Der Mensch Jens Söring

ich habe mal auf die schnelle gegoogelt http://www.sueddeutsche.de/panorama/usa-ex-haeftlinge-bekommen-millionen-dollar-fuer-fehlurteil-1.155365

@Venice2009

Da hast Du aber jetzt einen Fall gebracht, der eher damit zu tun hat, wer geschwiegen und vertuscht hat, nämlich die Behörden, bzw. das
FBI.
Das ist ein Sonderfall und hat nichts mit dem tatsächlichen Recht auf Entschädigung zu tun.

Mehr noch: Das FBI habe sogar gewusst, dass der Mann, ein Mafiosi namens Joseph Barboza, gelogen habe. Für Tameleo und Greco kam dies zu spät: Sie waren im Gefängnis gestorben. Salvati und Limone kamen nach 30 Jahren Haft frei.

Das Berufungsgericht folgte zwar nicht der Urteilsbegründung von Bezirksrichterin Nancy Gertner vor zwei Jahren, der amerikanische Staat habe in dem Fall eine "böswillige strafrechtliche Verfolgung" betrieben. Für das, was den unschuldigen Männern mit der jahrzehntelangen Haft angetan worden sei, seien 102 Millionen Dollar aber "nicht grob unverhältnismäßig".

@Ashford1986
Und dass ich mich dagegen verwahre, hatte ich unmittelbar darauf geschrieben, hier und hier:

ligala schrieb am 13.10.2017:13.10.2017 um 15:51

ligala schrieb am 14.10.2017:14.10.2017 um 10:54

Aber mal was anderes: Diesen Terry Wright, der das Interview mit dir führen will, den konnte ich als Journalisten des "New Yorker" gar nicht ausfindig machen?
Hingegen bekam ich immer nur diese Information:
"Detective Constable Terry Wright, of the Metropolitan Police, wanted to know whether he was acquainted with Elizabeth Haysom or Jens Soering. Wright explained that they were in custody in Richmond, in southwest London."

Um welchen Terry Wright handelt es denn da eigentlich? Er müsste als Redakteur doch bekannt sein und beim Verlag geführt werden?

@Bluelle
Das war jetzt nur ein Link von vielen. Ich wüsste aber nicht, weshalb es keine Entschädigung geben sollte. Immerhin hat man Lebenszeit verloren und das je nach Strafe, nicht unwesentlich.

Venice2009 schrieb:Das war jetzt nur ein Link von vielen.

Ja aber Du hast das als Begründung gebracht, zwei Beiträge davor....
Ich denke mal dass man in Amerika gewohnt ist - anders als bei uns - für alles eine Entschädigung zu bekommen,
und wieso nicht , in Fällen von Freiheitsberaubung oder wie auch immer das dann heissen mag, ist das sehr
fair.
Das als Grund zu nennen, den Fall ganz g e n a u zu untersuchen, wäre nicht mein Hauptgrund, das eine ist das materielle
das andere Humanität.

@Bluelle: Dir ist klar, dass Ashford ein con artist war, wenn das, was er von sich behauptet stimmt, und er wäre gegenwärtig einer, wenn er lügen würde. Seine Aussagen haben praktisch den Gehalt eines Münzwurfes: wahr oder falsch. Wobei ich dir in einer Sache widersprechen möchte: Wenn ich überzeugt wäre, dass da ein echter Mörder evtl. frei kommt, dann würde auch ich alles mir Mögliche tun, um ihn da nicht rauszulassen, vor allem wenn er so frech wie Jens wäre, als echter Mörder jahrelang das Unschuldslamm zu spielen...und von da ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Wahn, von der Schuld Jens' überzeugt zu sein, obwohl sovieles für ihn spricht. Wir müssen da die "andere Seite" durchaus verstehen, denn die denken wirklich Jens wäre schuldig.

Pippen schrieb:und von da ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Wahn, von der Schuld Jens' überzeugt zu sein, obwohl sovieles für ihn spricht. Wir müssen da die "andere Seite" durchaus verstehen, denn die denken wirklich, Jens wäre schuldig.

Lieber Pippen,
das sehe ich nicht so...

und ich muss die andere Seite nicht unbedingt verstehen ;)

@Bluelle
Wenn das nicht überprüft werden würde, könnte jeder behaupten unschuldig zu sein. Ich denke, dass ist ein ganz normales Verhalten es zu überprüfen. Sehe da nichts negatives, ausser vielleicht für denjenigen, der doch nicht unschuldig ist.

Venice2009 schrieb:Wenn das nicht überprüft werden würde, könnte jeder behaupten unschuldig zu sein. Ich denke, dass ist ein ganz normales Verhalten es zu überprüfen. Sehe da nichts negatives, ausser vielleicht für denjenigen, der doch nicht unschuldig ist.

Da sind wir ja einer Meinung, nur nicht als Hauptgrund die Entschädigung, das hattest Du ja angesprochen.
Aber lassen wir es einfach dabei...

ligala schrieb:Hingegen bekam ich immer nur diese Information:
"Detective Constable Terry Wright, of the Metropolitan Police, wanted to know whether he was acquainted with Elizabeth Haysom or Jens Soering. Wright explained that they were in custody in Richmond, in southwest London."

Aber das ist doch aus dem Buch von Englade, Beyond Reason.

Ein Terry Wright aus London hat Gardner angerufen, als sie JS und EH verhaftet hatten, um zu prüfen, ob
da etwas dahinter steckt bez. den Briefen.
Gardner spricht sehr häufig von diesem bahnbrechenden Telefonat mit Wright.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass @Ashford
diesen meinte.
Magst Du uns aufklären @Ashford1986?

Klar, dort steht das auch. Ich hatte aber vergessen, meine Quelle anzugeben, hier:

https://www.newyorker.com/magazine/2015/11/09/blood-ties (Archiv-Version vom 31.12.2017)

Daher der Bezug zum "New Yorker".

@ligala

Vielleicht handelt es sich um Lawrence Wright, seit 1992 Autor für den New Yorker?

http://www.newnewjournalism.com/bio.php?last_name=wright

Ja, aber der heißt ja nicht Terry und hat wohl auch einen anderen Schwerpunkt.
Na, Ashford wird es ja aufklären können.

@Pippen

Naja, es spricht ja auch so vieles gegen ihn, vor allem die häufig besprochenen Inkonsistenzen und Reaktionen jenseits des gesunden Menschenverstandes. Und man darf nicht vergessen, dass JS im Nachhinein für alles Erklärungen gesucht und gefunden hat. Mit der Unterstellung wahnhafter Elemente wäre ich vorsichtig. So, wie sich mir diese Diskussion darstellt, haben viele einfach echtes Interesse „am Knobeln“, ohne dass etwas direkt unternommen wird, um in tatsächliche Entscheidungen einzugreifen.

@ligala

Sehr gut recherchiert. Der besagte Terry Wright fasst gerade für den New Yorker und das " Medienereignis" zusammen.

@Bluelle

JS schreibt selbst auf seiner Homepage, ich sei früher eine "kleine" Berühmtheit gewesen (schon im Alter von 17(1986))".

@Ashford1986
Habe ich das richtig verstanden, dass dieser (ehmalige?) Investigator jetzt für den "New Yorker" einen Artikel schreibt bzw. ein Interview führt? Und welches "Medienereignis" ist denn hier gemeint?

@ligala

Ich nehme mal die Rhetorik eines JS an. Über das "Medienereignis" möchte ich zurzeit noch nicht reden. Das hat man mir dringend angeraten.

Es wird publik, sobald das "Parole Board" das zurzeit anhängige Parolegesuch abgelehnt haben wird und der neue Gouverneur kurz zeitversetzt das Gesuch auf ein "absolute pardon" zurück gewiesen haben wird. Dann gibt es einen "special event".

Ashford1986 schrieb:Über das "Medienereignis" möchte ich zurzeit noch nicht rede

Aha. Ist ja dein Recht. Und der das Interview führt, ist der Investigator?

Ashford1986 schrieb:JS schreibt selbst auf seiner Homepage, ich sei früher eine "kleine" Berühmtheit gewesen (schon im Alter von 17(1986))".

Ich habe das auf der Webseite von JS gesucht. Kann es aber nicht direkt finden. Gibt anscheinend keine Suchfunktion.
Da ich dort noch nie viel gelesen habe, bräuchte ich Deine Hilfe. Wo kann ich das mit der kleinen Berühmtheit finden. Danke Dir.