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Todesfall Sigrid Paulus

1.139 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesfall Sigrid Paulus

06.03.2014 um 23:51
@minu16
Deshalb fände ich es recht interessant, ob er die Leiche gleich im Keller verfrachtete oder doch erst in den Kofferraum legte. Die Kofferraumstory könnte ihn eher entlasten da sie zeigt, dass er unsicher war und nicht wusste wohin, also erstmal in den Kofferraum.
Hat er sie direkt im Keller versteckt, war ihm womöglich schon gleich klar, wie das Ganze weitergeht und sie einbetoniert wird.
Ihm muss auf jeden Fall klar gewesen sein, dass er evtl. erstmal als verdächtig gilt, dennoch ist eine Leiche zu Hause sicherer...

Ich frage mich dennoch bei solchen Geschichten immer, wie man das mit der Einbetonierung überhaupt so hinbekommt. Ich kenne mich mit sowas ja gar nicht aus aber da gehört ja schon Fachkenntniss dazu, das kann man doch nicht einfach so?

@Marky3182
Interessant, dass du dort warst. Wirst du zu den nächsten Verhandlungstagen auch gehen?
Die Wunde am Kopf würde ja schon passen immerhin sagte er, sie hätte sich die Verletzung am Kopf zugezogen als er sie geschubst hat. (Außer es war kein dumpfer Schlag sondern durch etwas spitzes o.ä. )

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Todesfall Sigrid Paulus

07.03.2014 um 09:42
Ja gehe am Montag wieder hin... Der Fall lässt mich nicht los... Ich finde diese Tat abscheulich. Ich muss jedoch sagen, wenn er damals direkt zur Polizei gegangen wäre, so wie er es zunächst vor hatte, dann würde ich anders über den Mann denken... Ein wie von ihm beschriebener "Blackout" kann einem Mensch passieren, auch wenn es nie passieren darf!


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Todesfall Sigrid Paulus

07.03.2014 um 21:09
Text
Gerichtsmedizinerin berichtete über den Zustand der Leiche...äußere Verletzungen. Besonderes Augenmerk war eine Wunde am Kopf...diese Wunde konnte wohl nicht so entstanden sein, wenn sich die Umstände so zugetragen haben wie er aussagte. Deshalb das Nachhaken des Vorsitzenden. Genau kann ich das aber nicht mehr wiedergeben, fast 5h zuhören, etc.. Sehr viel Information!!!😉

@Marky3182
Aha,daran sieht man doch ,das er gelogen hat mit seiner Story im Bad.....wahrscheinlich hat er ihr auf den Kopf geschlagen und danach getötet....geplant.Dafür die Vorbereitungen für das "Betonregal".
Wer baut sich denn im Keller einen Sockel aus Beton und stellt ein Regal drauf??Kein Mensch,oder?


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Todesfall Sigrid Paulus

08.03.2014 um 12:33
Wir werden erleben, was da noch alles ans Licht kommt! Ich weiß wirklich nicht, was ich glauben soll!


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Todesfall Sigrid Paulus

09.03.2014 um 11:51
Auch seine Tochter, sein Sohn und drei Schwestern seiner Frau blicken auf ihn, sie nehmen als Nebenkläger teil am Prozess gegen den Mann, der seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder am 14. Februar 2008 erwürgte und ihre Leiche im Keller des Reihenhauses in Königswinter-Ittenbach im Sockel eines Weinregals einbetonierte.

Was ist das für ein Mann, der seinen Kindern und allen anderen jahrelang weismachte, die damals 40-jährige Sigrid Paulus habe sich einfach davongemacht? Und wäre der Fall überhaupt aufgeklärt worden, wenn sich seine Tochter 2011 nicht an die Medien gewandt hätte?


Der Fall erinnert fatal an den Fall Trudel Ulmen, deren Ehemann 16 Jahre lang Lügengeschichten über das angebliche Verschwinden seiner Frau erzählte, bevor er 2012 als derjenige überführt und verurteilt wurde, der sie getötet hatte. Und wie Trudel Ulmens Ehemann will auch der Mann von Sigrid Paulus seine Frau im Streit getötet haben. Was also ist das für ein Mann, der eine solche Tat beging? Das will auch das Schwurgericht wissen, und der Angeklagte ist zur Aussage bereit.

Ausführlich schildert er seinen Lebenslauf und seine Ehegeschichte, und glaubt man ihm, so hat der Mann, der sich mit Leib und Seele der Gastronomie verschrieben hat, alles für die Familie getan, doch seine Frau war nie zufrieden. Dass er immer wieder mit seinen Versuchen, sich selbstständig zu machen, scheiterte und neue Schulden anhäufte, habe sie ihm vorgeworfen. Mit mehreren Kellnerjobs gleichzeitig habe er für die Familie gesorgt, doch sie habe immer nur genörgelt und mit ihm gestritten. Auch am Morgen des 14. Februar 2008.

Sie seien im Bad gewesen, kurz vorher hätten sie beide ihre Kellnerjobs auf einem Schiff verloren, und wieder habe sie rumgeschimpft. Sie sei aus der Dusche gekommen, habe gemeckert, ihn von hinten geschubst, und er habe zurückgeschubst. Sie sei mit nassen Füßen ausgerutscht und rückwärts mit dem Kopf gegen die Badewanne geknallt. Und da habe sie erst recht angefangen zu schreien und sei auf ihn losgegangen.



"Da hat es plötzlich bei mir Klick gemacht", sagt er. "Und plötzlich hatte ich mein Hände an ihrem Hals." Sie seien beide hingefallen, er immer noch die Hände um ihren Hals. Sie habe sich gewehrt. Dann wisse er nur noch: Er sei zu sich gekommen, habe sich wie in Watte gefühlt, seinen Herzschlag in den Ohren gehört, und sie sei tot gewesen.
Er habe an Polizei gedacht, an Gefängnis, an seine erst 15-jährige Tochter, die ihn brauchte - und die Leiche erst mal in den Keller geschafft. Dann habe er seinen Kindern erzählt, ihre Mutter sei im Streit gegangen. In den folgenden Tagen habe er die Tote dann im Sockel des Weinregals einbetoniert. Er schildert alles völlig nüchtern, emotionslos. Und wird gefragt, warum er es getan habe. Er habe es nicht mehr ertragen, "ich wollte nur noch meine Ruhe haben", sagt er. Was er gefühlt habe, als er seine tote Frau sah, fragt das Gericht.

"Tierisches Entsetzen", sagt er. Auch das kommt ohne jede Regung. Genauso regungslos wie sein Bericht darüber, wie ihn das ständige Lügen belastet habe, wie er alles getan habe, um nicht nachdenken zu müssen. "Ich musste in Bewegung bleiben", erklärt er. Er habe sich mit Frauen getroffen und schließlich 2013 wieder geheiratet, obwohl in dem Fall ermittelt wurde. Seine Tochter hatte sich an RTL gewandt, nachdem sie im Oktober mit dem Vater und einer Tante bei der Polizei noch einmal nach der Mutter gefragt und gehört hatte: Die sei Ende 2009 bei einer Verkehrskontrolle in Düsseldorf aufgefallen. "Ich war fassungslos", sagt der Angeklagte nun dazu. Und er habe gedacht: "Jetzt kann mir nichts mehr passieren."

Doch zwei Bonner Kripobeamte ermittelten seit Januar 2013 mit Hochdruck in dem Fall. "Es hat mich nicht losgelassen", sagt der 55-jährige Ermittler nun als Zeuge. Im Oktober rückte die Polizei mit schwerem Gerät beim Angeklagten an, um seinen Garten umzugraben. Da gab er auf und führte die Beamten in den Keller. Er habe gewusst, dass alles vorbei ist, und daran gedacht, was seine Tochter jetzt durchmachen müsse: "Aber ich war wie befreit, mir ist eine Tonne vom Herzen gefallen." Am Montag sollen Tochter und Sohn als Zeugen gehört werden.
http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/rhein-sieg-kreis/koenigswinter/Ich-wollte-nur-noch-meine-Ruhe-haben-article1293206.html

@Marky3182

Gehst du am Montag auch wieder zum Gericht? Kannst ja mal berichten,was Sohn und Tochter aussagen....Danke dir!!


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Todesfall Sigrid Paulus

10.03.2014 um 16:45
Bin heute wieder im Gericht gewesen und habe die Aussagen der beiden Kinder verfolgt! Die Tochter leidet nach meinem Eindruck sehr darunter was passiert ist und brach auch einmal stark in Tränen aus! Sohn machte den "cooleren" , gefassten Eindruck! Die Beiden schilderten, dass ihr Vater den Kindern quasi unbekannt war aufgrund von viel Arbeit!!! Er war nie streng oder laut und wenn man von Mama etwas verboten bekam, ging man zum Vater, der es erlaubte! Nachdem "Verschwinden" hatten Tochter und Vater intensiven , engen Kontakt und die Tochter wurde auch in Suchbemühungen nie vom Vater behindert! Irgendwann hat die Tochter dann auch geglaubt, dass der Vater was damit zu tun hat, es aber irgendwie verdrängt! Auch beim Sohn kamen zwischenzeitlich solche Gedanken, wenn beide ihn darauf konkret ansprachen , konnte er sich immer gut der Situation entziehen. Bemerkenswert finde ich, dass beide den Kontakt zum Vater nicht vollständig abbrachen.

Des weiteren sagten ein Freund der Familie aus, eine kurzzeitige Beziehung vom Angeklagten und die Putzfrau der Eheleute!
Ebenso wurde bekannt dass der Angeklagte vorbestraft ist, aber nicht weswegen!


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Todesfall Sigrid Paulus

10.03.2014 um 17:32
KÖNIGSWINTER/BONN. Mit den beiden inzwischen erwachsenen Kindern der getöteten Sigrid Paulus aus Königswinter-Ittenbach ist am Montagvormittag der Prozess gegen den Vater fortgesetzt worden. Er erwürgte seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder am 14. Februar 2008 und betonierte ihre Leiche im Keller des Reihenhauses in Königswinter-Ittenbach im Sockel eines Weinregals ein.

Sie hat lange gebangt, auf die Rückkehr der Mutter gehofft und am Ende doch verloren. Beim Tod ihrer Mutter war die Tochter gerade einmal 15 Jahre alt. Am Montag ist die junge Frau, die inzwischen verheiratet ist und ganz bewusst ihren Mädchennamen abgelegt und den Namen ihres Mannes angenommen hat, im Prozess gegen ihren Vater gehört worden.

Die junge Frau, die als Nebenklägerin am Prozess teilnimmt, schildert im Landgericht das Zusammenleben mit den Eltern. Es habe viel Streit zwischen den Erwachsenen gegeben, meistens habe Geld dabei die Hauptrolle gespielt. Manchmal hätte die Mutter auch mit Gegenständen um sich geworfen. Zwar sei die Mutter ziemlich streng gewesen, die habe sich aber sehr um sie und ihren drei Jahre älteren Bruder gekümmert. Die Tochter bestätigt das Bild, das der Vater vom Familienleben gezeichnet hatte.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/Tochter-Es-ist-schwer-damit-zu-leben-article1295818.html#plx1185087513

In diesem Artikel fand ich interessant, dass die Tochter ihre Mutter auch als etwas hysterisch schilderte und oft Gegenstände um sich schmiss. Das könnte den Angeklagten natürlich in irgendeiner Hinsicht entlasten. Bemerkenswert, dass sie das so ausgesagt hat, wie ich finde....

@Marky3182
Danke für deine Schilderungen! SEHR interessant, dass er vorbestraft ist. Da wäre doch jetzt wirklich mal der Grund interessant...
Der Sohn hatte laut diesem Artikel schon längere Zeit abgebrochen und war auch nie im Gefängnis gewesen, was hatte er denn genau gesagt? Und kann die Tochter ihm verzeihen? Denn wie du schon sagtest, sie hatte ihn besucht und hat auch den Kontakt nicht abgebrochen.
Haben die Beiden eigentlich gesagt, weshalb sie solche Gedanken hatten? Einfach so (ich glaube, das kommt wahrscheinlich automatisch irgendwann...) oder hatten sie konkrete Gründe?


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Todesfall Sigrid Paulus

10.03.2014 um 17:32
Weiß man eigentlich, ob seine neue Frau noch aussagen wird? Und steht diese noch zu ihm?


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Todesfall Sigrid Paulus

10.03.2014 um 18:29
@Lumina85
Weiß man eigentlich, ob seine neue Frau noch aussagen wird? Und steht diese noch zu ihm?
Text
Seine "derzeitige" Ehegattin will sich sich scheiden lassen.(Berufung auf einen Härtefall-schnellere Scheidung?).


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Todesfall Sigrid Paulus

10.03.2014 um 19:21
Die Frau wird nicht aussagen, nur noch der Sachverständige. Dann kommen schon die Schlussplädoyers. Zweifel kamen den Kindern, weil Vater immer alles geschickt abblockte und durch Gespräche mit Dritten. Sohn sagte, er wolle nach einer gewissen Zeit den Vater besuchen, um für sich Antworten zu bekommen.


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Todesfall Sigrid Paulus

11.03.2014 um 12:14
Prozess im Fall Sigrid Paulus
Sohn: "Es war ein Schock"
Von Rita Klein

KÖNIGSWINTER/BONN. Wie werden Kinder damit fertig, wenn sie erfahren: Der Vater, der ihnen sechs Jahre lang weismachte, ihre Mutter habe die Familie ohne ein Wort verlassen, hat die Mutter erwürgt und im Keller einbetoniert, den sie anschließend immer wieder betraten? "Gar nicht", antwortet die 21-jährige Tochter auf diese Frage des Bonner Schwurgerichts, vor dem ihr Vater nun wegen Totschlags sitzt. "Ich stecke fest zwischen Realität und Wahnsinn", fügt sie hinzu und kämpft mit den Tränen.

Im Beistand ihrer Anwältin Gudrun Roth sitzt sie im Zeugenstand und beantwortet alle Fragen. Sie ist Nebenklägerin im Prozess gegen den Vater, doch anders als ihr Bruder, der dem Vater als Nebenkläger gegenübersitzt, hat sie bisher die letzte Zuschauerreihe vorgezogen - mit einem Notfallseelsorger an ihrer Seite.

Ja, die Eltern hatten oft Streit, und es war immer die Mutter, die dem Vater lautstark Vorwürfe machte, weil er zu wenig Zeit für die Familie hatte, als Gastronom versagte und sich die Schulden häuften. Die Mutter habe ihm auch mal eine "gescheuert" und mit Gegenständen geworfen. Der Vater habe stets versucht, seine Frau zu beschwichtigen. In der Zeit vor dem 14. Februar 2008, an dem die Mutter verschwand, hätten sich die gerade arbeitslos gewordenen Eltern noch mehr gestritten.

Kein böses Wort sagt die 21-Jährige über den Mann, der ihr die Mutter, mit der sie ein enges Verhältnis gehabt habe, nahm. Vielmehr bestätigt sie, wie später auch ihr Bruder, das Bild, das der Vater im Geständnis gezeichnet hatte: Streit ging von der Mutter aus.

Dem Angeklagten zufolge auch am Tattag, wo es dann plötzlich bei ihm "Klick" gemacht und er sie erwürgt habe. Die Tochter schildert nun, wie der Vater ihnen an jenem Tag sagte, die Mutter sei im Streit "abgehauen". Damals war sie 15, und in der Folgezeit habe der Vater sie sehr unterstützt - auch später bei der Suche nach der angeblich noch lebenden Mutter. "Ich glaube, er wollte sogar, dass ich alles rausfinde", sagt sie.

"Was ist besser: die Ungewissheit oder das Wissen?"

Sie wandte sich schließlich an RTL, und im Oktober 2013 war es soweit: Die Polizei stand vor der Tür, der Vater wurde von der Arbeit abgeholt. Als er reinkam, habe sie geweint. "Als mein Vater mich wortlos in den Arm nahm, war alles klar", sagt die Tochter nun und bricht in Tränen aus. Auch ihr Vater wischt sich über die Augen. "Was ist besser: die Ungewissheit oder das Wissen, dass der Vater die Mutter tötete?" fragt Richter Josef Janßen. "Das frage ich mich täglich", antwortet sie. Beides sei schrecklich.

Aber: "Es ist gut zu wissen, dass man nicht schuld war, dass die Mutter verschwand." Ihr Verhältnis zum Vater jetzt? "Ich weiß es nicht. Er ist der Mensch, der meine Mutter tötete. Und der Vater, der sich sechs Jahre um mich kümmerte." Sie habe ihn bei ihren Besuchen im Gefängnis gefragt, ob dieses Kümmern echt gewesen sei. Sie wisse nicht mehr, was sie glauben solle und versuche nun, alles in einer Therapie zu verarbeiten.

Ihr 24-jähriger Bruder, der nach dem Verschwinden der Mutter völlig auf die schiefe Bahn geraten und vom Vater rausgeworfen worden war, hat seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm. Er habe schon länger Zweifel an der Geschichte vom spurlosen Verschwinden der Mutter gehabt, sagt er nun. Und als er im Oktober die Wahrheit erfahren habe? "Es war ein Schock", sagt er. Nach dem Prozess wolle er den Kontakt zum Vater wieder aufnehmen. Der sitzt wie betäubt auf der Anklagebank. Der Prozess wird fortgesetzt.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/Sohn-Es-war-ein-Schock-article1295818.html


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Todesfall Sigrid Paulus

11.03.2014 um 12:19
EINBETONIERTE LEICHE SIGRID P.
Tochter vor Gericht: „Ich stecke irgendwo zwischen Realität und Wahnsinn“

BONN –
Der Gang zum Zeugenstuhl ist schwer für Christina J. (21). Der Totschläger, gegen den die hübsche junge Frau aussagen wird, ist ihr Vater. Er, der sie immer in allem unterstützt hat, spielte ihr jahrelang vor, die Mutter habe die Familie verlassen. Stattdessen lag Sigrid P. (40) im Keller. Vom Ehemann eingemauert in einen Betonsockel unter einem Weinregal.
Über eine Stunde berichtet die angehende Bürokauffrau über das Familienleben, die quälende Ungewissheit nach dem Verschwinden der Mutter, ihre Gefühle: „Ich stecke irgendwo zwischen Realität und Wahnsinn. Auf der einen Seite ist er der Mensch, der mir meine Mutter genommen hat, auf der anderen ist er mein Vater.“

Dreimal hat sie Gerd L., der den Blick meist auf seine Tochter gerichtet hält, im Knast besucht. Die quälende Frage nach dem Warum habe sie ihm mit Blick auf den anstehenden Prozess nicht stellen dürfen. Sie könne sich aber nur vorstellen, dass da im Streit was passiert sei.
Ihre Mutter sei ein Mensch gewesen, der alles für die Familie tat, aber auch impulsiv war, im Konflikt schon mal laut wurde, während der Vater ruhig blieb. So hatte es auch der Angeklagte geschildert: Am Valentinstag 2008 sei es mal wieder zum Streit gekommen. Als Sigrid auf ihn losgegangen sei, habe es bei ihm „klick gemacht“, und er habe sie erwürgt.


Christina berichtet, der Vater sei Fragen ausgewichen, nachdem er den Kindern erzählt hatte, die Mutter sei abgehauen. Am Tag der Hausdurchsuchung sei sie zu Hause gewesen: „Ich stand in der Küche und weinte. Er nahm mich in den Arm, sagte nichts. Da war eigentlich alles klar.“ Minuten später wurde die Leiche ihrer Mutter gefunden…
Nur einmal brechen sich Christinas Gefühle Bahn. Nach der Ungewissheit nach dem Verschwinden der Mutter gefragt, sagt die 21-Jährige: „Das macht einen fertig. Man denkt halt, dass man vielleicht selbst dran schuld ist“, und fängt an zu weinen.

Anschließend wird ihr Bruder Sebastian P. in den Zeugenstand gerufen. Der 24-Jährige betont, es sei ein Schock gewesen, als er erfuhr, dass der Vater die Mutter getötet hat: „Er war immer ruhig, nett, freundlich. Ich hätte niemals damit gerechnet.“

http://www.express.de/bonn/einbetonierte-leiche-sigrid-p---tochter-vor-gericht---ich-stecke-irgendwo-zwischen-realitaet--und-wahnsinn-,2860,26519226.html (Archiv-Version vom 11.03.2014)


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Todesfall Sigrid Paulus

11.03.2014 um 20:46
Es entsteht jetzt der Eindruck, als sei Frau Paulus eine ewig nörgelnde, aufbrausende und gar "leicht hysterische" Person gewesen, und als hätte sie ihren Mann mit ewigem Getrieze gar dazu getrieben, ihr etwas anzutun.

Dabei war sie eine ruhige, zurückhaltende und freundliche Frau. Wenn sie als Paar zusammen in der Öffentlichkeit waren, hat meistens er das Wort geführt. Aber sie war durch die ständigen und wachsenden Geldsorgen und die immer wieder scheiternden Geschäfte ihres Mannes sehr verzweifelt und frustriert. Beide Eheleute haben bienenfleißig gearbeitet, meistens in denselben Jobs, und nicht nur er hat für die Familie geschuftet, wie das jetzt im Gericht dargestellt wird, sondern sie hat genau so hart gearbeitet, sehr oft auch nachts und am Wochenende. Außerdem hatte sie dann auch noch Haushalt und Kinder zu versorgen.

Sie hatte relativ jung geheiratet und Kinder bekommen und hatte manchmal den Eindruck, etwas vom Leben verpasst zu haben - immer nur arbeiten, und trotzdem kamen sie nicht auf einen grünen Zweig. Herr P. hatte kein geschäftliches Geschick, war wohl auch etwas naiv. Sie war eine sehr starke Frau, und er war eigentlich ein "Looser". Ja, sie war streng mit den Kindern, aber auch fürsorglich und liebevoll. Frau Paulus sorgte dafür, dass die Kinder trotz der vielen Abwesenheit der Eltern wohlerzogen und ordentlich waren und gab den Kindern Halt. Erst als die Mutter verschwand, stürzte der Sohn ab. Wäre die Mutter da gewesen, wäre er sicherlich nicht auf die schiefe Bahn geraten.

Die schlimmen Geldsorgen brachten Streit und Verzweiflung zwischen die Eheleute, und es ist sicherlich verständlich aber nicht richtig gewesen, dass sie ihm deswegen Vorhaltungen machte und ihn gar ohrfeigte. Aber sie deswegen umzubringen, Lügen über sie zu verbreiten, sie zu "entsorgen", sich bei den Kindern einzuschmeicheln - das ist ungeheuerlich und mit nichts zu rechtfertigen! Und es nun vor Gericht so darzustellen, als sei er von ihr geplagt und gequält worden, ist schrecklich und macht Frau Paulus zum zweiten Male zum Opfer - nur kann sie sich nicht rechtfertigen und herausreden!


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Todesfall Sigrid Paulus

11.03.2014 um 23:24
@tannie

Das sehe ich ganz genau wie Du!! Soweit ich weiß, war Frau Paulus immer sehr fleißig und hat nebenher
Haushalt und Kinder versorgt. Es ist so nicht richtig, sie nur als nörgelnd darzustellen- sie hatte es sicher nie
leicht und kann heute leider keine Stellung dazu nehmen....

Den Kindern wünsche ich alles erdenklich Gute für ihr Leben, vor allem zukünftig ehrliche Menschen in
Ihrem Umfeld. Es ist bewundernswert das laut Berichten, die Tochter noch positives über Ihren Vater berichtet- das ist ein 1. Schritt in ein neues Leben.


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Todesfall Sigrid Paulus

13.03.2014 um 13:39
Prozess im Fall Sigrid Paulus
Acht Jahre Haft für Ehemann gefordert


KÖNIGSWINTER/BONN. In ihrem Plädoyer am Donnerstagvormittag hat die Staatsanwältin im Prozess um den Fall Sigrid Paulus acht Jahre Haft für den angeklagten Ehemann der getöteten Frau gefordert.

Staatsanwältin Henrike Baumgarten sah in den Ergebnissen des vorgelegten Gutachtens über den Angeklagten keine Hinweise auf schuldmindernde Affekthandlungen. Sie plädierte für acht Jahre Haft wegen Totschlags.

Vor der Schwurgerichtskammer des Bonner Landgerichts kommen nach der Anklagevertreterin die Anwältinnen der Nebenkläger (die drei Schwestern von Sigrid Paulus sowie der Tochter und des Sohnes) zu Wort, bevor am Nachmittag der Rechtsanwalt des heute 52-Jährigen an der Reihe ist.

Am 14. Februar 2008 war ein Streit im Badezimmer eines Reihenhauses in Königswinter-Ittenbach so sehr eskaliert, dass der Ehemann seine Frau Sigrid Paulus erwürgte.

Eine Chronik der Ereignisse

14. Februar 2008: Der heute 52-Jährige erwürgt seine Ehefrau Sigrid Paulus nach einem Streit im Badezimmer ihres Reihenhauses in Ittenbach. Die Leiche betoniert er an den darauffolgenden Tagen im Keller ein. Den Kindern erzählt er, die Mutter sei mit Hab und Gut ausgezogen und habe die Familie verlassen.

Dezember 2012: Anscheinend auf Drängen der inzwischen erwachsenen Tochter wird eine Vermisstenanzeige erstattet. Die Polizeiermittler sehen Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt, da Sigrid Paulus sich überhaupt nicht mehr gemeldet hat. Erstmals berichten auch die Medien über den Fall.

Januar 2013: In einem Fernseh- Interview mimt der Aushilfskellner den Ahnungslosen.

16. Oktober 2013: Gleiches gilt bei seinem Auftritt in der Sendung "Aktenzeichen XY", wo der Fall der vermissten Sigrid Paulus vorgestellt wird.

30. Oktober 2013: Bei einer Hausdurchsuchung zeigt der Angeklagte den Polizeiermittlern die Stelle im Keller des Wohnhauses, an der er die Leiche seiner Frau einbetoniert hat. Er wird vorläufig festgenommen.

31. Oktober 2013: Das Bonner Amtsgericht erlässt einen Haftbefehl wegen Totschlags. Seitdem sitzt der 52-Jährige in Untersuchungshaft.

14. November 2013: Auf dem Friedhof in Königswinter-Ittenbach wird Sigrid Paulus unter großer Anteilnahme der Bevökerung beigesetzt.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/Acht-Jahre-Haft-fuer-Ehemann-gefordert-article1298632.html


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Todesfall Sigrid Paulus

13.03.2014 um 15:52
8 Jahre erscheint mir gar nicht mal soviel, dafür, dass er sie noch einbetoniert hat....


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Todesfall Sigrid Paulus

13.03.2014 um 16:01
Für mich mal wieder völlig unerklärlich dieses Strafmaß, das Urteil wird sicher noch drunter liegen und bei guter Führung ist der nach 5 Jahren wieder raus.


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Todesfall Sigrid Paulus

14.03.2014 um 09:00
Bitttteeee??? Ich finde es unglaublich .... Das Urteil steht im Verhältnis zur Tat in keinerlei Relation ... was soll das? Armes Deutschland sag ich da nur!


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Todesfall Sigrid Paulus

14.03.2014 um 09:13
Das Urteil ist ein Scherz. Seine beiden Kinder werden einTrauma für's Leben haben und er kommt nach 8 oder weniger Jahen rsus und lebt sein neues Leben. . .


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Todesfall Sigrid Paulus

14.03.2014 um 09:55
Ich habe es in einem anderen Thread schon einmal geschrieben: Ich finde die Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag äußerst fragwürdig. Ohne schuldmindernde Affekthandlungen wäre das bei uns in Österreich Mord mit einem Strafrahmen ab 10 Jahren.

Der deutsche Justizminister will da anscheinend ohnehin was ändern:

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/strafrecht-maas-reformiert-mord-und-totschlag/9452494.html (Archiv-Version vom 18.03.2014)


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