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Hyperloop um die ganze Welt?

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tunnel, Hyperloop, Rohrpost ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hyperloop um die ganze Welt?

13.01.2018 um 05:26
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Hyperloop um die ganze Welt?

13.01.2018 um 11:22
Zitat von cs89cs89 schrieb:Und die Sicherheit? Kann sein, dass ich da zu viel Thunderfoot beeinflusst bin, aber er bringt ein paar gute Argumente warum der Hyperloop eine tolle Idee ist, aber unter realen Bedingungen nicht wirklich brauchbar sein kann.
Alleine schon was bei kleinen Fehlern schon alles passieren kann.
Das kann man über Flugzeuge auch sagen ^^ Es ist natürlich die Frage in wie weit man ein Vakuum in der Röhre herstellen will. Es soll ja nicht so ausgehen Youtube: Kesselwaggon implodiert - Waggonwerk Brühl
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die Wandstärke dürfte schon ein erhebliches Problem darstellen und je sicherer desto mehr Material und Anfangskosten. Grundsätzlich ist es kein Problem eine entsprechende Röhre mit einem Vakuum herzustellen, auch der Maglev Antrieb ist sicher und bietet gleichzeitig eine Führung, letzteres ist auch wichtig, je besser der Zug geführt wird desto höhere Geschwindigkeiten. Alles in allem eher kein technisches Problem sondern mehr eine Frage der Kosten. Hindernisse sind nicht zu erwarten, außer man platziert selbst welche, je geringer die Taktung in einer Röhre oder mehrere Züge gleichzeitig, desto höher das Risiko. Weiß aber nicht was Thunderfoot für Argumente hat.


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Hyperloop um die ganze Welt?

13.01.2018 um 17:07
@ImMAAO
Es gab schon mehrere Ideen, die Welt besser zu verknüften.
Es gab mal eine Dokumentation, wo jemand meinte, dass man theoretisch eine Autobahn bauen könnte, welche alle Kontinente (Außer Australien) vernetzen könnte. Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika. Euroasien und Nordamerika wären durch einen Tunnel oder durch eine Brücke über die Beringstraße verbunden.

Aber auch wenn wir technisch gesehen es bauen KÖNNTEN, auch so einen Hyperloop, was würde es bringen? Man hätte Tausende von Kilometer solche Röhren. Aber wir wissen dass es sehr viele Leute gibt (Terroristen) die sowas gerne als Ziel nehmen.


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13.01.2018 um 17:50
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Aber auch wenn wir technisch gesehen es bauen KÖNNTEN, auch so einen Hyperloop, was würde es bringen? Man hätte Tausende von Kilometer solche Röhren. Aber wir wissen dass es sehr viele Leute gibt (Terroristen) die sowas gerne als Ziel nehmen
Das ist wesentlich sicherer als jeder Zug, weil kein Terrorist kann in die Röhre sehen und der Zug bewegt sich sehr schnell. Damit ist es kaum möglich den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, dazu kommt die Kapseln haben relativ wenig Passagiere und man muss sowohl die Röhre, welche sehr stabil ist, als auch den Zug noch beschädigen. Da ist jeder Zug ein einfacheres Ziel und man kann wesentlich mehr Schaden anrichten. Dazu kommt das die Röhren evtl. aufgeständert sind und damit leicht zu überwachen.


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Hyperloop um die ganze Welt?

13.01.2018 um 17:59
@taren
Naja.
Soweit ich jedoch über diese Hyperloop Geschichte weiß, dass die Röhre in Unterdruck steht. Ich meinte ja nicht dass die Züge beschädigt werden sondern eher die Röhren.


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Hyperloop um die ganze Welt?

13.01.2018 um 22:41
Zitat von tarentaren schrieb:. Damit ist es kaum möglich den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, dazu kommt die Kapseln haben relativ wenig Passagiere und man muss sowohl die Röhre, welche sehr stabil ist, als auch den Zug noch beschädigen
Ich glaube wenn das Ding gerade mit Höchstgeschwindigkeit fährt und auf einmal kein Vakuum mehr da ist, sondern 1 bar Luft...
Das wird auch nicht so sonderlich super ausgehen. Und je nachdem wie viele Kapseln in der Röhre sind und wie schnell die Notbremsung ist, kann das auch mehr als eine Kapsel treffen.

Mal abgesehen davon, selbst wenn die Personenschäden viel geringer sein sollten, wären die Infrastrukturschäden um einiges immenser. Das Ding wäre ne halbe Ewigkeit lahmgelegt, wenn die Vakuumröhre mitten in der Tundra repariert werden müsste.


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13.01.2018 um 23:51
bei der Trassierung dürfte für sehr weite Abschnitte sowieso nur eine Verlegung im Tunnel in Frage kommen:

wenn wir als Geschwindigkeit 330m/s (Schallgeschwindigkeit) annehmen und als Maximum für die Zentrifugalbeschleunigung 0,65m/s^2 aus dem Bahnbau annehmen, dann wuerde der minimale Bogenradius für Kuppen oder Wannen 167km betragen. Nun muss man ja nicht unbedingt wie in der Bahn auch in diesen Kapseln bequem stehen und gehen können, größere Beschleunigungen, bei denen man sich zwar nicht unbedingt auf den Fuessen halten kann, aber dennoch festgeschnallt bequem unterwegs ist, sind daher denkbar. Aber selbst wenn man so extrem wird und Beschleunigungen bis 1g zulaesst (was dann schon Achterbahnfeeling aufkommen laesst, es bedeutet, dass man zwischen "schwerelos" und doppelter Erdanziehungskraft unterwegs ist), wuerden die Mindestradien rund 11km betragen. Eine Hyperloop-Trasse entsprechend schnell befahren, aber vergleichbar der ICE Neubaustrecke Köln-Frankfurt trassiert würde die Passagiere bewusstlos und geplatzten Gefaessen und Hirnblutungen hinterlassen (3-6g)!

Irgendwelche Anpassungen der Hyperloop-Trasse an die Landschaft oder an Bebauung sind daher völlig undenkbar. Da extrem hohe Aufständerungen kaum sinnvoll sind, dürfte eine vernünftig trassierte Hyperloop-Trasse also in bebauten oder in hügeligen Gegenden nur im Tunnel geführt werden können. Irgendwo in der Wüste oder Tundra wäre auch eine Trassenführung nahe dem Boden denkbar, aber dort wird man vermutlich aus Gründen des Schutzes vor Witterungseinflüssen auch eher auf eine billige cut-and-cover-Tunnel-Lösung zurückgreifen.

Die Gefahr eines Anschlages von aussen auf die Trasse ist daher vermutlich eher theoretischer Natur, weil die Trasse aus den aufgeführten anderen Gründen sowieso praktisch überall unterirdisch und daher vor Anschlägen ziemlich geschützt verlaufen muss.

Aber all das treibt natürlich die Anfangsinvestitionen weiter hoch.


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15.01.2018 um 14:30
Ich bin jetzt 46, also werde ich einen Alltagsbetrieb des Hyperloop wohl nicht mehr erleben.

Aber die Vorstellung ist schon sehr cool. Ich würde mich da auch erstmal in einen Probebetrieb setzen und halt mal eine halbe Stunde oder Stunde still im Sessel festgeschnallt mitfahren. Irrsinnig spannend für mich.


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09.04.2018 um 00:06
Interessante Utopie, leider lehrt uns die Erfahrung das bereits kleine unterirdisch geführte Systeme enorme Kosten und Folgekosten mit sich bringen, die Beförderung von Personen wird sich vermutlich in den nächsten Jahrzehnten ohnehin reduzieren und nicht weiter erhöhen, viele Firmen die ich betreue sind davon abgewichen ihre Leute durch die Welt zu schicken und setzen vermehrt oder fast ausschließlich auf Videokonferenzen, ich betreue viele der Global Player und dort sind die Videokonferenzräume explodiert und sind hoch frequentiert, Pendler sehe ich eher in Bereichen für die das HyperloopSystem aus den vorher genannten Gründen bzgl.kurzer Strecken ungeeignet ist.
Was ich mir maximal begrenzt vorstellen könnte wäre der Einsatz / Ersatz für Handelsrouten/ Handelswaren/ Container usw. also als Konkurrenz für Frachtverkehr Strassen/Luft/Schiffs und Bahntransport, ob es ggf.für den afrikanischen Kontinent interessant wäre kann ich nicht beurteilen aber vermutlich ist dort die gesamte politische Ausgangslage viel zu riskant um so ein Projekt überhaupt auch nur planen zu können.
Wie sich die Situation bei Handelsrouten oder Pipelines ständig verändern kann beobachten wir aktuell wieder, von daher ist so ein Projekt wohl leider nicht umsetzbar da es viel zu hohe Kosten und ein unkalkulierbares Risiko mit sich bringen würde.
Die Zukunft sehe ich da wirklich eher ganz woanders mit anderen Schwerpunkten.


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09.04.2018 um 08:03
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:leider lehrt uns die Erfahrung das bereits kleine unterirdisch geführte Systeme enorme Kosten und Folgekosten mit sich bringen,
wirklich?
unterirdische Metrosysteme sind unter verschiedenen Formen des Bahnverkehrs gerade die lukrativsten! Das hängt natürlich mit der Nutzungsdichte zusammen und ist nicht ein "Verdienst" der unterirdischen Streckenführung, aber diese steht einem kosteneffektiven Betrieb auch nicht entgegen!
In einigen Städten hat man sich sogar bewusst dazu entschieden, unterirdisch zu bauen auch dort, wo dies eigentlich nicht erforderlich wäre, um Witterungseinflüsse zu vermeiden und um einen automatisierten, fahrerlosen Betrieb vorzubereiten. Beispiel Madrid.
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:die Beförderung von Personen wird sich vermutlich in den nächsten Jahrzehnten ohnehin reduzieren und nicht weiter erhöhen
wenn ein solches System wie Hyperloop existieren würde, könnte das wieder ganz anders aussehen. Verkehrsbedürnisse entstehen auch und gerade aufgrund der Existenz von passender Infrastruktur!

Dass im Geschäftsbereich Flugreisen öfter vermieden werden, dürfte meiner Ansicht nach damit zu tun haben, dass seit 9/11 die Kosten für solche Reisen stetig steigen, die Bequemlichkeit massiv abgenommen hat, die Reisegesamtdauer deutlich zugenommen hat (man muss früher am Flughafen sein wegen der gestiegenen Sicherheitschecks, es gibt mehr "verbotene" Waren, man muss mehr Dinge einchecken, kann also schlechter nur mit Handgepäck reisen, die Wartezeit auf das Gepäck verlängert erneut die Reisezeit). Kurzum, Flugreisen sind unattraktiver geworden. Das heisst nicht, dass nicht prinzipiell doch ein Bedarf für solche Verkehre weiterhin in gleicher oder sogar steigendem Umfang bestünde...


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Hyperloop um die ganze Welt?

09.04.2018 um 12:43
Zitat von otternaseotternase schrieb:unterirdische Metrosysteme sind unter verschiedenen Formen des Bahnverkehrs gerade die lukrativsten
Nur unter bestimmten Voraussetzungen. Außerhalb von dicht besiedelten Metropolen findest Du doch keine unterirdischen Metrosysteme.
Zitat von otternaseotternase schrieb:aber diese steht einem kosteneffektiven Betrieb auch nicht entgegen
Weil unter bestimmten Bedingungen eine oberirdische Streckenführung nicht möglich oder auch sehr teuer wäre. Der oberirdische Platz ist entweder zu knapp oder zu teuer. So dass unter dieser Prämisse eine unterirdische Lösung ökonomisch sinnvoll sein kann.
Zitat von otternaseotternase schrieb:In einigen Städten hat man sich sogar bewusst dazu entschieden, unterirdisch zu bauen auch dort, wo dies eigentlich nicht erforderlich wäre, um Witterungseinflüsse zu vermeiden und um einen automatisierten, fahrerlosen Betrieb vorzubereiten. Beispiel Madrid.
Das Beispiel würde ich gerne etwas ausführlicher beschrieben haben. Wie kommst du darauf, das wäre in Madrid nicht nötig gewesen (Platz bzw. Grundstückskosten)? Außerdem entstand die Metro in Madrid lange bevor von automatisiertes Fahren zu denken war und sie verläuft auch heute in weiten teilen oberirdisch, so dass es in der Gesamtheit keinen Unterschied macht, ob unterirdisches Fahren besser für eine führerlose Betriebsweise geeignet ist.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Verkehrsbedürnisse entstehen auch und gerade aufgrund der Existenz von passender Infrastruktur!
Absolut.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Dass im Geschäftsbereich Flugreisen öfter vermieden werden, dürfte meiner Ansicht nach damit zu tun haben, dass seit 9/11 die Kosten für solche Reisen stetig steigen
Also eigentlich sinken die Flugkosten (vor allem wenn man es inflationsbereinigt betrachtet). Die Bequemlichkeit hat durch mehr Bestuhlung sicher abgenommen, Handgepäck ist aber kein echtes Problem.
Flugreisen werden vermieden, weil sie ein Potential zur Kostensenkung darstellen. Heutzutage sind z.B. Videokonferenzen nahezu flächendeckend möglich und auch akzeptiert. Das hat das "persönlich vor Ort sein" in einem gewissen Umfang abgelöst.


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Hyperloop um die ganze Welt?

09.04.2018 um 15:00
Da hat @kleinundgrün einen Grossteil meiner Antworten schon vorweg genommen, die Folge Kosten für z.B. bestehende UBahn Systeme sind zum Teil immens, unterirdische Streckenführung mag sich in einigen Fallen lohnen , das möchte ich nicht grundsätzlich ausschließen, gerade im innerstädtischen Bereich wird es aber immens teuer und die meisten Intervalle bzgl.Renovierung usw.stehen den meisten Städten noch bevor und werden nicht ohne Grund vor sich hergeschoben, habe den Faktor leider nicht mehr im Kopf aber ich versuche ihn nochmal herauszubekommen, in meiner Stadt hat man seinerzeit zunächst einen Mix gemacht, UBahn Strecken zum Teil unterirdisch zum anderen Teil oberirdisch, als Kenner wirst Du sicherlich nun wissen in welcher Großstadt ich lebe ;) dringende Nachbesserungen im unterirdischen Bereich die zum Teil aufgrund Planungsfehlern entstand können finanziell aktuell nicht gestemmt werden und hätten vermutlich den totalen Kollaps des Nahverkehrs über einen sehr langen Zeitraum zur Folge.
Von daher könnte ich mir das grundsätzlich für Güterverkehr vorstellen, einfache Strecken die lange Wege überbrücken, ob das finanziell interessant ist weiss ich nicht, denke aber das dabei jegliches Risiko zu hoch für ist.
Ein Angebot zu schaffen in dem Menschen sich noch mehr und über noch weitere Strecken fortbewegen spricht auch gegen jede Entwicklung und sollte auch nicht unbedingt angereizt werden, wir brauchen eher Lösungen im kleinen Bereich, im Nahverkehr alles andere ist ökologisch überhaupt nicht mehr zu vertreten.


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Hyperloop um die ganze Welt?

09.04.2018 um 22:44
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:Interessante Utopie, leider lehrt uns die Erfahrung das bereits kleine unterirdisch geführte Systeme enorme Kosten und Folgekosten mit sich bringen...
Allerdings ist Hyperloop jetzt gar nicht als unterirdisch definiert, es gab zwar andere Ansätze wie in der Schweiz und Musk will unter die Erde aber nicht nur wegen Hyperloop. Es werden wohl weitgehend Röhren sein, ähnlich einer Pipeline und diese aufgeständert. In bestimmten Abschnitten wird man sicherlich auch unter die Erde gehen, geht nicht anders aber wo ist da groß der Unterschied zum Gotthard Basistunnel oder einem Tunnel bei einer ICE Trasse. Wobei Musk seine neue Firma auslasten muss ;)


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09.04.2018 um 22:51
Das Thema "unterirdisch" kam ja durch die Diskussion hier ins Spiel, deshalb habe ich mich darauf bezogen, der Gotthard Tunnel ist sicherlich ein Beispiel dafür wie aufwendig und teuer so etwas seien kann ;)
Ich werde mir seine Pläne auf jeden Fall Mal näher anschauen , halte es aber eher für ein nützliches Werkzeug um ein Image aufzubauen, zu stärken und im Gespräch zu sein, aber vielleicht tue ich ihm da auch völlig Unrecht.
Das Thema ist grundsätzlich interessant...


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10.04.2018 um 08:27
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das Beispiel würde ich gerne etwas ausführlicher beschrieben haben. Wie kommst du darauf, das wäre in Madrid nicht nötig gewesen (Platz bzw. Grundstückskosten)?
spezifisch beziehe ich mich auf die MetroSur, die Linie 12, die in einem Ring diverse Vororte von Madrid auf einer Gesamtlänge von 41km verbindet. Diese Strecke verläuft komplett unterirdisch, nur einzelne Stationen liegen im offenen Einschnitt. Das wäre nicht erforderlich gewesen, da zwischen diesen Vororten längere Abschnitte unbebaut sind (oder zumindest zum Zeitpunkt des Baus dieser Linie (2000-2003) waren). Tatsächlich hat man sich jedoch entschieden, in diesen Abschnitten in billiger cut-and-cover-Technik dicht unter der Oberfläche, aber eben unterirdisch zu bauen, wofür es drei Argumente gab: Vermeidung von Witterungseinflüssen, bessere Automatisierbarkeit und Hoffnung auf lukrative Verwertung der darüberliegenden Flächen bei erwarteter (und eingetretener) Bevölkerungszunahme Madrids.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Außerdem entstand die Metro in Madrid lange bevor von automatisiertes Fahren zu denken war
die Metro Madrid ist in der Tat alt, die erste Linie wurde 1919 eröffnet.
Aber der grösste Teil der Strecken ist sehr neu! 1995 gewann die Partido Popular mit dem Versprechen, die Metro auszubauen, die absolute Mehrheit in der Lokalregierung und sie hat sich an dieses Versprechen gehalten. Nach Seoul war Madrid das zweitschnellst wachsende Metronetz der Welt in den letzten 20 Jahren!
1994 hatte das Netz eine Gesamtlänge von 114km, jetzt sind es 293km (ohne Metro Ligero)! Und in diesem Zeitraum hat man definitiv bereits an unassisted train operation gedacht (die Docklands Railway als vollautomatisierte Metro wurde zB. 1987 eröffnet).
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: sie verläuft auch heute in weiten teilen oberirdisch,
Nicht wirklich! Die Metro Ligero Linien zähle ich nicht mit, das sind aufgehübschte Strassenbahnen.
Im richtigen Metronetz von 293km gibt es nur drei oberirdische Abschnitte: Puerta de Arganda–Arganda del Rey an der Linie 9, Lago–Casa de Campo an der Linie 10 sowie die Station Aluche an der Linie 5, alles andere ist unterirdisch.
In der Zeit des massiven Ausbaus im Innenbereich um die Jahrtausendwende waren gleichzeitig sechs Tunnelbohrmaschinen in Madrid im Einsatz!
Madrid hat dabei den Tunnelbau massiv optimiert, auch kostenoptimiert. Die Kosten für bergmännischen Tunnelbau betrugen in Madrid nur ein Zehntel pro Kilometer verglichen mit dem Bau der Jubilee Line Extension in London etwa zur gleichen Zeit!
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:in meiner Stadt hat man seinerzeit zunächst einen Mix gemacht, UBahn Strecken zum Teil unterirdisch zum anderen Teil oberirdisch, als Kenner wirst Du sicherlich nun wissen in welcher Großstadt ich lebe ;)
nö, da kommen in Deutschland sehr viele Städte in Frage. Das war ein städtebauliches Problem der 1960/70er in Westdeutschland. Man wollte autogerechte Städte, man wollte ein "modernes" ÖPNV System, also förderte der Bund die Initialinvestitionen für den Abbau von Strassenbahnen und den Bau von U-Bahnen zu extrem hohen Anteilen (90%, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt). Viele Städte in Westdeutschland, gerade in den noch aufstrebenden Jahren der 1960er, wo Kommunen noch keine Geldsorgen fürchteten, nutzten dies. Die höheren Betriebskosten für den U-Bahn-Betrieb im Vergleich zum Betrieb von Trambahnen jedoch blieben an den Kommunen hängen. Und daher sind in den mageren Jahren, auch und gerade in den Städten mit rückgehendem Wohlstand wie zB. im Ruhrgebiet viele dieser Bahnen auf Verschleiss gefahren worden. Nach Ende der Auslegungslebensdauer nun fällt das Fehlen von Anschlussinvestitionen besonders auf.
Wo Du nun wohnst? K.A., könnte Mülheim sein, Bochum, Duisburg, Bielefeld oder viele andere mehr...
Zitat von SvensvensonSvensvenson schrieb:Ein Angebot zu schaffen in dem Menschen sich noch mehr und über noch weitere Strecken fortbewegen spricht auch gegen jede Entwicklung und sollte auch nicht unbedingt angereizt werden, wir brauchen eher Lösungen im kleinen Bereich, im Nahverkehr alles andere ist ökologisch überhaupt nicht mehr zu vertreten.
nein, im Gegenteil! Du darfst nicht vom Stand hier in Europa oder in Nordamerika ausgehen. Hier ist vielleicht das Maximum des Sinnvollen erreicht oder überschritten. Aber wir sind nur ein sehr kleiner Anteil der Weltbevölkerung. Für sehr viele andere Menschen, die in Afrika, Asien und Lateinamerika leben, ist eine Verbesserung der Transportmöglichkeiten von Menschen und Waren noch zwingend erforderlich, um die Lebensqualität auf einen vernünftigen Stand zu bringen. In China zB. ist der Gütertransport seit 1990 um Faktor 4 gestiegen. Der Gütertransport im Luftverkehr auf innerchinesischen Routen um Faktor 20! Ohne dem wäre der enorme Fortschritt der Lebensqualität, aus einer Epoche von Hunger heraus, nie möglich gewesen.
Es braucht daher ganz dringend neuer Transportmethoden, die mehr Waren und Menschen ohne mehr Resourcenverbrauch transportieren können, auch und gerade über Langstrecken! Der Flugverkehr kann hier keine Lösung sein, weil dessen Resourcenverbrauch linear mit der Transportmenge ansteigt. Hyperloop hingegen könnte da eine Lösung sein, weil die Transportmenge auf den Resourcenbedarf nur geringen Einfluss hat!


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10.04.2018 um 13:14
@otternase
Danke für die ausführliche Erklärung.

Dennoch spielt in Madrid eben auch der Umstand eine entscheidende Rolle, dass oberirdischer Platz fehlt oder perspektivisch für andere Bebauungen notwendig werden wird. So dass man, wie ich finde, die Realisierung in und um Metropolen herum, nicht als tragfähiges Argument für die ökonomischen Vorteile an anderer Stelle heran ziehen kann.
Auch stellt sich natürlich die Frage, welche Argumente für die Untertunnelung gesprochen haben und welchen Stellenwert zueinander sie damals hatten.


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Hyperloop um die ganze Welt?

10.04.2018 um 16:21
@otternase
Hatte ja bereits geschrieben das es vielleicht für andere Kontinente Sinn machen könnte, dafür müsste man dann aber das Gesamtkonzept betrachten wenn es dafür eins gibt und als Transport Variante für Waren kann ich es mir durchaus vorstellen.
Ich werde die Diskussion mal weiter beobachten, danke jedenfalls für Eure Ansichten.


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Hyperloop um die ganze Welt?

10.04.2018 um 20:28
Eine U-Bahn, die für den Personennahverkehr gedacht ist, läßt sich durch einen Hyperloop natürlich nicht ersetzen. Die letzten Beiträge lesen sich so, als würdet ihr das in Betracht ziehen.
U-Bahnen sind auch aus der Notwendigkeit heraus entstanden, die Straßen zu entlasten. Man betrachte dabei auch Wuppertal - U-Bahnen waren nicht möglich, deshalb setzte man auf die enorm erfolgreiche Schwebebahn. Mich wundert, daß dieses Konzept nicht Schule gemacht hat.

So weit zum Nahverkehr.
Ein Hyperloop würde sich vor allem zum Verbinden von Kontinenten eignen. Entweder auf/unter dem Meeresboden, oder als ,,schwimmende" Röhre (nicht auf der Oberfläche, sondern unter Wasser). Seit es die Concorde nicht mehr gibt, ist das transatlantische Reisen wieder zu einer langwierigen Angelegenheit geworden. Da könnte so ein Untersee-Hyperloop durchaus was bringen. Und man bedenke die Containerschiffe, die ewig und drei Tage unterwegs sind, um alle Welt mit allerhand Waren zu beliefern...


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Hyperloop um die ganze Welt?

11.04.2018 um 07:03
Zitat von GrymnirGrymnir schrieb:Eine U-Bahn, die für den Personennahverkehr gedacht ist, läßt sich durch einen Hyperloop natürlich nicht ersetzen. Die letzten Beiträge lesen sich so, als würdet ihr das in Betracht ziehen.
darum ging es mir nicht. Ich wollte nur sagen, dass allein die Notwendigkeit einer unterirdischen Streckenführung und damit des Tunnelsbaus noch lange nicht bedeutet, dass die dadurch entstehenden Kosten automatisch einen lukrativen Betrieb unmöglich machen.
Öffentlicher Verkehr kann auch in Tunnellage lukrativ sein. Natürlich macht Tunnellage die Sache nicht gerade preiswerter, aber sie steht einem Erfolg auch nicht unbedingt im Wege...
Es ist nur wichtig, dass die Röhren gleichmäßig am Maximum ihrer Kapazität ausgelastet werden können, es muss also ein entsprechendes Verkehrsbedürfnis bestehen. Wie weiter oben ausgeführt, müsste jede Station ungefähr den Verkehrsbedarf eines größeren Flughafens wie beispielsweise München FJS mitbringen...


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Hyperloop um die ganze Welt?

11.04.2018 um 15:20
Zitat von GrymnirGrymnir schrieb:Eine U-Bahn, die für den Personennahverkehr gedacht ist, läßt sich durch einen Hyperloop natürlich nicht ersetzen.
seltsamerweise scheint es doch solche Pläne zu geben:

https://www.golem.de/news/the-boring-company-elon-musk-will-nahverkehrssystem-in-chicago-bauen-1711-131415.html

Klingt für mich wenig logisch. Ist auch irgendwie nicht "richtig" Hyperloop, weil keine Vakuumröhre


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