Auf dem Relief von Dendera erkennen sie die Himmelsbarke des Sonnesgottes Re, die vorne in einer Lotosblüte endet. (Was andere als »Lampenfassung« und »Ka-bel« deuten). In der Mythologie der Ägypter stirbt die Sonne am Abend und wird morgens wiedergeboren. Daher ist ihr Symbol die Schlange, die ebenfalls nach jeder Häutung wiedergeboren wird. Auf dem »Schaltkas-ten« unterhalb der »Glühbirne« streckt der Gott Heh seine Arme empor und geleitet die Sonne über den Himmel. Das umstrittenste Element der Darstellung ist tatsächlich der »Lampenkolben« selbst. Ihn wissen die Ägyptologen auch nicht so recht einzuordnen. Er könnte »Landzunge« oder »Horizont« bedeuten, und dann würde das Relief von Dendera beschreiben, wie der Sonnengott am Morgen des Neujahrstages über den Himmel fährt.
Mit ziemlicher Sicherheit haben jedenfalls die Arbeiter, als sie dieses Relief schufen, nicht bei elektrischem Licht gemeißelt, sondern beim Schein von Öllampen. Aus dem Tal der Könige gibt es detaillierte Aufzeichnungen, an welchen Arbeiter Lampen ausgehändigt wurden, wie viele Dochte jeder erhielt, und wie viele er abends zurückbrachte. Und die fehlenden Rußspuren in den Gängen? Sie sind frei erfunden! In Wirklichkeit sind viele Decken verrußt, es mussten sogar schon ganze Felsenkammern deswegen restauriert werden.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id712.htm (Archiv-Version vom 25.12.2007)Den mythologischen Hintergrund erkennt man besser wenn man das ganze Relief sieht. Die "Glühbirne" ist ja nur ein kleiner, aus dem Zusammenhang gerissener Ausschnitt.