Todesfall Sigrid Paulus

@ gräfinzahl

vielen dank. bin erleichtert, dass noch ein paar leute wissen, dass es nichts mit planung zu tun hat...manchmal ist es echt zum verzweifeln.

ein mordmerkmal halte ich auch für unwahhrscheinlich, ich denke es wird auf totschlag hinauslaufen, minder schwerer fall ist nicht gänzlich ausgeschlossen, aber meiner meinung nach auch nicht gerade einfach nachzuweisen.

@ Mauro

wenn am ende ein urteil wegen totschlag steht, ist 5 jahre freiheitsstrafe allerdings das absolute minimum des strafrahmens und das halte ich wiederum nicht für sehr wahrscheinlich. da braucht es schon äußerst viele für den angeklagten positive umstände nach § 46, um eine solche strafzumessung vornehmen zu können. und praktisch dürfte es dann keinen umstand zu lasten des angeklagten geben....
also mehr als 5 jahre werden es dann schon, außer es kommt doch tatsächlich zu einem minder schweren fall nach § 213, dann wären 5 jahre durchaus drin, da der strafrahmen dort ein bis zehn jahre beträgt.


aber das ist alles seeeeeehhhr voreilig, es liegt gerade einmal ein dringender tatverdacht zu grunde, auf dem die ermittlungen basieren sowie ein geständnis...jetzt ist es erstmal an der StA zu ermitteln, wie die tatumstände aussehen und was sich daraus für rechtliche folgen ergeben und dann muss sie sich überlegen, wegen welcher straftat anklage erhoben wird...noch ein weiter weg bis zur gerichtsverhandlung....

@lamosa
Wo kämen wir denn hin, wenn man jetzt erstmal irgendwelche Untersuchungen abwartet oder gar von der Justiz erwartet, dass sie in einem Rechtsstaat mit Tötungsdelikten differenziert umgeht!?

muscaria schrieb:Der Ehemann wird wohl die Version erzählen, bei der er am besten wegkommt.

darauf kann man getrost ein Monatsgehalt wetten...

Mordmerkmal: Hier wäre wohl bestenfalls "sonstiger niedriger Beweggrund" möglich - denn ich persönlich immer dann für gegeben halte, wenn der männliche Täter seine (Ex)Lebensgefährtin tötet, "damit niemand anderes sie kriegt", und er nicht im Affekt handelt. Nur dürfte es schwer sein, das nachzuweisen. Ansonsten Obduktion abwarten. Ggfls ist ja wirklich Grausamkeit, Heimtücke o.ä. nachweisbar.

pfiffi schrieb:Ggfls ist ja wirklich Grausamkeit, Heimtücke o.ä. nachweisbar.

Würde ich mir wünschen. Wäre zwar nicht besser für das Opfer. Aber der Täter würde eine höhere Haft bekommen.

Aber das geht in einem Rechtsstaat eben nur, wenn es beweisbar ist. Was letztlich aber auch gut so ist.

Die Strafe für seine Niederträchtigkeit wird wahrscheinlich sein, dass er als einsamer alter Mann den Rest seines Lebens verbringen wird, egal wie lang er dafür in den Knast muss, ich gehe davon aus, dass ihn danach weder seine Kinder, noch seine neue Lebensgefährtin noch der Rest der Familie je wieder auch nur mit dem A...llerwertesten angucken wird! Und das ist dann wahrscheinlich auch noch schlimmer als eine lebenslange Haftstrafe.

@diegraefin
Ja, aber persönliche Strafen interessieren die Öffentlichkeit nicht.

@hallo-ho

Was m.E. ein Denkfehler ist, denn die persönlichen Strafen sind meist härter als das, was ein Richter verfügen kann.

Comtesse schrieb:Und das ist dann wahrscheinlich auch noch schlimmer als eine lebenslange Haftstrafe.

Da ist was dran - im Knast hat man wenigstens Kontakte.

Er scheint aber kein Eigenbrödler zu sein und mit seinen Blenderfähigkeiten wird er es wohl auch schaffen, sich wieder eine neue anzulachen. In der Gastronomie irgendwo unterzukommen oder selbst wieder ein Büdchen aufzumachen dürfte auch nicht so schwer sein.

@diegraefin
Dass sein soziales Umfeld - vorsichtig ausgedrückt - keinen intensiven Kontakt mehr zu ihm wünscht, kann man sich ja denken.

Auf der anderen Seite: die Obsttochter geht doch auch von Selbstmord aus bei ihrem verurteilten Vater (blöd ausgedrückt, du weißt aber, was ich meine)
Die Lebensgefährtin von Herrn P. kann ihm verzeihen, selbst die Kinder können ihm verzeihen - wer weiß das schon?

Persönliche Strafen folgen keinem Gesetzbuch, so wie Haftstrafen. Und selbst die können unterschiedlich und überraschend ausfallen - aber über die kann dann die Öffentlichkeit diskutieren, weil sie klar begründet und kommuniziert werden, was bei persönlichen meistens nicht der Fall ist. Darum auch das geringere Interesse der Öffentlichkeit.

@lamosa

lamosa schrieb:vielen dank. bin erleichtert, dass noch ein paar leute wissen, dass es nichts mit planung zu tun hat...manchmal ist es echt zum verzweifeln.

So schlimm find ich das gar nicht, wir sind schließlich auch nicht in einem Juraforum. Umso besser ist es doch, dass einige sich besser auskennen und aufklären können. Abgesehen davon, kann so eine Planung doch recht schnell mit einem Mordmerkmal in Einklang gebracht werden, denn wer plant schon einen Mord, ohne Hintergrund.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Die Strafe für seine Niederträchtigkeit wird wahrscheinlich sein, dass er als einsamer alter Mann den Rest seines Lebens verbringen wird, egal wie lang er dafür in den Knast muss, ich gehe davon aus, dass ihn danach weder seine Kinder, noch seine neue Lebensgefährtin noch der Rest der Familie je wieder auch nur mit dem A...llerwertesten angucken wird! Und das ist dann wahrscheinlich auch noch schlimmer als eine lebenslange Haftstrafe.

Diese Prognose ist berechtigt und sollte, nach dem was abgelaufen ist, auch eintreffen.
Doch da habe ich erhebliche Zweifel!
Ich glaube (heißt nicht wissen) auch nicht daran, dass seine neu Angeheiratete mit ihrer Mutter aus dem gemeinsamen Haus wieder ausziehen wird.
Man hat sich eingerichtet, man hat sich gut eingefunden, d. h. noch lange nicht, dass die „Neue“ nun die Konsequenzen aus der Tat ihres Ehemannes zieht.
Es gibt Frauen, welche absolut hinter ihrem Mann stehen, ganz gleich, was geschehen ist.
Wenn sie abhängig ist, finanziell, oder „anderweitig“, wird sie zu ihm halten, regelmäßig in der Haft besuchen und nach Verbüßung mit ihm wieder ein ganz normales Leben führen.
Daher wird er aus meiner Sicht kein einsamer Mann bleiben, im Gegenteil.

Ich halte es da eher mit der Prognose von @KonradTönz1, der folgendes gepostet hat:

KonradTönz1 schrieb:Er scheint aber kein Eigenbrödler zu sein und mit seinen Blenderfähigkeiten wird er es wohl auch schaffen, sich wieder eine neue anzulachen. In der Gastronomie irgendwo unterzukommen oder selbst wieder ein Büdchen aufzumachen dürfte auch nicht so schwer sein.

Wer fünf Jahre lang fähig ist, so eine Show abzuziehen, der ist auch fähig, sein Leben wieder neu zu gestalten!
Ihm hat es ja auch nichts ausgemacht, seinen Wein aus dem Keller zu holen, mit dem Wissen: Dahinter liegt meine „Ehemalige“. Wie krass ist das denn?
Bin gespannt auf das psychologische Gutachten. Für mich ist er voll schuldfähig.

Was hat es eigentlich damit auf sich, dass man öfter von dem Ehemann "Gerd L." liest?
Er wird doch wohl nicht den Namen seiner neuen Frau angenommen haben?


http://www.ksta.de/siebengebirge/fall-sigrid-p--in-koenigswinter-ehemann-hat-sigrid-p--erwuergt,15189218,24840380.html (Archiv-Version vom 02.11.2013)

Ich denke, dass dieser Fall nun geklärt ist. Sigrid Paulus kann würdig beerdigt werden. Mein Mitgefühl gilt ihren Kindern und ihrer Schwester. Ihr Mann wird seine gerechte Strafe bekommen, ob es nun auf Totschlag oder Mord hinausläuft, wird das Gericht entscheiden. Wir sollten den Fall endgültig ruhen lassen.

@muscaria

In den Printmedien wurde berichtet, Gerd Paulus hat bei seiner zweiten Verehelichung den Namen seiner neuen Ehefrau angenommen! Warum auch immer!

Als Küchenpsychologin würde ich spekulieren, er konnte sich aufgrund seiner Tat nicht mehr mit seinen Namen identifizieren.

@Mauro

Dann müsste diese neue Lebensgefährtin + Mutter aber auch nicht ganz sauber in der Murmel sein. ICH könnte in so ein Haus mit Leiche im Keller (auch wenn die Leiche inzwischen weg ist) kein Auge mehr zu tun und hätte nichts Eiligeres vor als da wieder auszuziehen. Naja, von den Nerven mal abgesehen ist aber auch fraglich, ob sie das Haus allein überhaupt finanziell tragen könnte. Egal, nicht unsere Entscheidung, zum Glück! ;)

@diegraefin

Comtesse schrieb:Dann müsste diese neue Lebensgefährtin + Mutter aber auch nicht ganz sauber in der Murmel sein.

Bedenke doch bitte, in was für einer Situation sich beide befinden.
Beide harren aus in der gegebenen Situation, da evtl. unvermögend und werden kaum Möglichkeiten haben, sich kurzfristig zu verändern, oder überhaupt sich verändern "zu wollen".

Das wird alles so weiter laufen…dem gibt es nichts hinzuzufügen. Er hat schon die richtigen Lebenspartner ausgesucht…welche zu ihm halten, da bin ich sicher.

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Als Küchenpsychologin würde ich spekulieren, er konnte sich aufgrund seiner Tat nicht mehr mit seinen Namen identifizieren.

Küchenpsychologie ist manchmal gar nicht so verkehrt. Ich denke, das ist so, sich hinter einer anderen Identität verstecken, ganz einfach feige, oder?

@hallo-ho

Der vorhergehende post ist nicht korrekt.

hallo-ho schrieb:Als Küchenpsychologin würde ich spekulieren, er konnte sich aufgrund seiner Tat nicht mehr mit seinen Namen identifizieren.

Küchenpsychologie ist manchmal gar nicht so verkehrt. Ich denke, er versteckte sich hinter einer anderen Identität, ganz einfach feige, oder?

Mauro schrieb:Ihm hat es ja auch nichts ausgemacht, seinen Wein aus dem Keller zu holen, mit dem Wissen: Dahinter liegt meine „Ehemalige“. Wie krass ist das denn?

Vll war die Befürchtung zu groß, wenn er auszieht, dass der Vermieter oder ein neuer Mieter den Sockel wieder entfernt. Da musste er wohl oder übel wohnen bleiben.