Terraformen des Mars

Durch den Treat über Space X kam mir ein Gedanke.

BerlinerLuft schrieb:Ich hätte dazu dennoch nen interessanten Gedankengang.
Wäre das Terraformen für den Mars nicht dadurch möglich, das wir kleine Satelliten in den Asteroidengürtel schicken, die dort Eisbrocken einfangen und damit (mit Hilfe der Gravitation) in Richtung Mars losfliegen.
Genug Wasser (Eis) sollte doch auch die Atmosphäre des Mars wieder verdichten, oder nicht?

Darauf antwortete mir @therealproton mit:

therealproton schrieb:Ohne Magnetfeld wird sich leider nichts verdichten lassen😉

Ich hab möglicherweise einen Link der dich interessiert…
https://bernd-leitenberger.de/terraforming-mars-bahn-magnetfeld.shtml

Meine Antwort darauf war:

BerlinerLuft schrieb:Durch die starken Schwankungen der planetaren Achse und dem fehlenden Magnetfeld (da kein flüssiger Kern), ist ein Aufbau von einer für uns ausreichend dichten Atmosphäre (derzeit) für uns technisch nicht machbar.

Tcha schade, aber ohne Atmosphäre auch kein Terraformen.

Dazu noch der Austausch von:

therealproton schrieb:taren schrieb:
Thema ist eher durch die geringe Gravitation wird Mars nie ein guter Planet für Menschen werden
Stimmt.
Langfristig, ist dies möglicherweise einer der grössten Herausforderungen…
Selbst in einem gut angelegten Tunnelsystem (oder wie auch immer ein Habitat aussehen wird mögen) wird uns die schwache Gravitation stets Probleme bereiten.

Für manches lässt sich ja eine Lösung finden, wenn es aber um Gravitation geht wird’s schwierig!
( es sei den das Fundament des Habitats ist aus Moscovium, Element 115 hergestellt 😉)

Es gibt zwar technisch lösbare Ideen dazu… also künstliche Schwerkraft zu erzeugen- praktisch umsetzbar sind diese aber (vor allem am Mars) kaum.

Meine Diskussion soll sich um die technischen Möglichkeiten und Anwendungen die für das Terraformen des Mars notwendigen sind drehen. Also welche Technologien haben wir derzeit, aber auch darum welche Technologien jetzt schon absehbar sind.

Damit eröffne ich die Diskussion.

BerlinerLuft schrieb:Also welche Technologien haben wir derzeit, aber auch darum welche Technologien jetzt schon absehbar sind.

Also bezüglich der geringen Gravitation am Mars, welche eben langfristig betrachtet, nachteilige biologische Veränderungen hervorrufen würde gäbe es eine theoretische, technisch durchführbare Lösung.
Eine Art Zentrifuge. Die kann man sich als einfache, im Kreis fahrende Eisenbahn vorstellen, mit in das Zentrum des Kreises geneigten Schienen und auf den „Waggons“ angebrachten, miteinander durch Schleusen verbundenen, beweglichen Gondeln.
Taren hat das hier sehr anschaulich vorgeschlagen:
Künstliche "Schwerkraft" auf dem Mond (Beitrag von taren)

Kleines Gedankenspiel betreffend des Aufbaus:

Einfliegen:
• der temporären Habitate
• der Energieversorgung
• des Tunnelbohrgerätes
(warum fällt mir da „the boring Company“ ein😉)
• der Gleise oder des Gleises
• der Waggons bzw. der Gondeln
(vorgefertigt am Stück)
…. Die Liste kann gerne ergänzt werden!

Zeitrahmen für diese Lösung?
Approximativ: (mit höchstem Energie Aufwand, Tests, Rückschlägen…) puh… realistisch ~ 25-30 Jahre.
Nagelt mich nicht fest.

Das ganze natürlich unter der Oberfläche des Mars (Strahlung)

therealproton schrieb:eine theoretische, technisch durchführbare Lösung.
Eine Art Zentrifuge. Die kann man sich als einfache, im Kreis fahrende Eisenbahn vorstellen, mit in das Zentrum des Kreises geneigten Schienen und auf den „Waggons“ angebrachten, miteinander durch Schleusen verbundenen, beweglichen Gondeln

Bleibt die Frage warum nicht gleich das ganze als L5 kolonie bauen?

therealproton schrieb:Also bezüglich der geringen Gravitation am Mars, welche eben langfristig betrachtet, nachteilige biologische Veränderungen hervorrufen würde gäbe es eine theoretische, technisch durchführbare Lösung.

Problem ist hier, beim Mars ist die auszugleichende störende Gravitation größer und wenn man tatsächlich mit Terraforming eine Atmosphäre schafft, dann hat man den größten Vorteil bei diesem Konzept den geringen Energieaufwand durch Vakuum beim Mond oder geringen "Luft"druck beim Mars wieder aufgehoben.

Aktuell ist die Datenlage tatsächlich noch nicht ausreichend um zu bewerten ob ein Mensch einen Langzeitaufenthalt >10 Jahre auf dem Mars überleben könnte oder zumindest die Arbeitskraft ausreichend erhalten bleibt. Was die Frage zur Gravitation schon etwas kritisch macht.

Als Terraforming könnte Nuke Mars durchaus funktionieren, allerdings die Frage ist hier
- wieviel Atmosphäre wird unnötig dabei ins Weltall geschleudert
- ist das ganze wirklich sinnvoll solange die Bevölkerung < 1 Million ist
- ist es evtl. eine unsinnige Verschwendung von Ressourcen
- gibt es Stickstoff auf dem Mars
- dann ist weder eine Sauerstoff Atmosphäre sinnvoll, noch eine mit zuviel CO2 oder Wasserstoff
- auch wird die Strahlung trotzdem die Bewohner treffen

Insgesamt ist auch die Frage wieviel Ressourcen auf dem Mars zu Verfügung stehen, die CO2 und Wasser Eisschichten sollen ziemlich umfangreich sein aber eine CO2 Atmosphäre ist nicht wirklich besser ;) und selbst wenn dann mit Pflanzen dies in Sauerstoff gewandelt wird ist es fast noch schlimmer :P

Da sind aus meiner Sicht aufblasbare Kuppeln sinnvoller oder Höhlen oder auch feste Kuppelkonstruktionen.

Fedaykin schrieb:Bleibt die Frage warum nicht gleich das ganze als L5 kolonie bauen?

Weil es viel leichter ist auf dem Mond einen Tunnel zu bohren und zugleich auch Ressourcen im Umfeld sind und Schutz vor Strahlung und Meteoriten gegeben ist. Am Ende brauchst du eine Schwer- bzw. Rohstoffverarbeitende Industrie, nur wo Rohstoffe sind kann sich eine Kolonie entwickeln und vergrößern.

Ich freue mich das hier leben aufkommt.

Euren Ausführungen kann ich soweit folgen.

Doch was ist eine

Fedaykin schrieb:L5 kolonie

?

Gibt es dazu Tabellen und Informationen?

Und was ist

taren schrieb:Nuke Mars

?

BerlinerLuft schrieb:Doch was ist eine

Wikipedia: Lagrange-Punkte

BerlinerLuft schrieb:Und was ist

Nuke Mars ist ein Vorschlag von Musk mittels Atomsprengköpfen die gewaltigen Eiskappen des Mars zu pulverisieren und dadurch eine Atmosphäre entstehen zu lassen, man braucht dazu etwa den gesamten Vorrat unserer irdischen Atomwaffen ;)

Musk ist ja bekannt für seine Ungeduld 😉

taren schrieb:Nuke Mars ist ein Vorschlag von Musk mittels Atomsprengköpfen die gewaltigen Eiskappen des Mars zu pulverisieren und dadurch eine Atmosphäre entstehen zu lassen, man braucht dazu etwa den gesamten Vorrat unserer irdischen Atomwaffen ;)

Aha moment gehabt 😉.

Da finde ich meine Idee aber praktikabler:

BerlinerLuft schrieb:das wir kleine Satelliten in den Asteroidengürtel schicken, die dort Eisbrocken einfangen und damit (mit Hilfe der Gravitation) in Richtung Mars losfliegen.

Ja das dauert länger, aber dafür gibst dann keinen Fallout🤗.

Das einzige positive was ich aus Musk Idee ziehen kann ist das es dann keine oder kaum noch nukleare Waffen geben wird.

Nur das mit den L5 Kolonie verstehe ich nicht so ganz.
Wieso am Punkt L5? Wir (mein Szenario) wollen auf den Mars und nicht dahinter (davor, je nach Standort 😛).

BerlinerLuft schrieb:Da finde ich meine Idee aber praktikabler:

Das Problem ist die Menge um eine ausreichende Atmosphäre aufzubauen brauchst du eine gigantische Menge von Asteroiden

https://de.quora.com/Wie-schwer-ist-unsere-Atmosph%C3%A4re

hab jetzt nichts besseres für die Erde gefunden aber jedenfalls reden wir hier über ein paar Millionen bis Milliarden Tonnen die dann zum Mars transportiert werden müssen. Das geht vielleicht bei einer höheren Raumfahrenden Zivilisation aber davon sind wir noch weit entfernt. Da dürfte es noch einfacher sein Venus abzukühlen mittels eines Schutzschildes um die Sonneneinstrahlung abzuschwächen.

taren schrieb:reden wir hier über ein paar Millionen bis Milliarden Tonnen die dann zum Mars transportiert werden müssen.

Zumal man das bis in alle Ewigkeit machen müsste, da die Schwerkraft des Mars nicht ausreicht, eine dichte Atmosphäre ohne Mithilfe eines Magnetfeldes lange zu halten.

Blues666 schrieb:Zumal man das bis in alle Ewigkeit machen müsste, da die Schwerkraft des Mars nicht ausreicht, eine dichte Atmosphäre ohne Mithilfe eines Magnetfeldes lange zu halten.

Ich weiß nicht wie hoch die Verlustrate pro Jahr wäre aber ich glaub wenn man in der Lage ist die initiale Atmosphäre aufzubauen, dann wäre dies tatsächlich kein Problem mehr. Ressourcen dürfen in unserem Sonnensystem genug sein um dies über paar tausend Jahre durchzuhalten, würde ich mal schätzen.

@taren
Danke für deine Ausführungen.

Dann ist die Idee von Hr. Musk mit Nuke Mars eigentlich doch nicht so schlecht.

Könnte bitte jemand von euch noch hierauf eingehen:

BerlinerLuft schrieb:Nur das mit den L5 Kolonie verstehe ich nicht so ganz.
Wieso am Punkt L5? Wir (mein Szenario) wollen auf den Mars und nicht dahinter (davor, je nach Standort 😛).

taren schrieb:Als Terraforming könnte Nuke Mars durchaus funktionieren, allerdings die Frage ist hier
- wieviel Atmosphäre wird unnötig dabei ins

Was soll der Plan sein.

Nee geht eben nicht.

Man sollte sich da beim Terra formen mal mit den Dimension auseinandersetzen.

BerlinerLuft schrieb:Ja das dauert länger, aber dafür gibst dann keinen Fallout

Der fallout ist total vernachlässigbar. 14 Tage bestenfalls 30 Tage... Wobei das sollen ja Lüftzundung sein... Also eh falloutfrei.




Das Problem ist das damit nicht genug Energie zugefügt wird für die Erwärmung

BerlinerLuft schrieb:Nur das mit den L5 Kolonie verstehe ich nicht so ganz.
Wieso am Punkt L5? Wir (mein Szenario) wollen auf den Mars und nicht dahinter (davor, je nach Standort

Warum wollen wir überhaupt zum Mars. Frage überhaupt.

Und wenn warum sollte. An auf der oberfläche leben wollen.


Kurzes ubersichtvideo

Outward Bound: Colonizing Mars

Externer Inhalt
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https://www.spektrum.de/news/der-traum-vom-terraforming/1581948


Und noch etwas hard science

L5 kam denke ich von @Fedaykin …

Naja, ohne jetzt den Thread kaputt nölen zu wollen - aber warum sollte man den Mars terraformen wollen?
So richtig schön wird's da eh nicht. Höchstens ne Station zur Forschungszwecken. Aber da leben? Hm, eher nicht.

Fedaykin schrieb:Der fallout ist total vernachlässigbar. 14 Tage bestenfalls 30 Tage... Wobei das sollen ja Lüftzundung sein... Also eh falloutfrei.

Wieso gibt es bei Lüftzundungen dann kein Fallout?
Wird die radioaktive Strahlung nicht von den Winden auf dem Mars verteilt?

Fedaykin schrieb:Das Problem ist das damit nicht genug Energie zugefügt wird für die Erwärmung

Also wäre es besser die A-Bomben im Untergrund nahe des Kerns zu zünden?

Fedaykin schrieb:Warum wollen wir überhaupt zum Mars. Frage überhaupt.

Aus Forscherdrang oder schlicht aus wirtschaftlichen Gründen vielleicht., ?

Fedaykin schrieb:Und wenn warum sollte. An auf der oberfläche leben wollen.

Wegen dem Sonnenlicht, von dem auch unser Hirmonhaushalt abhängig ist, sage ich jetzt.

RogerHouston schrieb:Naja, ohne jetzt den Thread kaputt nölen zu wollen - aber warum sollte man den Mars terraformen wollen?

Um eine ausreichend dichte Atmosphäre zu erreichen, um das die Kolonisten auch ohne Raumanzug arbeiten können.

@Fedaykin
Das Video kann ich mir leider nicht anschauen, da kein Datenvolumen mehr.
Deswegen gib mir mal bitte nee Zusammenfassung.

therealproton schrieb:L5 kam denke ich von @Fedaykin …

Stimmt das kam von dir @Fedaykin
Kannst du darauf bitte noch eingehen.
Wie sieht so eine L5 Kolonie aus und wie operiert sie dann um z.B. Bergbau auf dem Mars zu betreiben?

Apropos Lagrange…
Um dem Mars ein künstliches Magnetfeld zu verschaffen könnte man auf dem Mars L1 einen magnetischen Dipol parken.
Das magnetische Feld müsste "erdvergleichbar" sein und 50 µT aufrechterhalten. Dies könnte durch einen Magneten mit einer Stärke von 1–2 Tesla
(10.000–20.000 Gauss) erreicht werden.

Das haben zumindest mal James Green
(Wikipedia: James L. Green)
und seine Kollegen in einem Workshop im Jahre 2017? ausgetüftelt
https://phys.org/news/2017-03-nasa-magnetic-shield-mars-atmosphere.html

So könnte man die Atmosphäre (am Papier… mit heutiger Technik) schützen