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Der Fall Gregory Villemin

299 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frankreich, 1984 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:38
Ich muss noch mal fragen, bevor ich weiter spekuliere: Welche Funktion hatte der Großvater genau? War er irgendein Chef? Vielleicht einer Firma oder der Familie? Habe ich nicht genau durchgeblickt.

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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:41
@jane.marple

Klar, auf dem ersten Blick nicht. Aber gibst Du Dir eine mögliche Antwort nicht selbst wenn Du schreibst:
Zitat von jane.marplejane.marple schrieb:...und dann mit ihm ein zurückgezogenes Leben mit neuen Kindern zu führen
?

Vielleicht wollte sie raus aus diesem sehr provinziellen und tristlosen Kaff - das es übrigends auch heute noch ist - und hat in ihrer extremen Verzweiflung eine Tat begangen, die sie hätte nie begehen dürfen und wollen? Das sie heute noch mit ihrem Mann zusammenlebt kann auch bedeuten, dass sie ihn nicht grundsätzlich gehasst hat.

Gregorys Vater war der erfolgreiche "Chef".


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:45
@jane.marple

Hier noch ein Auszug dazu:
Das Schweigen der Clans

Der Mord am kleinen Gregory war ein Racheakt aus Hass gegen seinen Vater, der es, im Gegensatz zu den anderen, zu etwas gebracht hatte: zu zwei Autos, zu einem Esszimmer aus "massiver Eiche" und einem neuen Einfamilienhaus; und der dies auch vorzeigte. Er und die ganze Familie Villemin, in der es nicht an Neid und Spannungen fehlte, war vor und nach dem Tod Gregorys schon das Opfer eines corbeau (ein berühmter Filmtitel von Henri-Georges Clouzot), eines anonymen Briefschreibers und Anrufers, der über den Mord an Gregory Bescheid wußte.
( Autor: Ulrich Meiste NZZ 16. Dezember 1993)


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:51
Für mich wäre es auch denkbar, dass Christine zusammen mit dem später getöteten Vetter die Drohbriefe verfasst und letzterer den kleinen Gregory schließlich umgebracht hat, weil die nicht in dem Maße fruchteten, wie die sich das vergestellt hatten. Und da nehme ich mal den Gedankengang von BigMäc auf.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:55
Und noch einen Auszug zum Verhalten der ganzen Familie Villemin:
Sie (die Wahrheit) blieb weiterhin verborgen hinter widersprüchlichen Zeugen- und Gutachteraussagen, einer fahrlässig geführten Untersuchung und vor allem hinter dem berechnenden Schweigen der Familien Villemin und Laroche, die mehr wissen müssen, als sie zugeben wollen.



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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:12
Die letzten Wort von Bernard Laroche, dem Vetter habe ich auch gefunden:
"Du weißt doch, daß ich unschuldig bin."
Diese Worte - bezeugt von seiner Frau - sagte er, während er an den Schussverletzungen durch Gregorys Vater starb.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:21
@stop_crime
Aus den Berichten ist mir auch klar geworden, dass das alles ein heilloses familiäres Geklüngel ist und es dadurch nicht einfacher wird.

Und selbst, wenn sie raus wollte aus diesem tristen Kaff.... Hätte sie nicht ihr Kind genommen und wäre einfach abgehauen? Bei der Stärke dieser Frau, die auf ihren Mann so viel Einfluss hatte, dass er seinen Vetter auf ihr Geheiß hin erschoss, kann ich einfach nicht glauben, dass sie auch nur in einer Sekunde so viel Schwäche hatte, aus irgendwelchen Gründen auch immer, ihr eigenes Kind zu ermorden. Das passt nicht. Eine Frau mit einer solchen Stärke (trotzt dem Dorfleben konsequent, hat einen solchen Einfluss auf ihren Ehemann) traue ich der Tötung ihres Kindes nicht zu. Aus welchen Gründen auch immer.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:25
@BigMäc
Ich gebe Dir Recht. Es muss jemand sein, der außerhalb der Familie zu finden ist und der Rache üben wollte. Das wäre die einzige plausible Erklärung.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:26
@jane.marple

BicMäc ist der Meinung, dass es der Vetter war.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:27
@stop_crime

Und dann den eigenen Mann aufgehetzt, den mitwissenden Vetter auszuschalten. Im Prinzip möglich, aber , dann wäre sie für ihren angenommenen Traum ein höchst unkalkulierbares Risiko eingegangen, nämlich das Risiko, dass der Mann für den Mord am Vetter eine so lange Strafe bekommen würde, dass sie den Grossteil der erhofften gemeinsamen Jahre im kleinen Kreis hätte abschreiben können.
Und dafür das eigene Kind zu opfern, erscheint mir in keinem Verhältnis zu Ziel und Hoffnung zu stehen.
Da wäre es ihr, wie @jane.marple gerade schrieb, sicher leichter gewesen, das Haus zu verlassen.
Und , angenommen, sie hätte mit diesem Ziel ihren Vetter zu einem Mord überreden können, dann wäre es doch in der Tat zielführender gewesen, den Patriarchen selbst und von mir aus auch gleich noch seine Frau, töten zu lassen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:27
Zu Christine habe ich noch folgendes gefunden:
Christine Villemin belasten graphologische Gutachten und zweifelhafte Indizien. In der Zeit, als der „Rabe“ besonders aktiv war, stieg ihre Telephonrechnung von 150 auf 600 Franc. Einen der Briefe schrieb der „Rabe“ auf Briefpapier der Marke Clairefontaine, wie es auch Christine benutzte. Vier Arbeitskolleginnen wollen sie genau zu der Zeit bei der Post gesehen haben, als der „Rabe“ seinen scheußlichen letzten Brief einwarf. „Das war am Vortag“, erwidert sie. Für alles hat sie eine durchaus plausible Erklärung. In ihrem Haus wurde – vier Monate nach dem Mord, längst hätte sie es entfernen können – ein Knäuel Schnur gefunden: jener gängigen Schnur, mit der Gregory gefesselt war.



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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:30
@jane.marple

Ich denke nicht , dass es jemand ausserhalb der Famile war, sondern der Vetter. Die Gründe, die für mich gegen einen Fremden und die Gründe, die für mich innerhalb der Familie für den Vetter sprechen, habe ich aufgeführt.

Im Übrigen, der Vetter war ja ( extreme Ähnlichkeiten im Schriftbild) wahrscheinlich ihr Vetter, also zwar ein Teil der Familie, aber nicht zur Kernfamilie des Patriarchen zugehörig.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:31
@BigMäc

Vorab: ich glaube, bei Dir hat sich ein kleiner Denkfehler eingeschlichen ;)
Nicht der Großvater war der Patriarch/ le Chef, sondern Gregorys Vater Jean-Marie. Der war Vorarbeiter in der Fabrik Autocoussin.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:34
O.k. Dann habe ich das falsch verstanden.

@stop_crime
Das habe ich auch gelesen: Aber ich traue aus den ganzen Berichten der französichen Polizei und der Justiz kein Stück. Wer weiß, ob das auch wirklich so stimmt? Ich bin da sehr argwöhnisch. Aber Du hast Recht, das sind Indizien, die gegen die Mutter sprechen. Ich glaube trotzdem nicht, dass sie es war.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:37
Zu Briefpapier und Schnur aus ihren Räumlichkeiten, hätte auch ihr Vetter Zugang haben können.

@stop_crime

Danke Dir , das habe ich tatsächlich falsch eingeordnet. Aber, letztendlich verändert sich dadurch an meinen Gedankengang nur eins - man hätte nicht dem Grossvater die Liebe genommen, sondern dem Vater die Person , die in Bezug für zumindest sinnbildliche Liebe steht, die Mutter. Alle weiteren Gedanken lassen sich genauso auf ihn , anstatt auf seinen Vater anwenden.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:42
Wer von uns kann schon die Verhältnisse nachvollziehen, die damals bei den Familien Villemin und Laroche herrschten. Andererseits kann ich mir schon vorstellen wie schwer es für eine Frau sein kann, aus so einer Käfigähnlichen Welt auszubrechen.

@BigMäc
Möglich, ja klar.

Bernard und Marie-Ange Laroche. Er, Vorarbeiter in der Zwirnerei Ancel; sie, Textilfabrik; ein Kind, bald ein zweites; ein Haus, zwei Wagen.
Da hat sich vielleicht sowas wie eine Rivalität zwischen beiden Familien entwickelt, was Deine These festigen könnte.

Bernard, der Vetter, wurde seinerzeit auch als Bauernopfer dargestellt. Diese Rolle durfte dann nach dessen Tod Christine übernehmen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:42
@stop_crime
Zitat von S_CS_C schrieb:Vielleicht wollte sie raus aus diesem sehr provinziellen und tristlosen Kaff - das es übrigends auch heute noch ist - und hat in ihrer extremen Verzweiflung eine Tat begangen, die sie hätte nie begehen dürfen und wollen? Das sie heute noch mit ihrem Mann zusammenlebt kann auch bedeuten, dass sie ihn nicht grundsätzlich gehasst hat.
Das wollte sie wohl - dringend.

http://www.zeit.de/1985/33/der-mord-in-den-vogesen/seite-4

Die Vologne mündet in die Mosel, die Mosel in den Rhein, der Rhein in die See. Christine Villemin zog es an neue Ufer, Jean-Marie hatte das Haus gegen ihren Willen errichtet. Einmal verbrachte das junge Paar die Ferien in Rimini. Seither sehnte sich Christine nach dem Süden, nach dem ewigen Sommer statt des endlosen Winters. In der Camargue wollte sie Pferde züchten, wie die Helden jener Trivialromane, die sie später aus der Gefängnisbibliothek beziehen sollte.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:44
@Lorea
Aber wieso hätte sie das ohne ihr Kind haben wollen? Wäre mit Mann und Kind - oder zumindest mit Kind - möglich gewesen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:44
@jane.marple 17:34:

Auch diesbezüglich gebe ich Dir recht. Tatsächliche wurde damals außerordenlich schlampig ermittelt.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 17:50
Und es kommt noch hinzu, dass sie ihr Leben mit ihrem Mann - ohne Camagrue - Rimini usw. weiter mit ihrem Mann fortgeführt hat. Bis heute zu. Sie hätte sich ihren Lebenstraum erfüllen können - hat sie aber nicht. Wenn es ihr so wichtig gewesen wäre, hätte sie es konsequent gemacht.


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