Der mysteriöse Tod des Jens Henrik Bleck

Eine weitere merkwürdige Sache, die ich wohl beim ersten Lesen nicht so bewusst wahrgenommen habe:


"Über einen Anwalt erwirkten die Eltern Akteneinsicht. Torsten Bleck: "Die Videos der Überwachungskameras wurden zehn Tage nach der Nacht ausgewertet. In der Ermittlungsakte befinden sich Beschreibungen zu 20 Fotos - aber nur sieben Fotos. Und in nur drei Fällen stimmen die Beschreibungen mit den Fotos überein." ..."



Was könnte der Grund für die fehlenden Fotos und die Beschreibungsunstimmigkeiten sein?

dontknow83 schrieb:allerdings finde ich es ebenfalls sehr merkwürdig, dass sich zwei fremde männer um ihn kümmern wollten, mitihm weggehen und ihn dann zwei (andere?) männer mit einem mädchen angeblich schreien hören aus dem wasser.

Ist nur eine Kleinigkeit und soll jetzt auch nicht spitzfindig sein: Die Fremden waren nur für die Zeugen fremd. Es ist nicht gesagt, ob Jens sie vielleicht kannte. Wir wissen nur, dass sie nicht aus seiner Clique waren.
Ansonsten bin ich natürlich auch sehr dafür, dass man diese 2 Männer findet, bzw. dass sie sich freiwillig melden.

Eins will ich auch noch Anmerken: Ich kenn den Laden dort nicht. Aber so wie die Situation beschrieben wird, war sie recht unübersichtlich - ein regelrechtes Wimmelbild. Es ist ja normal, dass sich an Partylocations Leute ansammeln die entweder auf den Einlass warten, oder rausgeworfen wurden oder gerade kommen oder gehen. Alleine die Tatsache dass mehrere Taxis dort standen belegt doch, dass dort einiges los war, denn die findet man eben nur an Orten, an denen sie auf Kundschaft hoffen können. Hinzu kommen noch die verschiedenen Polizei und Krankenwageneinsätze sowie die Tatsache, dass die meisten Leute an einem solchen Ort ab einer bestimmten Zeit nicht mehr nüchtern sind.

Kurzum: Ich frage mich, wie zuverlässig manche Beobachtungen unter diesen Umständen überhaupt sein können - am Ehesten würde ich da noch den Taxifahrern und der Polizei vertrauen, weil die schon berufsbedingt genauer hinschauen und darüber hinaus (hoffentlich) auch nüchtern waren.
Darüber hinaus könnte es auch möglich sein, dass der Polizist mit der Situation schlicht überfordert war: Ein Autounfall mit unkooperativen Beteiligten, außenrum vielleicht pöbelnde Jugendliche und dann noch Jens - vielleicht kam so die merkwürdige Aktion mit dem Geldbeutel zustande.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Darüber hinaus könnte es auch möglich sein, dass der Polizist mit der Situation schlicht überfordert war: Ein Autounfall mit unkooperativen Beteiligten, außenrum vielleicht pöbelnde Jugendliche und dann noch Jens - vielleicht kam so die merkwürdige Aktion mit dem Geldbeutel zustande.

Das denke ich auch. Ich hatte gestern schon einmal versucht diese Situation zu schildern. Und ich denke, der Polizist war mit sovielen Dingen gleichtzeitig beschäftigt, dass ihm der Ernst der Lage bei J. gar nicht bewußt war.

@KonradTönz

KonradTönz schrieb:
Darüber hinaus könnte es auch möglich sein, dass der Polizist mit der Situation schlicht überfordert war: Ein Autounfall mit unkooperativen Beteiligten, außenrum vielleicht pöbelnde Jugendliche und dann noch Jens - vielleicht kam so die merkwürdige Aktion mit dem Geldbeutel zustande.

Das denke ich auch. Ich hatte gestern schon einmal versucht diese Situation zu schildern. Und ich denke, der Polizist war mit sovielen Dingen gleichtzeitig beschäftigt, dass ihm der Ernst der Lage bei J. gar nicht bewußt war.

Daher finde ich es unfair ihm im Nachhinein Vorwürfe zu machen, er habe nicht richtig reagiert. Und deswegen kann ich auch gut verstehen, dass er sich dem privaten Gespräch mit den Eltern nicht stellen will. Die Anmerkung, die Eltern würden in einem solchen Gespräch Trost finden, finde ich regelrecht absurd. Denn erstens ist der Polizist nicht Seelsorger und zweitens ist es doch offensichtlich, dass die Eltern mit einer gewissen Vorwurfshaltung in dieses Gespräch gehen würden. Denn selbst wenn sich der Polizist rechtlich nichts zuschulden kommen hat lassen: Der moralische Vorwurf, er habe den Tod verhindern können, steht doch immer im Raum. Der wurde ja von einigen Usern hier auch schon explizit so geäußert. Dieser Vorwurf ist so unfair (weil er im Lichte späteren Wissens geäußert wird) wie unvermeidbar.

Das sehe ich dann doch etwas anders. Ein Gespräch kann für Klärung sorgen. Es sollte dann aber noch ein weiterer Polizist (evtl. Vorgesetzter) dabei sein, um die Emotionen nicht zu hoch kochen zu lassen. Es könnte für beide Seiten hilfreich sein.
Der Polizist erklärt seine Sicht der Dinge. Die Eltern haben aber dann das Gefühl, ernst genommen zu werden und bekommen die Möglichkeit, ihren Eindruck von der Nacht zu ändern. Für den Polizist dürfte es auch ein besseres Gefühl sein, Eltern eines toten Jungen nicht im Unklaren zu lassen.

LOleander schrieb:Es bleibt unbegreiflich, dass niemand was gesehen haben will (viele Schaulustige). Laut letzter Sichtung (in Begleitung von 2 Männern) und der Sichtung des im Wasser sich Befindenden gab es ja nun nur ein sehr kleines Zeitfenster (ca 15 min). In diesem muss sich das Unglück zugetragen haben.

Das relevante Zeitfenster ist offenbar 2:40 - 3:00 Uhr. Ich verstehe das mit den beiden Unbekannten allerdings so, dass er mit diesen im Bereich des Verkehrsunfalls in Kontakt kam, kurz nach 2 Uhr. Also bevor er nochmals die Disco betrat.

Feelee schrieb:Das sehe ich dann doch etwas anders. Ein Gespräch kann für Klärung sorgen. Es sollte dann aber noch ein weiterer Polizist (evtl. Vorgesetzter) dabei sein, um die Emotionen nicht zu hoch kochen zu lassen. Es könnte für beide Seiten hilfreich sein.
Der Polizist erklärt seine Sicht der Dinge. Die Eltern haben aber dann das Gefühl, ernst genommen zu werden und bekommen die Möglichkeit, ihren Eindruck von der Nacht zu ändern. Für den Polizist dürfte es auch ein besseres Gefühl sein, Eltern eines toten Jungen nicht im Unklaren zu lassen.

Das klingt mir zu sehr nach einem sozialpädagogischen Aussprache-Idyll. Ich kann nur nochmal wiederholen: Es ist nicht die Aufgabe von Polizisten, Eltern über den Verlust ihres Sohnes hinwegzutrösten. Und ich glaube auch nicht dass es möglich sein wird, den Eltern eine befriedigende Antwort zu geben.

Man darf nicht vergessen das sowohl taxifahrer wie auch diese polizisten in diesem fall zeugen sind. Die werden ihre beobachtungen einem ermittelnden beamten geschildert haben. Ich kann mir nicht vorstellen das sie darüber hinaus verpflichtet sind auskunft an privatpersonen, was die eltern ja nun mal sind, zu erteilen, schließlich ist es ein
schwebendes Verfahren.
Klar wollen die eltern sicher kein Kernpsyschologisches gespräch führen aber sie wollen Antworten die sie Bis jetzt nicht bekommen haben.
Besser für Sie wäre es über ihren Anhalt Akteneinsicht zu erhalten da würden wohl einige Fragen beantwortet sein.
Der Polizist wird sich in der nachbetrachtung auch den ein oder anderen Vorwurf machen, was ihn aber nicht dazu
verdammt ein Gespräch mit den eltern führen zu müssen. Dieses sollten wir bedenken und respektieren.

Akteneinsicht hat doch schon stattgefunden!

@Spürhund
Ich glaube du hast recht, sicher weiß ich es nicht aber irgendwo stand das meine ich.

Für den"Frust" der Eltern spricht natürlich das hier fast 1 jahr nicht viel passiert ist.
Es wurde eigendlich hauptsächlich die Zuständigkeit erarbeitet. Für Betroffene ist das natürlich doppelt bitter. Zumal sie ja von allen immer abgewimmelt wurden,

KT schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen das sie darüber hinaus verpflichtet sind auskunft an privatpersonen, was die eltern ja nun mal sind, zu erteilen, schließlich ist es ein
schwebendes Verfahren.

Er hat sicher gegenüber den Eltern keine Auskunftpflicht und er wäre auch juristisch schlecht beraten, auf diese Gesprächsanfrage einzugehen.
Die Eltern versuchen halt moralischen Druck auszuüben und einige hier helfen dabei offensichtlich gerne mit, indem sie zum Beispiel argumentieren, ein derartiges Gespräch könne den Eltern helfen mit der Sache abzuschließen.

Man sollte nicht den Fehler machen einzelne Personen im Nachhinein für die todesumstände des JHB verandwortlich zu machen. Hätten die taxifahrer.... hätte der polizist.... nein das ist so wie, wäre der geisterfahrer......
sicher konnte der ein oder andere anders reagieren, aber dad sagt sich im Nachhinein immer leicht.
Wichtiger zu wissen wäre doch in welchem Zustand sich jens befand als er all diese Leute traf und das tat was wir aus dem Internet wissen. Da es da schon unterschiedliche Aussagen gibt und die ermittlungsakte auch nichts her zu geben scheint ist das Verhalten der Eltern natürlich ein stückweit nachvollziehbar.

Ich finde auch das zu diesem Thema mittlerweile genug geschrieben wurde.
Wir sollten uns wieder auf den Fall selber
konzentrieren da ich finde da gibt es schon noch dad ein oder andere zu diskutierten.

So möchte mich dann auch mal dazu äußern.Ich selbst komme aus ser umgebung und habe bereits letztes Jahr den Fall verfolgt.
Ich kann so viel sagen das es in dieser "Disco" schon vermehrt Fälle mit ko tropfen und extasy in den Getränken gegeben hat.
Der Sohn einer Bekannten trank zb Cola in einer Flasche weil er fahrer war und wurde später bewusstlos auf der Bank gefunden, seine Geldbörse war weg und im Krankenhaus konnten zum Glück die substanzen noch nachgewiesen werden. Die Bilder der kameras wollte in dem fall die rs wohl nicht rausgeben.
Das Problem ist einfach das zb das vodka-e angebot relativ 'gefährlich' ist.
Die Getränkebecher stehen mit dem vodka schon vorbereitet in großen mengen direkt an der Bar.
Das heisst im prinzip könnte jemand einfach ein paar tropfen verteilt reinmachen. Egal ob Männlein oder weib..
Ich meide diesen club nun seit etwas mehr als einem jahr aus eigner negativer erfahrung..
Mag sein das sich etwas geändert hat aber es würde mich wundern..

@chea
Danke für diesen Einblick. Den finde ich dann doch sehr interessant. Das bestätigt meine Annahme, dass doch K.O.-Tropfen mit im Spiel gewesen sein könnten.

Erstenmal willkommen @chea und danke für deine Einschätzung.

chea schrieb:Die Bilder der kameras wollte in dem fall die rs wohl nicht rausgeben.

Das ist für mich in den Fall dann aber nicht nachvollziehbar. Grad als Betreiber sollte man doch an einer Aufklärung eines solchen Vergehens sehr interessiert sein da es ja auch Geschäfts schädigend ist.

Sorry wenn ich es übersehen habe, aber gibt es das Überwachungsvideo irgendwo zu sehen?

chea schrieb:Die Bilder der kameras wollte in dem fall die rs wohl nicht rausgeben.

An wen wollte die Rheinsubstanz die Kamerabilder nicht herausgeben? Gab es eine richterliche Anordnung und die Diskobetreiber haben gesagt: "Nö, machen wir nicht?" Oder hat der junge Mann dies alles auf eigene Faust gemacht, Drogentest & Kamerabilder rausfordern und dementsprechend sind das alles die Angaben, die er dann seiner Mutter erzählt hat und die wiederum Dir?

Er hat das wohl auf eigene Faust gemacht bin mir aber nicht mehr genau sicher jedenfalls hieß es die bar wäre nicht überwacht.. es ist aber wie bereits erwähnt leider schon öfter vorgekommen. Ich mein kann ja nicht sein das in eine Flasche einfach so tropfen reinkommen, wenn man diese die ganze Zeit bei sich hat?
und die Tatsache dass ein Mädchen an dem abend ebenfalls vom notarzt behandelt werden musste lässt bei mir definitiv zweifel am alkohol hochkommen..

chea schrieb:und die Tatsache dass ein Mädchen an dem abend ebenfalls vom notarzt behandelt werden musste lässt bei mir definitiv zweifel am alkohol hochkommen..

Naja, am Alkohol muss man nicht zweifeln - es steht ja fest, dass er welchen getrunken hat. Woran man zweifeln kann ist, dass es NUR Alkohol war, was ihn so verspult hat.