Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

also ich hab das im Krankenhaus selbst erlebt. Jemand, der nur einen Schlüssel dabei hatte und in der Notaufnahme eingeliefert wurde bekam den Schlüssel mit einer Sicherheitsnadel an deie Kleidung, damit der nicht verloren geht.
Ich habe auch auf dem Raucherbalkon im Krankenhaus oft Leute getroffen, die ihren Schließfachschlüssel entweder an einem Band um den Hals, oder mit Gummi am Gürtel befestigt hatten. Ich selbst hab meinen am Band getragen.

@Nightrider64

Mag ja sein, aber die Sicherheitsnadel ist ein bestimmtes Modell mit Kugel (schau mal das Bild im Startpost an). Einer hier hatte die ja bei ebay für 3€ gefunden.
Würde ein Krankenhaus nicht eher das Standardmodell mit Ring kaufen, welches viel günstiger ist?
Ich denke eher die Sicherheitsnadel ist von ihr selbst..

Das ist auch eher untypisch, ich hab davon wiegesagt wirklich noch nie gehört, ich glaube eher, dass Krankenpfleger/innen alles mit Pflaster festkleben.



Ich behaupte weiter, dass sie sich die Schlüssel so selbst befestigt hat.

@Penelope05
Naja, es kann doch sein, dass sie sich normalerweise feminin kleidete (z.B. im Beruf oder auch privat), aber zu bestimmten Aktivitäten rustikaler. Oder hat frau etwa z.B. fürs Reiten (oder einen Waldspaziergang im Herbst) extra eine passende Zweitbrille?

Das mit dem Reiten finde ich allerdings interessant. Vielleicht würde man ja auch bei einer Aktivität wie z.B. Reiten die Schlüssel so befestigen, wie die Tote es getan hatte (drückt nicht in der Hosentasche und kann nicht durch die Bewegung aus einer Jackentasche fallen)?

Ich gehe auch eher nicht davon aus, dass sie berufstätig war. Denkbar ist für mich aber folgendes Szenario. Sie war die Frau eines gut Verdienenden Mannes, der vielleicht irgendwann Anfang der 2000er verstarb. Durch Witwenrente war sie leidlich abgesichert. Keine großen Sprünge mehr möglich, aber auch keine große Not. Die Bekleidung/Brille aus dem Bestand wird pfleglich behandelt und erst ersetzt, wenn sie kaputt sind.

Ich glaube auch, dass die Markenkleidung zwar teuer war, aber eben auch schon nicht mehr modisch. Gerade die 501er Levis war besonders Ende der 90er "in". Vielleicht hatte sie die Klamotten schon vor über 15 Jahren gekauft und sie einfach pfleglich behandelt.

ich konnte nirgends eine sicherheitsnadel mit kugel entdecken, wie sie die verstorbene trug.

hat jemand einen link, wo man die kaufen kann?

Nevis30 schrieb:Ich glaube auch, dass die Markenkleidung zwar teuer war, aber eben auch schon nicht mehr modisch. Gerade die 501er Levis war besonders Ende der 90er "in". Vielleicht hatte sie die Klamotten schon vor über 15 Jahren gekauft und sie einfach pfleglich behandelt.

Oder die Dame ist schlicht modisch in den 90ern hängen geblieben. Viele Menschen bleiben modisch auf dem Stand, den sie so im späten Teeniealter hatten hängen. Wenn wir die Hochzeit der 501 mit Anfang bis Mitte der 90er nehmen und die Dame da etwa 20 war, dann kommen wir auf Anfang bis Mitte 40, was ja auch die Polizeischätzung ist.

@vielefragen
Sicherheitsnadel
http://www.amazon.de/dp/B0071LYG24/?tag=inthread-21

@Jaschek
womit du die richtung zeigtest.
die serviette ist französisch, die sicherheitsnadel ist es.

@vielefragen
Die Sicherheitsnadeln werden vom ältesten, noch existenten, deutschen Betrieb hergestellt.
Wikipedia: William Prym

@Kodama
@Jaschek
danke euch beiden.

welchen vorteil hat die kugel? dass die nadel nicht durch strickstücke spießt?

sicherheitsnadeln halten ewig. sollten sie dennoch neu gekauft sein, hätte sie sie in hannover bei einem knopf -oder kurzwarenladen gekauft haben können.

ist wer von hannover da, um zu sehen, ob die kugel- sicherheitsnadeln vertreiben?


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@Nevis30
das wort pfleglich gefällt mir.
die kleidung könnte demnach schon alt sein.

@vielefragen

"Bei Kugel-Sicherheitsnadeln handelt es sich um ein spezielle Ausführung, die verhindern soll das sich z. B. lose gewebte Stoffe in der Sicherheitsnadel verfangen können."

Quelle: http://www.universalservice.info/Nadeln/Sicherheitsnadeln--oxid/Kugelsicherheits-Nadeln-ST-34-mm-silberfarbig.html (Archiv-Version vom 14.03.2016)

Ich brainstorme jetzt noch mal ein bisschen zu den Gegenständen:

Brille: Ich als langjährige Brillenträgerin bin Kundin bei Ketten. Zuerst Fielmann, dann Apollo, jetzt Krass. Ich bin häufiger unterwegs und wenn dann mal was mit der Brille ist, gibts andernorten denselben unkomplizierten Service.
In einem inhabergeführten Brillenladen ist sicher alles etwas teurer. Spricht halt ne andere Käuferschicht an. Aber in der Regel wird man dort auch sehr ausführlich beraten. Auch, wenn es den Laden nicht mehr gibt, ob wohl versucht wurde, das Personal zu befragen? Das Brillenputztuch sieht noch sehr unbenutzt aus. Meist bekommt man ja zu einer neuen Brille ein Etui dazu, mit einem Brillenputztuch. Wenn man kurzsichtig ist, landet das meist irgendwo in der Schublade. Wenn man es bewusst mitnimmt, dann weiss man, dass man seine Brille irgendwie schützen möchte. Hatte sie vielleicht noch eine Sonnenbrille dabei? Oder auch Kontaktlinsen?
Oder aber sie war halt weitsichtig, dann handhabt man ein Etui wohl anders.

Serviette: Die drei Restaurants mit Diner im Namen waren das Mels Diner an der Hildesheimer Str. und das Luckys Diner an der Vahrenwalder Str.. Das Dritte Diner ist mir nicht bekannt. Die Serviette konnte keinem der drei Läden zugeordnet werden. Spricht das vielleicht tatsächlich dafür, dass sie nicht aus Hannover kam?

Das Ticket: Allein 19 U-Bahn-Stationen sind vom Aegi aus mit diesem Ticket zu erreichen. Es deckt quasi den gesamten Innenstadtbereich ab. Es befinden sich sehr viele Läden, Einrichtungen, Ärzte, Beratungsstellen in diesem Bereich. Es ist quasi unmöglich, darauf zu schliessen, wo sie hinwollte. Das eine Diner läge auch im Zielbereich.
Es handelt sich um ein Kurzstreckenticket, 2x Kurzstrecke (also hin und zurück) wären immer noch günstiger als ein Tagesticket, weil der Radius, der befahren werden kann, kleiner ist.

Die Geldbörse: Wenn ich Großveranstaltungen besuche, oder zum Fussball gehe, oder feiern gehe, habe ich dafür ein kleines Portmonee, weil mir meine normale Börse mit all dem Kartenkram zu sperrig ist. Immer dabei habe ich Krankenkassenkarte und Geld, wenn ich keine ec-karte mitnehmen will.
Der Inhalt der Geldbörse deutet für mich darauf hin, dass sie vielleicht doch überfallen worden sein könnte. 3,19 € und gar nichts anderes im drin? Dafür kriegt man nicht mal ne Schachtel Zigaretten, bestenfalls nen Coffee to go. Wenn ich aber mir schon die Mühe mache, die Schlüssel mit Sicherheitsnadel festzufummeln, stecke ich dann die 3 Euro nicht lose in die Hosentasche, anstatt son sperriges Portmonee mitzunehmen?
Es gab eine Zeit in Hannover, da wurden Krankenkassenkarten auf dem Schwarzmarkt verkauft.

@sandfrauchen

Zur Serviette:
Das Mels Diner wurde erst nach dem Leichenfund eröffnet. Es gibt noch andere Amerikanische Diners in Hannover, in denen das Wort "Diner" nicht im Namen enthalten ist. Könnten die nicht auch in Frage kommen? Spontan fällt mir da das "Henrys" ein, sowie "Mac Burger" (heute "Linden Burger").

@User9247

Steht nicht auf der HP von Mels Diner das es im August 1996 eröffnet wurde? Sind diese Angaben falsch? weißt du da genaueres?

@suffy
Oh, ich war doof :-) ich verwechselte 1996 mit 2006. Natürlich kommt das Mels Diner in Frage. Sorry

@User9247

Wieder ein Rätsel gelöst ;)

@sandfrauchen

finde deinen Beitrag wirklich sehr interessant. Bei der nicht zuordbaren Serviette sehe ich eigentlich nur eine logische Möglichkeit - es gab in allen drei Diners die gleichen Servietten - also Massenware, ev. von einem Kaffeehersteller, solche Servietten bekommen Gastronomien gratis zugesandt. Das würde aber auch wiederum bedeuten, dass man sie nicht nur diesen drei Diners, sondern auch allen anderen mit dem -sagen wir mal "Sponsor"- zuordnen könnte. :/
Na toll, jetzt bin ich wieder am Anfang. :)

@User9247
Das henrys ist ja für seine Cocktails bekannt. Gegessen habe ich da leider noch nie. Im Roadhouse gibts auch so Ami-Food.
Aber ob die die Servietten hatten?

@suffy
Ja. Irgendwie gibt es ja immer sehr, sehr abwegige Theorien. Beispielsweise könnte der Diner-Betreiber bloss auf der Internorga gewesen und hat da ein paar Kartons Musterservietten eingesackt. Sich dann in Ruhe für ein anderes Motiv entschieden und die restlichen Musterkartons zum freien Benutzen hingestellt. Oder weggeworfen. Und wenn die unbekannte Tote dann wie ggf von der Polizei angenommen, mit dem Hund draussen war, und feststellte, "oh, ich habe keine Kotbeutelchen dabei, aber da im Altpapier liegt ja was brauchbares, ich nehm ma sone Seviette mit", dann ist das zwar arg weit hergeholt und auch quasi undenkbar, aber nicht ausgeschlossen.