Todesfall Sigrid Paulus

@muscaria
Ja können geschulte Psychologen, sofern sie bei Verhören auch eingesetzt werden. Ich habe mal gehört, jemand der die Wahrheit sagt, kann eine Geschichte von vorne nach hinten, von hinten nach vorne, von der Mitte bis vorne usw. erzählen. Jemand der lügt, würde eine Geschichte nicht richtig erzählen können, wenn er z.B. in der Mitte anfangen müsste. Das hängt irgendwie mit den Abläufen im Gehirn zusammen. Es gibt Psychologen die hierfür richtig geschult sind, aber diese werden nicht bei jeder Vernehmung eingesetzt, oft nicht mal vor Gericht.
Ausserdem ist auch nicht auf jedes psychologische Gutachten Verlass. Gerade erst wurde bei uns ein Fall bekannt, dass ein Vater 1996 für 7 Jahre ins Gefängnis kam, weil er angeblich seine Tochter vergewaltigt hatte. Es verweigerte selbst irgendwann die Aussage und zwei verschiedene Gutachten sprachen für seine Schuld. Nach 7 Jahren Haft wurde er noch 5 Jahre einer strengen Aufsicht unterzogen. Nun meldete sich seine Tochter und sagte aus, dass sie alles erfunden habe, weil die Eltern sich getrennt hatten und sie ihrem Vater die Schuld an der anschließenden Krebskrankheit ihrer Mutter gegeben hat.

Ocelot schrieb:grad bei Hallo Deutschland:
Ein Nachbar hat nach der XY-Sendung angerufen, er meinte, dass der Ehemann nach dem Verschwinden ungewöhnlich viele Handwerksarbeiten verrichtete. Dadurch wurde der Ehemann richtig verdächtig bei der Kripo.

Ich frage mich wirklich, warum der Nachbar erst durch XY dazu angeregt werden musste diesen offensichtlich entscheidenden Tipp zu geben. Ich meine das war nicht irgendeine Zufallsbekanntschaft von vor zig Jahren irgendwo auf der Welt - der Mann lebte neben der Familie und dürfte einiges mitbekommen haben. Warum hat die Polizei nicht einfach mal bei ihm angeklopft? Die Ermittler haben den Fall immerhin als dringlich genug eingestuft um ihn bei XY unterzubringen und hatten da sicher auch schon einen starken Verdacht.

Ich werd das Gefühl nicht los, dass die Ermittler hier geschlafen und geschlampt haben - der Fall hätte sicher wesentlich früher aufgeklärt werden können und Tochter , Sohn und der neuen Ehefrau hätte man dadurch einiges zusätzliches Leid erspart. Sich bewusst zu werden dass man jahrelang mit dem Mörder der Mutter und der toten Mutter zusammen in einem Haus gelebt hat ist doch mehr als gruselig.

@KonradTönz1
Ich denke, dass man gerade als Nachbar sehr vorsichtig mit Verdächtigungen ist. Man könnte also so eine Meldung bei der Polizei nur anonym machen oder im Zeichen der Verschwiegenheit. Sollte sich der Verdacht nämlich nicht erhärtet haben, würde der Nachbar wahrscheinlich in einem kleineren Ort nicht mehr auf die Straße gehen können, ohne von allen Seiten angefeindet zu werden. Die Ehefrau hat angeblich ihre Sachen abgeholt und hat die Familie verlassen. Davon gingen auf jeden Fall die Kinder aus. Es bestand deshalb kein Grund, eine Vermisstenmeldung herauszugeben.

@bärlapp

Aber was ändert sich daran durch XY? Der Einsatz den du nachvollziehbar geschildert hast wird doch dann nur noch höher.
Es ging auch nicht darum zu sagen der wars - es ging nur um die einfache Info, dass der Täter kurz nach dem Verschwinden der Frau Umbauarbeiten vorgenommen hat. Das kann man doch sagen??

@KonradTönz1
Was ändert sich dadurch? Keine Ahnung. Vll sieht man durch die Sendung den ganzen Fall einmal von einer anderen Perspektive und traut sich dann doch, der Polizei einen Tip zu geben. Aber in einer kleinen Stadt oder auf dem Dorf wäre es schon zu viel die Polizei nur über die Umbauarbeiten zu informieren, würde ja einen gewissen Verdacht bestätigen und damit in einem kleinen Ort zu leben, wird schwierig werden. Man will dem Nachbarn einfach in kein schlechtes Licht stellen, wenn man es nicht wirklich weiß.

@KonradTönz1
Wie im Fall T.Ulmen haben wir es nicht der Polizei zu verdanken,dass der Fall aufgeklärt wurde,sondern einem aufmerksamen Journalisten ,dem die Geschichte komisch vorkam(wie uns ja auch).

@KonradTönz1
die polizei hätte doch mal anklopfen können und g. p. "bitten" können ob er nicht freiwillig die hunde und die spusi ins haus lassen würde. dann hätte man ja seine reaktion gesehen. und ja denke dieser fall ist keine glanzleistung für die deutsche polizei.

lt. Staatsanwaltschaft "hatte er (GP) sowieso vor, im Keller ein Betonpotest zu bauen, auf das er dann ein Regal setzen wollte" - so ein Blödsinn, ich könnte mir gerade noch vorstellen, in einem Partykeller evtl. ein Holzpodest als Sitzgelegenheit zu bauen, aber in einem normalen Keller mit einem Betonpodest den Platz zu verschwenden, das ist doch eine Begründung, die zum Himmel schreit !

Bin echt entsetzt
Habe es gestern im fernsehn gehört
Und das er auch noch mit seiner neuen dort lebt als wenn nichts wäre
Mir tun die ANgehörigen so leid

@Carlos007

Alles schreit betr. der Vorgehensweisen des G.P. zum Himmel!

Daher auch mal ein Zweizeiler von mir!

Carlos007 schrieb:aber in einem normalen Keller mit einem Betonpodest den Platz zu verschwenden, das ist doch eine Begründung, die zum Himmel schreit !

Bei Betonpodest hatte ich zuerst an die Waschküche gedacht. Da sieht man es ja öfter, dass Waschmaschine und Trockner höher stehen.

Was mich eigentlich noch mehr stutzig macht, dass die Kinder nichts bemerkt haben. Die waren doch damals im Teenageralter. Kamen die nie auf die Idee, dass irgendetwas faul an der Sache ist. Aber ich denke, sollten sie jemals so einen Gedanken gehabt haben, werden sie ihn verdrängt haben.

@Dino100
Wenn die Polizei bei jeder Familie mit der Spürhundstaffel auftauchen würde, bei denen ein Ehepartner die Familie angeblich freiwillig verlassen hat, dann frage ich mich, wer die Kosten dafür übernehmen würde? Doch wir, die Staatsbürger, oder nicht. Ich denke, da würden wir bestimmt bald alle Rabatz machen.

Was wurde eigentlich gesagt, wo er die Leiche bis zum Betonieren des Sockels versteckt hat? Ich habe das jetzt nicht verfolgt im Fernsehen.

@bärlapp
Ich denke mal in einer Gefriertruhe im Keller.Der hat(te) doch ein Hotel und ein Restaurant, da wird man genug kühle Abstellkammern haben.Ausserdem war es ja auch noch Winter.
Also was dieser Polizei- Biologe gesagt hat bei Punkt 12 hat mir echt zu denken gegeben.
Er hat noch niemals erlebt, dass derart vermisste Menschen wieder wohlbehalten zurückkamen.
Genau das ist auch in unserem Staat (fast) nicht möglich,als Frau ohne Geld und Wohnung sich über Jahre irgendwo durchzumogeln. Warum auch?
Die Frau hatte gar keinen Grund von der Bildfläche zu verschwinden.

Ich bin mir sicher, dass die Kinder mit zunehmendem Alter Zweifel hatten. Dies war wohl auch der Grund, die RTL-Redaktion anzuschreiben.

Konrad Toenz schrieb:
Ich frage mich wirklich, warum der Nachbar erst durch XY dazu angeregt werden musste diesen offensichtlich entscheidenden Tipp zu geben. Ich meine das war nicht irgendeine Zufallsbekanntschaft von vor zig Jahren irgendwo auf der Welt - der Mann lebte neben der Familie und dürfte einiges mitbekommen haben. Warum hat die Polizei nicht einfach mal bei ihm angeklopft? Die Ermittler haben den Fall immerhin als dringlich genug eingestuft um ihn bei XY unterzubringen und hatten da sicher auch schon einen starken Verdacht.

Ich werd das Gefühl nicht los, dass die Ermittler hier geschlafen und geschlampt haben - der Fall hätte sicher wesentlich früher aufgeklärt werden können und Tochter , Sohn und der neuen Ehefrau hätte man dadurch einiges zusätzliches Leid erspart. Sich bewusst zu werden dass man jahrelang mit dem Mörder der Mutter und der toten Mutter zusammen in einem Haus gelebt hat ist doch mehr als gruselig.

@konrad Toenz

Ich gebe Dir voll und ganz Recht.

Je mehr ich mich hier in allmystery, die von unserer Polizei unlösbaren Fälle durchlese, desto erschreckter bin ich über unsere Polizei.

@Analyst
Ja das finde ich auch erschreckend.
In Halle und Umgebung laufen seit Jahren noch mehrere Mörder rum,,,,,,,,,,,z.B. der von Nelly Graf Frau Amtenbrink und Frau Liebs und noch eine junge Lehrerin der erschlagen wurde, einfach unfassbar.
Wenn die Tochter hier in diesem Fall sich nicht mehr gemeldet hätte, wäre sie dort im Keller verf..... und niemand hätte es bemerkt.Irgendwann wäre die Frist abgelaufen und der Totschlag verjährt und der Mörder ein freier Mann, aber der Schwarzarbeiter von nebenan wehe, wehe.....

Ocelot schrieb:grad bei Hallo Deutschland:
Ein Nachbar hat nach der XY-Sendung angerufen, er meinte, dass der Ehemann nach dem Verschwinden ungewöhnlich viele Handwerksarbeiten verrichtete. Dadurch wurde der Ehemann richtig verdächtig bei der Kripo.

schade, dass es so wenig Zivilcourage gibt. Als Nachbar hätte man auch eher mal nachdenken können und die Polizei kontaktieren wäre so dumm nciht gewesen

aber: lieber spät als nie und letztlich Dank an den Nachbarn. er hat sich dann doch aufgerafft oder die Zusammenhänge wurden ihm erst jetzt richtig deutlich. letzters spräche wiederum für die Qualität von xy!!!

Die Ehefrau wurde nicht als vermisst gemeldet. Man kann den Ermittlern dahingehend keinen Vorwurf machen.
Bei einer zeitnahen Vermisstenmeldung und entsprechenden Nachfragen bei den Nachbarn hätte es auf jeden Fall Hinweise auf die "Baumassnahmen" gegeben.

lawine schrieb:schade, dass es so wenig Zivilcourage gibt. Als Nachbar hätte man auch eher mal nachdenken können und die Polizei kontaktieren wäre so dumm nciht gewesen

Wie hoch war denn die Belohnung?

Im unteren vierstelligen Bereich würde ich mal vermuten.

Auf jeden Fall werden meist Belohnungen ausgelobt, die nicht zum "Polizei-einen-Tipp-geben" ermutigen.

Ich kann mir gut die Gedanken des Nachbarn über die Jahre vorstellen:
"Wenn ich meinen Nachbarn jetzt anschwärze und er war es nicht, dann kriege ich das irgendwann von ihm retour!"
"Die Polizei hat das bestimmt schon überprüft mit den Handwerkern!"
usw.

Aber anstatt eine anständige Belohnung auszuloben, bläst man lieber die Knete für Sokos mit Dutzenden von Polizisten raus.