Lars Wunder aus Jemgum seit dem 5.12.2015 vermisst

Nev82 schrieb:Das einzig rätselhafte für mich bleiben die Hunde. Warum verlieren sie mitten auf dem Weg die Spur? Es waren ja wohl verschiedene Hunde mit dem gleichen Ergebnis. Das gleich mindestens 2 Hunde an der gleichen Stelle in einer Art "keinen Bock mehr" Mentalität aufhören zu suchen halte ich für ausgeschlossen. Ich kenne mich ein bißchen aus mit der Arbeit dieser Hunde, sie wollen sie immer erfolgreich beenden. Erfolgreich heißt hier "finden und anzeigen" Auch den menschlichen Faktor als Fehlerquelle sollte man nicht so hoch einschätzen. Als Führer eines Mantrailers hat man sein Handwerk auch gut gelernt

Ich bin Mantrailer.

Es kann passieren das Wind die Spur komplett verweht.
Ich weiss jetzt nicht an welcher Stelle das "verlieren" in diesem Fall passierte, aber schon große freie Flächen machen es für die Hunde komplizierter.
Und je später gesucht wird, um so schwächer sind die Duftspuren.

@Nev82

Ich bin jetzt auch schlauer als vorher :-)

Die Frage dürfte damit geklärt sein.


@der_wicht

Gern geschehen

@Amsivarier

Die Spur wurde an der Straße Eppingawehr verloren und gesucht wurde paar Stunden später.

Kannst du was zu der Verlässlichkeit der Mantrailer sagen? Wie würdest du die Situation in diesem Fall beurteilen.

Ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er dort in ein Auto gestiegen ist oder das der Hund falsch liegt.

@Amsivarier

danke für die eingrenzende Erklärung. Da gleich anfangs mit Mantrailern gesucht wurde, hielt ich die Spur noch nicht für alt. Den Faktor Wind/Sturm hatte ich nicht bedacht, der spielt dort natürlich eine viel größere Rolle als hier im Süden. Ich bin nicht ortskundig, aber wenn ich es richtig verstanden habe, wurde die Spur wohl auf einem Weg zwischen Wiesen und Wasser "verloren"

Und Wind ist in diesem Gebiet IMMER ausreichend vorhanden.
Selbst im Hochsommer, ständig pfeift der Wind (und nein, nicht nur ein Lüftchen) - was mir immer ziemlich auf den Kopf schlägt.

Für besagten Abend hieß es sogar "windig" oder gar "stürmisch", wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Somit finde ich Wind eine absolut plausible Erklärung dafür, dass die Spur dort abreißt.

@Grani

Das der Wind nicht besonders hilfreich ist bei der Suche, kann ich nachvollziehen.

Der Hund läuft aber die ganze Midlumer Str. bis zur Eppingawehr. Stürmisch war es wohl nicht nur an dieser Ecke.

thmoll schrieb:Der Hund läuft aber die ganze Midlumer Str. bis zur Eppingawehr. Stürmisch war es wohl nicht nur an dieser Ecke.

Es reicht wenn da z. Bsp. eine Engstelle ist wo der Wind besonders stark durchzieht.
Oder eben eine große freie Fläche.
Beides erschwert die Suche.

thmoll schrieb:Ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er dort in ein Auto gestiegen ist oder das der Hund falsch liegt.

Ist beides möglich.
Das z. Bsp. ein einzelner Hund mal die Spur verliert, ist immer möglich.
Naja, und Wind spielt eine große Rolle.

Es kommt vor das wir viele Meter vom eigentlichen Verlauf der Spur abweichen, weil der Wind die Spur bereits nach Minuten verändert hat.
Vielleicht hätten die 50m weiter die Spur wieder gefunden...

@thmoll

das finde ich durchaus verständlich. Wind ist ja nicht immer in gleichbleibender Stärke da. Es gibt zwischendurch sicher einen Wechsel zu heftigen Böen und in einer solchen Böe kann die Spur weg sein auch wenn sie vorher dem "normalen" Wind noch stand gehalten hat

So sieht das aus:

Kiko sucht vermisste Person!

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@Amsivarier

Verstehe, Hunde sind aufgrund des Windes in Ostfriesland nur bedingt nützlich, weil die Geruchspartikel verwehen können. Sonarboote sind für diese undurchsichtige Brühe nur hilfreich, wenn man eine Stelle zum Slippen findet. Die Ems ist andauernd am Fließen und spült konsequent alles ins Meer, was nicht niet- und nagelfest ist. Feiernde Feuerwehrmänner können sich nur rudimentär an Zeiten erinnern. In Summe sieht es trübe aus.

Also wird es wohl auf die wenigen Spuren ankommen, die man hat. Und dabei sehe ich momentan bei der Auswertung des gefundenen Handys noch den hoffnungsvollsten Ansatz. Abschaltzeit, Kontaktrekonstruktuion des Abends, vielleicht ein Bewegungsbild durch GPS bis zur Abschaltung.

Hammurapi schrieb: Die Ems ist andauernd am Fließen und spült konsequent alles ins Meer, was nicht niet- und nagelfest ist.

Meiner Meinung nach spielt die Ems wohl eine große Rolle. :(

Es ist nur meine Meinung, aber ich befürchte das in Wochen bei Borkum was angespült wird.
Sollte ein Körper möglicherweise in die Ems gelangt sein, könnte er aber auch im Gestrüpp am Grund verheddern und nie wieder auftauchen.

Naja, und Hunde sind auch nur Menschen.
Und je stärker der Wind und je länger die Zeit zwischen Verschwinden und Suche, desto schlechter sind die Erfolgsaussichten.

Vermutlich wird es so sein. Man hatte anfangs die Ems nur nicht so auf dem Schirm weil die Polizei es in ersten Stellungnahmen für unwahrscheinlich hielt das er in die Ems geraten ist.
Warum eigentlich? Wäre ja auch mal interessant zu wissen. Nur weil es nicht auf dem logischen Heimweg lag?

@Amsivarier

Jemand sagte hier im Thread, dass der Zugang zur Ems in diesem Bereich durch Deich und Zäune nur sehr umständlich und keinesfalls zufällig oder verlaufend erfolgen könnte. Wenn also die Ems in den Fokus gerät, dann müsste diese willentliche Zugangsfrage beantwortet werden, dann sieht es nach einem Suizid aus.

@Hammurapi

Nein, nicht unbedingt.

Ich muss da immer an den vermissten C. Hackmann erinnern, der in Leer beim Weihnachtsmarkt verschwand.
Er war ins Hafenbecken gestürzt und ertrunken.

Normalerweise muss man vom Markt nicht zum Hafen gehen.
C. war aber ein introvertierter junger Mann.
Mir war sofort klar das er zum ausnüchtern ein ruhiges Plätzchen suchte. Das war wohl sein Verhängnis.

Ich kann mir gut vorstellen das L.W. zur Ems ging um den Kopp klar zu bekommen, oder in Ruhe über etwas nachzudenken.

Und dann kann in Kombination "Glätte durch Nässe, Alkohol, Dunkelheit" schnell ein Unglück passieren.

@Amsivarier

kling verständlich aber nimmt man, um einen klaren Kopf zu bekommen und nachzudenken, einen derart beschwerlichen, fast unmöglichen Weg auf sich? Dieser Fall mit dem Hafenbecken war zwar auch kein direkter, logischer Weg aber ohne diese schier unüberwindlichen Hindernisse
Suizid wird ja von denen, die ihn kennen, ausgeschlossen
Anderseits, wissen wir immer ALLES was in unseren nächsten Angehörigen und Freunden vorgeht? Wahrscheinlich nicht

Nev82 schrieb:kling verständlich aber nimmt man, um einen klaren Kopf zu bekommen und nachzudenken, einen derart beschwerlichen, fast unmöglichen Weg auf sich?

Ich frage mich ohnehin welche "unüberquerbaren Hindernisse" da vorliegen sollen.
Da wird doch höchstens ein Stacheldraht eine Kuhweide sein und der Deich. Und der Deich ist leicht bezwingbar.
Hier bei uns kommst du überall ohne Probleme zur Ems.
Und "hier" ist geschätzt 40km südlich von Jemgum.

@Amsivarier

Okay,ich habe mir nur nochmal angeschaut, was darüber geschrieben wurde, bezüglich der Unüberwindlichkeit und weil man bei der Suche eine Drohne eingesetzt hat WEGEN des kaum zugänglichen Deichvorlandes

@Nev82

Jetzt stelle man sich vor er ging zum Schöpfwerk Critzum... setzt sich aufs Geländer um eine zu rauchen...

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-emsauen-zwischen-ledamuendung-und-oldersum-45129.html (Archiv-Version vom 27.03.2016)

Hallo, nochmal zur Ems: die Ems ist absolut unberechenbar, ich schrieb bereits davon. Oft schon wurden Menschen fort gespült und kamen wenn überhaupt ganz woanders wieder an. Die Ems sucht man auch nicht so "einfach" ab. Sollte er darein gekommen sein, wie auch immer....Ist das sehr schwierig ihn zu finden.

Zu anderem wunder ich mich nur, das man sich zu seinem eigenem Verwandten in im Interview so ausdrückt das man sagt "man kennt sich eben". Aber da wir wohl alle nicht presseerfahren sind könnte auch dies so jedem passieren.