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Mord an Jonny K

157 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin Alexanderplatz, Jonny K ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Jonny K

07.10.2013 um 01:24
Wieso wurde Mehmet ausgewiesen? Er ist doch hier geboren und deutscher Staatsbürger, oder?

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Mord an Jonny K

07.10.2013 um 20:54
Bis zu seinem 14. Geburtstag verübte der Sohn türkischer Gastarbeiter mehr als 60 Straftaten: Diebstähle, Körperverletzungen, Erpressungen, Nötigungen, Raubüberfälle.
1998 schoben die Behörden das „Terrorkind“ in die Türkei ab.

http://www.focus.de/kultur/buecher/ex-serientaeter-schreibt-biographie-terrorkind-mehmet-becksteins-verhalten-war-widerlich-und-krank_aid_1114675.html


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Mord an Jonny K

08.10.2013 um 14:11
Zitat von mostellariamostellaria schrieb:Wieso wurde Mehmet ausgewiesen? Er ist doch hier geboren und deutscher Staatsbürger, oder?
Hier geboren, ja, Deutscher, nein.
Wikipedia: Fall Mehmet


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Mord an Jonny K

10.10.2013 um 18:13
BK online


Berlin brutal in Marienfelde
Ein 13-jähriger Messer-Rambo wollte mich töten
Von K. OBERST und P. DEBIONNE


MARIENFELDE –
Er wollte mit ein paar Freunden ganz harmlos seinen Geburtstag feiern. Am Ende landete Denny M. mit einer lebensgefährlichen Stichverletzung im Krankenhaus. Erschreckend: Der Messer-Rambo ist gerade mal 13 Jahre alt.

Am Abend des 7. September geht Denny M. gegen 20 Uhr mit fünf Freunden in den Freizeitpark Marienfelde, die Jungs möchten um Mitternacht auf seinen Geburtstag anstoßen. Gegen 21.30 Uhr ist der mitgebrachte Bierkasten leer. „Und dann wollten wir Nachschub holen“, so der Straßenbau-Azubi zum KURIER. Doch dann taucht plötzlich eine Horde Jugendlicher auf und will einem von Dennys Freunden das Fahrrad stehlen. „Das waren bestimmt 15 Kerle, alle zwar noch recht jung, aber tierisch aggressiv. Und mit Migrationshintergrund, wie man so schön sagt.“

Ein Wort gibt das andere, im Nu entwickelt sich eine heftige Schlägerei zwischen Denny und seinen Kumpels und der Jugendgang. Bis ein 13-Jähriger durchdreht und Denny M. ein Messer in den Bauch rammt. Anschließend flüchtet die Bande. „Ich hab’ das erst gar nicht richtig gecheckt, bis ich gemerkt habe, dass ich komplett blutbesudelt war.“

Weil ihm der Messerstecher den Dünndarm zerschnitten hat, droht Denny M. eine Vergiftung – er schwebt in akuter Lebensgefahr. Nur eine Notoperation rettet den Mann, er muss mehrere Tage im Krankenhaus bleiben und ist seitdem krankgeschrieben.

Jetzt endlich konnte die Polizei, die wegen eines „versuchten Tötungsdeliktes“ ermittelt, den 13-Jährigen schnappen. „In seiner Befragung legte er ein umfangreiches Geständnis ab“, so ein Polizeisprecher. Doch weil der Messer-Rambo erst 13 Jahre alt ist, müssen ihn die Ermittler nach der Vernehmung wieder nach Hause bringen. Als sei nichts passiert ...


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Mord an Jonny K

11.10.2013 um 09:58
TINA K. BEI MARKUS LANZ
Ich hoffe immer noch, dass alles ein Traum war
Vor einem Jahr prügelten sechs Schläger ihren Bruder Jonny tot

http://www.bild.de/news/inland/jonnyk/bei-markus-lanz-32921676.bild.html

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1999730/%22Markus-Lanz%22-vom-10-Oktober-2013 (Archiv-Version vom 12.10.2013)


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Mord an Jonny K

12.10.2013 um 10:39
Erinnerung an Jonny K.
Berlin (dpa) Die Spitzen des Berliner Senats werden an diesem Montag des Gewaltopfers Jonny K. gedenken.

http://www.die-mark-online.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1203642/


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Mord an Jonny K

13.10.2013 um 20:01
AUSEINANDERSETZUNG VOR DEM "TRAFFIC"
Prügelei am Alex endet mit Schädelbruch
Von Andreas Kopietz/BZ ONLINE

Vor einem Club in der Nähe des Alexanderplatzes hat es am Sonntagmorgen eine schwere Schlägerei gegeben. Die Bilanz: zwei Verletzte durch Messerstiche und ein Schädelbasisbruch. Mehr als 40 Polizisten waren nötig, um den Streit zu beenden.

Nach Darstellung der Polizei verlangte gegen 3 Uhr eine Gruppe von sechs Personen, in den im März dieses Jahres eröffneten Club an der Alexanderstraße eingelassen werden. Doch der Türsteher des "Traffic" verweigerte den Einlass. Daraufhin kam es zum Streit, bei dem zwei der sechs Männer ihre Messer zogen. Das wiederum hatte zur Folge, dass sich Männer aus einer anderen Personengruppe, die ebenfalls Einlass begehrte, einmischten. Von denen gingen zwei zu einem Auto, das vor dem Club parkte und kamen wenig später mit Teleskopschlagstöcken zurück.

Es kam zu einer Schlägerei, bei der zwei Männer Messerstiche abbekamen. Einer der Beteiligten erlitt einen Schädelbasisbruch durch einen Schlag mit einem Teleskopschlagstock. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren mehr als 40 Polizisten nötig, um die Auseinandersetzung zu beenden. Während die Männer mit den Stichverletzungen das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnten, musste der Mann mit der Kopfverletzung stationär aufgenommen werden.

Polizisten stellten von allen Beteiligten die Personalien fest. Nach Angaben von Beamten waren bei der Auseinandersetzung eine Gruppe Türken mit einer Gruppe Polen aneinandergeraten. "Die Hintergründe und der genaue Tatablauf sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen", sagte der Polizeisprecher.


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Mord an Jonny K

14.10.2013 um 11:17
Jahrestag der Attacke am Alexanderplatz
Wie der Tod von Jonny K. Berlin verändert hat/Tagesspiegel online

13.10.2013 22:09 Uhr
von Sidney Gennies

Vor einem Jahr starb Jonny K. in der Nähe des Alexanderplatzes. Seitdem hat sich vieles verändert. Doch eine Frage bleibt: Was tun gegen sinnlose Gewalt? Eine Bestandsaufnahme.

Wenn sie glaubt, er hat Durst, stellt sie ihm etwas zu trinken auf den Schrein. Eine Flasche Cola steht da nun. „Bruderherz“ ist auf dem Etikett zu lesen. Daneben ein Bild von Jonny K., Blumen – Erinnerungen an einen jungen Mann, der vor genau einem Jahr unweit des Alexanderplatzes, zwischen Fernsehturm und Rotem Rathaus zu Tode geprügelt wurde. Seine Schwester Tina K. hat ihm in ihrer Wohnung mit dem Schrein ein Denkmal gesetzt. Heute aber soll Jonny nicht nur dort präsent sein.

Die ganze Stadt soll sein Gesicht sehen.

Am Morgen vor dem Jahrestag der Attacke auf ihren Bruder sitzt Tina K. in ihrer Küche. Die Haare hochgesteckt, graue Jogginghose, es gibt Kaffee. Es ist die Ruhe vor dem medialen Sturm, der nun wieder aufkommen wird. Kaum ein anderer Kriminalfall hat im vergangenen Jahr die Öffentlichkeit so aufgewühlt wie der Tod ihres damals 20-jährigen Bruders. Nicht nur in Berlin interessierte man sich plötzlich für die Schwester, die so eisern für das Andenken ihres Bruders kämpft. Anne Will, Markus Lanz, Frühstücksfernsehen. Kaum eine Talkshow bei der sie nicht war. Die meisten in Deutschland haben ihr Gesicht schon gesehen, die Geschichte ihres Bruders gehört, spätestens seit sie den Bambi für ihr Engagement gegen Gewalt bekommen hat. Auch dafür ist Platz auf dem Schrein.

Nachricht per SMS: "Jonnys Herz schlägt nicht mehr"
„Es ist krass, wie viele Leute ich kennengelernt habe im letzten Jahr“, sagt sie. Auf ihrem iPhone hat sie Bilder von Sandra Maischberger und Günther Jauch, Spieler der Eisbären tragen „Jonny K.“-Shirts. Der Modedesigner Wolfgang Joop hat ihr ein Gemälde mit dem Konterfei ihres Bruders geschenkt. Sie hätte nicht gedacht, dass sie all diese Leute treffen würde. Doch wenn sie zur Ruhe kommt, muss sie auch an die anderen Menschen denken, die sie lieber nicht getroffen hätte. Den Bestatter. Den Herrn im Krematorium. Die Ärzte, die ihr sagten, dass Jonny an den Blutungen in seinem Gehirn sterben würde. Wenn sie zur Ruhe kommt, denkt sie daran, wie sie damals in Zimmer 7 des Krankenhauses neben Jonnys Bett saß und noch Hoffnung hatte, weil die Sieben doch seine Glückszahl war. Früher als geplant wurde er in Zimmer 6 verlegt. Wenn sie zur Ruhe kommt, muss sie an die SMS denken, die Freunde ihr in der Nacht schrieben, als ihr Bruder attackiert wurde: „Jonnys Herz schlägt nicht mehr.“

Alexanderplatz wurde zum Symbol von Gewalt im öffentlichen Raum
Auch bei Michael Krömer klingelte in dieser Nacht das Handy. Krömer ist Leiter der Direktion City bei der Berliner Polizei. „In diesen schlimmen Fällen werde ich auch nachts angerufen“, sagt er. Der Fall habe auch erfahrende Kollegen erschüttert. Sechs Männer, die grundlos auf einen jungen Mann eintreten und schlagen. Mitten in Berlin. An einem der meist frequentierten Orte der Stadt. „Das vergisst man nicht.“ Krömer sitzt in einem Einsatzwagen der Polizei am Alexanderplatz. Jener „Mobilen Wache“, die nach der Attacke eingerichtet worden war, weil der Alexanderplatz zum Symbol für Gewalt im öffentlichen Raum geworden war. Weil die Polizei etwas tun musste, gegen das Gefühl der Unsicherheit, obwohl sie doch machtlos ist bei Verbrechen wie diesen, wie Krömer sagt: „Die Attacke auf Jonny K. war ein prägnantes Beispiel für Taten, die man letztlich nicht verhindern kann.“

Dass die Präventionsarbeit überprüft werden musste, das sei schnell klar gewesen. Mehr Streifen, mehr Zivilpolizisten. Zum Jahrestag wünschte sich Polizeipräsident Klaus Kandt noch mehr Uniformierte am Alexanderplatz. Ständig, auch nachts. Krömer ließ dafür einen Plan erarbeiten, der nun am 4. November in Kraft tritt. Dabei fällt der Alexanderplatz in der Statistik nicht einmal besonders auf. Seit Jonnys Tod ging die Zahl der Straftaten dort sogar leicht zurück. Krömer muss nun den anderen Abschnittsleitern im Bezirk Mitte erklären, warum nicht auch in Wedding und Moabit mehr Polizisten patrouillieren. Die Antwort ist so einfach wie ernüchternd. Weil etwa der Leopoldplatz nicht so im Blick der Öffentlichkeit ist.

Der Fall Jonny K. bewegte auch die Politik
Als Jonny K. starb, kam Justizsenator Thomas Heilmann in die Marienkirche. Innensenator Frank Henkel sprach persönlich sein Beileid aus. Angela Merkel sprach über den Fall mit dem türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan als es um die Auslieferung von Verdächtigen ging. Der Fall Jonny K. ist etwas Besonderes. Obwohl er kein Einzelfall ist.

Als vor kurzem Tina K.s kleine Schwester Jenny von einem Jugendlichen mit einem Messer bedroht wurde, traute sie sich erst nicht ihrer großen Schwester davon zu berichten. Als hätte der Vorfall alles zunichte gemacht, was sie im vergangenen Jahr versucht hatte, auf die Beine zu stellen. Der Verein „I am Jonny“, die Präventionsworkshops, die Tina K. an Schulen veranstaltete, das Konzert zu Jonnys Geburtstag im Admiralspalast, das ein Zeichen gegen Gewalt setzen sollte. Was hat es gebracht? Was kann es überhaupt bringen? „Ich weiß nur, dass man für Veränderung kämpfen muss“, sagt Tina K. Heute wird eine Gedenktafel für Jonny K. an jener Stelle eingelassen, wo er attackiert wurde. Damit niemand vergisst, dass es Veränderung braucht. Nur ein Symbol. So wie die 10 000 „I am Jonny“-T-Shirts die heute in der ganzen Stadt verteilt werden. „Vielleicht ist es das, was man in einem Jahr schaffen kann“, sagt Tina K.

Ihre Familie hat so gut es geht ins Leben zurück gefunden. Die Mutter räumt die Wohnung auf, während die neuesten Familienmitglieder über das Laminat flitzen. „Bee“ und „Jay“. Die beiden Katzen. Wie Beyoncé und Jay Z. Jonny K. hätte das gefallen. Er liebte Hip Hop.


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Mord an Jonny K

22.10.2013 um 08:47
Ein Prügel-Opfer kämpft sich zurück ins Leben

Von JÖRG BERGMANN und MATTHIAS LUKASCHEWITSCH
Cottbus – Im Krankenbett liegt er mit schwersten Kopfverletzungen im Koma, sein Leben hängt an Schläuchen und medizinischen Apparaten. Auf dem Stuhl kann Christoph H. schon wieder lachen. Zwischen beiden Fotos liegen nur 17 Monate.
Der 23-Jährige aus Senftenberg wurde Opfer einer Prügelattacke. Tapfer hat er sich ins Leben zurückgekämpft. Aber: Seine Peiniger laufen noch immer frei herum!
Der brutale Überfall: An einem Frühlingstag 2012 wird der Azubi ins Berliner UKB eingeliefert. Brutal ins Koma geprügelt von drei Schlägern vor der Disco „Fun“ in Finsterwalde.
Christoph H. hat nur wenige Erinnerungen an den verhängnisvollen Abend: „Ich wollte ein Mädchen vor dem Trio beschützen. Sie bedrängten und beleidigten sie.“ Doch dann erhielt er einen Schlag gegen den Kopf, knallte auf den Asphalt!
Zwei Monate lag er im Koma. Die Schädeldecke wurde abgenommen, die Schwellung des Gehirns war lebensbedrohlich.
„Christoph war dem Tod näher als dem Leben“, sagt seine Mutter Christa H.
Nach acht Wochen wachte der 23-Jährige wieder auf. Mehr aber auch nicht, sein Körper war wie losgelöst von ihm: „Ich war komplett gelähmt.“ Atmen, schlucken, essen. Alles musste Christoph wieder lernen. „Das war eine Tortur.“
Er schaffte es trotzdem. „Ich habe gekämpft wie ein Löwe, wieder ins Leben zurückzukommen. Diese Kraft steckt in einem und man kann sie aufbringen.“ Irgendwann fand er auch seine Sprache wieder: „Hallo Mutti“, sagte er eines Tages. Christa H. brach vor Glück in Tränen aus.
Heute ist ihr Sohn schon wieder öfter zu Hause. Doch vor ihm liegt immer noch ein weiter Weg. Sein rechter Arm und das Bein sind noch gelähmt. „Es geht jetzt wieder in eine Rehabilitation.“
Wieder elf Monate, wo er alle Kraft – körperlich und geistig – braucht, um sich seinen Körper zurückzuholen. Sein Leben lang wird er diese Kraft brauchen.
Und was ist mit seinen Peinigern?
Ermittelt sind die mutmaßlichen Schläger längst: Wladimir P. (21) und die Brüder Wjatscheslav (25) und Konstantin S. (22) werden von der Staatsanwaltschaft Cottbus der Tat beschuldigt.
Sie leben in Finsterwalde. Einer posiert frech im Internet mit seiner Freundin – ganz so, als würde ihn das Schicksal von Christoph nicht berühren.
„Die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags sollen in Kürze abgeschlossen sein“, sagt Petra Hertwig von der Staatsanwaltschaft Cottbus.
Aber alle drei mutmaßlichen Täter sind noch auf freiem Fuß.

http://www.bild.de/regional/berlin/verbrechen/pruegel-opfer-kaempft-sich-zurueck-ins-leben-gewalt-verbrechen-33069234.bild.html


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Mord an Jonny K

15.11.2013 um 17:05
Es begann in der Straßenbahn
Männer schlagen 24-Jährigen am Alexanderplatz zusammen


von Sandra Dassler
Wieder kam es am Alexanderplatz zu einer Prügelei. Zum Glück griffen erst Passanten und dann die Polizei ein.

Polizeibeamte nahmen in der Nacht zu Freitag in Mitte drei Männer vorläufig fest, nachdem diese einen 24-Jährigen attackiert und verletzt hatten. Nach ersten Ermittlungen hatte das Opfer gegen 0.40 Uhr in der Straßenbahn der Linie M4 einen der drei späteren Angreifer angerempelt. Es kam zum Streit, die drei Männer schlugen und traten auf den 24-Jährigen ein. Beherzte Fahrgäste gingen dazwischen und trennten die Angreifer von ihrem Opfer. Als dieses am Alexanderplatz die Straßenbahn verließ, zog ihm einer der drei Angreifer von hinten die Beine weg. Der 24-Jährige stürzte auf den Gehweg, die drei Männer schlugen und traten weiter brutal auf den am Boden Liegenden ein.

Alarmierte Polizeibeamte nahmen die alkoholisierten Schläger im Alter von 24, 27 und 41 Jahren in Gewahrsam. Bei der Durchsuchung fanden sie bei dem 24-Jährigen Betäubungsmittel. Nach der Blutentnahme und der erkennungsdienstlicher Behandlung konnten die Tatverdächtigen wieder gehen. Der Geschädigte wurde mit abgebrochenen Zähnen sowie Prellungen und Hämatomen in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Quelle tagesspiegel berlin


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Mord an Jonny K

18.11.2013 um 13:01
JUGENDKRIMINALITÄT IN BERLIN/Berliner Zeitung
Wie ein 16-Jähriger Intensivtäter ganz neu beginnt
Von Michael Stürzenhofecker

Als er 16 war, saß Carlos ein Jahr in der Jugendstrafanstalt Plötzensee. Dann wollte er ein neues Leben beginnen. Das war aber nicht so leicht, wie er dachte.

Die letzten zwei Wochen im Knast waren die schlimmsten. „Die Tage vergehen einfach nicht, nachts kannst du vor Aufregung nicht schlafen“, sagt Carlos*. Bis früh morgens sei er in seiner kleinen Zelle auf und ab gelaufen und habe Kraftübungen gemacht. Kurz vor Weihnachten 2011 verließ der damals 16-Jährige das Gefängnis Plötzensee dann wieder über denselben grauen Gang, auf dem er ein Jahr zuvor gekommen war.

Er setzte sich wieder auf die mit dem Boden verschraubten Stühle und wartete, bis die schweren Türen sich automatisch öffneten. „Nur in die andere Richtung, das hat mich gefreakt“, sagt Carlos. Er streicht sich durch das krause schwarze Haar und atmet tief aus. Frei!, habe er damals gerufen. Er durfte die blaue Anstaltskleidung ablegen und seine Sachen packen, die er bei Haftantritt hatte abgeben müssen. Eine Sporttasche sei das gewesen.

Carlos kräftige Arme sind über und über tätowiert, mit einem Fisch, einer Rose, mit Schriftzügen. Im Gefängnis hat er sich dicke Muskeln antrainiert. Zu Haftbeginn sei er eher drahtig gewesen, sagt er. Das Gefängnis habe ihn verändert.

Carlos war zu einem Jahr Haft in der Jugendstrafanstalt in Plötzensee verurteilt worden. Er galt als Intensivtäter und wurde in einer Sammelklage wegen mehrerer Vergehen gleichzeitig verurteilt. Viele davon hatte er begangen, bevor er strafmündig war. „Eine ganze Reihe davon war sowieso schon verjährt, als sie mich drankriegten“, sagt er. Er hatte Graffiti gesprayt, „Schüler abgezogen“, Marihuana geraucht. Er prügelte sich, stahl, raubte. lm Gerichtsverfahren lernte er, was „räuberische Erpressung“ und „Betäubungsmittelgesetz“ bedeuten.

Ausgezogen mit sieben

Davor hat er nie viel gelernt. Als Carlos noch ein Kleinkind war, trennten sich die Eltern, er kam mit dem Vater aus Finsterwalde nach Berlin. Doch der war mit ihm überfordert. Die Schule besuchte Carlos selten, dafür eine ganze Menge anderer Einrichtungen: geschlossene Psychiatrie, Heime, Bootcamps. Marzahn, Prenzlauer Berg, Spandau, Reinickendorf. Er kann sich gar nicht mehr an alle Stadtteile erinnern, in denen er untergebracht war oder gewohnt hat. Im Alter von sieben Jahren ist er zu Hause ausgezogen, sein Vater hatte eigene Probleme. Sozialstunden ignorierte Carlos, Richter verhöhnte er. „Ich dachte, mir kann keiner was, mich kriegen die nicht dran.“

Geld hatte er nie. Er konnte sich nicht kaufen, was ihm gefiel, geschenkt bekam er auch nie etwas. „Wenn ich etwas wollte, musste ich selbst zusehen, wie ich es bekam.“ Selten wählte er dafür einen legalen Weg. Das System kannte für Carlos am Ende nur noch eine Lösung: Jugendknast.

Immer wieder wird darüber diskutiert, dass die Jugendkriminalität zunehme und viele der Intensivtäter immer wieder rückfällig würden. Wie viele Ex-Häftlinge wieder zurück müssen, weiß niemand, genaue Zahlen gibt es nicht. Allerdings: So wenige Jugendstraftäter wie zur Zeit saßen in Berlin noch nie im Gefängnis. Nicht einmal 300 sind es, vor fünf Jahren waren es mehr als doppelt so viele.

Ein Gebäude des Jugendgefängnisses ist wegen Bauarbeiten derzeit komplett geschlossen, auch mehrere Stationen, sagt Silke Postler, die Leiterin des Übergangsmanagements der Jugendstrafanstalt Berlin. Früher wäre das ein Problem gewesen. Wegen der Unterbelegung sei derzeit aber nicht einmal klar, ob der geschlossene Trakt je wieder eröffnet wird.

Die wenigen Jugendstrafgefangenen ließen sich nicht allein mit dem demografischen Wandel erklären, sagt Postler. Die Kriminalität geht laut Statistik zurück. Einrichtungen wie zum Beispiel das „Team Startpunkt“ sorgten dafür, dass weniger Jugendliche rückfällig werden. Das ist ein Beratungsangebot für inhaftierte Jugendliche und Heranwachsende, die sogenannte „Endstrafer“ sind. Das heißt, dass diese Jugendlichen ihre Strafe bis zum letzten Tag verbüßen und dann in die Freiheit entlassen werden. Meistens völlig unvorbereitet.

Pilotprojekt hilft Jugendlichen wie Carlos

Im Amtsdeutsch nennt es sich Übergangshilfe, was Matthias Gutjahr zusammen mit seiner Kollegin Anne Killmann vor zwei Jahren zum Laufen brachte. Bevor dieses Pilotprojekt startete, kümmerte sich niemand recht darum, wie Straftäter wie Carlos nach dem Knast zurück ins Leben finden. Hilfe danach war nur für die harten Jungs vorgesehen, die mindestens zwei Jahre saßen. Viele waren schnell wieder hinter Gittern. Der Rekordhalter war 30 Minuten draußen, dann prügelte er sich und musste zurück, erzählt man sich in Plötzensee. Andere kamen im Sommer rein und standen im Winter, wenn sie wieder rauskamen, im T-Shirt da.

Killmann und Gutjahr werden inzwischen von Häftling zu Häftling oder von Sozialarbeitern empfohlen und sprechen die Jugendlichen direkt an. Dann vereinbaren sie Treffen und entwickeln gemeinsam einen Plan für die Zeit nach der Haftstrafe.

Als sich für Carlos nach einem Jahr die Tür in die Freiheit öffnete, stand da Matze, wie er Matthias Gutjahr nennt. Carlos stieg zu ihm ins Auto, einen uralten Volvo Amazon. Ihm wurde beim Fahren fast schlecht, erinnert er sich. „Ich habe ein Jahr nicht einmal ein Auto gesehen“, da habe er sich erst einmal wieder an die Geschwindigkeit gewöhnen müssen. Auch eine Unterhaltung fiel ihm schwer, „so etwas machst du im Knast nicht“. Verwandte oder Freunde waren nicht da, als er rauskam. Seine Mutter hatte ihn einmal im Gefängnis besucht. Er habe ihr einen Brief geschrieben, den ersten in seinem Leben. Sie habe ihm geantwortet. Mehr sagt er dazu nicht. Freunde sahen immer mal wieder vorbei, alle zwei Wochen zur Besuchszeit. Carlos Freundin kam nie, sie trennte sich von ihm, als er ins Gefängnis musste.

Man müsse im Bau schnell Freunde finden und sollte sich nicht einmischen, „und unbedingt lernen, auch mal die Klappe zu halten“. Diese Erfahrung will er mitnehmen in sein neues Leben.

Der Schlachtplan, wie Carlos ihn nennt und den er mit Matze ausgearbeitet hatte, klang simpel: Erst Geld machen, dann eine Wohnung suchen, dann eine Zukunft mit einer Ausbildung aufbauen. Die Durchführung war komplizierter. Carlos musste erst einmal einen Ausweis beantragen. Den alten hatte er verloren. Er hatte ihn ja ein Jahr lang nicht gebraucht, versucht er das zu erklären. Auch ist es keine leichte Sache, eine Wohnung zu finden, wenn man keinen Ausgang hat. Carlos kam zunächst bei einem Freund unter, dann besorgte Matze eine Bleibe.

„Dann verwandelt sich Euphorie in Frust"

Carlos war voller Pläne, als er raus kam, alles sollte sofort besser werden. „Zu euphorisch“, sagt er im Rückblick. Alles geht viel langsamer als gedacht, immer neue Hürden tun sich auf. „Dann verwandelt sich Euphorie in Frust, dann geben viele auf und müssen irgendwann zurück ins Gefängnis“, sagt Carlos. „Ich hatte mich zum Beispiel gleich bei fünf Schulen beworben. Alle lehnten mich ab. Ich wusste nicht weiter.“ Matze erklärte ihm dann, dass er auf eine spezielle Schule muss, weil er kaum Zeugnisse besitzt, weil er nicht mehr ins System passt.

Schon im Gefängnis war der Schulbesuch schwierig gewesen. Carlos kam mitten im Jahr und ging, bevor es zu Ende war. Dann musste er auch in Freiheit den Unterricht aussetzen. Weil die Schulden ihn erdrückten, ging er erst einmal arbeiten. „Ich hatte während der Knastzeit vergessen, mein Handy abzumelden, allein die Mahngebühren waren eine richtige Stange Geld.“ Dazu kamen noch Kosten für frühere Vergehen.

Carlos glaubt, dass er das ohne Matze nicht durchgestanden hätte. Womöglich hätte er sich wieder eine „Abkürzung“ gesucht, um seine Ziele zu erreichen, sagt er.

Auch Monate nach der Entlassung sucht Carlos noch Rat bei Matze. Vor kurzem drohte der Vermieter, die Wohnung zu kündigen. Er ließ sich von Carlos nicht erweichen, „dann hat Matze ihm einen Brief geschrieben, und Bingo“. Die beiden sind über Facebook in Kontakt, zu einem Handy reicht es gerade nicht bei dem inzwischen 19-Jährigen. Matze weiß, dass er jedem Entlassenen eigentlich nur drei Monate helfen darf, so ist es im System vorgesehen. Aber viele ehemalige Häftlinge scheitern auch später an einem Antrag, einem Behördengang oder dem ungeregelten Tagesablauf – und werden rückfällig. Die Zahlen sind aber oft trügerisch, denn wann gilt ein Straftäter als rückfällig?

Auch Carlos musste nach seiner Entlassung noch einmal den grauen Gang zurück in die Jugendstrafanstalt nehmen. Zwei Monate musste er absitzen, weil er während der ersten Haftzeit eine Gefängnisangestellte beschimpft hatte.

Carlos hat seine Lektion gelernt, obwohl er nicht ausschließen könne, dass er niemals wieder etwas Illegales tut. Der Hass tief in ihm drin sei verflogen, sagt er, ebenso die Lust auf den Kick, etwas Verbotenes zu tun. „Wenn du einmal drin warst, dann musst du wegen jeder Kleinigkeit wieder zurück.“ Diesen Kreislauf gelte es zu durchbrechen. Dafür braucht man ein Ziel, sagt er.

Er will jetzt das Abitur machen, wie seine Freunde. „Alle haben es geschafft“. Er wolle nie wieder jemanden etwas antun. Und auf keinen Fall noch einmal den Gang in Plötzensee entlang gehen.


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Mord an Jonny K

02.12.2013 um 11:51
Alexanderplatz wird zu "problematischer Partymeile"
Bei einer Messerstecherei hat es in Berlin Schwerverletzte gegeben. Ein Fall ereignete sich nahe der Gedenkplakette für Jonny K. auf dem Alexanderplatz. Von "problematischer Partymeile" ist die Rede.

Schon wieder ist es in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte zu einem Ausbruch von Gewalt gekommen. Ein 16-Jähriger ist dabei in der Nacht zu Sonntag bei einer Auseinandersetzung durch Messerstiche schwer verletzt worden. Der Tatort befindet sich nur wenige Schritte von jenem Platz entfernt, an dem eine Gedenkplakette an den vor etwas mehr als einem Jahr getöteten Jonny K. erinnert. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) äußerte sich am Sonntag schockiert über den neuerlichen Gewaltexzess.

"Es ist verstörend, dass es am Sonntag nur wenige Meter von der Gedenkplakette für Jonny K. zu einem weiteren ernsthaften Gewaltvorfall gekommen ist", sagte Henkel. Wegen derartiger Vorfälle sei es richtig, die Sicherheitsmaßnahmen am Alexanderplatz deutlich zu erhöhen, sagte der Senator. Dadurch sei es der Polizei möglich, nach praktisch allen schwereren Gewaltvorfällen der jüngeren Zeit unmittelbar einzugreifen oder Festnahmen zu erzielen.

Doch trotz verstärkter Polizeipräsenz habe er Zweifel, dass der abschreckende Effekt ausreiche, sagte Henkel. "Der Alexanderplatz ist gerade am Wochenende zu einer problematischen Partymeile geworden", die eine "alkoholgeneigte und konfliktbereite Klientel" anziehe. "Diese Monokultur trägt zum negativen Sicherheitsgefühl bei." Damit müsse man sich verstärkt auseinandersetzen. Seit Anfang November ist am Alexanderplatz ein sechsköpfiges Direktionskommando im Einsatz, eine weitere Verstärkung in den Nachtzeiten am Wochenende wird noch geprüft.

Aus noch ungeklärten Gründen war es am späten Samstagabend an der Rathausstraße zu einem aggressiven Streit gekommen. Beleidigungen und ein Flaschenwurf zwischen zwei Gruppen führten nach Angaben der Polizei gegen 22.30 Uhr dazu, dass ein 19-Jähriger in Wut geriet und mit einem Messer um sich stach. Bei dieser Attacke verletzte er einen 16-Jährigen und einen 36-Jährigen.

Der Jüngere von beiden kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, der Ältere wurde leichter verletzt und konnte nach ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen. Auch der tatverdächtige 19-Jährige musste ambulant behandelt werden. Ihn hatte offenbar eine von der gegnerischen Gruppe geworfene Flasche getroffen. Bei ihm ließ die Polizei eine Blutprobe nehmen. Die Polizei ermittelt jetzt gegen den Heranwachsenden wegen gefährlicher Körperverletzung.

Acht Messerattacken allein im November

Nach Informationen der "Welt" ist es allein im November dieses Jahres auf Berliner Straßen in acht Fällen zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen Beteiligte durch den Einsatz von Messern verletzt wurden. Im vergangenen Jahr hatte die Kriminalstatistik für Berlin insgesamt 2708 Straftaten ausgewiesen, bei denen Messer eingesetzt wurden. Im Vergleich dazu waren 2011 noch 2567 solcher erfasst worden. Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen in Berlin betrug im Jahr 2012 der Anteil der "Messertaten" laut Statistik 6,5 Prozent.

In der Nacht zum 14. Oktober 2012 war der damals 20 Jahre alte Jonny K. aus Spandau an der Rathausstraße von mehreren Angreifern durch Schläge und brutale Tritte gegen Leib und Kopf so schwer verletzt worden, dass er einen Tag später an den Folgen von Hirnblutungen im Krankenhaus starb. Die Tat hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht und eine breit angelegte Debatte über Jugendgewalt ausgelöst.

Die Täter konnten nach und nach gefasst werden und wurden schließlich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Allerdings konnte keinem der Verurteilten trotz umfangreicher Ermittlungen der Kriminalpolizei nachgewiesen werden, dass sein Tatbeitrag zum Tod des jungen Mannes geführt hatte. Deshalb konnten die Beschuldigten lediglich für gemeinschaftlich begangene gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge zur Rechenschaft gezogen werden. Die Polizeipräsenz am Alexanderplatz wurde daraufhin verstärkt.

Die Welt 02.12.2013


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Mord an Jonny K

02.12.2013 um 11:55
WIEDER GEWALT AM ALEX, VERLETZTE IN WEDDING UND PANKOW
6 Messer-Opfer in 3 Stunden

http://www.bild.de/regional/berlin/gewalt/6-messer-opfer-in-3-stunden-berlin-33626778.bild.html


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Mord an Jonny K

03.12.2013 um 00:12
Polizei will Lage am Berliner Alex nicht dramatisieren
Ein 16-Jähriger wurde am Alex schwer verletzt – in der Nähe des Ortes, an dem Jonny K. zu Tode geprügelt wurde. Das Areal sei jedoch nicht unsicherer als vergleichbare Plätze, sagt die Polizei

ach einer blutigen Auseinandersetzung am Alexanderplatz in Mitte hat die Berliner Polizei davor gewarnt, die Sicherheitslage an Berlins berühmtesten Platz zu dramatisieren.

Trotz bedauerlicher Vorfälle wie der Messerstecherei am vergangenen Sonnabend, bei der ein 16-Jähriger schwer verletzt wurde, falle der Platz angesichts Hunderttausender Besucher pro Woche nicht durch überdurchschnittlich viel Kriminalität auf, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich am Montag. "Der Alexanderplatz ist nicht unsicherer als andere vergleichbar große Plätze in der Stadt."

Der 16-Jährige war am Sonnabend gegen 22.30 Uhr an der Rathausstraße im Streit von einem 19-Jährigen mit einem Messer angegriffen worden. Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte daraufhin, der Ort habe sich zu einer "problematischen Partymeile" entwickelt, die eine "alkoholgeneigte und konfliktbereite Klientel" anziehe – trotz stärkerer Polizeipräsenz.

Polizeipräsenz wurde verstärkt
Nach dem gewaltsamen Tod von Johnny K. am Alexanderplatz im Jahr 2012 wurde das Polizeiaufgebot verstärkt. Zunächst wurde das "Kontaktmobil" geschaffen – zwei Beamte im Streifenwagen, die regelmäßig vier Orte rund um den Platz anfahren und dort unter der Woche bis 20 Uhr und an den Wochenenden bis 6 Uhr morgens ansprechbar sind. Seit Anfang November gibt es zudem das "Direktionskommando" – sechs Beamte, die werktags von 13 bis 22 Uhr Präsenz zeigen sollen.

Am Wochenende sei nun auch die angekündigte Verstärkung eingerichtet worden, sagte Redlich. Elf Polizisten würden in den Nächten zu Sonnabend und zu Sonntag in der Regel zwischen 20 und 5 Uhr zusätzlich Streife laufen – auch am vergangenen Wochenende. Zivilstreifen und Funkwagen hätten zudem den Auftrag, regelmäßig am Alexanderplatz vorbeizuschauen.

Ziel sei es, deutlich sichtbar zu sein und das Sicherheitsgefühl zu stärken, so Redlich. Auch sei es nun möglich, schnell vor Ort zu sein, wenn es einen Vorfall gebe. "Wir geben uns allerdings nicht der Illusion hin, jede Straftat verhindern zu können."

MORGENPOST BERLIN


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Mord an Jonny K

01.01.2014 um 13:29
Artikel vom 29.12.2013 / Ausgabe 52 / Seite 3
Tina K., 7. April

Ein wichtiger Tag war für mich die Urteilsverkündung am 15. August gegen die sechs Täter. Andererseits: Sie wurden zwar zu Haftstrafen verurteilt, doch das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig. Die Anwälte haben Revision eingelegt, fünf der sechs Täter sind auf freiem Fuß. Das relativiert für mich die Bedeutung des Urteils, zumal die Täter damals keine Reue gezeigt haben, im Gegenteil.

Der wirklich wichtigste Tag war deshalb Jonnys Geburtstag am 7. April. Mit unserem Verein "I Am Jonny" haben wir ein großes Benefizkonzert veranstaltet. Der Berliner Innensenator Frank Henkel war da und viele prominente Musiker wie Peter Fox und Kool Savas. Peter Freudenthaler von der Band Fools Garden sang "Lemon Tree" für Jonny. Mein Bruder hat diesen Song geliebt. Es war sein Karaoke-Lied. Als ich inmitten der feiernden Gäste stand, wurde mir klar: Wir feiern hier Jonnys Geburtstag, aber er wird nie mehr wiederkommen.

An Jonnys erstem Todestag, dem 14. Oktober, haben wir morgens alle geweint. Dann fuhren wir mit der Familie in seine ehemalige Oberschule in Spandau. Dort trugen alle 1200 Schüler die "I am Jonny"-T-Shirts, die wir mit dem Verein haben drucken lassen. Die meisten Schüler kannten Jonny vorher nicht, aber in den Gesprächen wurde klar, dass sein Schicksal etwas in den Köpfen bewegt.

Nachmittags wurde die Gedenktafel am Alexanderplatz an der Stelle enthüllt, wo Jonny gestorben ist. Das Wichtigste ist für mich jetzt, dass unser Verein "I Am Jonny" größer wird. Dass die Menschen verstehen, dass wir Veränderung wollen für ein friedliches Miteinander und mehr Zivilcourage.

2014 haben wir große Pläne. Wir wollen ein Fußballturnier für Schulen machen und zu Jonnys Geburtstag wieder ein Benefizkonzert – möglichst noch größer als beim letzten Mal.

http://www.welt.de/print/wams/politik/article123364095/Tina-K-7-April.html


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Mord an Jonny K

06.02.2014 um 12:41
16 MONATE NACH DEM TOD VON JONNY K. SIND 5 VON IHNEN NOCH IMMER FREI
Alex-Schläger verhöhnen ihr Opfer im Internet

06.02.2014 -
Von LUCAS NEGRONI
Moabit – Sie haben Jonny K. († 20) verprügelt, bis er starb und wurden vom Gericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Doch von Reue keine Spur! Auf Facebook verhöhnen einige der Alex-Schläger und Freunde von ihnen das Opfer und die Justiz!

HABT IHR DENN GAR NICHTS DAZUGELERNT?

Auf dem öffentlich zugänglichen Facebook-Profil von Täter Osman A. wurde ein besonders dreistes Foto gepostet: Darauf sieht man Osman A. und seinen Mit-Angeklagten Memet E. im Kreis mehrerer Freunde.
Memet E. hält den Stinkefinger in die Kamera, Osman A. lacht frech. Perfide: Das Bild soll während einer Prozesspause im WC des Landgerichts Moabit aufgenommen worden sein!

Die Zeitschrift „Auf einen Blick“ berichtet über die skandalösen Bilder. Ein anderes Foto aus dem Internet zeigt Osman A. vor der Jugendstrafanstalt Berlin. Der Kommentar darunter: „Zellenbesichtigung“.

Nicht einmal vor Richter Helmut Schweckendieck, der die Alex-Schläger am 15. August 2013 verurteilt hatte, haben die jungen Männer Respekt. Per Montage wurde das Gesicht von Memet E. auf eine Richter-Figur montiert. „Memet schwekendieck“ kommentiert der Schläger selbst. Und schreibt den Namen des Juristen sogar falsch.

Warum sind die fünf jungen Männer (alle Haftstrafen unter drei Jahren) überhaupt noch auf freiem Fuß? Bislang sitzt für die Tat nur Haupttäter Onur U. in Haft. Gegen das Urteil haben alle Revision eingelegt.

Laut „Auf einen Blick“ kann es noch bis zu einem Jahr dauern, bis der BGH in letzter Instanz entscheidet. So seien die Prozessakten beim Gericht noch nicht einmal eingegangen.

Jonnys Schwester Tina K. zu BILD: „Denen ist es egal, was sie getan haben. Sie empfinden keine Reue, kein Mitgefühl.“ Mittlerweile hat sie die Hoffnung auf eine Geste der Entschuldigung aufgegeben. „Ich glaube, sie werden nie Manns genug dafür sein.“

http://www.bild.de/regional/berlin/totschlag/alex-schlaeger-verhoehnen-ihr-opfer-im-internet-34553730.bild.html


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Mord an Jonny K

07.02.2014 um 09:21
Verurteilte Schläger verhöhnen Opfer
Kein Anzeichen von Reue oder Mitgefühl: Im Internet tauchen von Fotos der Jugendlichen auf, die Jonny K. zu Tod geprügelt haben, die das Opfer und die Justiz herabwürdigen.

Die sechs verurteilten Täter, die Jonny K. in der Nähe des Alexanderplatzes in Mitte zu Tode geprügelt hatten, sollten längst in Haft sitzen und Freiheitsstrafen verbüßen. Doch bis auf den Haupttäter sind fünf von ihnen noch auf freiem Fuß und warten auf ihr Revisionsverfahren. Und jetzt verhöhnten einige der Schläger das Opfer und die Justiz auf einer öffentlich zugänglichen Seite des sozialen Netzwerkes Facebook. Darüber hat die Programmzeitschrift "Auf einen Blick" berichtet.

Der Fall Jonny K. hatte vor 16 Monaten ganz Deutschland erschüttert und eine Debatte über Jugendgewalt ausgelöst. Mitte Oktober 2012 hatten sechs junge Männer den 20 Jahre alten Jonny K. nachts auf dem Alexanderplatz zu Tode geprügelt. In erster Instanz waren fünf der Angeklagten zu Haftstrafen von weniger als drei Jahren verurteilt worden. Bislang aber sitzt nur der vom Landgericht als Haupttäter zu viereinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilte Onur U. in Haft, er hatte im Unterschied zu den Mittätern keine Haftverschonung erhalten. Gegen die im August 2013 verkündeten Urteile haben die Rechtsanwälte der jungen Männer Revision eingelegt.

Von Reue oder Mitgefühl für das Opfer und seine Angehörigen scheint bei den Tätern jede Spur zu fehlen. Auf Fotos, die "Auf einen Blick" zuerst veröffentlicht hat, posieren sie voller Verachtung für das Opfer und die deutsche Justiz. Eines der Bilder zeigt zwei der Täter, vermutlich auf einer Toilette im Landgericht Moabit während einer Verhandlungspause, gemeinsam mit drei Freunden. Die jungen Männer lachen in die Kamera, zwei von ihnen zeigen den ausgestreckten Mittelfinger.

Auf einem anderen Foto ist der Verurteilte, Osman A., grinsend vor dem Eingang der Jugendstrafanstalt am Friedrich-Olbricht-Damm in Charlottenburg zu sehen. Ein weiterer Verurteilter, Memet E., hat zudem sein Konterfei auf die Figur eines Richters in Robe montiert.

Juristisch nicht angreifbar

Ebenfalls auf der öffentlich zugänglichen – aber inzwischen gesperrten – Facebook-Seite des Täters Osman E. ist das Bild eines Autos mit Werbung für den "I am Jonny"-Gedenkverein zu sehen. Dazu schreibt einer der Täter: "Bruder guck ma welchen nuttensohn ich gesehn habe, den du geschlagen hast der schwarze bastard!!" Angesichts der brutalen Straftat, die einen 20-Jährigen das Leben gekostet hat, wirken die Einträge ungeheuerlich. Juristisch ist das Posting offenbar nicht angreifbar. Einen Straftatbestand würde der Internet-Eintrag nicht darstellen. Er bewege sich in einer Grauzone, hieß es am Donnerstag seitens der Berliner Staatsanwaltschaft.

Betroffen reagierte der Opferbeauftragte des Landes Berlin, Roland Weber, auf die Berichte über die Facebook-Einträge. "Ich bin erschüttert und entsetzt. Ich habe keine Erklärung für diese Äußerungen", sagte Weber am Donnerstag. Der Rechtsanwalt hatte Jonny K.s Schwester Tina als Nebenkläger im Prozess um den Tod des 20-Jährigen vertreten. "Ein solcher Vorgang ist mir weder in 15 Jahren als Anwalt noch in meiner Funktion als Opferbeauftragter untergekommen", so Weber weiter. Er frag sich, welche Wirkung dieser Vorgang auf die Angehörigen von Jonny K. und andere Opfer von Gewalttaten haben könne.

Die Schwester des Opfers, Tina K., wollte sich zunächst nicht zu dem Thema äußern. Nun aber veröffentlichte sie am Donnerstag auf der Facebook-Seite des von ihr gegründeten Vereins eine ausführliche Stellungnahme: "Ich wollte bis jetzt den verurteilten Straftätern nicht die Plattform geben, da mein Fokus und der Fokus von ,I am Jonny' nicht bei den Tätern liegt, aber es reicht. Ich habe es an ihrem Verhalten vor und im Gericht gemerkt und wurde teilweise als überempfindlich betitelt. Aber diesen Kreaturen (dieses Verhalten kann einfach nicht menschlich sein) ist es vollkommen egal, dass sie grundlos meinen Bruder getötet haben und das auf eine der schrecklichsten Weise. Sie haben ihn totgeprügelt!"

Weiter heißt es in dem Eintrag: "Aber dies ist der Beweis und Deutschland soll aufstehen, Rechtssystem hin oder her, eine Strafe muss verhindern, dass Täter wieder straffällig werden, egal, ob es um die Erziehung geht oder zur generellen Prävention dient. Diese Jungs haben weder Respekt vor diesem Land, der Justiz oder den Hinterbliebenen... Und hier steht es schwarz auf weiß." Innerhalb kürzester Zeit gingen zu der Stellungnahme von Tina K. mehr als 200 Kommentare. Übereinstimmend drücken die User ihre Empörung über das Vorgehen der Alex-Schläger und ihr Mitgefühl für Tina K. aus. Darüber hinaus beinhalten sie auch die Forderung an die Justiz, härter gegen Gewalttäter vorzugehen.

http://www.welt.de/regionales/berlin/article124604549/Verurteilte-Schlaeger-verhoehnen-Opfer.html


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Mord an Jonny K

08.02.2014 um 10:45
man sollte diese typen für das bundesverdienstkreuz vorschlagen, vielleicht regieren dann justiz und politik und nimmt diese typen von der straße.

wie kann man in so jungen jahren schon so verroht sein. ich würde wahnsinnig werden wenn durch meine schuld ein mensch ums leben kommen würde.


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Mord an Jonny K

13.02.2014 um 21:28
Schwester erschüttert
Die Jonny-Killer und ihre widerlichen Freunde

BERLIN/KÖLN –
Vor 16 Monaten starb Jonny K., totgeprügelt vor den Rathauspassagen. Sechs Täter wurden verurteilt, fünf sind nach wie vor auf freiem Fuß. Statt Reue zeigen sie offen ihren Hass. Auf Fotos posieren sie voller Verachtung für die Justiz, machen sich über Jonny lustig und beschimpfen seine Schwester. Zerbricht Tina K. (29) an den Angriffen?

Tina K., die die Öffentlichkeit als tapfere, junge Frau kennengelernt hat, sitzt in sich zusammengesunken in einem roten Ledersessel. Die Augen vor Tränen rot und wässrig blickt sie gedankenverloren auf den Boden des Fernsehstudios, scheint nur am Rande die Fragen von „SternTV“-Moderator Steffen Hallaschka wahrzunehmen. Am Mittwochabend verfolgten 2,62 Millionen, wie Tina leidet.

„Die Urteilsverkündung war im August 2013. Jetzt haben wir Februar 2014“. Sie schluckt, kann nicht verstehen, dass die Schläger weiter frei herumlaufen. Vor der Sendung brach sie via Facebook ihr Schweigen: „Diesen Kreaturen (dieses Verhalten, kann einfach nicht menschlich sein) ist es vollkommen egal, dass sie grundlos meinen Bruder getötet haben und das auf schrecklichste Weise, sie haben ihn totgeprügelt!“ Ihre Toleranzgrenze ist überschritten. Das Maß ist voll.

Tina K. zum KURIER: „Die Täter sind noch immer draußen und machen, was sie wollen. Noch vor Haftantritt prahlen sie damit, dass sie vor Gericht waren. Und solche Leute sollen wieder resozialisiert werden?!“

Die 29-Jährige redet sich in Rage, kann unzählige Situationen aufzählen, in denen sie sich bedroht fühlt und die Welt nicht mehr versteht. „Im Internet wird gegen mich und Angehörige Stimmung gemacht. Einer der Täter scheint einen richtigen Fanclub zu haben. Da gibt es junge Männer, die haben sich einen verurteilten Straftäter als Vorbild genommen.“

Es klingt wie ein Hilferuf. Seit über einem halben Jahr muss Jonnys Familie dem Druck standhalten, denn die Aggressionen gingen schon im Prozess los. Angehörige der Täter provozierten, schubsen und bedrohen. Einer sagt laut Tinas Freund Gerhardt: „So viel Tralala wegen einem toten Japsen.“

Selbst Polizisten sollen dem Treiben tatenlos zugeschaut haben, so der Vorwurf. Dass die, die Jonny auf dem Gewissen haben, endlich über ihre Tat nachdenken – das wünschen sich Tina und ihr Freund Gerhardt.

http://www.berliner-kurier.de/polizei-justiz/schwester-erschuettert-die-jonny-killer-und-ihre-widerlichen-freunde,7169126,26192274.html (Archiv-Version vom 03.03.2014)


http://rtl-now.rtl.de/stern-tv.php


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Mord an Jonny K

14.02.2014 um 10:02
PROZESSBEGINN GEGEN SCHLÄGER VOM NEPTUNBRUNNEN
Die pure Lust an der Gewalt

Zwei Männer stehen am heutigen Freitag wegen versuchten Mordes vor Gericht. Sie sollen im Juli vergangenen Jahres auf dem Alexanderplatz einen Mann mit afrikanischen Wurzeln fast zu Tode geprügelt haben.

Es war mitten am Tag, mitten in Berlin. Der 9. Juli 2013 war ein schöner Sommertag. Bei 28 Grad zog es die Menschen ins Freie. Auch Lima S. Der 46-jährige Mann saß am Nachmittag auf einer Parkbank in der Nähe des Neptunbrunnens am Alexanderplatz. Keine hundert Meter von der Stelle entfernt, an der Jonny K. wenige Monate zuvor zu Tode getreten worden war. Im Herzen der Stadt, in der Nähe des Regierungssitzes - dem Roten Rathaus.

Lima S. ist im afrikanischen Guinea Bissau geboren, er ist dunkelhäutig. Am 9. Juli hätte den Mann mit portugiesischem Pass beinahe dasselbe Schicksal ereilt wie Jonny K., dem 20-jährigen Berliner mit thailändischen Wurzeln. Lima S. wäre von zwei äußerst brutalen Angreifern zu Tode getreten worden, wenn nicht Zeugen couragiert eingegriffen hätten. Die Tat sorgte erneut für Entsetzen. Die Medien berichteten tagelang über den Fall. Innensenator Frank Henkel (CDU) und Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sprachen von einer „unerträglichen Tat“, sie würdigten aber auch den Mut der Retter.

Hakenkreuz ins Gesicht geschmiert

Ab Freitag stehen die beiden mutmaßlichen Täter vor dem Landgericht Berlin. Ihnen wird versuchter Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen. Vor der Tat sollen die Angeklagten ihr Opfer rassistisch beleidigt haben. Zudem sollen sie Wochen zuvor einem anderen Mann Rotwein über den Kopf gegossen und ihm ein Hakenkreuz ins Gesicht geschmiert haben.

Die beiden Angeklagten sind Polen. Der 23-jährige Tomasz K. soll gelernter Dachdecker sein, der 34-jährige Artur L. Monteur für optische Geräte. Beide sind ohne festen Wohnsitz, sie lebten zur Tatzeit auf dem Alexanderplatz. Am Tattag kamen die offenbar betrunkenen Männer kurz nach 16 Uhr zufällig an der Parkbank vorbei, von der aus Lima S. das Treiben am Neptunbrunnen verfolgte.

Tomasz K. soll den Mann auf polnisch als Nigger und blöden Neger beschimpft haben. Lima S. verstand die Beleidigung trotzdem. Er kann russisch, die beleidigenden Worte ähneln sich in den Sprachen. Trotzdem blieb er ruhig und antwortete auf russisch. Er soll dabei keine abfälligen Worte verwendet haben. Tomasz K. machte das offenbar wütend. Er soll Lima S. daraufhin grundlos mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Die Anklage geht davon aus, dass der Pole eine Abneigung gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe hat.

Angeklagte schweigen zu den Vorwürfen

Laut Anklage nahm Tomasz K. sein Opfer in den Schwitzkasten und schleuderte ihn kraftvoll zu Boden. Lima S. schlug mit dem Gesicht auf dem Straßenpflaster auf. Dann traten die Angeklagten auf Kopf und Oberkörper des am Boden liegenden Mannes ein. Das Opfer konnte sich nach Ansicht der Ermittler nicht mehr wehren. Die Angeklagten handelten demnach aus purer Lust an Gewalt. Sie sollen den Tod ihres Opfers billigend in Kauf genommen haben. Bis heute schweigen Tomasz K. und Artur L. zu den Vorwürfen.

Lima S. war bewusstlos, als er ins Krankenhaus kam. Die Liste seiner Verletzungen war lang. Er erlitt eine lebensbedrohliche Hirnblutung, ein Schädeltrauma, einen Bruch der rechten Augenhöhle, einen Nasenbeinbruch, zahlreiche Prellungen. Lima S. wird in dem Verfahren als Nebenkläger auftreten. „Es ist gut, dass damals Menschen eingeschritten sind und schlimmeres verhindert habe“, sagt die Rechtsanwältin Katharina Gamm, die Lima S. im Prozess vertritt. Ihr Mandant leide bis heute unter den Folgen der Tat.

Rechtsanwalt Mirko Röder verteidigt den Angeklagten Artur L. Röder sagt auf Anfrage: „Man muss sich schon fragen, was im Herzen dieser Stadt immer wieder passiert.“

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/prozessbeginn-gegen-schlaeger-vom-neptunbrunnen-die-pure-lust-an-der-gewalt,10809148,26186518.html (Archiv-Version vom 14.02.2014)


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