Der Fall Sandra D.

@korschenbroich
Achso, dann habe ich mich wohl selber grad selber rechtfertigt, obwohl deine Aussage gar nicht auf mich bezogen war. Dann haben wir das geklärt:) Danke Dir, dass das so schnell ausgeräumt wurde...was meine Person angeht;)

Ich habe es damals schon nicht verstanden, wie sie bei der ersten Begegnung mit Herrn Doland so schwärmen konnte. Sie war ja gleich hin und weg. Ich hätte für diesen Mann nur Verachtung gehabt. Auch das sie ihre Kinder zum Aufsuchen der Toten in Büschen und Wälder mitgenommen hat, ist unverständlich. Ich hätte die Arbeit einfach der Polizei überlassen, denn früher oder später wäre sowieso alles ans Licht gekommen. Niemals hätte ich meine Kinder so eine Gefahr ausgesetzt. Wohlmöglich haben sie noch gemeinsam auf "heile Familie" gemacht. Ich finde den ganzen Verlauf echt unglaublich. Kann man eigentlich kaum glauben, wie heftig das alles ist. Aus Nächstenliebe Sandra gegenüber hat sie es jedenfalls nicht gemacht. Wenn ich die Fotos sehe, bekomme ich echt Angst vor diesen Mann - für mich alles andere als ein attraktiver Mann.

@Veritasaequita
Sie hat ihre Kinder zum "Suchen" mitgenommen??? Ist das tatsächlich so gewesen?! Mir ist das neu, aber vielleicht kannst du mich ja diesbezüglich aufklären. Wenn dem so ist....
Welche Mutter nimmt ihre Kinder mit zu einer derartigen "Suchaktion"???
Hoffe nicht, dass das Wahrheitsgehalt hat, denn dann finde ich die gesamte "Beziehung" noch schwieriger einzuschätzen.

Was mich nach wie vor stutzig und bisher auch im Prozess ungeklärt blieb, das der Angeklagte zwar bekanntlich Zeitungen austrug. Wie am Montag bekannt wurde, wenn ich es nicht falsch verstanden habe, im Bereich Merten/ Bach. Bekannt wurde auch das er seine Ziehtochter allein gelassen hat um montags die Zeitungen auszutragen.

Offen ist, ob die Zeitungen die er ausgetragen haben will, auch tatsächlich ihre Empfänger erreicht haben. Weiter ist mir dann auch nicht bekannt ob es Suchaktionen im Bereich bzw. der angrenzenden Wälder von Merten gegeben hat. Wenn da jemand einen link hat oder Beobachtungen der Suche gemacht hat, wo die Suche in Merten beschrieben ist, bitte posten oder pn.

@Veritasaequita
Naja die Geschmäcker sind halt verschieden.
Ich denke eben dass es nicht sein kann ,dass der Tv der Zeugin solche Gruselgeschichten und Horrorstorys erzählt hatte, nur weil sie angeblich süchtig nach sowas war. Das widerspricht sich deutlich nach den Angaben die @Kaffeetrinker
@MonikaKreusel
machen die ja die Zeugin gesehen haben und die einen sensiblen Eindruck machte und sogar jetzt psychische Hilfe braucht für die Verarbeitung von den Bildern die sie mittlerweile im Kopf gefestigt haben.Wer regelrecht süchtig ist und ein Verlangen nach solchem Horror hat, der ist auch stark genug sich das einzuverleiben und braucht keinen psychologischen Beistand.
Ich glaube eher dass der Tv sich dies selbst zu nutze gemacht hatte und ihr diese Sachen erzählt hatte ,WEIL er glaubte dann dass es sowieso niemand glaubt ,erst recht keine Polizei.Er wollte sich selbst damit als "Märchenonkel" darstellen. Hätte er ihr eine glaubhaftere Geschichte erzählt ,so wie dies wohl auch anfangs ablief --ohne die Zerstückelung-- hätte man es ihm eben eher geglaubt und wäre tatverdächtiger gewesen .Kann mir durchaus vorstellen, dass er die komplette Leiche frühmorgens entsorgt hatte und sie --zwischengelagert-- hatte im Badezimmer,Badewanne mit Wasser voll,wegen der Geruchsentwicklung und den Hunden?Denn die Hunde hätten sie ja gerochen und Alarm geschlagen.
Also mußte sie schnellstmöglich weg.

@Kaffeetrinker
Die Geschichte mit den Zeitungen ist mir auch noch immer ein Dorn im Auge. Könnte es nicht sein, dass er einen Teil der Zeitungen tatsächlich austrug, damit er sich in einer gewissen Sicherheit wiegen kann, aber dennoch, zuvor oder danach, mit der "Beseitigung" der Leiche "beschäftigt" war.

@Granola
Es war doch aber ein Kind im Haus,stell dir vor,sie wäre ins Bad gegangen nachts?

Das ist eine der noch nicht beantworteten ??? im Prozess. Halte das im Moment für durchaus möglich, daher auch meine Nachfrage.

@Kaffeetrinker
Vielleicht glaubt die SA nur an zerstückelt im Krankenhaus entsorgt? Ich halte ein vergraben am Morgen auch für realistischer! Die Horrorgeschichte ist womöglich wirklich erfunden.

Granola, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Jeder kann seinen Geschmack haben, aber es war abgegrenzt von der Sache nur meine ganz persönliche Meinung.

@saint Doch es war so. Einige aus dem Forum hier haben sich gemeinschaftlich für eine Suchaktion verabredet. Da hatte sie ihre Kinder mitgenommen - das hat bei allen beteiligten Personen nach meinen Kenntnissen für Unverständnis gesorgt. Aber letztendlich ist sie ja für ihre Kinder verantwortlich.

@Veritasaequita
Das ist wirklich unglaublich. Wie alt sind denn ihre Kinder? Weiß man das?

@Veritasaequita
Dann möchte ich dir das natürlich glauben. Das sorgt auch bei mir auf enormes Unverständnis! Ziehe meinen Hut vor so viel Courage und Loyalität, dass sich hier Leute zu einer "Suchaktion" verabredet haben, aber Kinder haben meines Erachtens in so einer Situation nichts verloren. Es wird immer schwieriger für mich die Geschehnisse zu fassen

Hätte ich das Ganze nicht von Anfang an miterlebt, wäre das für mich auch alles nicht nachvollziehbar bzw. ist es auch so nicht! Schon alles sehr krass, verwirrend und intensiv. Danke auch an der Stelle an Kaffeetrinker und Monika für ihre detaillierte Dokumentation.

Ich möchte nochmals erklären zur damaligen Änderung ihrer Meinung über ihn, diese verlief tatsächlich mehr schrittweise, auch wenn das nach außen nicht für jeden ersichtlich war. Sie hatte damals mit ganz unterschiedlichen Menschen gesprochen über ihn, die Sandra kannten und die ihn kennen. Eine von ihnen ist einfach eine Nachbarin, die das Ehepaar aber gar nicht wirklich so gut kannte. Die andere Person war auch eine Nachbarin gewesen, allerdings mit dem Ehepaar befreundet. Sie hatte sich nicht vorstellen können oder wollen, dass er seine Frau umbringt. Und das ist ja nachvollziehbar. Also kam die jetzge Zeugin zum Schluss, sie habe dem Ehemann von Sandra gegenüber Vorurteile gehabt und war nun bereit, diese aufzugeben. Es war wohl so dann, dass es der Ehemann war, der schnell auf eine neue Beziehung zusteuerte. Ich war auch entsetzt, als ich ihn bei Gericht sah vorgestern, kann mir aber vorstellen, dass er andernorts auch anders wirkt.

Der Ehemann ist, ob schuldig oder nicht in einer für ihn persönlich extremen Situation vor Gericht und für ihn geht es wirklich um etwas. Ihm ist das deutlich anzumerken. Immerhin ist er wegen eines heimtückischen Mordes angeklagt. Da wirkt kaum jemand besonders attraktiv, nehme ich an, jedoch war ich bisher nie bei einer solchen Gerichtsverhandlung. Deshalb denke ich, was auch öffentlich zu sehen ist von ihm an Bildern, sind Momentaufnahmen in einer für ihn extremen Lebenssituation. Ich bin sicher, seine Wirkung auf seine Freundin war die erste Zeit zumindest eine ganz andere.

Wie sie schilderte, war er es, der sehr schnell mit hoher Intensität eine ständige Nähe suchte. Beide hatten offensichtlich eine ganz unterschiedliche Haltung zur Sexualität in einer Beziehung. Das sage ich deshalb, weil sein Strafverteidiger Uwe Krechel es ganz anders darstellt. Von einer solchen Sensationslust kann bei ihr gar nicht die Rede sein.

Sie schilderte gestern glaubhaft und schlüssig, wie sie ihn in der Beziehung erlebt hatte. Er ließ ihr keine Luft zu atmen und seine Eifersucht spielte eine große Rolle. Das ist auch aus den im Gericht gestern abgespielten Aufnahmen eines längeren Telefongesprächs vom 30.08.2013 deutlich ersichtlich. Auch darin ist ihre Traumatisierung durch die angehörten Details der von ihm geschilderten Tat zu erkennen.

Sie musste ihn nämlich gar nicht unbedingt ausgfragen, er redete auch oftmals von alleine. Sie hoffte jedoch, auch aus ihrer eigenen Angst heraus, Details zu erfahren im Sinne möglicher Beweise, die ihn sofort ins Gefängnis bringen und nicht sie in weitere Gefahr, würde ihr bei der Polizei nicht geglaubt werden.

Ich weiß nicht, wie das Gericht die Aufnahme dieses Telefongesprächs letztlich bewerten wird, entlastend für ihn finde ich es nicht, auch wenn er wütend zigmal "abspult", das habe er sich alles nur ausgedacht, sie habe das so hören wollen.

@MonikaKreusel
@Kaffeetrinker

Was mich wundert: Man merkt doch bereits an der kontroversen Diskussion hier, dass die Hauptbelastungszeugin mehr als genügend Angriffspunkte für die Verteidigung liefert. Hat denn der Verteidiger nicht versucht, sie auseinanderzunehmen??

Das Ganze trägt Züge eines mittelmäßigen Psychothrillers: Eine Frau will das Verschwinden ihrer Freundin aufklären, lernt dabei den Mann kennen den sie verdächtigt an dem Verschwinden schuld zu sein und verfällt ihm komplett. Dann gesteht dieser Mann plötzlich den Mord ihr gegenüber und setzt sie zugleich schwer unter Druck.

Ich kenne den alten Tread nicht. Es hat aber für mich einen sehr schlechten Beigeschmack das die ehemalige Usern sich in ihn verliebt hatte. Sie aber mit ihm immer noch ins Bett geht , wo man sie abhört. Es ist mir sehr schwer vorstellbar. Meine Meinung die Tat die er schilderte mag in Teilen stimmen. Mal schauen ,vielleicht gesteht er ja noch!!!!!

Wieso sollte er gestehen? Das wäre natürlich vor allem für die "neue Freundin" eine gute Entwicklung, aber doch extrem unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher, dass er versucht, auf dieser seiner Spur weiter zu machen. Dass er wirklich angesichts dieser Beweislage verurteilt wird, ist schließlich mehr als fraglich.

Danke @MonikaKreusel für die Klarstellung, was die Wandlung dieser Zeugin betrifft. In etwa habe ich mir das auch gedacht. Sie muss in einer fürchterlichen Ausnahmesituation gelebt haben in den letzten Wochen bis zur Inhaftierung, immer die Angst im Nacken, dass er misstrauisch wird, Angst hat, zuviel gesagt zu haben, sie letztlich genauso verschwinden lässt wie Sandra. Schlimm für sie sicher auch der Gedanke, dass dieser Mann jetzt vielleicht nicht verurteilt wird, sondern frei kommt. Wenn Besitzdenken, Eifersucht und Wut geballt auftreten, ist das eine gefährliche Mischung, das weiß sie, darum wird sie sicher bangen und hoffen, dass die Sache "gut" für sie ausgeht.

Das Ganze liest sich in der Tat wie ein Thriller, @KonradTönz1, das finde ich auch. Warum eigentlich "mittelmäßig"? Der Plot ist ziemlich heftig, darum fesselt uns der Fall doch auch so sehr (unter anderem natürlich).

Jolande schrieb:Das Ganze liest sich in der Tat wie ein Thriller, @KonradTönz1, das finde ich auch. Warum eigentlich "mittelmäßig"? Der Plot ist ziemlich heftig, darum fesselt uns der Fall doch auch so sehr (unter anderem natürlich).

Ok, ich nehme das "mittelmäßig" zurück - das Drehbuch wäre jedenfalls schonmal ziemlich gut, käme halt auf die Umsetzung an.
Ich persönlich würde womöglich an der Stelle ausschalten, wo sich die engagierte Hauptfigur Hals über Kopf in den verliebt, den sie zuvor verdächtigt hatte. Also an der Stelle, an der das Herz über das Hirn siegt. Das wäre mir zu unglaubwürdig, zu billig :-D
Scheinbar ist hier aber genau das passiert und wir konnten es ja im Grunde live miterleben.