewesen ist:
Zirkelschluss beim neuen Brandenberger-Gutachten würde bedeuten, dass die Ostrovsky-Story als Bestätigungs-Quelle für eine Hypothese benutzt wird, die dieser Quelle selbst zugrunde gelegt hat. Zirkelschluss würde also bedeuten, dass Brandenberger sich selbst als Bestätigungsquelle verwendet.
Quelle: http://www.train-und-coach.de/zirkelschluesse-im-todesfall-uwe-barschel.html


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 18:47
Zitat von geekygeeky schrieb:Schlimmer noch: es schwebt völlig haltlos im Raum, da sich der schon immer an Mord glaubende Brandenberger auf eine Quelle beruft, deren Quelle er wohl selbst gewesen ist:
Nur das ich den Gedankengang verstehe: Brandenberger macht 1994 ein Gutachten, Ostrovsky nimmt dieses Gutachten als Basis (ohne das so explizit zu sagen), um 1998(?) seine Geschichte aufzuschreiben und Brandenberger referenziert dann später, dass die Aussagen Ostrovskys im Buch ja sein Gutachten stützen würden?


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 18:50
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn die Hämatome, so ja P., tatsächlich erst postmortal entstanden sind, und die rötliche Punktierung der Speiseröhre und die Blutanhaftungen in der Nase gar nicht in einem Obduktionsbericht (weder Genf noch Nachsektion in HH) erwähnt werden
Frage: Wo werden denn die letzten beiden Aspekte erwähnt?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Nur das ich den Gedankengang verstehe: Brandenberger macht 1994 ein Gutachten, Ostrovsky nimmt dieses Gutachten als Basis (ohne das so explizit zu sagen), um 1998(?) seine Geschichte aufzuschreiben und Brandenberger referenziert dann später, dass die Aussagen Ostrovskys im Buch ja sein Gutachten stützen würden?
Dann liegt das Problem wohl darin, dass man ein Buch zitiert dessen Seriösität und Quellengehalt man nicht geprüft hat.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 18:51
Zitat von monstramonstra schrieb:1. Janssen/Püschel gingen zu Recht von Tabletten aus, weil die Mittel im Magen nur als Tabletten erhältlich waren. Das tödlich Cyclobarbital ist auch nicht wasserlöslich.
Das ist eine Info, die ich bisher nicht kannte. Dann ist die These des OStA Wille tatsächlich nicht haltbar. Andererseits tue ich mir schwer, dass jemand 100 Tabletten schluckt. Aber die Medikamente müssen ja dann in Tablettenform eingenommen worden sein.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 18:54
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Andererseits tue ich mir schwer, dass jemand 100 Tabletten schluckt. Aber die Medikamente müssen ja dann in Tablettenform eingenommen worden sein.
Weiß nicht. Wenn sich jemand umbringen will? Zehn mal den Mund voll zehn Tabletten. Sollte gehen. Dazu etwas Alkohol wie von Sterbehelfern empfohlen. Dient natürlich auch zum runter spülen.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 19:49
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Nur das ich den Gedankengang verstehe: Brandenberger macht 1994 ein Gutachten, Ostrovsky nimmt dieses Gutachten als Basis (ohne das so explizit zu sagen), um 1998(?) seine Geschichte aufzuschreiben und Brandenberger referenziert dann später, dass die Aussagen Ostrovskys im Buch ja sein Gutachten stützen würden?
Fast, Ostrovsky brachte sein Buch im Herbst 1994 heraus und verkaufte darin Brandenbergers Spekulationen vom Frühjahr zum Tathergang nahezu wortgleich als "Informationen eines Mossad-Kollegen". Auf die wiederum verwies Brandenberger in seinem Gutachten von 1997, um seine (durch die Autopsie-Ergebnisse bereits widerlegten) Vorstellungen zu untermauern.
Auf Basis des aktuellen Brandenberger Gutachtens [2] und durch Bezug auf das Buch von Victor Ostrovsky [3] kommt die Welt am Sonntag zu folgenden Schlussfolgerungen:

Mit Brandenbergers Aufsatz liegt nun erstmals eine wissenschaftlich fundierte Bestätigung des umstrittenen Ostrovsky-Berichtes vor. Es gebe auffällige Parallelen zwischen Mossad-Buch und chemischer Untersuchung, so Brandenberger. Ostrovsky beschreibe ein „Szenario, das mit den Analysendaten erstaunlich gut übereinstimmt“. Anders gesagt: Brandenbergers Forschungen belasten den Mossad. Der Wissenschaftler betont dabei, dass er seine Schlüsse (Profi-Mord, Magenschlauch, zeitlich versetzte Verabreichung der Medikamente, zum Schlusseine rektale Zufuhr) bereits gezogen habe, bevor er das Ostrovsky-Buch kannte. Wenn das zutrifft, hätten zwei Quellen unabhängig voneinander Bilder des Tatgeschehens gezeichnet, die sich bis in kleinste Einzelheiten ähneln.
Quelle: http://www.train-und-coach.de/zirkelschluesse-im-todesfall-uwe-barschel.html

Eine falsche Darstellung, die bis in kleinste Einzelheiten einer weiteren falschen Darstellung entspricht. Außer durch Abschreiben läßt sich das wohl kaum erklären.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 20:19
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Andererseits tue ich mir schwer, dass jemand 100 Tabletten schluckt. Aber die Medikamente müssen ja dann in Tablettenform eingenommen worden sein.
Weiter oben hatte ich anhand der "Wille-Liste" der Medikamente schon dargestellt, dass es 30 bis 90 waren, je nach verwendetem Präparat.
Hinzu kommt, dass Barschel die Benzodiazepine schon vorher im Verlauf des Tages genommen hat, um in eine "Mir ist alles egal"-Stimmung zu kommen.

Das tödliche Cyclobarbital umfasste wohl rund 20 Tabletten.

Googelt man nach Barschels Tod, ist es wirklich erschreckend, wie viele Artikel der sog. Qualitätspresse völlig unkritisch Mordthesen darstellen, in denen so ziemlich alles, was die Gerüchteküche hergibt, aneinander gereiht wird.

Zwei Beispiele:

1. https://www.stern.de/politik/geschichte/uwe-barschel-deal-mit-todesfolge-3267522.html

Barschel soll noch Geldbeutel und Schlüssel in der Hose gehabt haben (stimmt das?). Das wird als Mordindiz gewertet. Doch jeder Profikiller eines Geheimdienstes würde doch gerade deshalb seinem Opfer die Hosentaschen leeren und auf das Nachtischkästchen legen, bevor er es ins Wasser verfrachtet.
Zitat von geekygeeky schrieb:Fast, Ostrovsky brachte sein Buch im Herbst 1994 heraus und verkaufte darin Brandenbergers Spekulationen vom Frühjahr zum Tathergang nahezu wortgleich als "Informationen eines Mossad-Kollegen". Auf die wiederum verwies Brandenberger in seinem Gutachten von 1997, um seine (durch die Autopsie-Ergebnisse bereits widerlegten) Vorstellungen zu untermauern.
Und die "Welt" entblödete sich nicht, 2010 die gleiche Story mit "frischen" Stoff des mittlerweile 89jährigen Brandenberger als "Israel-Spur" unters Volk zu bringen:

2. https://www.welt.de/politik/deutschland/article11104929/Uwe-Barschel-der-Tote-in-Zimmer-317.html

Kein Wunder, dass auch unbefangene Leser irgendwann die "Mordsgeschichten" für bahre Münze nehmen.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 20:31
Zur Ehrenrettung: 2011 offenbarte die "Welt" dagegen, wie die StA Lübeck mit den Asservaten im Fall Barschel umgegangen war: Unprofessionell, schlampig, anmaßend.
Die Asservate des Falls wurden jahrelang gegen alle Vorschriften und Gewohnheiten aufbewahrt. Nur ein Bruchteil der Beweismittel befand sich in der entsprechend mit Überwachungskameras und Alarmanlage gesicherten Asservatenkammer und war dort auch schriftlich vermerkt.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article13645623/Nr-84-Das-fehlende-Beweismittel-im-Fall-Barschel.html

Barschels letzte Lektüre, das Sartre-Buch, befand sich 2011 noch beim Entleiher, dem damals schon pensionierten OStA Wille. Vermutlich brauchte er dessen Aura, um sein Buch "Der Mord, der keiner sein durfte", erfolgreich abzuschließen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Und da wundern sich Leute, dass man sich über diesen braven deutschen Beamten ärgert?



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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 21:00
Zitat von geekygeeky schrieb:Fast, Ostrovsky brachte sein Buch im Herbst 1994 heraus und verkaufte darin Brandenbergers Spekulationen vom Frühjahr zum Tathergang nahezu wortgleich als "Informationen eines Mossad-Kollegen".
Nicht wahr ....
Zitat von geekygeeky schrieb:Auf die wiederum verwies Brandenberger in seinem Gutachten von 1997, um seine (durch die Autopsie-Ergebnisse bereits widerlegten) Vorstellungen zu untermauern.
Ehrlich, ich bin sprachlos!
Zitat von monstramonstra schrieb:Und die "Welt" entblödete sich nicht, 2010 die gleiche Story mit "frischen" Stoff des mittlerweile 89jährigen Brandenberger als "Israel-Spur" unters Volk zu bringen:
Mit so einem Blödsinn betreibt man dann auch noch (wohl unbeabsichtigten) Antisemitismus.
Zitat von monstramonstra schrieb:Kein Wunder, dass auch unbefangene Leser irgendwann die "Mordsgeschichten" für bahre Münze nehmen.
Kenne ich auch welche, die steif und fest darauf schwören! Außerhalb des Forums. Akademiker. Das Herz am rechten Fleck. Leute zum Medikamenten, ähh, Pferde stehlen. Aber bei Barschel verstehen sie keinen Spaß (und sind dabei noch nicht mal "CDU'ler").


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 21:13
Zitat von monstramonstra schrieb:Und da wundern sich Leute, dass man sich über diesen braven deutschen Beamten ärgert?
Ich frage mich gerade, was dieses "...seien Sie nicht das Kaninchen..." aussagen soll, das den Leser auf jeder Seite der Webpräsenz www.rechtsanwalt-h-wille.de in <h1> anbrüllt. Ich komme immer nur bis "... sondern die (falsche) Schlange...", aber das kann der einstmalige Würdenträger damit doch wohl nicht gemeint haben. Oder etwa doch?

https://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/Protestaktion-gegen-ehemaligen-Staatsanwalt-Wille
Wikipedia: Lübecker Brandanschlag


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 21:28
Zitat von geekygeeky schrieb:Ich frage mich gerade, was dieses "...seien Sie nicht das Kaninchen..." aussagen soll, das den Leser auf jeder Seite der Webpräsenz www.rechtsanwalt-h-wille.de in <h1> anbrüllt. Ich komme immer nur bis "... sondern die (falsche) Schlange...", aber das kann der einstmalige Würdenträger damit doch wohl nicht gemeint haben. Oder etwa doch?
Es kommt hier noch besser: https://www.rechtsanwalt-h-wille.de/Galerie


Leute, das Ding wird als Mord in die Geschichte eingehen, das kriegt man aus den Köpfen der Leute nicht mehr 'raus ....


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 21:30
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Kenne ich auch welche, die steif und fest darauf schwören! Außerhalb des Forums. Akademiker. Das Herz am rechten Fleck. Leute zum Medikamenten, ähh, Pferde stehlen. Aber bei Barschel verstehen sie keinen Spaß (und sind dabei noch nicht mal "CDU'ler").
Es gibt Leute, leider auch gebildete und ansonsten vernünftige, die wünschen sich so sehr eine bestimmte Geschichte, dass sie daran glauben. Das ist meist psychisch begründet. Und dann nur noch die Informationen zu Kenntnis nehmen, die sie bestätigt.

Und diese Geschichte muss eine sein, in es bedrohliche und unbekannte Mächte gibt, die mit allem und jedem unter einer Decke stecken. Das ist quasi der Urschleim jeder Verschwörungstheorie. Und das endet ja nicht immer bei der AfD, QAnon, den "Querdenkern" oder Reichsbürgern. Sondern ist auch mitten in der rot-grünen Wählerschaft zu Hause:

- NSA und BND hören uns alle ab.
- Oury Jalloh wurde von Dessauer Polizei ermordet.
- JFK vom "militärisch-industriellen Komplex" der USA.
- Lobbyisten machen die Gesetze und kaufen die Politiker.
- Der Verfassungsschutz war in die Morde des NSU involviert.

Gut, da gibt es ja durchaus Anhaltspunkte für den einen oder anderen Verdacht, aber wenn man die Leute mit objektiven Untersuchungsergebnissen konfrontiert, dann werden sie richtig ungehalten, weil man ihnen einen Mythos nimmt, der ihnen die Einteilung der Welt in Gut und Böse erleichtert.

Und deshalb, ganz richtig, ist die "Spur nach Israel" vielleicht nicht antisemitisch, aber jedenfalls als Diffamierung des Staates Israel geeignet, der es sich erdreistet, nicht nur Deutsche (Österreicher) zu entführen und aufzuhängen, sondern auch noch deutsche Politiker perfide hinterrücks zu ermorden. Auch das bedient ein Bedürfnis nach einer Geschichte, in der die Deutschen die Guten und die Israelis die Bösen sind.

Schlimm finde ich, dass diese Leute häufig in verantwortungsvollen Positionen sind, als Lehrer, Richter, Ärzte, Politiker. Wenn ihre Psyche so stark Oberhand über die Ratio bekommen kann, dann besteht die Gefahr, auch bei anderen Dingen Maß und Mitte zu verlieren.


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 21:32
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es kommt hier noch besser: https://www.rechtsanwalt-h-wille.de/Galerie
Bin ich voreingenommen oder glaube ich diesen Fotos eine gewisse Selbstgefälligkeit entnehmen zu können?

Exemplarisch: Das Foto mit Sekt und Kettchen beim Premierenball. Da ist jemand endlich im Jet Set angekommen.


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10.12.2020 um 21:51
@Masijanima
@OpLibelle

Ihr seid so auffällig schweigsam geworden, ist euch die Argumentationsbasis jetzt endgültig weggebrochen oder brütet ihr gerade den finalen Beweis für eure Fehlannahmen aus?


@monstra
Zitat von monstramonstra schrieb:- NSA und BND hören uns alle ab.
- Oury Jalloh wurde von Dessauer Polizei ermordet.
- JFK vom "militärisch-industriellen Komplex" der USA.
- Lobbyisten machen die Gesetze und kaufen die Politiker.
- Der Verfassungsschutz war in die Morde des NSU involviert.
Nicht zu vergessen:
- Der CCC-Hacker Boris Floricic wurde von einem Geheimdienstkommando ermordet.

Wie kann man sich sowas nur ausdenken?


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Der Fall Uwe Barschel

10.12.2020 um 22:22
Zitat von geekygeeky schrieb:Wie kann man sich sowas nur ausdenken?
Das zeigt die wichtige Rolle der Angehörigen in diesen Fällen. Auch bei Barschel waren sie treibende Kraft.

Bei Suiziden passiert es wohl häufig, dass die Angehörigen nicht verstehen, nicht nachvollziehen, nicht akzeptieren können. Vielleicht auch das Gefühl von Schuld und Ohnmacht, weil man nicht helfen, nicht retten konnte. Und von Wut und Ohnmacht, weil der Verstorbene einen extrem egoistischen Akt vollzogen hat und die Angehörigen mit der ganzen Sch... hat sitzen lassen.

Mordgerüchte sind dann willkommener Anlass für Verdrängung all dieser Gefühle. Therapeutisch betrachtet ist das fatal. Denn die Ursachen eines Suizids werden nicht aufgearbeitet. Stattdessen wird ein einsamer Kampf gegen Ermittlungsbehörden geführt. Fatal auch, wenn dies dann von Verschwörungsgläubigen assistiert wird, die eine grobe Fehlvorstellung davon haben, womit sich Geheimdienste befassen, sondern den Stereotypen aus fiktiven Spionagethrillern folgen.


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10.12.2020 um 23:56
Zitat von geekygeeky schrieb:Nicht zu vergessen:
- Der CCC-Hacker Boris Floricic wurde von einem Geheimdienstkommando ermordet.
John Lennon bitte nicht vergessen!!!


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Der Fall Uwe Barschel

11.12.2020 um 11:36
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:John Lennon bitte nicht vergessen!!!
Dafür gibt es einen eigenen Thread:

John Lennon - Auftragsmord der CIA?

Lustigerweise in der Rubrik "Kriminalfälle", während Dr. Dr. Uwe Barschel sein Dasein in der Verschwörungskategorie fristen muss - weil es sich nun mal nicht um einen Kriminalfall handelt.

Sondern um einen Suizid.


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11.12.2020 um 11:41
Zitat von monstramonstra schrieb:Gut, da gibt es ja durchaus Anhaltspunkte für den einen oder anderen Verdacht, aber wenn man die Leute mit objektiven Untersuchungsergebnissen konfrontiert, dann werden sie richtig ungehalten, weil man ihnen einen Mythos nimmt, der ihnen die Einteilung der Welt in Gut und Böse erleichtert.
Bei JFK gab es keine objektiven Untersuchungsergebnisse, weil das offizielle Ergebnis von Beginn an feststand. Als du mit den Feinheiten zu den fragwürdigen Umständen und confirmation bias bei den Zeugenaussagen und Sachbeweisen konfrontiert wurdest, hast du das entweder ignoriert oder kamst mit Erklärungen an wie dass die Herren Gerichtsmediziner die Werte der Schädelmessungen nicht von der Leiche, sondern von einer Skizze des Kopfes abgenommen hätten.


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Der Fall Uwe Barschel

11.12.2020 um 11:48
@bredulino

Daß diese Beispiele hier angeführt wurden heißt nicht, daß sie auch hier diskutiert werden sollen, wenn es bereits einen speziellen Thread dafür gibt. ;)


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